@Z. (Z. ist wieder da... in der Liste links)
Nun - das wäre eine erste wichtige Klarstellung deinerseits. So sie denn nicht halbherzig gemeint ist.
Wenn ein Konstrukteur kein umfassendes Wissen über sein System Flugzeug hat, wird das Bild, welches er sich macht, unzulänglich sein. Im schlimmsten Fall stürzt sein Flugzeug ab.
Wenn wir uns ein Bild zu machen versuchen von einem Land, das wir noch niemals bereist haben, so produzieren wir mitunter Phantasien, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben.
Ganz generell also:
Ein nicht umfassendes Wissen um einen Gegenstand unserer Betrachtung führt dazu, dass ein Bild, welches wir uns von diesem Gegenstand zu machen versuchen, verzerrt sein wird, unvollständig, verfälscht oder gänzlich unzutreffend.
Wenn ich von 5 Möglichkeiten, die mir offen stehen, nur 3 nutze, dann grenze ich mich ein (aus welchen Gründen auch immer).
Und wenn ich mich von FC Bayern-Fans fernhalte und sage, ich gehöre nicht zu ihnen, dann grenze ich mich ab (aus welchen Gründen auch immer).
Wenn ich aber sage, dass man eine Möglichkeit nicht nutzen kann, die einem überhaupt nicht offen-steht (etwa als Einzelperson die Stadt Berlin zu kaufen und aus ihr einen Parkplatz zu machen):
Dann grenze ich weder ein noch ab!
Es sind zwei vollkommen verschiedene Paar Stiefel, den Menschen zu begrenzen oder darauf hinzuweisen, der Mensch sei begrenzt (in... diesem oder jenem)!
Was (wenn auf Komplexität verwiesen wird) meistens dahinter-steckt, ist im Grunde genommen häufig das Gleiche:
Aus der Gegebenheit, bestimmte Zusammenhänge nicht verstehen zu können, glauben Menschen ableiten zu können, dass es "so und so" nicht gehen könne.
Ein solcher Schluss ist aber weder statthaft noch logisch. Er basiert auf dem Trugschluss, man selbst (als Einzelwesen) würde die Zusammenhänge verstehen, wenn sie "richtig" wären. Das ist natürlich genau der gleiche Unfug wie dieser (in einer tatsächlich durchgeführten Studie !):
Befragt man Menschen, wo sie sich im Hinblick auf ihr Fahrtalent einordnen, so antworten über 80% der Männer, sie würden zu
DEN 30% gehören, die ihr Auto am besten beherrschen...
Komplexität ist ein spekulatives Argument und wird als solches selbstverständlich von mir angenommen.
Für das "Große Ganze" gibt es denkerisch aber lediglich zwei Grundsatz-Gedanken, die von Bedeutung sein können:
1.
Zunächst gehen wir von dem Grundsatz aus: "Warum kompliziert, wenn es einfach auch geht."
Will sagen: In Einfachheit liegt Eleganz - unnötige Kompliziertheit ist gleichbedeutend mit Umständlichkeit. Der einfachste Weg ist meist auch der wahrscheinlichste.
2. Komplexität als Ergebnis oder als Voraussetzung fordern wir,
wenn es keine andere Möglichkeit gibt, ein bestehendes Problem zu lösen.
Höhere, uns nicht zugängliche Dimensionen,
eine Anfangs-Komplexität
oder Gott
ergäben sich daher zwangsläufig als Forderung nur dann, wenn wir wüssten, dass die "ganz große Weltformel des Seins" nicht anders lösbar wäre.
Ein solches Wissen aber haben wir Menschen nicht. Und es steht sehr in Frage, ob wir ein solches Wissen jemals werden haben können. Du kennst meine persönliche Position dazu schon längst.
Hier hat der Glaube jedenfalls noch "viel Luft". Aber der Glaube eben !
Dann also bis heute Abend.