Hallo zusammen,
dass ich mir noch einmal Zeit für Euch nehme, habt Ihr
@Optimist zu verdanken. Seine Frage wirkt auf mich motivierend. Der Umgangston (nicht die Argumente!) von
@andy2 ist das Gegenteil davon.
andy2 schrieb:Leider ziehen häufig alle Bitcoinjünger
Ich bin kein Bitcoin Jünger (noch Querdenker, noch heiße ich deren Demos und menschenverachtende Weltsicht gut). Das lehne ich auch ab. Oder würde ich sonst nach anderen Sichtweisen suchen? Wäre eine Blase nicht der sicherere Aufenthaltsort für mich? Würde ich gute Argumente annehmen und das auch noch dazusagen? Nicht nur das. Ich gehe mit diesen Argumenten sogar ins Bitcoin Forum und schaue, was passiert.
Wer glaubt, schlauer als die Masse zu sein, kann dies gern beibehalten. Ich kann und möchte mir das nicht leisten. Daher investiere ich auch viel Zeit, um mich an die Wahrheit über die Zukunft heranzutasten. Hier lauern mehr Gefahren als einem die Propheten weismachen wollen.
Nur zur Erinnerung, ich bin nicht hier, um irgend jemanden von Euch von Bitcoin zu überzeugen (, weil niemand zu überzeugen ist, der das nicht möchte). Ich bin nur hier, um mein eigenes Verständnis auf den Prüfstand zu stellen. Ich möchte nicht Opfer meiner Voreingenommenheit sein und mich darüber in Zukunft ärgern. Jeder bekommt die Zukunft zu dem Preis, den er verdient.
Optimist schrieb:und was ist mit der Volatilität? Die nützt im Grunde nur den Spekulanten.
Bitcoins Volatilität ärgert mich auch. Bitcoiner argumentieren jedoch an dieser Stelle, dass „uns“ die Inflation zur Spekulation zwingt, weil wir die Kaufkraftverluste unserer Ersparnisse irgendwie ausgleichen wollen. Der Logik kann ich folgen (bis ich eine bessere höre).
Optimist schrieb:Das mag ja sein, aber im Falle von BTC kann ich beim besten Willen nicht an eine Besserung glauben, weil ich zu viele Spekulanten "sehe".
Der gesamte Finanzmarkt wird von Spekulanten beherrscht. Warum sollte Bitcoin als Geld hier eine Ausnahme darstellen? Folge ich dem vorhergehenden Argument, kann man Bitcoins Volatilität als Beleg dafür werten, dass er bereits als Geld funktioniert.
Optimist schrieb:da gibts keine Instanzen, aber vermutlich "Big-Player-Spekulanten 😉, die "Dinger drehen" könnten, oder nicht?
Falsch, laut Glasnode. Der größte Bitcoin Blockchain Analyst entnimmt seinen Daten, dass Mrd Dollar (Ver-) Käufe den Bitcoinkurs nicht mehr beeinflussen können. Mit Bitcoins Marktkapitalisierung von ca. 400 Mrd Dollar klingt das plausibel. )Der aktuelle Kurssturz liege wohl eher darin begründet, dass Bitcoin noch gern dem S&P500 folgt… )
Optimist schrieb:es leben weitaus mehr Menschen schon alleine in Europa. Wie soll das gehen, wenn es nur 21 Mio BTC gibt? Ja, ich weiß, die sind teilbar. Aber wenn die unbegrenzt teilbar sind, ist doch dann wiederum der Vorteil der Begrenztheit weggewischt oder wo habe ich hier einen Gedankenfehler?
Wo ist das Problem? Wer Investoren mit einem guten Geschäftsmodell überzeugen kann, wird dafür auch in Zukunft Kredite erhalten, allerdings in Bitcoin. So die Bitcoiner.
Ich selbst habe hierzu eine etwas andere Meinung. Wer sich dafür interessiert, findet sie hier:
https://forum.blocktrainer.de/t/kredit-in-einer-bitcoin-welt/25566/50Optimist schrieb:oder sie nutzen die Existenz von BTC irgendwann für eine eigene digitale Währung. Die BTC dienten der Politik dann nur zwecks "Anfixen".
andy2 schrieb:
Vielleicht nicht verschwinden, aber unbedeutend und wertlos werden. .. und dann faktisch doch verschwinden. Dezentralität ist doch kein Garant für einen Werterhalt
was meinst du dazu, @Achse?
(Achtung Meinung) Hierzu teile ich die Überzeugung, dass Bitcoins Eigenschaften und der Wettbewerb der Währungen den Staaten keine andere Wahl lassen, als früher oder später Bitcoin auf das staatliche Balancesheet zu legen. Staaten, die dies früher verstehen, werden die Nase vorne haben. Was die Zukunft wirklich bringt, weiß ich nicht.
