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Der Energiewende-Thread

1.526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

16.11.2024 um 15:30
@Abahatschi
Vergraben wird da nix. Der Stahl geht ganz normal in Recycling. Das gibt ja sogar jede Menge Geld dafür. Womöglich bringt der Abriss einer WKA sogar mehr Geld als es kostet, was von AKW auch noch keiner behauptet hat.

Die Flügel werden geschreddert und dann verbrannt, dann machen sie so noch ein letztes Mal Strom.

Das Fundament wird ebenfalls geschreddert und als Recycling Material für den Strassenbau verkauft.

Sowohl der Mast als auch die Flügel ermüden halt im Laufe der Zeit. Deswegen macht Wiederverwenden keinen Sinn.


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16.11.2024 um 15:45
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Womöglich bringt der Abriss einer WKA sogar mehr Geld als es kostet, was von AKW auch noch keiner behauptet hat.
Das halte ich für eine gewagte Spekulation.
Nicht selten fehlt das Geld für den Rückbau.
Rückstellungen nicht deckend

Die resultierenden Kosten für eine Demontage wurden von den befragten Akteuren oftmals gegen zukünftige Erlöse durch eine neue, größere Anlage gegengerechnet, wodurch die Rückbaukosten teilweise zu optimistisch eingeschätzt wurden. Jedoch liegen auch einzelne Berichte vor, wonach deutlich überzogene Bürgschaften in Höhe von 300.000 Euro pro Anlage im Raum standen. Die UBA-Studie kommt daher zu der Erkenntnis: „Die Abschätzung von tatsächlichen Rückbaukosten (speziell für noch junge Projekte) ist auch bei größtmöglicher Sorgfalt mit hohen Unsicherheiten behaftet.“ Darüber hinaus dürften auch die Rückstellungsleistungen, die im Rahmen der Anlagengenehmigung für die Demontage erbracht werden, voraussichtlich nicht die vollen Kosten des Rückbaus und Recyclings decken.

Weitere Details sind dem Abschlussbericht des Umweltbundesamts zu „Entwicklung eines Konzepts und Maßnahmen für einen ressourcensichernden Rückbau von Windenergieanlagen“ zu entnehmen.
Quelle: https://eu-recycling.com/Archive/26198


Es gab Zeiten wo findige WKA Betreiber den Rückbau überhaupt nicht übernommen haben und der Flächeneigentümer später auf den Kosten alleine sitzen blieb.
Hoffentlich wachen die Verpächter von Flächen für Windkraftanlagen bald auf! Denn sie werden nach Ablauf des Pachtvertrages oft zur Kasse gebeten. Den aktuellen Bürgermeistern ist das ziemlich egal, denn wenn die WKA abgebaut werden müssen sind sie nicht mehr im Amt. Ebenso denken die meisten Gemeinderäte.
Quelle: https://pro-natur-starzach.de/achtung-verpaechter-pacht-und-rueckbaukosten-bei-windenergieanlagen/

Derzeit gibt es solch findige Projektierer im Bereich der Freiflächen PV, habe ich letztes Jahr selbst erlebt. Die fliegen natürlich direkt vom Hof und werden gebeten von zukünftigen Belästigungen abzusehen.
Findige Behauptungen, die Anlagen würden nach der Vertragslaufzeit ja noch Strom liefern und man könnte die dann behalten, sind nun mal unseriös. Kein Unternehmen würde diese Projekte nach der Laufzeit "verschenken", wenn sich damit noch Geld erwirtschaften lassen würde und der spätere Rückbau kein Problem ist.


