Mord an Kristin Harder - 1991, bis heute ungeklärt!
11.06.2016 um 21:05
Ich habe mir heute erstmalig die "Crime" gekauft, mehr oder weniger wegen dieses Falles.
Allerdings bin ich von dem Artikel sehr enttäuscht.
Ich schreiben mal die Dinge, die mir aufgefallen sind, und gebe meine persönliche Wertung, insbesondere in Hinblick der darin mehr oder weniger offenen Verdächtigungen gegen Bernd M. ab.
Es wird beschrieben, das Kristins Freundin am 17.12. die Wohnung wie beschrieben vorgefunden hat:
Wohnungstür nur zugezogen
Suppe vermutlich zum auskühlen auf dem Balkon
Balkontür offen
Auf dem Herd Fleisch und Bohnen
Rotweinflasche geöffnet, ein halb volles Glas
Dazu fällt mir nur ein, das es für eine Frau recht ungewöhnlich ist, die Wohnung so zu verlassen, wenn sie abends aus geht. Zumindest das halb volle Rotweinglas, das lässt Frau nicht so stehen.
Für mich sieht das eher so aus, als wäre Kristin in der Nacht doch noch nach Hause gekommen und erst später verschwunden, wobei sie sehr "überstürzt" die Wohnung verlassen haben muss.
Müller interessierte sich für den Verbleib von Kristin, nachdem er erfahren hat, das diese vermisst wird und ruft mehrfach die Freundin an.
Da frage ich mich, hätte ich das vielleicht in dieser Situation vielleicht auch getan?
Ich halte das nicht für ausgeschlossen, das ich mich auch erkundigt hätte, nach ihrem Verbleib. Auch, das er seinen vollen Namen der Freundin nicht gegeben hat, weil er in einer Beziehung war und das nicht an die große Glocke gehängt haben wollte, kann ich nachvollziehen.
Dann, nachdem er sich mehrmals nach Kristins Verbleib erkundigt hat, ging er von sich aus zur Polizei. Ob das nun mit der von der Freundin von Kristin vorgelogenen Aufnahme zu tun hatte bleibt offen.
Betont wird, das er, nachdem ihm erzählt wurde, seine Gespräche werden aufgezeichnet nicht mehr anruft, das halte ich für logisch. Ich telefoniere auch nicht mehr mit jemanden, der ungefragt meine Gespräche aufnimmt.
Dann wird geschrieben, er habe, was durch Verbindungsnachweis ( seinem ? freiwillig abgegeben? ) zwischen 13.12. und 17.12. zwei mal im Schnitt angerufen. Dies, bevor er erfuhr, das die Freundin Kristin vermisst hat.
Also, das halte ich nicht für viel, wenn er denn Interesse an der Frau hatte. Vor allem, wenn Kristin keinen AB hatte, wovon ich immer ausgegangen bin. Da hab ich damals Leute durchaus öfter anrufen müssen um diese mal zu erreichen, wenn die gerade aus dem Haus waren Erledigungen machten usw. Da rief man dann eben mal eine Stunde später nochmal an, dann 2Stunden später nochmal usw.
Dann der Zeuge, der zwischen dem 10. und 20. Dezember einen Mann gesehen hat, der aus einem Transporter einen blauen Sack in das Wäldchen trug.
Soweit ich weis, wurden die Leichenteile in dem Wäldchen erst im April gefunden. Ich habe seinerzeit ein Foto des gefundenen Fußes gesehen. Der sah nicht so aus, als habe er schon 4 Monate ohne Kühlung dort gelegen hat.
Müller war Abteilungsleiter eines Autohändlers, der Zugang zu einem ähnlich aussehenden Transporter hatte ( Wie wohl auch zu allen anderen Fahrzeugen des Autohändlers)
Wie kann ihm so etwas belastend ausgelegt werden? ( wird aber in dem Artikel so explizit als Indiz dargestellt)
Sehen nicht alle diese Transporter mehr oder weniger gleich aus? Meist weiss
Die Sache mit dem Lippenstift und der 12 Jahre aufgehobenen Quittung.
Wieso kaufte er den Lippenstift ?
Wenn Kristin ihren Lippenstift im Auto vergessen hatte, hätte es sein können, das er vor hatte ihr genau diesen teuren Lippenstift, bei einem nächsten Treffen neu zu schenken.
Warum er die Quittung aufhob? Vielleicht weil er ihn umgetauscht hätte, hätte Kristin ein weiteres Treffen abgelehnt
Auf jeden Fall kann man ihm das kaum als belastendes Indiz auslegen wie in dem Artikel impliziert, denn er hätte wohl kaum einen Lippenstift für eine Tote gekauft.
Völlig ausser acht lässt der Autor des Artikels, das die Widersprüche, die Bernd in der Vernehmung 12 (!) Jahre später tätigte, nach seinen und den Aussagen seines Anwalts, auch daher rühren können, das Müller zwischenzeitlich einen schweren Autounfall hatte, bei dem er auch Gehirnschädigungen davon getragen hat.
Also insgesamt finde ich es sehr "dünn", was da als Indizien für die Täterschaft des "Bernd Müller" in diesem Artikel zusammengetragen wird