Vermisstenfall Madeleine McCann

Ich denke schon, dass bei diesem TV mehr dahintersteckt und es nicht wieder eine der vielen Spuren in diesem Fall ist, die ins Leere geführt haben. Nicht umsonst wurde es bei XY quasi im letzten Moment noch in die Sendung eingeschoben. Es sieht so aus, als ob die Polizei/Staatsanwaltschaft noch mehr Beweise für einen Indizienprozess braucht. Dass die Leiche des Kindes (ich gehe davon aus, dass Maddie nach dem Einbruch nicht mehr lange gelebt hat) wird wohl nie gefunden werden, das Meer war doch recht nahe. Die Kombination pädophilie Neigungen und Eigentumsdelikte finde ich nicht so abwegig. Der TV hat ja auch eine alte Dame vergewaltigt, also ging es ihm beim Sex vorrangig um Macht- und Gewaltausübung, das ist eben meist bei Kindern leichter. Vermutlich hat der TV überhaupt eine dissoziale Persönlichkeit und in allen möglichen Bereichen immer wieder Grenzen/Gesetze missachtet.

kottan schrieb:Ich denke schon, dass bei diesem TV mehr dahintersteckt und es nicht wieder eine der vielen Spuren in diesem Fall ist, die ins Leere geführt haben. Nicht umsonst wurde es bei XY quasi im letzten Moment noch in die Sendung eingeschoben.

Und wie oft kam das in diesem Fall schon vor und am Ende war doch wieder nix?

Der Medienzirkus den Die McCanns veranstaltet haben ist leider mittlerweile zum Selbstläufer geworden und macht die Lösung des Falles eher schwieriger als leichter. Denn die Popularität des Falles hat dazu geführt dass die wenigen wirklichen Fakten mittlerweile so dermaßen von Legenden und Spekulationen überwuchert sind, dass die Fakten kaum noch zugänglich sind.

Das beste und erbärmlichste Beispiel hierfür ist die rassistische Legende von den kinderstehlenden "Zigeunern".

falstaff schrieb:Und wie oft kam das in diesem Fall schon vor und am Ende war doch wieder nix?

Wieso soll man nicht mal an den Richtigen geraten. Wenn man bei allen heiklen Langzeitfällen stets davon ausginge, dass es ja bisher auch nicht geklappt hat, würde man gar keine Fälle nach langer Zeit lösen. Das ist doch kein Argument.

sooma schrieb:Wenn es eine "Bestellung" war, bei der es um viel Geld ging, ist das leider wohl vorstellbar.

Die Frage ist eher, ob eine solche Bestellung vorstellbar ist. Wie gesagt, in dem zitierten Fall aus Portugal und vielen anderen Fällen wurden die Kinder verpimpt und nicht verkauft. Warum sollte jemand viel Geld für ein englisches Mädchen ausgeben, wenn er sich von demselben Geld mit deutlich geringerem Risiko gleich mehrere einheimische Kinder leisten könnte?

BullevonTölz schrieb:Wieso soll man nicht mal an den Richtigen geraten. Wenn man bei allen heiklen Langzeitfällen stets davon ausginge, dass es ja bisher auch nicht geklappt hat, würde man gar keine Fälle nach langer Zeit lösen. Das ist doch kein Argument.

Dass der 27te Verdächtige der Richtige sein muss weil die 26 davor die Falschen waren, ist doch aber noch ein viel schlechteres Argument.

Mein Argument war darüber hinaus aber auch kein Quantitatives, sondern ein Qualitatives: Ich sehe einfach nicht, warum ausgerechnet dieser Verdächtige ein besserer Verdächtiger sein soll, als die zahlreichen davor. Außer dass ein Sexualverbrecher ist und sich zur Tatzeit in der Nähe aufgehalten hat, scheint bisher nichts weiter gegen ihn vorzuliegen.

Dieser britische "Hippi-Vater" Raymund H. berichtet er war selbst nicht vor Ort. Er gab an, es wurde ihm erzählt und dass es ein organisiertes Netzwerk gibt. Auch Schottland Yard ermittelt in der Theorie, dass Maddie von europäischen Menschenhändlern verschleppt wurde (natürlich neben vielen weiteren Theorien) @falstaff
Es gibt dazu viele Zeugenaussagen, die sahen wie das Mädchen fotografiert wurde, u.a. als die Eltern einen Ausflug machten und auch in der Hotelanlage selbst haben sich Männer mit Maddie im Hintergrund ablichten lassen. Ich denke es ist ganz klar ein organisiertes Verbrechen zu einem großen Netzwerk.