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16.11.2024 um 16:06
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Findige Behauptungen, die Anlagen würden nach der Vertragslaufzeit ja noch Strom liefern und man könnte die dann behalten, sind nun mal unseriös. Kein Unternehmen würde diese Projekte nach der Laufzeit "verschenken", wenn sich damit noch Geld erwirtschaften lassen würde und der spätere Rückbau kein Problem ist.
Doch, sowas gibt es tatsächlich. Ich bin Mitglied einer WEG, die eine derartige PV-Anlage besitzt. Als das Gebäude gebaut wurde, wurde vertraglich festgelegt, dass die Baufirma die PV-Anlage aufstellen und die Gebäudefläche kostenfrei nutzen darf. Nach 10 Jahren ging die PV-Anlage dann in das Eigentum der WEG über. Und liefert weiter Strom/Ertrag.
Es ist wie so oft: es kommt halt drauf an.


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16.11.2024 um 17:42
Zitat von IlianIlian schrieb:Nach 10 Jahren ging die PV-Anlage dann in das Eigentum der WEG über. Und liefert weiter Strom/Ertrag.
Es ist wie so oft: es kommt halt drauf an.
Offenbar lag die kostenfreie Nutzung für 10 Jahre mit anschließender Übergabe einem anderen vertraglichen Inhalt.
Das ist dann halt eine vorher durchdacht und kalkuliert. Es werden keine Pachten für die Dachfläche bezahlt, dafür geht die Anlage dann nach 10 Jahren an die Eigentümer.

Ob die Kosten einer 25 Jahre alten Freiflächen PV Anlage noch durch die Stromeinspeisung gedeckt werden, die dann auch noch den Rückbau eines Tages decken muss?
Was passiert, wenn man als Flächeneigentümer dann keine Einspeiseerlaubnis bekommt? Dann spielt es nicht einmal eine Rolle, wie viel die PV Anlage noch machen könnte, dann ist der Rückbau verpflichtend.


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16.11.2024 um 19:47
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ganz ehrlich, ich verstehe nicht warum - klar, man muss Getriebe, Steller, Generator erneuern, aber der Fuss und die Rotorblätter können doch bleiben.
In vielen Fällen wird man dann die Windkraftanlagen durch größere Anlagen ersetzen, was sich Repowering nennt. Natürlich geht das nur, wenn eine größere Anlage auch genehmigbar ist und man auch den Platz hat, den für die Montage nötigen Kran zu stellen.


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16.11.2024 um 20:50
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Was passiert, wenn man als Flächeneigentümer dann keine Einspeiseerlaubnis bekommt? Dann spielt es nicht einmal eine Rolle, wie viel die PV Anlage noch machen könnte, dann ist der Rückbau verpflichtend.
Müsste die denn überhaupt neu beantragt werden? Da sollte doch eine Art "Bestandsschutz" gelten.
Und klar, irgendwann gibt's den Rückbau. Aber da gilt auch: muss man eben kalkulieren. Immerhin hat man in deinem Szenario ja 25 Jahre Miete für die zur Verfügung gestellte Fläche erhalten. Ob man dann übernimmt oder den Rückbau fordert, das gilt es eben gut abzuwägen.


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17.11.2024 um 09:01
Gut das ein AKW da anders ist.

Es ist eine Arbeitsmaßnahmen, welche langjährige Jobs bieten in hochbezahlten Fachberufen. Und Kosten gibt es ja nicht denn wahrscheinlich übernimmt der Staat ab Zeitpunkt
Schätzungen zufolge kostet der Rückbau eines Atomkraftwerks mindestens eine Milliarde Euro. Mittlerweile müssen die Betreiber der Atomkraftwerke die Kosten für Stilllegung und Rückbau selber tragen und dafür entsprechende Rücklagen bilden. Dazu sind sie gesetzlich sogar verpflichtet.
Quelle:

https://www.tagesschau.de/wissen/akw-rueckbau-101.html


Wieso bekomme ich eigentlich kein Geld übertragen ??
Für die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung steht hingegen der Bund in der Verantwortung. Die finanziellen Mittel für die Zwischen- und Endlagerung in Höhe von 24,1 Milliarden Euro wurden dem Bund von den Betreibern zur Verfügung gestellt und zum 1. Juli 2017 in den „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“ übertragen.
Quelle: https://www.bafa.de/DE/Wirtschaft/Handwerk_Industrie/Rueckbau_Rueckstellungen_Kernkraftwerke/rueckbau_rueckstellungen_kernkraftwerke_node.html


