ebay führt neues Bezahlsystem für Privatverkäufer ein!
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04.03.2023 um 17:52Es gibt einen wichtigen Anlass, diesen Uralt-Thread wieder aufleben zu lassen:
Seit dem 01.03.2023 verkaufen private eBay-Verkäufer auf eBay kostenlos. Dazu schreibt eBay:
Die Begründung dazu liest sich interessant, kann mich persönlich aber nicht wirklich überraschen. Nach dem Mitnahmeeffekt der Lockdown-Zeit, wo doch so mancher die Zwangspause genutzt hat, aufzuräumen und nicht Benöitgtes zu veräußern, dürfte sich danach deutlich abgezeichnet haben, dass viele private Verkäufer der Plattform den Rücken gekehrt haben, und dass auch die gewerblichen Händler auf eBay teils gespürt haben, dass wenigstens ein Teil ihrer Erlöse daher stammte, dass das auf eBay erzielte Taschengeld auch dort wieder an gewerbliche Händler ausgegeben wurde.
Die rhetorische Frage "Warum machen wir das?" wird von eBay so beantwortet:
Das Unternehen eBay hat somit in meinen Augen eingestanden, dass sie zuletzt erhebliche Probleme hatten, private Verkäufer unter den geänderten Bedingungen (damaliger Grund für Eröffnung dieses Threads) und vor allem unter der hohen Provisionslast zum Anbieten auf eBay zu motivieren.
Dass eine Belebung der privaten Verkäufe auch ein Vorteil für die (nach wie vor zahlenden) gewerblichen Anbieter sein könnte, entspricht meiner Argumentation in diesem Thread, dass eben viele private Verkäufe auch dazu dienten, "Taschengeld" für geplante Neuanschaffungen bei Händlern zu erwirtschaften.
Vor allem aber zeigt die radikale Kehrtwende in meinen Augen, dass eBay mit seinem neuen Bezahlsystem und den happigen Gebühren gescheitert sein muss. Die alten und neuen Mitbewerber (Amazon, AliExpress, Kaufland usw.) spielen als Plattform für private Verkäufer keine oder nur eine geringe Rolle, dafür liegen sie für Käufer bei gleichen Artikeln oft günstiger, sind beser sortiert und/oder wirken auf Gelegenheitskäufer vertrauenserweckender.
Auf jeden Fall werden die Zeiten für eBay härter, und es bleibt abzuwarten, ob die neue Maßnahme ein Befreiungsschlag wird oder damit das Ende der Plattform eingeläutet ist. Die Infrasturktur hinter der Plattfrom ist nämlich nicht kostenlos, und, wie gesagt, gibt es heute zahlreiche Alternativen für den, der einfach nur etwas online kaufen möchte.
Seit dem 01.03.2023 verkaufen private eBay-Verkäufer auf eBay kostenlos. Dazu schreibt eBay:
der Verkauf von Artikeln bei eBay.de wird für private Verkäufer*innen ab 1. März 2023 kostenlos. Private Verkäufer*innen zahlen dann weder eine Angebotsgebühr noch eine Verkaufsprovision, wenn sie bei eBay.de verkaufen. Die Änderung gilt auch für Angebote, die bereits vor dem 1. März 2023 bei eBay eingestellt und bisher noch nicht verkauft wurden.Quelle: https://community.ebay.de/t5/eBay-Mitteilungen/Ab-1-M%C3%A4rz-2023-verkaufen-private-Verk%C3%A4ufer-innen-bei-eBay-de/ba-p/4681290
Die Begründung dazu liest sich interessant, kann mich persönlich aber nicht wirklich überraschen. Nach dem Mitnahmeeffekt der Lockdown-Zeit, wo doch so mancher die Zwangspause genutzt hat, aufzuräumen und nicht Benöitgtes zu veräußern, dürfte sich danach deutlich abgezeichnet haben, dass viele private Verkäufer der Plattform den Rücken gekehrt haben, und dass auch die gewerblichen Händler auf eBay teils gespürt haben, dass wenigstens ein Teil ihrer Erlöse daher stammte, dass das auf eBay erzielte Taschengeld auch dort wieder an gewerbliche Händler ausgegeben wurde.
