Fall Gabriele Obst: Polizei sucht weitere Hinweise
Bild: Polizei Bielefeld
Vier Gegenstände, die die Polizei am Tatort gefunden hat, sollen bei der Aufklärung des möglichen Verbrechens helfen.
Bild: Polizei Bielefeld
Kreis Gütersloh (mn) - Die Sonderkommission hat im Fall der getöteten Gabriele Obst Fotos von Beweisgegenständen veröffentlicht, die am Tatort gefunden worden sind. Darunter auch eine Schrotflinte, die dazugehörige Munition und zwei Beutel, auf denen der Leichnam lag, als dieser gefunden wurde.
Die Tote hatte auf einem Kartoffelsack und einem bedruckten Leinenbeutel gelegen, hieß es in der Pressemitteilung der Polizei in Bielefeld.
Die Ermittler hoffen durch die Veröffentlichung der Bilder auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung. So sei zum Beispiel gefragt, wer Angaben zur Herkunft der Gegenstände machen kann oder wem die Fundstücke in Kombination aufgefallen sind.
Flinte nicht im Waffenmelderegister verzeichnet
Bei dem Gewehr handelt es sich um eine doppelläufige Schrotflinte, Hersteller Firma Eduard Kettner Köln, Modell „Puszta“. Bei der Munition handelt es sich um "Super Black Star", Kaliber 16, 3,5 mm, Hülsenlänge 70 mm, des Herstellers Sellier & Bellot.
Die Flinte ist nicht im Waffenmelderegister verzeichnet. Die Polizei konnte daher bislang nicht feststellen, wem die Waffe zuzuordnen ist.
Bei dem Sack, auf dem der Leichnam von Frau Obst lag, handelt es sich um einen handelsüblichen, hellbraunen Ein-Zentner-Kartoffelsack. Der Beutel ist ein Leinenbeutel, welcher, verbunden mit einem Malwettbewerb „Schäfchen auf grüner Wiese“, von Firma Karstadt ausgegeben wurde.
Zeugen können sich unter Telefonnummer 0521/5450 bei der Polizei melden. Rund 170 Hinweise sind in Sachen Gabriele Obst inzwischen bei den Ermittlern eingegangen. Insbesondere möchte die Polizei wissen, wer zwischen dem 16. und dem 26. April rund um den Fundort in dem Wald oberhalb der Turmstraße Verdächtiges beobachtet hat.
Keine Hinweise auf Sexualverbrechen
„Wir ermitteln nach wie vor mit Hochdruck in alle Richtungen.“ Polizeisprecherin Sonja Rehmert hat am Montag gegenüber der „Glocke“ Meldungen dementiert, die Polizei gehe bei den Haller Tötungsdelikten Nelli Graf und Gabriele Obst nicht mehr von einem Serientäter aus.
„Wir können nicht ausschließen, dass wir es mit einem Serientäter zu tun haben“, erklärte Rehmert. Genauso wenig könne man ausschließen, dass sich Gabriele Obst selbst getötet habe, auch wenn vieles für ein Kapitalverbrechen spreche.
Die Leiche der 49-jährigen Zeitungsbotin war am Freitagmorgen von einer Spaziergängerin oberhalb des Haller Golfplatzes gefunden worden. Die Frau starb durch einen Schrotschuss in den Kopf. Ob das auf der Toten gefundene Gewehr die Tatwaffe sei, stehe noch nicht fest, so Rehmert. Die Spuren würden derzeit beim Landeskriminalamt ausgewertet.
Ehemann nicht im Visier der Ermittler
Hinweise auf ein Sexualdelikt haben die Ermittler nicht gefunden. Nach Angaben der Polizeisprecherin gibt es auch keine Anhaltspunkte dafür, dass der Ehemann etwas mit dem Verschwinden und dem Tod seiner Frau zu tun haben könnte.
Quelle
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/Fall-Gabriele-Obst-Polizei-sucht-weitere-Hinweise-0b782cb1-9a0d-4dba-b030-6fa3a6471018-ds