Optimist schrieb:Und auch das hier finde ich sehr plausibel:
Ich glaube NICHT, dass Bitcoin wegen seiner Begrenztheit allein, erfolgreich sein wird, sondern wegen seiner Netzwerkeffekte. Hier habe ich
Lynn Aldens Argumentation nichts entgegenzusetzen.
Dr. Alex von Falkenberg hat Lynns Argumentation weiter heruntergebrochen/veranschaulicht:
Bitcoin Zitadelle: BITCOIN, ein dominanter Standard | Dr. Alex von Frankenberg
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Ninbushi schrieb:Aber Bitcoin können sich deine Freunde leisten?
Jein. Bitcoiner argumentieren, dass jeder lieber ein paar Satoshis als Versicherung kaufen sollte. Überlebt der Euro, ist es ein ziemlich geringer Verlust. Geht der Euro den Bach hinunter, haben sie ein hartes Geld, dass ihnen über die härteste Zeit hilft.
Die Realität meiner wenig gut betuchten Freunde ist jedoch, dass ihr Geld nur gerade so bis zum Monatsende reicht. Da ist nichts für „Investitionen“ übrig. Daher schenke ich ihnen diese Versicherung anstelle von Geburtstags oder Weihnachsgeschenken. Beschwert hat sich noch keiner und verkauft auch keiner.
kuno7 schrieb:Etwas vereinfacht dargestellt, aber nich ganz falsch. Aber wie sähe es mit Bitcoin als Währung aus?
Wer das zu ende denkt, wird auch feststellen, dass die Ausweitung der Geldmenge nur zur Umverteiltung der Kaufkraft von Arm zu Reich führt (Cantillon Effekt). Das heißt, wer einen Kredit aufnimmt, für den ähnelt die aktuelle Kaufkraft des neu gedruckten Geldes der des Marktes während der Kreditaufnahme. Je mehr das Kreditgeld in den Giral- oder Bargeldumlauf kommt, desto mehr trägt es zum Kaufkraftverlust für alle bei. Wer keine Kredite aufnimmt und spart, ist das Opfer dieser Wirkungskette.
kuno7 schrieb:Dazu kommt auch noch, dass, wenn der Sparer sein Geld spart, es also nich ausgibt, entzieht er dies dem Wirtschaftskreislauf.
Um auch hier mal eine andere Sichtweise entgegenzustellen: Billige Kredite können nicht nur die Wirtschaft fördern, sondern ihr auch schaden. Nur weil sich Unternehmen die Zinsen leisten können, heißt es nicht, dass es das Unternehmen auch wert ist, diesen Kredit zu bekommen. In der Coronakrise nannte die Politik dies Zombiunternehmen. Bitcoiner argumentieren hier sogar soweit, dass unwirtschaftliche Unternehmen auf Kosten billiger Kredite (1) und der Umwelt (2) agieren können.
(1) Können Unternehmen einen Kredit nicht bezahlen, nehmen sie einfach einen neuen auf. Schaut Euch mal die Verschuldung der deutschen ach so erfolgreichen DAX Unternehmen an. Mir wird schwindelig bei deren Schuldenbergen. Außerdem lässt sich ein Kredit dank Inflation viel leichter abbezahlen. Beispielsweise hat sich Griechenland auf diese Weise komplett entschuldet.
(2) Für Luftverschmutzung, Kolateralschäden der Tierhaltung usw. zahlen Unternehmen nicht das, was sie an schaden anrichten. Müssten sie dafür bezahlen, würden sie nach Wegen suchen, diese Ausgaben zu minimieren. Zum Wohle aller. Aber das hat nichts mit Bitcoin zu tun. (zumindest nicht direkt, sondern nur indirekt, weil Mining grünen Strom fördert)
andy2 schrieb:Du gibst vor, argumentieren zu wollen. Leider gehst du auf die wesentlichen Argumente überhaupt nicht ein, sondern versteckst dich hinter unseriösen Quellen und abwegigen Theorien und Prognosen und irgendwelchen
Ich versichere Dir, dass ich keine Argumente mit Absicht auslasse. Oder ignorierst Du mit Absicht meine Aussagen? Denn ich sehe auch, dass Du manche meiner Argumente übergehst. Außerdem sagst Du nicht, welche Gedanken tu teilst, sondern nur, welche Du nicht teilst. Das ist demotivierend. Außerdem vermittelst Du mir den Eindruck, dass nur Deine Sicht zuverlässig wäre. But sorry, das Denken übernehme ich für mich allein. Egal wie polemisch oder persönlich Du wirst.
