Was glaubt ihr, wie läßt sich der Klimawandel eindämmen
02.01.2022 um 18:14Die Bundesregierung will jetzt in der EU verhindern, das Atomkraftwerke und Gaskraftwerke als CO2 arm eingestuft werden und damit grün für das Klima. Warum?
frivol schrieb:Warum?Vermutlich weil sie weniger problematisch im Bezug aufs Klima sind als Kohle Kraftwerke.
frivol schrieb:Die Bundesregierung will jetzt in der EU verhindern, das Atomkraftwerke und Gaskraftwerke als CO2 arm eingestuft werden und damit grün für das Klima. Warum?Weil dann rot-grün, aber auch gelb, ziemlich dämlich dastehen würden. Die Ersteren weil es ihre Ideologie ist, die FDP, weil sie mit Merkel auf diesem Kurs eingeschwenkt sind. Ist auch problematisch, dann weiterhin einen beinahe kritiklosen bis subalternen pro EU Kurs zu fahren, ihr aber in so einer Grundsatzfrage zu widersprechen.
frivol schrieb:Österreich ist auch gegen die Einstufung von Gaskraftwerke und Atomkraftwerke als klimafreundlich und will in der EU klagen. Sehr merkwürdig...So wie ich das verstanden habe ist unsere Regierung nur dagegen, dass Kernkraftwerke klimafreundlich sein sollen. Dafür bestehen sie darauf, das Gaskraftwerke klimafreundlich sein sollen, was z.B. die Franzosen wieder nicht einsehen wollen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-atomenergie-gas-105.html
alhambra schrieb:So wie ich das verstanden habe ist unsere Regierung nur dagegen, dass Kernkraftwerke klimafreundlich sein sollen. Dafür bestehen sie darauf, das Gaskraftwerke klimafreundlich sein sollen, was z.B. die Franzosen wieder nicht einsehen wollen.Du hast recht! Sehr verwirrend.
Der jetzige Plan kann nur verhindert werden, wenn sich mindestens 20 EU-Staaten zusammenschließen, die mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU vertreten, oder mindestens 353 Abgeordnete im EU-Parlament. Dies gilt als unwahrscheinlich, da sich neben Deutschland lediglich Länder wie Österreich, Luxemburg, Dänemark und Portugal klar gegen eine Aufnahme der Atomkraft aussprechen.Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/eu-atomenergie-gas-107.html
frivol schrieb:Du hast recht! Sehr verwirrend.Die Österreicher wollen keine Förderung von AKW, weil sie selbst keine haben und wollen, die Franzosen hingegen wollen Kernkraft fördern, weil sie welche haben und auch weiterhin wollen. Hätte mich eher verwirrt, wenn es anders gewesen wäre.
frivol schrieb:Aber sollte so ein EU-Label für grüne Energie gegen den Klimawandel nicht davon abhängen, wieviel die jeweilige Energieform an CO2 raushaut? Und nicht welche Kraftwerke ein Land grad schon hat?Wenn es rein nach wissenschaftlichen Fakten ginge, ja. Da es aber auch um Politik geht, damit sich Regierung XY im nächsten Wahlkampf damit brüsten kann, dass man grüne Energie ja massiv ausgebaut habe, kommt dabei dann sowas raus.
alhambra schrieb:Bei Gaskraftwerken bin ich auch geteilter Meinung.Wasserstoff gehört da aber auch mit rein und da kommt kein CO2 dabei raus. Ansonsten sind Gaskraftwerke dann nachhaltig wenn das Gas nachhaltig gewonnen wird.
taren schrieb:Wasserstoff gehört da aber auch mit rein und da kommt kein CO2 dabei raus. Ansonsten sind Gaskraftwerke dann nachhaltig wenn das Gas nachhaltig gewonnen wird.Das stimmt, aber bis dahin ist noch ein weiter Weg. Um Gas nachhaltig gewinnen zu können, müssen wir die Erneuerbaren erstmal soweit ausbauen, das wir überschuss haben.
alhambra schrieb:Um Gas nachhaltig gewinnen zu können, müssen wir die Erneuerbaren erstmal soweit ausbauen, das wir überschuss haben.Bei Biogas ist noch viel Luft nach oben, was schon viel schneller verfügbar wäre. Bei WEA und Solar dauert es länger.
frivol schrieb:Aber der nächste Schritt in 25 Jahren wird dann sein, auch auf Gas weitestgehend zu verzichten, weil dann 200g CO2/kWh immernoch zuviel sind.Moderne Gaskraftwerke können sowohl mit Wasserstoff als auch mit Biogas genutzt werden. Genau darauf zielt ja die Förderung der GuD, da diese auch in Zukunft noch eine Rolle spielen werden.
kuno7 schrieb am 02.01.2022:Vermutlich weil sie weniger problematisch im Bezug aufs Klima sind als Kohle Kraftwerke.Das Kernkraftwerke weniger problematisch in Bezug aufs Klima sind, hat sich, seitdem der Klimawandel weiter vorangeschritten ist, wohl erledigt.
