Gabriele Obst durch Kopfschuss getötet
Die Frauenleiche ist in etwa 50 Metern Entfernung zum Zelt auf der linken Seite des Weges gefunden worden.
Kreis Gütersloh (mn/gad/hac) - Bei der am Freitagmorgen in einem Waldgebiet bei Halle gefundenen Leiche handelt es sich um Gabriele Obst. Das hat die Polizei am Samstagmittag bestätigt. Der Leichnam wies eine große offene Kopfverletzung auf. Auf dem leblosen Körper lag ein Gewehr.
Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, ist laut Polizei noch unklar. Die am Freitagabend durchgeführte Obduktion der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Münster hat zu dem vorläufigen Ergebnis geführt, dass die 49-Jährige aus Halle mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Kopfschuss getötet worden ist. Weitere Gewalteinwirkung auf ihren Körper, die auf einen vorhergehenden Kampf oder anderes schließen lassen könnte, wurde nicht festgestellt. Den genauen Todeszeitpunkt kann die Polizei noch nicht mitteilen.
Fundort ist auch Tatort
Der Fundort der Leiche im Nordwesten von Halle nahe der Grenze zu Borgholzhausen ist etwa 2,5 Kilometer von der Stelle entfernt, an der zuvor das Fahrrad der Zeitungsbotin entdeckt worden war. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Fundort auch der Tatort ist. Zeugen hatten die Polizei am Freitagmorgen gegen 9.45 Uhr über den Leichenfund im Waldgebiet hinter dem dortigen Golfclub in Halle-Eggeberg informiert. Sie lag in einer von dem nahegelegenen Weg aus nicht einzusehenden Mulde.
Selbstmord unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen
Wegen dem auf der Leiche liegenden Gewehr und den fehlenden Merkmalen von weiterer körperlicher Gewalt gegen Gabriele Obst schließen die Ermittler nicht aus, dass sich die Frau selbst umgebracht haben könnte. Aus mehreren Gründen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld aber von einem Tötungsdelikt aus: Es waren keine Selbstmordabsichten von Gabriele Obst bekannt und die Herkunft der Waffe ist nicht geklärt. Zudem ist nicht zu erklären, warum die Zeitungsbotin ihr Fahrrad und Handy während der morgendlichen Auslieferungsrunde liegen lassen sollte, um sich kilometerweit entfernt in den Wald zu begeben.
Auswertung der DNA-Spuren an Gewehr und Bekleidung
Die Ermittler werden nun die Spuren vom Fundort weiter auswerten, mögliche DNA-Anhaftungen an Gewehr und Bekleidung prüfen. Weitere Zeugen werden befragt.
Um mögliche Rückstande beispielsweise von Betäubungsmitteln klären zu können, wurde nach Angaben der Polizei eine toxikologische Untersuchung des Leichenblutes in Auftrag gegeben.
Zeugen sollen verdächtige Fahrzeuge melden
Die Bevölkerung wird aufgerufen, alle verdächtigen Beobachtungen der Polizei zu melden. Wer hat beispielsweise in der Zeit vom 16. bis 26. April in der Nähe des Tatorts Fahrzeuge gesehen? Hinweise werden unter der Telefonnumer 0521/545-0 erbeten.
Hundertschaften suchten Gabriele Obst
Gabriele Obst war am frühen Morgen des 16. April verschwunden. Seitdem war die nähere Umgebung mit Hundertschaften, Hunden, Tauchern und Hubschraubern mit Wärmebildkameras abgesucht worden. Am Mittwoch war nach einem Zeugenhinweis auch eine intensive Suche im Raum Borgholzhausen gestartet worden.
Parallelen zum Mordfall Nelli Graf weiterhin im Blick
Die Polizei schließt weiterhin einen Zusammenhang mit dem noch ungeklärten Mord an Nelli Graf nicht aus. Die Leiche der im Oktober 2011 verschwundenen 46-jährige Hallerin war im Februar 2012 in einem Waldstück im Südwesten von Halle entdeckt worden. Die Obduktion ergab allerdings anders als im Fall von Gabriele Obst, dass die damals 46-jährige dreifache Mutter durch mehrere Stichverletzungen getötet worden war.
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