@Phantomeloi Phantomeloi schrieb:Die Welt mag dieselbe sein. Die "Gefühle", die Interessen, die Prägungen, die Umstände, die Freuden und Gemeinheiten, die Beziehungen, auch die Gemeinsamkeiten (die Bezugspunkte/Konzentration) mögen wohl sehr vielfältig sein.
Das heißt: Jeder ist mit sich und der Welt allein.
Eigentlich sind alle Menschen abgegrenzt und einsam.
Es gibt da zwei Lager.
Die einen, die (radikalen) Konstruktivisten sagen im Grunde, jeder sei mit sich immer allein.
Die anderen sagen, dass wir zusammen in einer objektiven Welt leben, Sprache und soziokulturelle Gewohnheiten teilen (in unserem Gesellschaftskreis) und nie allein sind. Selbst unsere Meinungsverschiedenheiten finden vor dem Hintergrund weitreichender Einigkeiten statt.
Bsp.: Wenn man sich streitet, ob Nahtoderfahrungen eher biologisch oder spirituell zu erklären sind, dann kann man hier vollkommen anderer Auffassung sein, aber die Gemeinsamkeiten müssen immens sein, um sich überhaupt streiten zu können, jedenfalls, wenn man den anderne auch nur minimal versteht.
Ich kann irgendwie beide Positionen verstehen, neige zur zweiten Sichtweise.
Phantomeloi schrieb:Wir alle nutzen wohl dieselbe Bühne, bzw. "Plattform" (Erde).
Wir alle nutzen wohl dieselben "Instrumente"(wie Interesse, Begeisterung, Konzentration und Nachahmung).
Wir alle nutzen denselben "Entstehungsplan". D. h. erst wird etwas gedacht, bzw. (mit Freude) ausgedacht, und in bestem Falle setzt man es in die Tat um.
Sowohl ein Massenmörder als auch ein "Heiliger" muß sich daran halten. Da sind zur Zeit die "Naturgesetze" (erfahr- und wahrnehmbar).
Genau hier bin ich unsicher.
Ich glaube, dass Menschen mitunter eine radikal andere Wahrnehmung haben, so weitgehend, dass man zwar formulieren kann, dass alle ertrinken, wenn ein Tsunami sie überschwemmt, aber was haben Extremkletterer und Menschen, die jede auch nur potentielle Gefahr meiden gemeinsam? Ein Kunstbanause und jemand der 6 Stunden täglich Klavier spielt?
Phantomeloi schrieb:Auch die NTs haben ihre Muster.
Es wird zeitlebens gelernt, konzentriert, erfahren, gedacht, gelacht und erlebt und diese Informationen könnten dann im Falle von Körperfunktionsdezimierung
(man spürt den Körper nicht mehr/die Nerven liegen brach) verarbeitet werden. Das Bewusstsein wird auf das Gehirn konzentriert.
Was geschieht mit konzentriertem Bewusstsein?
Das ist eben genau der Punkt.
Einfach gesagt ist ein konzentriertes - falls konzentriert der richitge Begriff ist - Bewusstsein im Hier und Jetzt (mMn auch die Forderung des bardo thödol: Geh an dieser wichtigen Tür nicht vorbei, bleib bewusst, bei dem, was du geübt hast, was impliziert, dass man den Zustand um den es da geht, kennt), aber die Schwierigkeiten beginnen in dem Moment, wo man versucht zu klären, was das denn heißt.
Im Hier und Jetzt...
kann man denn überhaupt woanders sein?
Wenn ich mich an gestern erinnere, tue ich das nicht auch Hier und Jetzt?
Oder soll ich mich konzentrieren, auf das, was ich jetzt gerade tue? Das kann, wenn man es versucht, ungeheuer krampfig werden. Ständig ist man angespannt, nur ja nicht aus dem was man macht zu fallen. Befreiung geht anders.
Die Lösung scheint ein offenes Gewahrsein zu sein, in dem man eine grundsätzliche Offenheit und Spontaneität bewahrt und sich von Welt und ihren Bewohenern ansprechen lässt. Mal ist man fokussiert, mal ist man überall.
Am wenigsten ist dieses Bewusstsein glaube ich bei sich, im Sinne des Kreisens um die eigenen Interessen und Bedürfnisse. Es ist dort, wo es gerade gebraucht wird.
Die Übungen in Mitgefühl und Weisheit sind die Komponenten, die es dem Einzelnen ermöglichen, sich darauf zu verlassen, dass man selbst herausfinden kann, worauf das Bewusstsein sich jetzt konzetieren sollte und vernünftige, für den anderen stimmige Lösungen zu finden.
Bei vielem anderen verhebt man sich und fördert eher das köcheln im eigenen Saft. Das Klare Licht das beim Sterben als erstes erscheint, hat wohl am ehesten diese Ausprägung, bevor man sich Stufe um Stufe wieder in die Welt der eigenen Dämonen verstrickt.