Die Situation um das Hochwasser im Westen Deutschlands und den angrenzenden Ländern ist dramatisch. Auch Atomkraftwerke sind betroffen. Die Lage im belgischen Tihange sei „stabil“, die Atomaufsicht sprach aber von „erhöhter Wachsamkeit“. Experten warnen schon lange, dass einige AKW-Standorte durch die Auswirkungen des Klimawandels „langfristig in Schwierigkeiten geraten“.
Die meisten Atommeiler beziehen ihre gigantischen Mengen Kühlwasser aus direkt angrenzenden Flüssen. Treten diese über ihre Ufer und überfluten das AKW-Gelände, kann das dramatische Folgen haben. So kann es durch Überflutung zum Ausfall elektrischer Systeme kommen, ein hochwasserbedingter Stromausfall kann im Ernstfall, etwa bei Überflutung oder Fehlern mit den Notstromgeneratoren, zum gefürchteten „Station Blackout“ führen. Zudem kann ein weitreichendes Hochwasser Nachschubprobleme verursachen (z.B. Treibstoff für Notstromdiesel) oder die Erreichbarkeit für die Betriebsmannschaft einschränken. Auch abgeschaltete Reaktoren sind für die Kühlung weiterhin auf die elektrische Versorgung angewiesen.Quelle: https://www.ausgestrahlt.de/blog/2021/07/19/akws-ungen%C3%BCgend-gegen-hochwasser-gesch%C3%BCtzt/
"Kernenergie als Klimaretter einzusetzen ist praktisch völlig unmöglich": Experte nennt Diskussion um nachhaltige Einordnung von Atomkraft "absurd"
Genau hier sehen Experten im Hinblick auf den Klimawandel und dadurch immer häufiger auftretende Naturkatastrophen ein gestiegenes Risiko für einen GAU.
"Durch den Klimawandel werden in den nächsten Jahrzehnten Naturkatastrophen an Heftigkeit zunehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es dann auch zu Ereignissen kommen wird, die die Sicherheit von Atomkraftwerken bedrohen."
"Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit für Ereignisse, die dazu führen können, dass Kernkraftwerke nicht mehr ausreichend gekühlt werden können"
"Der Reaktor-Druckbehälter im Kernkraftwerk muss immer gekühlt werden. Wenn durch einen Stromausfall die Wasserzufuhr zur Kühlung des Druckbehälters gestoppt wird, dann erhitzt sich das radioaktive Material im Reaktor-Kern immer weiter und das Kernkraftwerk kriegt ein Problem." Auch wenn der Kernreaktor abgeschaltet sei, würden die radioaktiven Stoffe weiter Hitze erzeugen, die dann ohne Kühlung durch Wasser die Brennstäbe zum Schmelzen bringen. "Dann schmilzt in Folge dessen auch der Reaktordruckbehälter und die Radioaktivität tritt aus nach draußen"
"Wenn man jetzt die Klimakatastrophe oder die Klimaentwicklung nimmt, dann können die Einwirkungen von außen, beispielsweise ein starker Hurrikan oder Tornado, die die Leitungen außerhalb des Kernkraftwerks zerstören, zu Überschwemmungen führen, so dass es zu Kurzschlüssen im Inneren des Kernkraftwerks kommt. Das wiederum kann zum Versagen der Stromversorgung führen. Dann steht plötzlich das Kernkraftwerk ohne Wasserversorgung und ohne funktionierende Pumpen da, der Reaktor-Druckbehälter kann nicht mehr gekühlt werden und geht kaputt – und der Unfall ist da."https://politik.watson.de/nachhaltigkeit/analyse/441991593-experte-nennt-diskussion-um-nachhaltige-atomkraft-voellig-absurd
peekaboo schrieb:Das Kernkraftwerke weniger problematisch in Bezug aufs Klima sind, hat sich, seitdem der Klimawandel weiter vorangeschritten ist, wohl erledigt.Was du verlinkt hast zeigt, das der Klimawandel Probleme für den Betrieb von AKW bereiten kann. Was ich meinte war, AKW tragen deutlich weniger zum anthropogenen Klimawandel bei als Kohlekraftwerke.
Gildonus schrieb:Wenn mach einen Unwetter der Wasserpegel eines Flußes ansteigt, hat man Tage Vorwahnzeit.War das so im Ahrtal letztes Jahr...?