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17.11.2024 um 14:18
Zitat von IlianIlian schrieb:Immerhin hat man in deinem Szenario ja 25 Jahre Miete für die zur Verfügung gestellte Fläche erhalten. Ob man dann übernimmt oder den Rückbau fordert, das gilt es eben gut abzuwägen.
Pacht, nicht miete.
Flächen werden gepachtet.

Ernst zu nehmende Firmen werden den Rückbau ebenso mit aufnehmen, wie eine mögliche Pachtverlängerung.
Wenn die Erträge aus der PV Anlage noch gewinnbringend sind, dann wird ein Unternehmen sich diese nicht entgehen lassen wollen.


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17.11.2024 um 14:22
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Gut das ein AKW da anders ist.

Es ist eine Arbeitsmaßnahmen, welche langjährige Jobs bieten in hochbezahlten Fachberufen. Und Kosten gibt es ja nicht denn wahrscheinlich übernimmt der Staat ab Zeitpunkt
Der Staat wird nicht einen Finger rühren beim Rückbau von WKA oder PV Anlagen außer den Rückbau anzuordnen, wenn das nicht passiert werden die auf Kosten des Flächeneigentümers eine Firma beauftragen.

Bei den AKWs wurde ja der Fond geschaffen, von der Industrie angespart, der reicht für weit mehr als derzeit veranschlagt ist für die Kosten.


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17.11.2024 um 14:44
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:der reicht für weit mehr als derzeit veranschlagt ist für die Kosten.
Klar, weil keiner weiß, wie hoch die Kosten sind, die der Müll der AKW in Zukunft verursacht, werden die derzeit nich veranschlagt. Das heißt ja nich, es wäre genug Geld da, um alle Kosten zu decken.

kuno


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18.11.2024 um 10:25
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:der reicht für weit mehr als derzeit veranschlagt ist für die Kosten.
Der Fond arbeitet mit einer Zielrendite von 3,7%. Das einmalig eingezahlte Geld muss so angelegt werden, dass jedes Jahr ein höherer 9-stelliger Betrag entnommen werden kann. Das ganze bis zum Jahre 2100. Ein interessantes Interview dazu findet man in der ersten Hälfte des folgenden Videos:

Youtube: KENFO Staatsfonds Chefin Anja Mikus über Geld für Atommüllentsorgung und Generationenkapital!
KENFO Staatsfonds Chefin Anja Mikus über Geld für Atommüllentsorgung und Generationenkapital!
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18.11.2024 um 12:57
Sehr interessant!

Das wird wohl kaum jemand wissen, dass es sowas gibt. Ob die Anlagestrategie optimal ist kann man zwar nicht wissen, aber immerhin wird gewinnorientiert angelegt und am wichtigsten ist, dass für die Endlagersuche und Entsorgung dann wohl Geld zur Verfügung steht.

Ob 25 Milliarden plus Gewinne reichen wird man sehen.

Es ist aber eine sehr gute Sache aus meiner Sicht und war zumindest mir völlig unbekannt.


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18.11.2024 um 13:15
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Man muss davon ausgehen, dass die derzeitlichen großten Unternehmen, wie Microsoft, Google und Co keine Ahnung haben wie die ihre Energieversorgung sicherstellen, die sind so irre und kaufen Kernenergie ein.
Mit ein paar Windrädern wären die bestens ausgestattet, sichern sich aber teure Kernenergie.

