Grüne gegen Kernfusion

@Celladoor

Celladoor schrieb:Und andererseits wird überall auf der Welt dermassen intensiv in dieser Richtung geforscht und das seit Jahrzehnten, und Lockheed schafft das mal so nebenbei?

Wäre auch skeptisch. Allerdings steht in dem Artikel das sie mit Deuterium und Tritium experimentiert haben.
Wie man weiß ist die Fusion mit Tritium einfacher als mit D-D.
Und in Wiki liest man:
Deuterium-Tritium-Fusionen sind zurzeit noch nicht der primäre Gegenstand der Versuche, ausgenommen einige zurückliegende, zeitlich begrenzte Betriebsphasen des TFTR (Princeton, USA) und des JET. Die seit 30 Jahren laufenden Experimente hatten und haben vor allem die Erzeugung und Aufrechterhaltung heißer Wasserstoff-Plasmen zum Ziel.

Bei ITER ist das erste Experiment mit Tritium für 2027 geplant.
Das hat ja den Grund, dass man während der Forschungsarbeit noch einfachen Zugang zum Reaktor haben möchte, ohne Strahlenprobleme.
Kann mir durchaus vorstellen das in militärischen Forschungsprojekten schon länger mit Tritium experimentiert wird und vielleicht wurden da deutlich bessere Resultate erzielt. Vielleicht. Vielleicht will Lockheed auch einfach eine Scheibe abschneiden und öffentliche Gelder kassieren.

Vielleicht bald Fusionsantrieb für Flugzeuge?

http://futurezone.at/science/lockheed-martin-meldet-durchbruch-bei-kernfusion/91.471.406

http://www.lockheedmartin.com/us/products/compact-fusion.html

Man baut klein. Scheint ein Ableger des Farnsworth Fusor zu sein

Lightstorm schrieb:Kann mir durchaus vorstellen das in militärischen Forschungsprojekten schon länger mit Tritium experimentiert wird und vielleicht wurden da deutlich bessere Resultate erzielt. Vielleicht. Vielleicht will Lockheed auch einfach eine Scheibe abschneiden und öffentliche Gelder kassieren.

Ich tippe mal auf zweiteres. Das erstere ist auch ohne Militär nachvollziehbar. Beim zweiteren könnten sie auch von Schlümpfen reden die einen Durchbruch erziehlt haben. Ist genauso wenig nachprüfbar.

Hallo @alle !


Man hat schon Pferde vor der Apotheke ko...n sehen, sagt der Volksmund.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das an dieser Meldung etwas dran ist. Ihr mußt doch nur mal die Rahmendaten von Projekten, wie Cern und Iter ansehen. Lockheed, die eigendlich nichts mit Kernpysik zu tun haben, wären den Anderen um mindestens 10 Jahre vorraus. Die Scene von Kernpysikern ist zu klein und von öffendlichen Geldern abhänig. Da läßt sich so etwas kaum geheim halten.


Gruß, Gildonus

@mayday
Der Grenzwert von Strahlung in der Medizin könnte eher Mythos als Wahrheit. Klar gilt: Umso mehr Strahlung bzw. aehm Energiereicher desto gefährlicher doch eine Studie hat das Krebsrisiko von mehreren tausend Jugendlichen getestet welche als Kind geröngt wurden. Sie hatten eine grössere Chance.

Ich hab die Studie gerade nicht griffbereit, doch verlink ich sie heut Abend wenn ichs finde. Nur so als Anmerkung.

@xotix1
Denke es ist auch eine Frage der Physiologie/Gene. Strahlung ist Grundsätzlich nie positiv, auch immer eine Frage der Dosis. Meine geposteten Videos verhamlosen hoffentlich diese Sache nicht xD..aber sich etwas damit auseiandersetzen ist bestimmt nie verkehrt.

@Gildonus

Gildonus schrieb:Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das an dieser Meldung etwas dran ist. Ihr mußt doch nur mal die Rahmendaten von Projekten, wie Cern und Iter ansehen. Lockheed, die eigendlich nichts mit Kernpysik zu tun haben, wären den Anderen um mindestens 10 Jahre vorraus. Die Scene von Kernpysikern ist zu klein und von öffendlichen Geldern abhänig. Da läßt sich so etwas kaum geheim halten.

Ist ja lustig wie diese Meldung es nun nach 1 1/2 Jahren nach Europa geschafft hat. Siehe Dr. Charles Chase Abteilung Skunk Works von Lockheed bei Google Solve for X am 7. Februar 2013
Wikipedia: High beta fusion reactor
https://www.solveforx.com/moonshots/charles-chase-on-energy-for-everyone (Archiv-Version vom 11.08.2015)

Man kann die Konzepte nicht miteinander vergleichen, Tokamak ist was ganz anderes d.h. es muss nicht sein dass ein gigantischer Aufwand nötig ist, wie bei ITER. Der Durchbruch könnte von kleineren Projekten kommen mit anderen Konzepten.