Nur was ist mit dem Jaguar? Wurde der Jaguar dem Entführer versprochen? Wurde Maddie mit dem Jaguar nach Deutschland oder in ein anderes Land gebracht? Was könnte es damit auf sich haben? Wurde bereits jemals ein Jaguar in den vielen Berichten über Maddie erwähnt?

falstaff schrieb:Verdächtige ein besserer Verdächtiger sein soll, als die zahlreichen davor. Außer dass ein Sexualverbrecher ist und sich zur Tatzeit in der Nähe aufgehalten hat, scheint bisher nichts weiter gegen ihn vorzuliegen.

Reicht doch erst mal. Wenn man dieser Spur nicht nachgeht, welcher Spur soll man dann noch nachgehen und warum soll nicht der 27. Verdächtige der Richtige sein. Irgendwann gibt es einen Volltreffer und deshalb werden ja auch irgendwann viele Langzeitfälle gelöst.

zorroxyz schrieb:Es gibt dazu viele Zeugenaussagen, die sahen wie das Mädchen fotografiert wurde, u.a. als die Eltern einen Ausflug machten und auch in der Hotelanlage selbst haben sich Männer mit Maddie im Hintergrund ablichten lassen. Ich denke es ist ganz klar ein organisiertes Verbrechen zu einem großen Netzwerk.

Hast du die Bilder die du zitierst jemals selbst gesehen?

Genau das meine ich wenn ich sage dass der Fall wegen der durch die Öffentlichkeitsarbeit provozierten Legendenbildung mittlerweile fast nicht mehr zu lösen ist. Maddie wurde zwischenzeitlich auf der ganzen Welt gesichtet, unter anderem im Atlasgebirge, mit Zigeunern, dem IS und allen möglichen anderen Organisationen in Verbindung gebracht, hunderte Verdächtige wurde durch die Presse gejagt, nur weil sie - wie zehntausende andere Menschen auch - zur fraglichen Zeit in der Gegend waren...

falstaff schrieb:Warum sollte jemand viel Geld für ein englisches Mädchen ausgeben, wenn er sich von demselben Geld mit deutlich geringerem Risiko gleich mehrere einheimische Kinder leisten könnte?

Weil die Geschmäcker verschieden sind !

Der TV muss bereits länger im Fokus stehen, beziehungsweise gemeldet worden sein, denn warum sollten sonst seine Telefondaten und alles weitere bekannt sein.

Wo ist eigentlich der Haupttread von Maddie hin? @falstaff Ja, die Bilder wurden damals recherchiert und ich habe sie gesehen. Schon interessant wie du argumentierst, als wärst du auf der Seite der Entführer. Was natürlich total der Quatsch ist. Nur weil du die Bilder nicht gesehen hast heißt es ja nicht, das diese nicht existieren. :)
Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

BullevonTölz schrieb:Reicht doch erst mal. Wenn man dieser Spur nicht nachgeht, welcher Spur soll man dann noch nachgehen und warum soll nicht der 27. Verdächtige der Richtige sein. Irgendwann gibt es einen Volltreffer und deshalb werden ja auch irgendwann viele Langzeitfälle gelöst.

Ich habe selbstverständlich nichts dagegen, dass diese Spur verfolgt wird - mich stört nur dass in den Medien wiedermal so getan wird, als stünde der Fall kurz vor der Auflösung.

Darüber hinaus ist dein Ansatz einer erschöpfenden Suche nicht machbar. Es ist noch nicht einmal möglich, einen Bruchteil aller Pädophiler ausfindig zu machen die sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Gegend aufgehalten haben dürften. Wenn man sich von einem sexuellen Motiv löst, wird der Ansatz noch weniger praktikabel - denn dann hat man plötzlich zehntausende mögliche Verdächtige.

Die Überlegung dass man nur lange genug viel genug Menschen untersuchen muss um irgendwann auf den Richtigen zu stoßen, läuft daher auf ein Fischen im Halbtrüben hinaus. Zumal es sehr gut möglich ist, dass der eigentliche Täter bereits durchgenommen wurde und nicht überführt werden konnte.

@falstaff
Und weil der Täter deiner Erachtens bereits über alle Berge ist sollen die Ermittlungen ruhen? Sehr seltsame Ansicht. Ich hoffe die Ermittler können das gesamte Netzwerk bis auf den letzten Hintermann sprengen. Das sollte in unser aller Interesse sein.

zorroxyz schrieb:Und weil der Täter deiner Erachtens bereits über alle Berge ist sollen die Ermittlungen ruhen? Sehr seltsame Ansicht

Du hast mich immer noch nicht verstanden. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Ermittlungen ruhen sollen. Ich habe nur davor gewarnt, frühzeitig die Sektkorken knallen zu lassen. Darüber hinaus habe ich auch geschrieben, dass der Täter nicht zwangsläufig über alle Berge sein muss - er könnte sich genauso gut in "plain sight" aufhalten.

falstaff schrieb:Und genau deshalb vermute ich, dass das Ganze einmal mehr ergebnislos verpuffen wird. So wie all die anderen Sensationsmeldungen über Durchbrüche und neue Verdächtige, zuvor

Das kommt darauf an, um was es in den Hinweisen von 2013 und 2017 ging.
Wenn der Hinweisgeber über Täterwissen verfügt, dass er vom Täter oder über Umwege erhalten hat und das auf den aktuellen TV zutrifft, könnte es zusammen mit dem nun ermittelten Telefonat ausreichen, um den TV zu überführen.

