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Kampfkunst

1.243 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kampfkunst, Karate, Erfahrungsberichte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kampfkunst

09.06.2013 um 17:04
@LivingElvis:

Im Shotokan Karate, aber auch im Taekwondo, wird den Menschen sogar vorgeschrieben, wie laut und lang sie einen Kampfschrei zu machen haben. Das ist völlig lächerlich.
Für manche mag so ein Schrei die Schnellkraft verstärken, dann ist er gut, aber man kann das nicht bürokratisch vorschreiben.

Besonders schlimm finde ich aber die tiefen Stände in den Katas und die "ausgedachten" Kampfsituationen. Das ist viel zu statisch und der Stand zu tief.
Wenn du von Schlägertypen umzingelt wirst, gehst du doch nicht in den Zenkutsu-Dachi!

Bei Ju-Jutsu ist das Problem, dass es eigentlich ein Allkampfsystem ist, also realistisch, aber dass dort fast wieder zuviel gemacht und das dann nicht praktisch angewendet wird. Wenn man bspw. reines Judo mit einer Boxtechnik kombinieren würde, wäre das effektiver.

Auch beim Aikido hat man Menschen, die schön brav für alle Prüfungen lernen und dann tatsächlich den schwarzen Gürtel erreichen, aber nie nach dem Sinn und der Anwendung der erlernten Techniken fragen.

Man muss generell wissen, dass die Physik (Mechanik) des menschlichen Körpers überall ähnlich - wenn auch nicht gleich - ist. Das heisst es hat gar keinen Sinn, einen Kult um einen speziellen Stil zu machen. Man muss einfach vom menschlichen Körper und von Testkämpfen ausgehen.

Problematisch bei Budo-Sportarten ist neben der hierarchischen Obsession auch die Pseudophilosophie. Da wird z. B. immer von einer Körperenergie Chi/Ki gesprochen, die medizinisch nicht nachweisbar ist. Ich glaube, dem ganzen liegt auch ein falsches Asienbild zugrunde: Man stellt die Asiaten gerne als innerlich-vergeistigt und traditionsverbunden dar. In Wirklichkeit sind die meisten heute technophil, materialistisch und hören moderne Musik. Deshalb holen sie ja so schnell wirtschaftlich auf! (Nicht wegen Yin und Yang)


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Kampfkunst

09.06.2013 um 17:16
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Ich hab ja gar nicht vom Shotokan gesprochen. Du hast es nur sofort darauf bezogen.
Hab ich falsch verstanden, tut mir Leid.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:dass da auch viel Mist mitgeschleppt wird, der mehr dem Ego des Trainers nützt, als dem Fortkommen der Schüler.
Das sehe ich persönlich anders, aber gut - jeder darf seine eigene Meinung haben.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Im MMA oder auf der Straße würde das keiner machen, der noch bei Sinnen ist.
Klar. Regeln beschränken die verallgemeinerbarkeit von Techniken ungemein. Da gebe ich dir vollkommen Recht.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Da sind etliche Vereine, wo es nur um irgendwelche Egos und Gürtel geht.
Aber nicht bei allen. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Verhalten auch auf andere Vereine/Dojos/Schulen induziert wurde. Aber vielleicht irre ich mich da.
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Im Shotokan Karate, aber auch im Taekwondo, wird den Menschen sogar vorgeschrieben, wie laut und lang sie einen Kampfschrei zu machen haben. Das ist völlig lächerlich.
Wieder eine Induktion, die ich nicht bestätigen kann.
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Besonders schlimm finde ich aber die tiefen Stände in den Katas und die "ausgedachten" Kampfsituationen. Das ist viel zu statisch und der Stand zu tief.
Wenn du von Schlägertypen umzingelt wirst, gehst du doch nicht in den Zenkutsu-Dachi!
Kata und tiefe Stände werden zu Fitness- und Dehnbarkeitszwecken trainiert. Niemand sagt, dass im Kampf ein tiefer Stand eingenommen werden soll. Wenn man jedoch einen tiefen Stand beherrscht, dann steigert das die potentielle Reichweite. Im Freikampf steht keiner so tief, wie in der Kata.
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Auch beim Aikido hat man Menschen, die schön brav für alle Prüfungen lernen und dann tatsächlich den schwarzen Gürtel erreichen, aber nie nach dem Sinn und der Anwendung der erlernten Techniken fragen.
Es kommt drauf an, was die Person für sich selbst erreichen möchte. Vielleicht sieht sie es nur als eine Form von Fitnesssport. Es gibt in der Heutigen Zeit viele, die Kampfsport nicht trainieren, um Kämpfen zu lernen.
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Da wird z. B. immer von einer Körperenergie Chi/Ki gesprochen, die medizinisch nicht nachweisbar ist.
Mag oft der Fall sein, aber nicht immer. Schau dir mal das Buch Karate Perfect von Prof. Nakayama an. Dort werden die Techniken teilweise physikanisch analysiert. In dem Buch ist nirgends von Chi oder ähnlichem die Rede und das Buch ist schon ein paar Jahrzehnte alt.