Die rhetorische Frage "Warum machen wir das?" wird von eBay so beantwortet:
Wir wissen, dass die Gebühren bisher die größte Hürde für private Verkäufer*innen waren, bei eBay zu verkaufen. Die Gebührenänderung bedeutet nicht nur eine attraktive Zuverdienstmöglichkeit für private Verkäufer*innen, sondern auch ein breiteres Angebot an preisgünstigen und gebrauchten Artikeln bei eBay.de. Damit können Verbraucher*innen beim Einkaufen auf dem eBay-Marktplatz in ökonomisch herausfordernden Zeiten sparen und gebrauchten Dingen zugleich ein zweites Leben schenken.Quelle: ebda.
Mit dem Wegfall der Gebühren für den privaten Handel bei eBay.de investiert eBay in das gesamte Marktplatz-Ökosystem: Wer bei eBay verkauft, so belegen die Zahlen, kauft auch doppelt so viel im Vergleich zu Käufer*innen, die nicht verkaufen. Und das bedeutet auch für unsere gewerblichen Händler*innen höhere Verkaufschancen.
Das Unternehen eBay hat somit in meinen Augen eingestanden, dass sie zuletzt erhebliche Probleme hatten, private Verkäufer unter den geänderten Bedingungen (damaliger Grund für Eröffnung dieses Threads) und vor allem unter der hohen Provisionslast zum Anbieten auf eBay zu motivieren.
Dass eine Belebung der privaten Verkäufe auch ein Vorteil für die (nach wie vor zahlenden) gewerblichen Anbieter sein könnte, entspricht meiner Argumentation in diesem Thread, dass eben viele private Verkäufe auch dazu dienten, "Taschengeld" für geplante Neuanschaffungen bei Händlern zu erwirtschaften.
Vor allem aber zeigt die radikale Kehrtwende in meinen Augen, dass eBay mit seinem neuen Bezahlsystem und den happigen Gebühren gescheitert sein muss. Die alten und neuen Mitbewerber (Amazon, AliExpress, Kaufland usw.) spielen als Plattform für private Verkäufer keine oder nur eine geringe Rolle, dafür liegen sie für Käufer bei gleichen Artikeln oft günstiger, sind beser sortiert und/oder wirken auf Gelegenheitskäufer vertrauenserweckender.
Auf jeden Fall werden die Zeiten für eBay härter, und es bleibt abzuwarten, ob die neue Maßnahme ein Befreiungsschlag wird oder damit das Ende der Plattform eingeläutet ist. Die Infrasturktur hinter der Plattfrom ist nämlich nicht kostenlos, und, wie gesagt, gibt es heute zahlreiche Alternativen für den, der einfach nur etwas online kaufen möchte.
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04.03.2023 um 18:01Wenn ich mich nicht irre, hat Ebay doch sein (kostenloses) Kleinanzeigengeschäft an das norwegische Unternehmen Adevinta verkauft.
Jetzt wird es eben auf Ebay selbst neu belebt.
Ich finde das sehr gut. Bei der Konkurrenz war der Wegfall der Gebühren überfällig.
Jetzt wird es eben auf Ebay selbst neu belebt.
Ich finde das sehr gut. Bei der Konkurrenz war der Wegfall der Gebühren überfällig.
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04.03.2023 um 18:33hofratschuster schrieb:Wenn ich mich nicht irre, hat Ebay doch sein (kostenloses) Kleinanzeigengeschäft an das norwegische Unternehmen Adevinta verkauft.Nicht nur das, auch der Geschäftszweig "PayPal" wurde vom Unternehmen eBay abgetrennt. Die Plattform eBay kann sich also heute nicht mehr über EKA und PayPal querfinanzieren, sondern wird über die Provisionen seiner gewerblichen Anbieter und evtl. vermehrte Werbung Gewinne erwirtschaften müssen.
Für mich erscheint es aber als nicht gesichert, dass eBay auf diese Weise diejenigen privaten Verkäufer zurück gewinnen kann, die sich seinerzeit unter den neuen Bedingungen vom Verkauf auf eBay zurückgezogen haben.