Bei der Aufklärung könnte tatsächlich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ den entscheidenden Hinweis gebracht haben. Wie Hoppe nämlich verdeutlicht, gab es bereits im Oktober 2013 am Hinweistelefon der ZDF-Sendung einen Hinweis auf den nun verdächtigen Mann. Damals waren die Eltern des vermissten Mädchens im ZDF-Studio zu Gast.

Demnach sollen die damaligen Informationen jedoch nicht für konkrete Ermittlungen ausgereicht haben. Wenige Jahre später, 2017, soll es dann einen weiteren Hinweis auf den gleichen Mann gegeben haben. Bei dem Tatverdacht nun handelt es sich um einen konkreten Vorwurf, ein Verfahren wegen des Verdachts des Mordes an dem Mädchen eingeleitet worden.

https://www.tz.de/welt/maddie-mccann-vermisst-tot-news-mord-eltern-madeleine-aktenzeichen-xy-tv-ermittlungen-deutschland-zr-13786583.html

Die Veröffentlichung der Bilder aus dem Haus des TV bzw. der Hinweis auf diese ungewöhnlichen Holzbalken im Wohnbereich könnten vielleicht auch damalige Drogenkonsumenten und -kunden wiedererkennen.

Den Jaguar umzumelden erfordert doch die persönliche Anwesenheit des Eigentümers in Deutschland, oder irre ich mich?

falstaff schrieb:Warum sollte jemand viel Geld für ein englisches Mädchen ausgeben, wenn er sich von demselben Geld mit deutlich geringerem Risiko gleich mehrere einheimische Kinder leisten könnte?

Das liegt doch eigentlich klar auf der Hand: Weil es leider "Menschen" mit ganz konkreten "Bestellwünschen" gibt - Alter, Aussehen, Geschlecht... - und die auch die entsprechenden finanzielle Möglichkeiten bzw. Kontakte haben. Dass die Familie aus Großbritannien stammt, dürfte dabei wahrscheinlich eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben.

Käsepizza schrieb:Die Veröffentlichung der Bilder aus dem Haus des TV bzw. der Hinweis auf diese ungewöhnlichen Holzbalken im Wohnbereich könnten vielleicht auch damalige Drogenkonsumenten und -kunden wiedererkennen.

Richtig, weiter ist zu bedenken wozu dieser benutzt wurde!

Käsepizza schrieb:Den Jaguar umzumelden erfordert doch die persönliche Anwesenheit des Eigentümers in Deutschland, oder irre ich mich?

Mit einer Vollmacht müsste das auch klappen. Aber dann bräuchte die Person, die den Wagen ummeldet eine Kopie des Ausweises des Besitzers und den Fahrzeugschein, oder?

Kreuzbergerin schrieb:Das kommt darauf an, um was es in den Hinweisen von 2013 und 2017 ging.
Wenn der Hinweisgeber über Täterwissen verfügt, dass er vom Täter oder über Umwege erhalten hat und das auf den aktuellen TV zutrifft, könnte es zusammen mit dem nun ermittelten Telefonat ausreichen, um den TV zu überführen.

Ich vermute, dass es sich um die Meldung von Touristen oder deutschen Auswanderern handelte, die den Mann dort gesehen hatten. Genau deshalb

sollen die damaligen Informationen jedoch nicht für konkrete Ermittlungen ausgereicht haben.

Dass er jetzt in den Fokus geriet liegt womöglich einfach nur daran, dass er mittlerweile wegen eines anderen Deliktes einsitzt und die Polizei die Verbindung zu dem Hinweis hergestellt hat. Von konkreten Ermittlungen gegen ihn wegen dem Maggie-Fall ist aber nach wie vor nicht die Rede. Es scheint sich an der Ausgangssituation also nichts geändert zu haben.

Käsepizza schrieb:Die Veröffentlichung der Bilder aus dem Haus des TV bzw. der Hinweis auf diese ungewöhnlichen Holzbalken im Wohnbereich könnten vielleicht auch damalige Drogenkonsumenten und -kunden wiedererkennen.

Die Veröffentlichung von Fotos aus dem Innenbereich von Wohnungen mit gleichzeitiger Hervorhebung von besonders markanten Details, kenne ich aus Suchaufrufen zur Aufklärung von Kinderpornographie.
Auf internationalen Seiten der Polizei werden regelmäßig Fotos von Kinderpornoseiten veröffentlicht und auf markante Details aufmerksam gemacht um Menschen zu finden, die sich an dieses Haus, Wohnung oder Ort erinnern.