Wäre interessant zu wissen, warum die keine Ahnung haben.
Dass die Konzerne keine Ahnung haben ist deine Schlussfolgerung.
Ansonsten ist das ein einfaches Geschäftsmodel für Unternehmen wie google:
- google versichert dem Unternehmen Kairos Power Strom aus Mini-Kernkraftanlagen zum Preis X abzunehmen
- Kairos Power geht auf Risikoinvestor*innen zu und kann einen ernsthaften Kunde nachweisen, durch den Nachweis der Stromabnahme wird es interessanter in das Unternehmen zu investieren
- Risikoinvestor*innen stecken Geld in Kairos Power und Kairos Power bekommt die Chance die geplanten Reaktoren zu bauen

Option A (wahrscheinlichste Option): Kairos Power schafft es nicht und geht insolvent.
--> Risikoinvestor*innen verlieren ihr Geld
--> google bekommt nicht den günstigen erwarteten Strom, hat aber auch keinen Schaden davon getragen

Option B (unwahrscheinlichere Option): Kairos Power schafft den zugesicherten Strompreis
--> Investor*innen verdienen Geld
--> google bekommt günstigen Grundlaststrom und diversifiziert damit sein Stromportfolio


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18.11.2024 um 14:03
Zitat von ForesterForester schrieb:Es ist aber eine sehr gute Sache aus meiner Sicht und war zumindest mir völlig unbekannt.
Ich für meinen Teil kenne den Kenfo und seine Aufgabe. Sie sollten auch das Geld aus dem geplanten Generationenkapital anlegen.

@Bettman

Danke für den interessanten Beitrag, schön das es auch User wie dich gibt, die sachlichen und guten Inhalt reinstellen.

mfg
kuno


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18.11.2024 um 14:28
Zitat von ForesterForester schrieb:Ob 25 Milliarden plus Gewinne reichen wird man sehen.
Was kosten die 25 Mrd. eigentlich? Das dürfte doch bei entsprechenden Anleihenlaufzeiten und Refinanzierungen am Ende auch locker über 50 Mrd. sein.


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Der Energiewende-Thread

18.11.2024 um 14:53
@FatBaron

Die 25 Mrd. sind ja nich geliehen, sondern die Rücklagen der AKW Betreiber.

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

18.11.2024 um 17:47
@FatBaron
Im Video hat die Dame von über 100 Milliarden in 2100 gesprochen, die erwartbar sind bei der anvisierten Rendite abzüglich Auszahlungen.

Und danke an @CharlyPewPew für die Einstellung dieses werthaltigen Beitrages! 👊
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die 25 Mrd. sind ja nich geliehen, sondern die Rücklagen der AKW Betreiber.
Diese Rücklagen sind von den Betreibern bereits in den KENFO einbezahlt worden und werden nun min 75 Jahre mit (hoffentlich) ordentlich Rendite angelegt, bzw jährlich Beträge entnommen für die Suche nach einem Endlager.


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Der Energiewende-Thread

19.11.2024 um 13:53
Hallo @alle !


Mir ist jetzt nicht so ganz klar weshalb man den KENFO beauftragt hat das sogenannte Generationenkapital zu verwalten. :ask: :ask: :ask:

Wenn es um die Größe der Aufgabe geht und die Art, wäre es eigendlich angebracht eine "eigenständige Gesellschaft" zu gründen, die dann auch eine "eigenständige Aufsicht" bekommt. Es ist zu befürchten das die Politiker die KENFO über kurz oder lang als eine "erweiterte Staatskasse" betrachten oder das Gelder aus der Generationenkasse zur Entsorgung von Atommüll genutzt werden.

Der "Missbrauch" von Rentengeldern fängt meiner Meinung schon dann an, wenn mit der Geldanlage irgendwelche "Klimaziele" o.Ä. erreicht werden sollen. Die Gefahr steht jedenfalls im Raum


Gruß, Gildonus


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Der Energiewende-Thread

06.12.2024 um 08:52
Wir haben ja zuletzt im Grünen Thread über neue AKW diskutiert, aber eigentlich gehört das da ja nicht hin. Also nehme ich den Faden hier mal wieder auf.

