KimByongsu schrieb:sie selbst tot ist, dürfte sie wohl kein Interesse mehr an der Aufklärung ihres Falles haben und Angehörige, denen es wichtig sein könnte, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird, sind nicht mehr vorhanden.
Da der Täter nicht mehr auffällig wurde, dürfte er auch nur von geringer Gefährlichkeit sein, so dass sich das Repressions-
und Präventionsinteresse der Allgemeinheit nach fast 30 Jahren auch in Grenzen halten sollte. Zumal eine Verfolgung an der Verjährung scheitert.
@KimByongsuAlso diese Sicht der Dinge erschreckt mich jetzt etwas. Nach deiner Auffassung können sich die Ermittler eigentlich in allen Cold Case Fällen, in denen es um Tötungsdelikte geht, jede weitere Arbeit sparen, weil das Opfer ist ja eh tot, wenn es keine Angehörigen mehr gibt, gibt's auch kein Interesse. Möglicher Täter, und das ist der Knackpunkt, war nicht mehr auffällig, also auch kein Interesse, weil keine Gefahr mehr.
Die Ermittler wissen doch gar nicht, wer der Täter ist, sonst wäre es ja kein Cold Case und damit weiss auch keiner, ob der Täter nicht andere Straftaten begangen hat oder noch begehen wird.
Und Verjährung steht dem Ganzen auch nicht entgegen, denn Mord verjährt nicht. Ob Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge oder sonst etwas vorlag, obliegt aber bei uns nach erfolgter Anklage immer noch der Beurteilung eines Gerichts.
Stellt das Gericht dann Totschlag fest und Verjährung kann es lediglich nicht mehr eine Strafe aussprechen, vereinfacht ausgedrückt.
Jedes Opfer verdient es, dass alles getan wird, um die Tat aufzuklären und den Täter zu finden. Das gebietet schon der Respekt vor dem menschlichen Leben.
Wenn ich deine Gedanken weiter spinne, könnte man dazu kommen, dass man Banküberfälle auch nicht mehr aufklärt, weil ist ja kein Schaden entstanden, die Banken sind ja versichert und der oder die Täter wird wohl erst Mal keine weitere Tat begehen, weil er hat ja erst Mal Geld .