Lockheed hat sich http://ssl.mit.edu/research/Fusion.html geschnappt, der am MIT an einem IEC Fusionskonzept arbeitete. Das Ding soll gemeinsamkeiten mit dem Polywell haben, aber genau weis es niemand weil alles "behind closed doors" getan wird.

Für unmöglich halte ich es nicht, es ist nicht die Frage ob es fusioniert sondern wie d.h. mehr energie raus als rein und anhaltend, also nicht nach 1s ist schluss. Das ist DIE Schwierigkeit, welcher bisher noch niemand hin bekommen hat.

Möglich dass diese Geschichte sich im Sande verläuft, Lockheed die Forschung einstellt weil es doch nicht so geht wie sie dachten..möglich ist aber auch, dass sie sehr wohl ein verdammt gutes Konzept in den Händen haben und der Durchbruch kommen wird. Also es weis keiner, aber interessant ist es allemal und ich finde man sollte das nicht ignorieren.

--> Lockheed Martin kündet "High Beta Fusion Reactor" an (Beitrag von mayday)

@Thour1959

Lockheed Martin, insbesondere die "Skunk Works" haben nicht zwangsläufig etwas mit Flugzeugen zu tun. Die forschen an so ziemlich allem, für das DARPA Geld zur Verfügung stellt. Täte mich nicht wundern, wenn die Forschungsgruppen für die Machbarkeit von Lichtschwertern, Warpantrieben etc. pp. besitzen.


Bzgl. dem Forschungsfortschritt bezüglich Fusion, ich halte das schon für eine recht realistische, wenn auch optimistische, Schätzung. Da die Fusion eine "plötzliche" Unabhängigkeit von externen energierelevanten Ressourcen (Öl, Gas, Uran) bedeutet kann ich mir auch gut vorstellen, dass hier entsprechende Forschungsgelder fließen, die "öffentlichen" Forschungsreaktoren wie ITER nichtmal im Ansatz zur Verfügung stehen. Auch stellt sich die Frage nach der Sicherheit der Testreaktoren. Durch höhere Geldmittel kann evtl auch ein eher weniger sicheres Konzept zum Einsatz kommen, wo der Reaktor unter Umständen stark beschädigt wird und man im Anschluss einfach einen neuen bastelt.

@kalamari
Für den LM, denke ich ist weniger Geld da, 17 Milliarden sind schwer zu toppen. Problem an Iter ist wohl das Konzept Tokamak, welches aus dem Jahre 1950 stammt (aus Russland). Das war mal ein gutes Konzept aber ist überholt, seitdem gibt es findige Wissenschaftler mit ihren Ideen wie einige dieser Probleme umgangen werden können.

Nobelpreisträger Georges Chapak kritisierte 2010 Iter stark

Man solle zugeben, dass das "pharaonische" Projekt die Erwartungen nicht erfüllen werde. Der geplante Versuchsreaktor sei "unerschwinglich und nicht funktionstüchtig". Die Forscher zweifeln die technische Umsetzbarkeit des Projektes an. Von einem Prototyp für ein Kraftwerk sei man weit entfernt.

http://www.euractiv.de/energie-und-klimaschutz/artikel/nobelpreistrager-fordert-ende-fr-iter-003490

@kalamari

kalamari schrieb: Da die Fusion eine "plötzliche" Unabhängigkeit von externen energierelevanten Ressourcen (Öl, Gas, Uran) bedeutet ...

Dafür bist du dann aber abhängig von (in dem Fall) Deuterium und Tritium, ersteres ist zwar reichlich vorhanden, aber wo kriegt man das benötigte Tritium her?

mfg
kuno

Indem Lithium einer starken Neutronenquelle ausgesetzt wird d.h. Tritium kann "erbrütet" werden im Reaktor selbst. Tritium ist selten, auch weil es eine kleine Industrie dafür gibt, was sich ändern kann.

Im Prinzip ist Fusion mit verschiedensten Elementen möglich, DT wird gerne genommen, weil es damit einfacher ist, da die Fusionsbedingungen niedriger sind und die entstehende Energiemenge hoch ist (muss Wirkungsgrad einer Anlage nicht so hoch sein damit Überschuss raus kommt)

@kuno7

Laut Wikipedia sind die primären Lagerstätten für Gesteine zur Lithiumgewinnung:

Deutschland
Australien
Russland
Kanada
USA


Abgesehen von Russland also alles "Freunde" der USA und keine Krisenländer wie der Irak.

Sekundäre Lagrstätten (Salzseen):

Chile
Argentinien
USA
China
Bolivien


Wieder kaum Krisenländer.

@kalamari
@mayday

Ok, der Brennstoff wird das Problem nicht werden. Mal sehen (falls das Ding wirklich läuft) was die kWh Wärme bzw. Strom so kosten würde, ich mein, nur weil der Brennstoff quasi nix kostet muss die produzierte Energie ja nicht auch zwingend günstig sein.

mfg
kuno