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Die Hungeruhr

11 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Organe, Stoffwechsel, Enzyme ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Die Hungeruhr

28.06.2009 um 11:30
In einem Tierversuch mit Ratten konnten Forscher zeigen, dass die Leber eine Art Hungeruhr ist, die unabhängig vom Tag-Nacht-Rhythmus tickt. Versuchstiere, die regelmäßig mitten in der Nacht Futter bekamen, wachten bereits nach zwei Tagen zur Fütterungszeit auf. Das lässt darauf schließen, dass nicht das Licht und Dunkel gesteuerte Gehirn den Hungerreiz auslöst, sondern die Leber. Dort konnten die Forscher zur Fütterungszeit eine erhöhte Aktivität der Gens Per1 feststellen, das wichtige Funktionen in der inneren Uhr übernimmt. Die Leber stellt sich innerhalb eines Tages auf den jeweiligen Essrhythmus ein, da sie Verdauungsenzyme produziert, die bei Nahrungsaufnahme schnell verfügbar sein müssen.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass sich ihre Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Wer nachts mit einem Bärenhunger aufwacht und zum Kühlschrank geht, kann diese Konditionierung bereits nach wenigen Nächten gefestigt haben. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Leber sich festen Essenszeiten unabhängig von der Tageszeit anpasst: Schichtarbeiter klagen oft über Verdauungsprobleme, weil ihre Leber sich nie an den wechselnden Rhythmus anpassen kann.

Durch festgelegte Essenszeiten lässt sich der Hunger laut Studie um bis zu zehn Stunden verschieben.
Früher dachte man, sobald der Magen leer sei, beginne er sich zusammenzuziehen und löse das Hungergefühl aus.
Wann wir Hunger bekommen, hat nicht nur etwas mit dem Magen, sondern auch mit unserem Zellstoffwechsel und mit Signalen aus unserem Gehirn zu tun.

Bekannt ist, dass Hunger und Sättigung durch den Hypothalamus, vermittelt werden. Hier arbeiten zwei Zentren, Hungerzentrum und Sättigungszentrum, die Hormone ins Blut abgeen, die entweder Nahrungsaufnahme oder einen Essstopp veranlassen.

Ein abfallender Blutzuckerspiegel meldet Hunger, während das bei hohem Blutzuckerspiegel vermehrt ausgeschüttete Insulin das Sättigungszentrum aktiviert.

Wie kommt man also darauf, dass die Leber das Hungergefühl beeinflusst?


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 12:58
@lateral
Aus der Leber und dem Magen melden sogenannte Rezeptoren das Glukoseniveau im Blut, von dort geht im Körper dann eine Meldung an den Hypothalamus im Zwischenhirn,
wo das Hungerzentrum angesiedelt ist.
Auch bei Menschen, die keinen Magen mehr haben, tritt das bekannte Hungergefühl auf, hier hat auch die Leber allein die Messung des Glucoseniveaus, als Hauptauslöser von Hunger, übernommen. Desweiteren wird ständig der Insulinspiegel überprüft, der hier auch seine gewisse Rolle spielt.
Diese Erkenntnis ist schon allgemein langfristig bekannt, deshalb verstehe ich nicht,
was daran neu sein sollte .


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 13:01
Mir war es nicht bekannt, primär war ich der Meinung, das Gehirn regelt es.. so wie du es auch nochmal beschrieben hast.

Also ich konitioniere meinen Hunger selbst, und ich denke nicht, dass es an meiner Leber liegt.

Wenn ich morgens nichts esse, dann hab ich auch ab spätestens dem 2. Tage an auch kein Hunger mehr!


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 13:16
Postskriptum
Als neuere Erkenntnis soll hier wohl diese Art Zeitpunktspeicher im Gehirn angesehen
werden, der dann zu bestimmten Tageszeiten das Hungersignal anregt.
Fällt aber trotzdem eine Nahrungsaufnahme zum entsprechenden Zeitpunkt mehrmals
hintereinander aus, geht dann auch diese Speicherung wieder verloren.


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 13:18
Du brauchst nicht das erklären, was man eh schon weiss...


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 14:28
Also wenn ich mich richtig erinnere ist das so:
Insulin wird ausgeschüttet, wenn eine bestimmte Glukosemenge im Blut vorhanden ist. Egal aus welchen Kohlenhydraten die Glukose kommt (schneller und mehr Glukose ist natürlich da bei weißem Zucker).

Die Glukose wird durch das Insulin in die Zellen eingebracht - dafür ist sie ja da.

Dummerweise verhindert eine zu Hohe Inuslinmenge im Umlauf, dass die Lipolyse in Gang gesetzt werden kann, sprich: kein Fettabbau bei Energiebedarf.

Von der reinen Biochemie her wäre es also am sinnvollsten, den Körper keine hohen Insulinmengen auf einmal ausschütten zu lassen, damit es die Lipolyse nicht - oder nicht so lange - verhindern kann.

Was jetzt beim einzelnen Körper eine hohe Insulinausschüttung in Gang setzt ist sicher sehr individuell, aber weißer Zucker und Weißmehlprodukte sind schon recht pauschal in Verruf geraten.


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 14:35
Jo, dass is auch klar!

Irgendwie ist der Thread wohl zu hoch.. -.-


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Die Hungeruhr

28.06.2009 um 22:57
Also warum man das jetzt wieder auf die Leber zurückführt wird mir aus dem Focus-Artikel auch nicht klar.

http://www.welt.de/print-wams/article612340/Die_innere_Uhr_fuer_den_Hunger_sitzt_in_der_Leber.html

Da steht das auch noch mal etwas anders formuliert:

"Nähere Untersuchungen ergaben, dass die Hunger-Uhr in der Leber sitzt; denn dies für die Verdauung wichtige Organ begann nach der Umgewöhnung, mitten in der Nacht besonders aktiv zu werden. An diesen Aktivitätsschub ist vermutlich das Aufwachen gekoppelt, obwohl der übergeordnete, "normale" Schlaf-Wach-Rhythmus sich nicht veränderte."

Aber ob die Leberaktivität nun Ursache oder Wirkung des Hungers ist geht daraus aber auch nicht hervor.

Etwas Licht ins Dunkel könnte das Originalpaper bringen, das aber auf beiden Seiten nicht kenntlich gemacht ist.

Falls jemand da näheres zu hat wärs nett das zu posten.


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Die Hungeruhr

29.06.2009 um 20:25
@lateral
Glukose wird doch in der Leber zwischengespeichert, gelangt also nicht nur sofort in die Muskeln. Vermutlich wird dort der Stand auch überprüft, und die Information zwischengespeichert bzw. immerwieder nachgemessen.

Je nach Leberfüllstand wird entsprechend signalisiert.


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