Wir erinnern uns, dass es in den zurückliegenden Jahren schon viel Kritik der privaten Anbieter gab, etwa am so genannten PayPal-Zwang, an der Erhebung von Provision auf Versandkosten und so weiter. Das neue Bezahlsystem mag für manchen Anlass gewesen sein, der Plattform als privater Verkäufer endgültig den Rücken zu kehren und sich auch in der Rolle des Käufers vermehrt auf anderen Plattformen umzuschauen.
Man weiß auch nicht, wie sich die Versandkosten für private Anbieter in der Zukunft entwickeln werden. Die hohe Differenz zwischen gewerblichen Großkunden von DHL, die nur ungefähr EUR 3,- pro Paket bezahlen, zu privaten Versendern, die nahezu das Doppelte hinblättern müsen, macht den Verkauf von gebrauchter Ware auf dem Versandweg gegenüber einer Neuanschaffung unattraktiver - gerade bei preiswerten Gegenständen.
Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass trotz Streichung der privaten Verkaufsgebühren vieles wieder über Kleinanzeigen oder auch auf privater Ebene weitergegeben, oder eben gleich entsorgt werden wird. Auch ohne Gebühren bleibt nämlich der private Verkauf auf eBay ein Risiko, das in manchen Fällen, etwa bei Abmahnungen, in keinem Verhältnis zum erzielbaren Verkaufserlös steht.
Das Bewertungssystem von eBay ist inzwischen schon weitgehend dysfunktional. EBay hat den Zenit seiner Existenz längst überschritten.
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04.03.2023 um 18:40sallomaeander schrieb:Das Bewertungssystem von eBay ist inzwischen schon weitgehend dysfunktional. EBay hat den Zenit seiner Existenz längst überschritten.Ich kann mir vorstellen, dass EBay wieder etwas Aufwind bekommt, seit Amazon den Mindestbestellwert für kostenlosen Versand auf 39€ erhöht hat.
Ansonsten habe ich die Tage Werbung für hood.de eingespielt bekommen. Das existiert ernsthaft noch? :)
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04.03.2023 um 18:42Gekauft habe ich bei e-Bay bei Kommerziellen schon lang nicht mehr!
Wenn ich etwas suchte,- Werkzeug oder Ersatzteile etwa- waren auch die gleichen Händler über Amazon billiger, merkwürdiger Weise. Und wenn ich für Andere Mitbestelle, lass ich mir gleich einen Gutschein dafür geben- da brauche ich nicht hinter dem Geld herzulaufen ;)
:mlp:
Wenn ich etwas suchte,- Werkzeug oder Ersatzteile etwa- waren auch die gleichen Händler über Amazon billiger, merkwürdiger Weise. Und wenn ich für Andere Mitbestelle, lass ich mir gleich einen Gutschein dafür geben- da brauche ich nicht hinter dem Geld herzulaufen ;)
:mlp:
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04.03.2023 um 19:08hofratschuster schrieb:Ansonsten habe ich die Tage Werbung für hood.de eingespielt bekommen. Das existiert ernsthaft noch? :)Es existiert nach wie vor, auch wenn dort die privaten Angebote nach meinem Empfinden zahlenmäßig nachgelassen haben. Die Reichweite der Angebote ist eben längst nicht so groß wie bei eBay. Allerdings listen viele gewerblichen Anbeiter ihre Angebote hier einfach zusätzlich. Dafür gibt es wohl entsprechende Tools.
Ich habe aber durchaus schon wirklich gute Käufe von Privat auf hood getätigt - es gibt dort leider nicht so sehr viele Privatanbieter.