Es hält sich ja hartnäckig das Märchen, dass Atomstrom so billig ist. Nun kommt ja aber in den Nachrichten langsam zu Tage, das Frankreich bis über beide Ohren verschuldet ist. Und ich behaupte, dass zumindest ein Teil des Problems durch die Kernkraftwerke entsteht.

Vor 2 Jahren war EDF derartig verschuldet, dass das Unternehmen verstaatlicht werden musste.
Der größte Stromanbieter Europas, Electricité de France (EDF), ist in eine finanzielle Schieflage geraten. EDF hat Nettoschulden in Höhe von rund 42 Milliarden Euro plus Zinsen, die Ratingagenturen bewerten den Konzern immer schlechter.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/edf-verstaatlichung-101.html

Jetzt kann man sich überlegen wo die Schulden herkommen. Der Kraftwerkspark in Frankreich ist vor allem in den 70ern/80ern entstanden. Sollte also mittlerweile abgeschrieben sein. Betriebswirtschaftlich würde man also erwarten, dass der Laden nicht nur Schuldenfrei ist, sondern aufgrund der Abschreibungen soviel Geld beiseite gelegt hat, das man das Kapital für Ersatzneubauten hat. Scheint aber nicht der Fall zu sein. Der Strom wurde also unter Wert verkauft.

Und genau das ist immer der Fall gewesen. EDF wurde durch den Staat gezwungen den Strom billig abzugeben und hat ihn obendrein auch noch Subventioniert.

Weil das jetzt so nicht weiter gehen kann, und es ja Billionen kosten wird den Kraftwerkspark zu erneuern, wird nun reagiert:
In Frankreich liegt der reine Arbeitspreis im regulierten blauen Tarif von EDF seit dem Februar 2024 bei 25,16 Cent pro Kilowattstunde Strom. Dazu kommt noch – anders als in Deutschland - eine von der Anschlussleistung abhängige, jährliche Grundgebühr. Für ein kleines Appartement mit einer Anschlussleistung von 6 kVA sind derzeit 151,20 Euro an fixer Jahresgebühr zusätzlich zum Verbrauch zu zahlen, für ein Einfamilienhaus mit 24 kVA (ca. 22 kW) sind 381,12 Euro, bei 36 kVA Anschlussleistung sind dann schon 537,84 Euro fällig.

Legt man einen Jahres-Stromverbrauch von 4.000 kWh und eine Anschlussleistung von 24 kVA in einem Einfamilienhaus (EFH) zu Grunde, dann beträgt die Jahresrechnung 4.000 kWh x 0,2511 = 1.004,40 Euro + 381,12 Euro fixe Jahresgebühr = 1.385,52 Euro Jahres-Stromrechnung in Frankreich. In Deutschland sind bei Strom-Neuabschlüssen laut Check 24 und Verivox die Jahreskosten für einen Verbrauch von 4.000 kWh derzeit bei unter oder um 1.000 Euro.
Quelle: https://www.iwr.de/news/strompreis-schockwelle-in-frankreich-dritte-grosse-preiserhoehung-fuer-verbraucher-in-einem-jahr-news38580

Hmm, also Strom ist jetzt schon teuerer als in Deutschland. Vor allem weil die Grundgebühren echt der Hammer sind.

Ist das Problem damit gelöst? Nöööö. Das reicht immer noch nicht um mit dem Atomstrom auf nen grünen Zweig zu kommen. Die nächste Preisrunde kündigt sich schon an:
Nach einem Bericht der Tageszeitung Le Monde soll der Preis für Strom aus französischen Atomkraftwerken ab 2026 von 4,2 um 67 Prozent auf 7 Cent pro kWh steigen.
Quelle: https://www.iwr.de/news/strompreis-schockwelle-in-frankreich-dritte-grosse-preiserhoehung-fuer-verbraucher-in-einem-jahr-news38580

