KimByongsu schrieb:Da würde der ausgesprochen schnieke auftretende KWW mit seinem schicken neuen Ford Probe vielleicht eher ins Bild (und ins Beuteschema von Kristin Harder) passen. Das Auto war übrigens ausgesprochen selten, weil es in dem von KWW gefahrenen (und nach dem Transport einer Leiche vergrabenen) Typ überhaupt nicht für den deutschen Markt vorgesehen war und nur in wenigen Exemplaren nach Deutschland importiert worden ist. Ich kann mir vorstellen, dass er es gründlich ein- und ausgefahren hat. Warum nicht auch nach München? (Die Tiefkühltruhe könnte theoretisch auch in Lüneburg gestanden haben...)
Nochmal: die Polizei hat ein Bewegungsprofil von KWW erstellt und es gibt keine Anhaltspunkte, dass KWW oder sein Komplize auch im MC für Tötungsdelikte in Betracht kommen könnten.
Der Ford Probe war tatsächlich sehr selten und es gab nur wenige Exemplare am deutschen Markt. Meinst Du nicht, dass er gerade mit einem solchen Fahrzeug besonders im Münchner Nachtleben aufgefallen wäre, noch dazu mit einem LG Kennzeichen, falls er wie Du spekulierst in MC gewesen sein sollte?
Ich glaube nicht, dass Kristin in ein Fahrzeug eingestiegen wäre, was ein Kennzeichen aus Norddeutschland hatte, wo klar ist, dass der Fahrer vermutlich nur als Besucher/ auf der Durchreise in MC aufhältig ist und keine Wohnung in und um München besitzt.
Und Deine Version, dass er die Leichenteile in einer Tiefkühltruhe in LG eingefroren haben könnte und mit der gesamten Leichenfracht- meinetwegen im Keller seines Hauses zerstückelt ( im Keller bei KWW schlugen 1993 Leichenspürhunde an, aber da war BM such schon auf seinem Grund und Boden erschossen und einbetoniert, als verwundert das nicht)- noch die lange Fahrt zurück nach MC auf sich genommen hat- samt Entdeckungsrisiko/ Unfallrisiko oder Fahrzeugkontrollen an Rastplätzen oder auf der Autobahn ist m.E. ziemlich absurd. Für so dumm halte ich ihn nicht. Da hätte er die Leichenteile auch noch in Niedersachsen entsorgen können, es gibt außer der Göhrde noch etliche andere Waldgebiete hier, die dafür geeignet sind und besser und schneller für ihn, erreichbar.
KimByongsu schrieb:Wichmann hatte durchaus auch eine Affinität zu Bars und eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Kristin Harder und Birgit Meier (wie auch zu Melissa Halstead- sie waren halt alle blond...) ist meiner Meinung nach nicht von der Hand zu weisen.
Männer, die auf der Suche nach einer Frauenbekanntschaft sind, halten sich üblicherweise in Bars, Discotheken etc. auf. Das ist nun kein Alleinstellungsmerkmal von KWW.
KimByongsu schrieb:Eine fast schon gruselige Ähnlichkeit zwischen den Fällen von Kristin Harder und Birgit Meier ist die offenstehende Balkontür. Als ob das für den Täter irgendeine Rolle gespielt hätte,.... irgendein Ritual bedient hätte....
Balkone sind nun mal gut zum Ein- oder Ausstieg aus Häusern und Wohnungen bei Verbrechen aller Art geeignet. Kennst Du das Balkonmonster, siehe meine Verlinkung unten? Hans Joachim B. trieb sich 11 Monate in Hamburg und Hannover herum, fiel nachts über schlafende Frauen her, missbrauchte sie und raubte sie aus.
Er war aber offenbar noch nicht aktiv, als BM und Kristin ermordet wurden, die 11 Fälle ereigneten sich in Norddeutschland in Hamburg und Hannover, um das Jahr 2000.
KimByongsu schrieb:Das ist zwar richtig. Andererseits hat der Mörder in der Göhrde - für den Wichmann ja gehalten wird - durchaus in die körperliche Integrität seiner weiblichen Opfer eingegriffen. Vom Verstümmeln zum Zerstückeln ist meiner Meinung nach nur ein kleiner Schritt.