Syndrom schrieb:Wenn ich etwas suchte,- Werkzeug oder Ersatzteile etwa- waren auch die gleichen Händler über Amazon billiger, merkwürdiger Weise. Und wenn ich für Andere Mitbestelle, lass ich mir gleich einen Gutschein dafür geben- da brauche ich nicht hinter dem Geld herzulaufen ;)Auch Amazon macht die Sache für uns Käufer teils spannend. Es lohnt sich, den Preis für einen gewünschten Artikel über einige Zeit im Blick zu behalten und dann zuzuschlagen, wenn der Preis stimmt. Ich kaufe allerdings so gut wie nie Artikel, die nicht zumindest von Amazon gelagert und geliefert werden.
hofratschuster schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass EBay wieder etwas Aufwind bekommt, seit Amazon den Mindestbestellwert für kostenlosen Versand auf 39€ erhöht hat.Ist mir auch kürzlich aufgefallen. Aber ehrlich, dann bestelle ich halt irgendetwas mit, was ich sowieso brauche, und wenn es Akkus o.ä.. sind. Oder Staubsaugerbeutel. Schon ist man drüber.
Manchmal, wenn ich partout nichts extra brauche, bezahle ich halt den Versand. Eine Autofahrt in die Stadt (um den gewünschten Artikel im Fachhandel vllt. dennoch nicht zu bekommen) kostet mehr.
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05.03.2023 um 09:30Ich verkaufe sehr viel Kleinkram über Ebay seit 20 Jahren und kenne das Auf und Ab.
Im Moment ist der ganze Verkauf zusammengebrochen, nichts geht mehr. Das Streichen der Gebühren wird daran auch nichts ändern.
Zuerst wurden vor Jahren die hohen Gebühren und das Abwickeln der Zahlung über Ebay eingeführt, daraufhin zogen sich schon die Privatverkäufer zurück.
Nachdem es aber für Ebay keine Alternative gibt, kam ein Teil wieder zurück. Um sie zu halten, wurde Ihnen ein Teil der Gebühren gutgeschrieben, damit sie bei Ebay dafür kaufen konnten. Jeden Freitag kam auch ungefähr bis Mitte Februar eine Mail, dass man bei Einstellen bis darauffolgenden Montag nochmals zusätzlich 5% des Verkaufspreises gutgeschrieben bekam. Man hat also nicht nur verkauft, sondern war auch gezwungen, für das angesparte Guthaben regelmäßig zu kaufen.
mMn wäre es richtig gewesen, es bei den 10% Gebühren zu belassen, den Betrag den Verkäufern aber in voller Höhe zum Kaufen über Ebay zur Verfügung zu stellen.
Dann darf man nicht vergessen, dass unsere Regierung nun Ebay zwingt, ab 30 Verkäufen jährlich das dem Finanzamt zu melden. Warum sollte also noch jemand Kinderkleidung oder Bücher für 1 € bis 2 € einstellen, wenn er überhaupt nicht abschätzen kann, welche Fragen vom Finanzamt auf ihn zukommen werden?
Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen wenig Geld haben und von Nachhaltigkeit gespochen wird, wird von unserer Regierung der Verkauf von gebrauchter Kleidung oder sonstige Ware völlig abgewürgt. Aber klar, von einem gebrauchte T-Shirt oder Buch für 2 € hat der Staat nichts. Kauft man das gleiche für 20 € beim Händler oder H&M, spült es knapp 4 € in die Staatskasse.
Davon wird sich Ebay so schnell nicht erholen.
Im Moment ist der ganze Verkauf zusammengebrochen, nichts geht mehr. Das Streichen der Gebühren wird daran auch nichts ändern.
Zuerst wurden vor Jahren die hohen Gebühren und das Abwickeln der Zahlung über Ebay eingeführt, daraufhin zogen sich schon die Privatverkäufer zurück.
Nachdem es aber für Ebay keine Alternative gibt, kam ein Teil wieder zurück. Um sie zu halten, wurde Ihnen ein Teil der Gebühren gutgeschrieben, damit sie bei Ebay dafür kaufen konnten. Jeden Freitag kam auch ungefähr bis Mitte Februar eine Mail, dass man bei Einstellen bis darauffolgenden Montag nochmals zusätzlich 5% des Verkaufspreises gutgeschrieben bekam. Man hat also nicht nur verkauft, sondern war auch gezwungen, für das angesparte Guthaben regelmäßig zu kaufen.
mMn wäre es richtig gewesen, es bei den 10% Gebühren zu belassen, den Betrag den Verkäufern aber in voller Höhe zum Kaufen über Ebay zur Verfügung zu stellen.
