kuno7 schrieb:Was ich meinte war, AKW tragen deutlich weniger zum anthropogenen Klimawandel bei als Kohlekraftwerke.
Diesbezüglich habe ich so meinen Zweifel.
Kraftwerke brauchen ja enorme Mengen Wasser für die Kühltürme. Um genau zu sein, werden für
jede produzierte Kilowattstunde 2-3 Wasser verbraucht, welches dann über die Kühltürme als Wasserdampf in die Atmosphäre gepumpt wird.
Bei einem mittleren Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1.400 Megawatt produziert dieses Kraftwerk etwa 11.000.000.000 Kilowattstunden im Jahr, was dann einen Wasserverbrauch von ungefähr 33 Milliarden Litern im einem Jahr wäre.
Nun pumpt aber nicht nur ein AKW diese enormen Mengen Wasser in die Atmosphäre. Weltweit sollen etwa 442 AKWs in Betrieb sein. Hier müsste man mal hochrechnen wie viel Wasser diese 442 AKWs pro Jahr in die Atmosphäre verdampfen.
Ich will aber folgendes hinaus.
Wasserdampf ist ein Treibhausgas. Wenn jetzt Jahr für Jahr noch mehr Wasserdampf in der Atmosphäre gelangt, könnte das m.E. die Klimawandeln nochmal um einiges beschleunigen.
Wasserdampf ist Treibhausgas Nummer 1
Die Konzentration des Gases in den höheren Luftschichten hat in den vergangenen 45 Jahren um 75 Prozent zugenommen.
Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sind, desto wärmer wird es auf der Erde. Im letzten Jahrhundert hat sich die Luft um 0,6 Grad Celsius erwärmt. Für die nächsten 100 Jahre prognostiziert das internationale Wissenschaftlergremium des Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC) einen Temperaturanstiegum 1,4 bis 5,8 Grad Celsius. Die große Spannweite dieser Prognose beruht größtenteils darauf, dass die Konzentration des Wasserdampfs in den oberen Luftschichten nicht genau bekannt ist. Auch die Rolle der Wolken im Klimageschehen ist nicht vollständig verstanden.
Die Zunahme des Wasserdampfs von 1980 bis heute hat den durch die Kohlendioxid-Erhöhung bedingten Temperaturanstieg nochmals um etwa die Hälfte erhöht.
Je mehr sich die Erde erwärmt, desto mehr Wasser verdampft und erhöht in den oberen Luftschichten wiederum den Treibhauseffekt. Zu einem Teil sorgt Methan für die Zunahme des Wasserdampfs. Dieses Spurengas, welches zum Beispiel aus Reisfeldern oder bei Fäulnisprozessen freigesetzt wird, reagiert in der Stratosphäre zu Wasserdampf und Kohlendioxid. Damit lässt sich jedoch nur die Hälfte des beobachteten Wasserdampfanstiegs erklären. Die Ursache für die Zunahme des stratosphärischen Wasserdampfs im letzten halben Jahrhundert läßt sich also noch nicht vollständig erklären.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-wasserdampf-ist-treibhausgas-nummer-1-1.634180Für mich liegt es auf der Hand, woher die andere Hälfte kommt. Meines Erachtens sind dafür die Kohle- und Kernkraftwerke verantwortlich. Belegen kann ich das aber nicht.
Weltweit sind etwa 2485 Kohlekraftwerke und 442 Kernkraftwerke in Betrieb, die Jahr für Jahr immense Menge Wasser in die Atmosphäre pumpen.
Gildonus schrieb:Ohne den von dir verlinkten Artikel gelesen und genauer geprüft zu haben
Dann ließ das mal.
"Wenn man jetzt die Klimakatastrophe oder die Klimaentwicklung nimmt, dann können die Einwirkungen von außen, beispielsweise ein starker Hurrikan oder Tornado, die die Leitungen außerhalb des Kernkraftwerks zerstören, zu Überschwemmungen führen, so dass es zu Kurzschlüssen im Inneren des Kernkraftwerks kommt. Das wiederum kann zum Versagen der Stromversorgung führen. Dann steht plötzlich das Kernkraftwerk ohne Wasserversorgung und ohne funktionierende Pumpen da, der Reaktor-Druckbehälter kann nicht mehr gekühlt werden und geht kaputt – und der Unfall ist da."
Als weiteres Risiko bewertet Klimaexperte Volker Quaschning die Gefahr terroristischer Anschläge und Cyberattacken auf Atomkraftwerke. "Bei Kernkraftwerken können Terroristen mit verhältnismäßig kleinem Aufwand einen sehr großen Schaden anrichten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Anschläge stattfinden werden. Gerade die jüngst diskutierten atomaren Kleinkraftwerke (Small Modular Reactors) sind, wenn überhaupt, nur sehr aufwändig zu schützen", sagte Quaschning zu watson.
Quelle:
https://politik.watson.de/nachhaltigkeit/analyse/441991593-experte-nennt-diskussion-um-nachhaltige-atomkraft-voellig-absurdGildonus schrieb:Wenn mach einen Unwetter der Wasserpegel eines Flußes ansteigt, hat man Tage Vorwahnzeit.
Den Reaktor vorher abzuschalten bringt nicht viel.
"Der Reaktor-Druckbehälter im Kernkraftwerk muss immer gekühlt werden. Wenn durch einen Stromausfall die Wasserzufuhr zur Kühlung des Druckbehälters gestoppt wird, dann erhitzt sich das radioaktive Material im Reaktor-Kern immer weiter und das Kernkraftwerk kriegt ein Problem." Auch wenn der Kernreaktor abgeschaltet sei, würden die radioaktiven Stoffe weiter Hitze erzeugen, die dann ohne Kühlung durch Wasser die Brennstäbe zum Schmelzen bringen. "Dann schmilzt in Folge dessen auch der Reaktordruckbehälter und die Radioaktivität tritt aus nach draußen", erklärt Renneberg.
Quelle:
https://politik.watson.de/nachhaltigkeit/analyse/441991593-experte-nennt-diskussion-um-nachhaltige-atomkraft-voellig-absurd