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09.06.2013 um 19:27
Die Nakayama-Reihe ist bekannt. Sie erschien im seligen Falken-Verlag, nach dessen Werken früher die kampfsportinteressierten Schüler in Kaufhäusern und Buchhandlungen gierten! ;-)

Heute muss man sich z. B. an den Weinmann-Verlag wenden. Das Kampfsportlexikon von A(ikido) bis Z(en) ist neben anderen gut.


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Kampfkunst

09.06.2013 um 20:40
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Die Nakayama-Reihe ist bekannt. Sie erschien im seligen Falken-Verlag, nach dessen Werken früher die kampfsportinteressierten Schüler in Kaufhäusern und Buchhandlungen gierten! ;-)
Aus dieser Zeit stammen auch die Chi-Anhänger und die Traditionsfanatiker, die nichts an den Kampfkünsten ändern wollen. Ich persönlich denke zwar, dass es Dinge gibt (wie die Kata), die man nicht ohne Grund ändern sollte, aber die Kampfkunst an sich ist für mich etwas flexibles. Shotokan zB wurde von einem 1,60m Okinawanesen erfunden (EDIT: besser: zusammengestellt) - ich bin ein 1,83m Europäer. Ist ganz klar, dass sich da was ändern muss.

Trotzdem halte ich besonders Nakayama und Kanazawa für gute Quellen für das Shotokan Karate.
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Heute muss man sich z. B. an den Weinmann-Verlag wenden. Das Kampfsportlexikon von A(ikido) bis Z(en) ist neben anderen gut.
Danke für den Tip - werde ich mir mal anschauen. :)


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Kampfkunst

09.06.2013 um 20:45
@Heizenberch:

Es ist nur als Einführung gedacht und es gibt natürlich genauere Schwarten, aber eben für diesen Zweck ist es sehr gut!

Der Verlag (ich bekomme keine Provisionen) hat auch zu verschiedenen Kampfsportarten publiziert, wie z. B. Kendo, Sai (Kobudo), Tonfa, Shuriken, Bokken, Bo, "Kampf mit dem langen Schwert" und "Arnis, Escrima, Kali".
Nicht alles ist gut, aber einiges schon. Ich empfehle besonders das letzte Buch!


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09.06.2013 um 20:48
Eine entsprechende dicke Schwarte wäre das "Lexikon der Kampfkünste" aus dem BSK (Budo Studienkreis), das auf einer Materialsammlung von Werner Lind beruht.


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09.06.2013 um 20:50
@Momjul
Ich habe eine Zeit lang Aikido und Capoeira ausprobiert (neben SKK) und ein Freund hat mir ein wenig Ninjutsu gezeigt. Ich finde es gehört auch mit dazu, mal anderes zu sehen. Wie @LivingElvis auch schon meint, ist es engstirning und unsinnig, sich auf eine einzelne KK zu beschränken.

Ich bin auch sehr an Kobudo interessiert (es steht Karate ja ziemlich nahe) und Kendo ist auch nicht uninteressant. Vielleicht ist da noch etwas für mich dabei.


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Kampfkunst

09.06.2013 um 20:55
Kobudo-Waffen habe ich auch.

Ich gehe aber vom Boxen als Zentrum aus und dehne dann aus, z. B. auf Kicks oder Kontaktkampf.
Aber ich habe eh gerade nicht so viel Zeit, ein Superfighter zu werden. Das läuft eher in Richtung Fitness!


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Kampfkunst

09.06.2013 um 21:01
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Aber ich habe eh gerade nicht so viel Zeit, ein Superfighter zu werden. Das läuft eher in Richtung Fitness!
Wer hat das schon?