Nochmal, ich bin nicht hier, um irgend jemanden zu überzeugen. Ich bin hier, um mein Verständnis auf den Prüfstand zu stellen. Das bedeutet, ich liefere auch nur dort Quellen, wo ich sie zu Hand habe. Alle anderen Quellen darfst Du Dir selbst beschaffen oder eben nicht, wenn Dein Interesse nicht ausreicht.
andy2 schrieb:Wie stellt sich die Bitcoin-Gemeinde die Handhabung des Bitcoins im Wirtschaftsleben vor?
Bislang deponiert ja jeder seine eigenen Bitcoins. Anders als bei einer Bank, bei der die von mir eingezahlten Euros in das Eigentum der Bank übergehen und die die Bank weiterverleihen kann, ist dies beim Bitcoin ja nicht möglich.
Der Bitcoin kennt ja auch keine Zentralbank, von der sich die Bank Bitcoins zur Kreditvergabe besorgen könnte.
Den Punkt habe ich bereits weiter oben beantwortet. Daher nur eine Ergänzung. Es ist bereits heute absehbar, dass Banken in Zukunft auch die Bitcoin Verwahrung anbieten werden. Denn nicht jeder möchte das Risiko der Verwahrung selbst tragen geschweige denn technisch dazu in der Lage sein.
Balumpa schrieb:Warum sollten private Quellen, die i.d.R. nur einen sehr begrenzten Überblick über die Sachlage und meist sogar einen klar erkennbare Bias besitzen, vorzugswürdig sein?
Das ist ein valider Punkt. Natürlich weiß ich es nicht. Doch was ich weiß, ist, dass Zentralbanken, Politik, Banken & Co noch weniger Interesse daran haben, dass Bitcoin gut dasteht. Also achte ich bevorzugt, nicht ausschließlich, auf die, die weniger gessellschaftsübergreifende Eigeninteressen im Zusammenhang mit Bitcoin haben.
Balumpa schrieb:Die mit Abstand größte Gruppe der "unbanked" dürfte in en Entwicklungsländern zu finden sein, also hauptsächlich in Afrika und in Teilen Südasiens. Die wiederum haben, wie oben erwähnt, ganz andere Probleme als ein Bankkonto.
Dir ist bewusst, dass die Unbanked Regionen der Bitcoin Nutzung viel näher sind, als wir privilegiert lebenden mit Bankkonto? In Bangladesch und Afrika sind Menschen gewohnt mit Telefonguthaben zu bezahlen. Für sie ist der Schritt zu Bitcoin deutlich kleiner als bei uns. (Ja, die technische Infrastriktur für Bitcoin ist vielerorts vorhanden, selbst in der 3. Welt.)
andy2 schrieb:Nein. Aus dem Buchgeld wird kein reales Geld.
Sorry
@andy2, mach Deine Hausaufgaben. Ich weiß, dass das schwer zu verstehen ist. Selbst Bänker in meinem Freundeskreis wussten das nicht. Zufällig ist mein Schwiegervater Vizevorstand einer deutschen Bank gewesen. Auch er hat mir die Stufen vom Kredit zum Bargeld (deutlich detaillierter) bestätigt. Was glaubst Du, warum in jedem Euro 90% Schulden stecken (ich hoffe, ich erinnere die Zahl richtig). Das folgende Video (sofern ich mich richtig erinnere) hat das Schuldgeldsystem sehr realitätsnah dargestellt:
System des Geldes | Zentralbanken | Finanzdoku | Entstehung des Geldes | Schulden
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Optimist schrieb:Wobei ja BTC sogar auch vermehrbar (nämlich vermutlich unendlich teilbar) ist.
Das ist ein Denkfehler. Da die Menge nicht ausgeweitet wird, gibt es keine Inflation. Nur weil ich 100 Cent anstelle eines Euros für einen Apfel ausgebe, wird er deswegen nicht teurer.
Optimist schrieb:mir geht das ganz genau so. Aber leider scheinst du dich kurz nach meinem Beitrag an dich "vom Acker gemacht" zu haben.
war nicht mit Absicht. Ich dachte, Deine Fragen bei den von
@andy2 gleich mit beantwortet zu haben.
Wer noch weitere Fragen hat, kann diese im
Blocktrainer Forum stellen. Die Diskussionen dort sind auf deutlich höherem Niveau. Und das aus zwei Gründen:
1. weil sich die Leute dort schon viel länger mit dem Thema beschäftigen.
2. weil viel mehr Menschen auf jeder Argumentationsseite stehen und das Bild damit vollständiger wird.
Glaubt nicht, dass im Blocktrainer Forum Einigkeit herrschen würde. Wie auch, niemand kennt die Zukunft. Doch Fakten werden so lange ausgetauscht, bis sich der Horizont aufklärt. Deswegen mache ich auch nur im Urlaub Ausflüge woanders hin.
cu