@Jimmybondy Ich weiss gar nicht was daran so unklar und ablehnenswert sein soll, das man es bereits im Vorfeld kategorisch ausschliessen will.
Dann laß mich mal einige der wichtigsten unklaren Punkte aufzählen:
Der visuelle Cortex nimmt keine 10% der Großhirnrinde ein. Was sagt sein Erregungs-Zustand über den der restlichen 90% der Großhirnrinde aus oder gar über die beiden kompletten Hemisphären insgesamt?
"Mit ein wenig Übung schaffen es die meisten bald, vor den Tafeln ihre hemisphärische und visuelle Balance wieder herzustellen und die mittlere Tafelreihe in einer grauvioletten Mischfarbe zu sehen" schreibt Pennington. Sobald also die rechte und die linke Hälfte des visuellen Cortex gleichberechtigten Anteil am Seheindruck haben, "spricht man von einer Synchronisation der beiden Großhirnhälften"? Dasselbe Ergebnis ließe sich dann aber mit jedem Kopfhörer erzielen, der beide Ohren mit demselben (Mono-)Signal versorgt. Der auditive Cortex ist ebenso wie der visuelle in beiden Hemisphären angesiedelt, die auf diese Weise gleichberechtigten Anteil am Höreindruck haben. Warum nur ist seit der Erfindung der Kopfhörers und des Rundfunks noch niemandem aufgefallen, welch außergewöhnliche Bewußtseinszustände durch diese Balance (für die es sogar einen separaten Regler gibt!) hervorgerufen werden sollen?
Pennington schreibt, das Betrachten der Tafeln "führt zu einer wesentlich klareren Unterscheidung zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. Das unverstellte Erkennen (und Anerkennen) eines bestimmten Sachverhaltens während der Meditation setzt die Energien frei, die bis dahin in der Aufrechterhaltung einer anders gearteten Vorstellung gebunden sind."
Damit trägt es ihn nun völlig aus der Kurve. Um bei dem von esoterischen Dummschwätzern universell mißbrauchten Begriff "Energie" zu bleiben: Warum soll beim Anerkennen eines bestimmten (ihm genehmen) Sachverhaltes mehr von dieser Energie frei werden, als für das weitere Aufrechterhalten dieser bestimmten Vorstellung sofort wieder gebunden wird? An dieser Stelle liefert er selbst den Beweis, daß die behauptete Wirkung einer "wesentlich klareren Unterscheidung zwischen Vorstellung und Wirklichkeit" bloßes Wunschdenken ist. Wäre es tatsächlich so, daß ihn die Tafeln wesentlich klarer sehen lassen würden, was real ist und was nur in seinen kruden Vorstellungen existiert, dann hätte er wesentlich weniger Bullshit zum Anpreisen dieser "hohen Schule der Sinne und des Geistes" von sich gegeben, die den Betrachter "über Monate und Jahre zu immer feineren und tieferen Ebenen der Wahrnehmung führt, bis er zu einem Zustand reinen Seins(ohne Tun) findet, der dem Samadhi des Zen entspricht." Dann hätte er allerdings auch seine 2 Bücher dazu nicht geschrieben und wäre jetzt kein erfolgreicher Scharlatan. Ob er schon als Student den Zustand reinen Seins (ohne Tun) gesucht hat? Von seinem Studium in Heidelberg jedenfalls ist bei ihm immer wieder zu lesen, allerdings nichts über einen erfolgreichen Abschluß, sondern nur über eine "Ausbildung in neueren psychologischen Verfahren, die an der Universität nicht gelehrt wurden". Warum, kann man sich denken.
Stimmen wir beide jetzt wenigstens darin überein, daß es sich bei Pennington um einen astreinen Esoteriker handelt, der seine Klientel mit pseudowissenschaftlichem Geschwurbel zu beeindrucken versucht, der aber von der Wissenschaft selbst so weit entfernt ist wie ein ausgeglichenes Aktionspotential im visuellen Cortex mit der behaupteten Hemisphärensynchronisation?