Ich bin umso mehr beeindruckt, dass es die UFC-Fighter schaffen in mehreren Distanzen so gut zu werden. Da kann man sich dann vorstellen, warum die Asiaten früher so unglaublich gut im Kämpfen waren - nicht weil die irgendwelche supergeheimen Techniken oder ähnliches hatten, sondern weil die ihr ganzes Leben am Erlernen einer Kampfkunst ausgerichtet haben.

Wenn ich sehe, wie wenig Training ich in ne Woche reingepackt bekomme und dabei trotzdem schon als sehr intensiv Trainierender gelte, frag ich mich ernsthaft, wie die Jungs ihre unglaublichen Fortschritte machen. Da muss extremes Talent auf mindestens ne herausragende Disziplin treffen. Oder man ist physisch einfach n Watz.


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Kampfkunst

09.06.2013 um 21:03
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Wenn ich sehe, wie wenig Training ich in ne Woche reingepackt bekomme und dabei trotzdem schon als sehr intensiv Trainierender gelte, frag ich mich ernsthaft, wie die Jungs ihre unglaublichen Fortschritte machen. Da muss extremes Talent auf mindestens ne herausragende Disziplin treffen.
Wie wahr.


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Kampfkunst

09.06.2013 um 21:08
Christine Theiss? ;-)


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13.06.2013 um 00:01
Huiuiuiuiuiui. Nach all diesen sehr interessanten Anregungen möchte ich noch ein Zitat von Bruce Lee zitieren. (Offenbar haben wir mit einer ganz einfachen Aussage wieder Stimmung in den Thread gebracht) :-) :-)

"Dont think, feeeeel"-Denke nicht, füüüühle.

Bruce-Lee-Meditating-300x258

bruce-lee-happy-300x263


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Kampfkunst

13.06.2013 um 00:02
@AQ

Wenn ich die Bauchmuskeln von Bruce Lee hätte, würde ich auch vor allem fühlen... :D


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13.06.2013 um 00:12
Zitat von TzingTzingTzingTzing schrieb am 09.06.2013:Ich möchte kurz auch meine Kampfkunst vorstellen, dass ist genau der Thread wo ich das reinstellen kann.
Ich selber betreibe WingChun schon seit 4 Jahren und kann es nur bestens empfehlen :)
Dafür ist dieser Thread erstellt worden :-) . Ich danke dir, du bist herzlich willkommen.


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Kampfkunst

13.06.2013 um 10:18
@AQ

Danke erstmal für die herzliche Einladung :)

Ich werde mich gerne beteiligen. Ich muss mich noch ein wenig einlesen dann werde ich auch einige Beiträge dazu schreiben.

"Dont think, feeeeel"-Denke nicht, füüüühle. "Bruce Lee"

Das ist richtig so geht es mir auch mit meinem WingChun.

Danke erstmal und schönen Tag wünsche ich allen :)


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Kampfkunst

13.06.2013 um 10:27
Muay Thai und BJJ, so hab ichs jahrelang betrieben.
MT momentan etwas weniger und BJJ ohne Takedowns, man wird ruhiger mit den Jahren. :D
Allerdings beides nur für die Fitness.


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Kampfkunst

13.06.2013 um 10:34
So richtig festlegen konnte ich mich bei der Kampfkunst auch noch nie.
Hab damals mit Tae Kwon Do angefangen. Dann habe ich eine Mischung aus Karate, Kung Fu, Judo und Aikido gemacht. Währenddessen noch bisschen Eskrima und Capoeira.
Momentan bin ich bei Muay Thai und Mixed Martial Arts.
Ich denke, es ist eigentlich nicht sooo wichtig, was man macht oder wie lange man etwas macht, sondern eher dass man konstant irgendwas macht.


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Kampfkunst

13.06.2013 um 10:50
Ich trainiere den Straßenkampf , das ist das einzig reale was es gibt.


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Kampfkunst

13.06.2013 um 11:53
@Conner2

Wo denn das? Im örtlichen Ghetto? :D

@Topic

Hat hier schon jemand Erfahrungen mit Krav Maga gemacht?


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Kampfkunst

13.06.2013 um 18:48
Zitat von El_GatoEl_Gato schrieb:Wo denn das? Im örtlichen Ghetto? :D
Andi-Derror-Sörweiwel-Schtrietfeiting-Kämp....

:D


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