Nein, das stimmt so nicht. Wie Rechtsmediziner Prof. Püschel selbst auf der Hald Tagung zu den Göhrde Morden im Oktober 2014 in Wustrow im Wendland verkündet hat, stimmen die Darstellungen aus der Hamburger Mopo nicht, dass der Täter Ingrid W. die Brust abgeschnitten habe. Die Brüste waren lediglich durch Tierfraß verstümmelt und die Todesursache bei Ingrid W. waren schwerste Kopfverletzungen durch Schläge auf den Kopf mit einem stumpfen Gegenstand.
KimByongsu schrieb:Und ob - um die Spekulation auf die Spitze zu treiben - Wichmann mit dem Fall des gruseligen Sägemörders der späten 70er Jahre in Hannover zu tun haben könnte, ist letztlich ungeklärt. Für letztere Taten kommt ein Friedhofsgärtner in Betracht, da die Opfer nach der Ansicht der Kriminalpolizei offensichtlich teilweise von Friedhöfen gestohlen worden waren. Du sprichst davon, er habe seine bekannten Opfer nicht zerstückelt. Wäre Wichmann der Sägemörder gewesen, könnte man die Aussage, er habe seine Opfer nicht zerstückelt, nicht mehr aufrechterhalten. Die armen Toten von Hannover wären dann eben KWWs unbekannte zerstückelte Opfer.
Ich halte das weder für sinnvoll noch für zielführend jeden ungeklärten Stückelmord- ausgerechnet einem Mörder wie KWW unter schieben zu wollen, der seine bekannten Opfer nachweislich eben nicht zerstückelt hat.
Meiner Meinung nach, geht Deine Fantasie mit Dir durch, denn es gibt dafür bei Kristin und auch bei den Opfern des Sägemörders aus Hannover null Anhaltspunkte, KWW war konnte nicht mal ein Aufenthalt oder Arbeitsplatz in Hannover oder München zu der Zeit nachgewiesen werden.
Herr Sielaff& Team haben das alles aufgearbeitet, auch bei den Verdachtsfällen- für die KWW und sein Komplize evtl. auch noch begangen haben, ist kein Stückelmord dabei.
Die Opfer, bzw. Leichenteile des Sägemörders wurden teilweise extra so abgelegt, dass sie entdeckt werden mussten und vermutlich sogar sollten. Man denke z. Bsp.an den Frauenunterleib samt Beinen , die quer über einen Fußweg in der Eilenriede abgelegt wurden. KWW hat seine Opfer aber immer so abgelegt oder versteckt, einbetoniert oder mit Zweigen abgedeckt, dass sie eben erst spät und zufällig von entdeckt worden sind.
KWW war zwar auch Friedhofsgärtner, aber als Nekrophiler ist er nicht aufgefallen. Warum hätte er von LG nach Hannover fahren sollen, um dort bereits beerdigte Leichen mühsam auszugraben, zu zerstückeln und diese so zu drapieren, dass am nächsten Tag jemand darüber stolpert?
Es gibt keine Nachweise, dass KWW jemals in Hannover auf Friedhöfen gearbeitet hat.
Ich denke, dass Leichen an sich für KWW völlig uninteressant waren. Ihm kam es darauf an Macht auszuüben und sexuellen Sadismus, die Angst in den Augen seiner sterbenden Opfer zu sehen. Das alles funktioniert aber nicht mehr, mit einer bereits zuvor verstorbenen Person.
Dazu kommt, dass die Opfer von KWW sämtlich aus bürgerlichen Verhältnissen kamen, KWW war auch an Geld interessiert, an gesellschaftlichem Aufstieg und die Opfer des Sägemörders aus H, waren laut Polizei teilweise unbekannte Tote, womöglich aus der Drogenszene und dem Bahnhofsmilieu aus Hannover.
Wenn es Dich aber so umtreibt, was hält Dich davon ab, einfach mal bei der Ermittlungsgruppe der Kripo LG, Herrn Schubbert anzurufen und ihnen Deine Überlegungen nahe zu bringen?
https://www.spiegel.de/panorama/balkonmonster-prozess-serienvergewaltiger-muss-13-jahre-in-haft-a-139341.html