Dann darf man nicht vergessen, dass unsere Regierung nun Ebay zwingt, ab 30 Verkäufen jährlich das dem Finanzamt zu melden. Warum sollte also noch jemand Kinderkleidung oder Bücher für 1 € bis 2 € einstellen, wenn er überhaupt nicht abschätzen kann, welche Fragen vom Finanzamt auf ihn zukommen werden?
Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen wenig Geld haben und von Nachhaltigkeit gespochen wird, wird von unserer Regierung der Verkauf von gebrauchter Kleidung oder sonstige Ware völlig abgewürgt. Aber klar, von einem gebrauchte T-Shirt oder Buch für 2 € hat der Staat nichts. Kauft man das gleiche für 20 € beim Händler oder H&M, spült es knapp 4 € in die Staatskasse.
Davon wird sich Ebay so schnell nicht erholen.
mroktober
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ebay führt neues Bezahlsystem für Privatverkäufer ein!
05.03.2023 um 18:13Ich kann nur jedem raten, sich vor dem Einstellen von Artikeln sich ganz genau mit den aktuellen AGB
von ebay auseinanderzusetzen.
Dass die Verkaufsprovision wegfällt, ist ja ganz nett, aber leider gibt es mittlerweile zu viele Fallstricke.
Da verzichte ich auf das Verkaufen bei ebay, auch wenn ich Geld dafür bekommen würde.
Erstmal agiert ebay als Treuhänder. Das Geld geht erst von diversen Zahlungsdienstleister(alle mit Ihren eigenen AGB) an ebay und wenn alle gut geht und Käufer nichts zu mäkeln hat, gibt es irgendwann das Geld.
Nicht so wie früher direkt Banküberweisung oder direkt auf das Paypalkonto - im schlechtetsen Fall muss schon mal einige Wochen Geduld mitbringen.
Des Weiteren muss ebay seit dem 1. Januar 2023 alle Daten von Verkäufen dem Finanzamt melden.
Dieser Mechanismus greift, wenn man 30 Artikel und mehr im Jahr verkauft hat,
oder man einen Verkaufserlös von 2000,- überschritten hat.
Quelle: Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG)
Da ebay die Zahlungen für die Nutzer abwickelt, haben die eure Daten wie, was, wann und für wie viel verkauft wurde.
Eure verifizierten Bankdaten natürlich auch.
Ich nutze ebay-kleinanzeigen ohne Zahlungsdienstleister, bei mir gibt es Abholung, Überweisung, paypal Freunde & Familie und wenn ich ein gutes Gefühl habe, biete ich auch paypal für Waren an. Vorteil: Ich bestimme wie der Geldfluss läuft und ebay-Kleinanzeigen hat keine Daten von mir und wissen nicht, wenn ich einen Artikel gelöscht habe, ob dieser verkauft, verschenkt oder ich es mir anderes überlegt habe.
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05.03.2023 um 19:33mroktober schrieb:Dass die Verkaufsprovision wegfällt, ist ja ganz nett, aber leider gibt es mittlerweile zu viele Fallstricke.Ich verzichte auch spätestens seit Einführung des neuen Bezahlsystems darauf, etwas bei eBay zum Verkauf anzubieten. Insofern war mir auch die Diskussion um die nunmehr gesetzlich erforderliche Meldung ans Finanzamt entgangen:
Da verzichte ich auf das Verkaufen bei ebay, auch wenn ich Geld dafür bekommen würde.
mroktober schrieb:Des Weiteren muss ebay seit dem 1. Januar 2023 alle Daten von Verkäufen dem Finanzamt melden.Ich habe mich ein wenig im Userforum von eBay und auf anderen Seiten in die Thematik eingelesen. Fairerweise muss man sagen, dass eBay gesetzlich laut PStTG dazu verpflichtet ist, als Plattform diese Meldung vorzunehmen, das gilt beispielsweise auch für Vermietungsplattformen wie Airbnb. Und selbstverständlich schafft das neue Gesetz keine andere oder zusätzliche Steuerpflicht, was leider gelegentlich so aufgefasst wird. Eine Meldung ans Finanzamt allein begründet also noch keine Steuerpflicht auf Verkäufe.