Und das wird immer noch nicht reichen. Mehr als 50 Reaktoren sind jetzt 35 Jahre oder älter. Die ältesten schon 45 Jahre. Man müsste also jetzt massiv anfangen neue Reaktoren zu bauen, denn offensichtlich ist EDF nicht in der Lage einen Reaktor in weniger als 20 Jahren zu bauen.
Das heißt: die sechs neuen Druckwasserreaktoren zu bauen, die Präsident Emmanuel Macron angekündigt hat. Darüber hinaus sollen bis 2050 acht weitere Reaktoren ins Auge gefasst werden. Kostenpunkt alles in allem: rund 50 Milliarden Euro.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/edf-verstaatlichung-101.html

Mal abgesehen davon, das sich EDF die 50 Milliarden schon nicht leisten könnte und entweder nochmal massiv die Strompreise anheben, oder das Geld aus zusätzlichen Staatsschulden kommen müsste. 50 Milliarden sind offensichtlich unrealistisch.

Flamanville 3:
Gesamtkosten damit auf voraussichtlich 13,2 Milliarden ohne Finanzierungskosten von rund 5 Milliarden € steigen. Die Befüllung mit Brennstäben war damals für das erste Quartal 2024 geplant.[40] Am 3. September 2024 wurde Reaktor 3 erstmals kritisch.[41]
Quelle: Wikipedia: Kernkraftwerk Flamanville
Im Januar 2024 gab EDF bekannt, dass sich die Fertigstellung des Kraftwerks bis mindestens 2029 verzögern werde, bei ungünstigeren Bedingungen auch auf 2030 oder 2031.[81][3] Die erwarteten Baukosten wurden abermals nach oben korrigiert, auf 43 Mrd. Pfund (51,9 Mrd. Euro) (Preisstand 2024) bzw. 34 Mrd. Pfund (Preisstand 2015).[2] Möglich sei auch ein Anstieg bis auf 46 Mrd. £ (55,6 Mrd. Euro).[81][82] Im Februar 2024 verbuchte EDF 12,9 Milliarden Euro an Wertberichtigungen, hauptsächlich wegen der Baustelle in Hinkley Point. Dabei gab EDF auch bekannt, dass die Baukosten 47,9 Mrd. £ (57,9 Mrd. Euro) erreichen könnten.
Quelle: Wikipedia: Kernkraftwerk Hinkley Point
Als der Reaktor am 18. Februar 2022 schließlich seinen Probebetrieb aufnahm, waren die Investitionskosten auf das nahezu Vierfache der ursprünglich geplanten Summe gestiegen. Sie betrugen zirka 11 Milliarden Euro.[28]
Quelle: Wikipedia: Kernkraftwerk Olkiluoto

Alle drei Baustellen gehören der EDF. Ganz offensichtlich sind 50 Milliarden für 14 Reaktoren unrealistisch. Man kann froh sein, wenn man drei dafür bekommt.

Wenn Frankreich also die mehr als 50 der ältesten Reaktoren ersetzen will, dann liegen wir hier also locker im Bereich von einer Billion. Die Inflation wird über 20 Jahre Bauzeit daraus 2 Billion machen. Und dann reden wir immer noch nicht über den Rückbau der alten Anlagen und die Entsorgung des Mülls.

Kann mir mal bitte irgendeiner, so als wäre ich 5 Jahre alt, erklären an welcher Stelle genau Atomstrom billig ist?


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06.12.2024 um 09:46
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Kann mir mal bitte irgendeiner, so als wäre ich 5 Jahre alt, erklären an welcher Stelle genau Atomstrom billig ist?
Dürfte schwierig werden, wenn zB. Hinkley PointC derzeit etwa 150€/MWh Einspeisevergütung benötigt, um wirtschaftlich zu produzieren. Das is fast da Doppelte des durchschnittlichen Börsenpreises in Deutschland.

mfg
kuno


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