Dieser Mechanismus greift, wenn man 30 Artikel und mehr im Jahr verkauft hat,
oder man einen Verkaufserlös von 2000,- überschritten hat.
Man muss aber schon bei relativ geringer Verkaufstätigkeit nun eben davon ausgehen, dass das Finanzamt überhaupt von der Handelstätigkeit auf eBay und vergleichbaren Plattformen erfährt, dass man von eBay aufgefordert wird, seine Steuer-ID einzureichen, und dass man aus diesem Grunde über seine Verkäufe ggf. sehr genau Buch führen sollte:
Bei einer hohen Anzahl von Verkäufen könnten die Finanzämter aber dennoch nachhaken, warnt der Lohnsteuerhilfeverein und empfiehlt, sich gegen einen ungerechtfertigten Verdacht mit einem Verkaufstagebuch zu wehren. Mit einer Liste der verkauften Artikel, die Markenname, Neupreis und Verkaufspreis enthält, könnte ein solcher Verdacht beim Finanzamt nachträglich entkräftet und nachgewiesen werden, dass keine Gewinne erwirtschaftet wurden oder falls doch, in welcher Höhe, heißt es seitens der Lohnsteuerhilfe Bayern.Quelle: https://www.golem.de/news/lohnsteurerhilfe-emsige-ebayverkaeufer-sollten-verkaufstagebuch-fuehren-2302-171736.html
Auf der zitierten Seite finden sich weitere Einzelheiten dazu, ob und wann Gewinne versteuert werden müssen. Da die Bedingungen sehr unterschiedlich sind, abhängig etwa davon, in welchem Zeitabstand der veräußerte Gegenstand zuvor angeschafft wurde, wird ein Verkäufer ggf. dem Finanzamt gegenüber nachweisen müssen, welcher Art die getätigten Verkäufe waren und ob ein Erlös von daher zu versteuern ist oder nicht.
Privat angeschaffte Neuware, die nach mehr als einem Jahr mit Preisabschlag verkauft wurde, dürfte aber im steuerlichen Sinn nicht als Gewinn zu versteuern sein, da ja ein Verlust des Wertes eingetreten ist. Also etwas ein Handy, das für € 1200,- angeschafft und dann 13 Monate später für z.B. € 800,- veräußert wurde.
Die Diskussion innerhalb der eBay-Community scheint darin einig zu sein, dass die "Priverblichen" auf der Plattform mit der Maßnahme zurecht getroffen werden, also diejenigen Anbieter, die unter der falschen Flagge des Privatverkäufers regelmäßig große Mengen an Neuware verhökern. Auf sie scheint der Gesetzgeber abzuzielen, da ein ausländischer Plattformbetreiber nun verpflichtet ist, die entsprechenden Umsätze von sich aus zu melden, statt den Finanzämtern die mühsame Suche zuzumuten. Für letztere hat die Finanzverwaltung offenbar bisher schon eine Software (XPider) verwendet, die nach verdächtigen Angeboten gefahndet hat.
Ein interessanter Thread der eBay-Community befindet sich übrigens hier.
Zusammenfassend muss man sagen, dass zusätzlich zu dem neuen Bezahlsystem mit den oben bereits diskutierten Fallstricken jetzt eine Meldung der Verkaufstätigkeit an das zuständige Finanzamt erfolgt, je nachdem, welches Limit zuerst erreicht ist:
- mehr als 30 Verkäufe im Jahr
- ein Umsatz von mehr als 2.000 Euro pro Jahr
An der Frage der Steuerpflichtigkeit und der Frage, ob und ab wann gewerbliches Handeln aus Sicht des Finanzamts vorliegt, ändert das neue Gesetz nichts.
Da die neue gesetzliche Regelung bislang wenig Beachtung findet, wird die dicke Überraschung manchen zu Beginn des Jahres 2024 ereilen, wenn den Finanzämtern erstmals die Verkaufsdaten vieler Verkäufer aus dem dann zurückliegenden Jahr 2023 vorliegen.
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