@couleur24 Die Ausführungen von dem Forum sind natürlich Unsinn, insbesondere mathematischer.
Ein paar Gedanken dazu:
In den Gleichungen der spezielle Relativitätstheorie tritt oft der Term v/c auf, also die Geschwindigkeit v eines Körpers gebrochen durch die Naturkonstante c. Beides sind Geschwindigkeiten, dadurch heben sich die Einheiten auf, es bleibt eine reele Zahl übrig.
Man denke sich nun v dargestellt durch die Lichtgeschwindigkeit als
v=nv*c und die Lichtgeschwindigkeit als c = nc*c.
Beide Werte werden also durch eine Zahl multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit dargestellt.
Ist nv = 0,5 so bedeutet dass also dass v=0,5*c. Das Objekt hat also die halbe Lichtgeschwindigkeit.
nc muss logischerweise 1 sein, denn sonst ist die Aussage c = nc* c falsch.
Der Bruch v/c wird also zu
v/c = (nv * c)/(nc * c) = nv/nc = nv/1.
So und nur so ist diese Normierung der Geschwindigkeiten zu verstehen. Es wird nichts gekürzt, umdefiniert oder sonstwas. Es werden nur alle Geschwindigkeiten nur ein vielfaches von der Lichtgeschwindigkeit dargestellt, was sich in den Formeln der RT als sehr elegant erweist, da man sich fiese Zahlen erspart. Einheiten und Größen bleiben absolut identisch, es handelt sich eben nur um einen kleinen Trick, der den Bruch v/c ausnutzt.
Die Sache mit den Einheiten ist dann einfach nur ausgemachter Unsinn.
Denn Geschwindigkeit ist die Änderung des Ortes nach der Zeit. Also entweder man leitet den Ort nach der Zeit ab
dx(t) / dt = v
oder man misst einfach an zwei Messpunkten zu den Zeiten t0 = 0 und t1 = t1 an den Orten x0=0 und x1=x1 die Position des Objektes und erhält dann die Geschwindigkeit aus der klassischen Formel
v = x/t.
Und sowohl einer Gewehrkugel, als auch einem Photon ist somit eindeutig eine Geschwindigkeit zuortbar. Und die hat natürlich immer die Einheit m/s
Licht hat nun als Lichtartiges Teilchen (was für ein Wortschlamassel ;-)) die nette Eigenschaft, dass man in jedem Inertialsystem die selbe Geschwindigkeit misst. Aber man misst trotzdem noch eine Geschwindigkeit. Keine Äpfel, keine Birnen, kein Pm/s, nein, eine Geschwindigkeit. Und wenn Licht seine Farbe ändern würde, oder in Lichtgeschwindigkeit anfangen würde Samba zu tanzen. Es bliebe bei einer Geschwindigkeit. Was soll auch sonst rauskommen, wenn ich eine der beiden Geschwindigkeitsformeln anwende?
Das lustige P, das dort eingeführt wird, kann, wenn man sehr gutmütig ist, als ein Operator gesehen werden, der eben jene Eigenschaft des Lichtes auf klassische Koordinatentransformationen überträgt. Es müsste sich also um einen netten Differentialoperator handeln, der die Eigenschaften der Lorentztransformation bewirkt.
Aber wie gesagt, dazu müsste man ziemlich gutmütig sein, eine genaueren mathematischen Analyse würde das vermutlich nicht stand halten, und da auf der Seite ja sowieso nicht so argumentiert wird bleibt es dabei, dass die neu eingeführte Einheit aus den oben genannten Gründen Schwachsinn bleibt. (Darüber hinaus besteht weiterhin das Problem, dass auch die Gewehrkugel ein P tragen müsste, denn auch für sie gelten die Effekte der Lorentztranformation, nur noch nicht so stark. Vielleicht sollte man vorschlagen, das P für Gewehrkugeln in einer ganz kleinen Schriftart zu schreiben, damit alles mathematisch korrekt bleibt [/Ironie])
Die Rechnung führt nun natürlich mit P zu einem Unsinn, bei der eine Zahl einer Einheit abgezogen wird.
Das eigentlich lustige ist, dass damit eigentlich nur bewiesen wurde, dass die RT in diesem Punkt konsistent bleibt, wenn die Lichtgeschwindigkeit eine echte Geschwindigkeit ist.
Denn die Beweisführung sieht wie folgt aus:
Annahme, Lichtgeschwindigkeit habe die Einheit P*m/s.
Da der Autor später selber (Pm/s)/(m/s) zu P kürzt geh ich also davon aus, dass P multiplikativ vor dem m/s steht.
Unter der Annahme führt der Autor nun die simple Formel gamma = sqrt(1-v²/c²) auf einen Widerspruch, wenn P ungleich 1 ist.
Wer sich ein bisschen mit mathematischer Beweisführung auskennt, erkennt nun, das hiermit nur die Annahme falsifiziert wurde, denn es handelt sich um einen klassischen Widerspruchsbeweis.
Die Rechnungen und Überlegungen dort sind also falsch.
Abgesehen davon: Wer schon Aussagen trifft wie "Die Relativitätstheorie ist richtig" oder "Die Relativitätstheorie ist falsch" ist wissenschaftlich schon unten durch.
Denn eine physikalische Theorie hat keinen Wahrheitscharakter, sondern ist eine mehr oder minder hilfreiche Theorie. Und hilfreich ist sie in der Tat, denn sie sagt enorm präzise das Verhalten physikalischer Systeme vorraus, und erweist sich in der Raumfahrt und vielen anderen Bereichen (z.B. der Erklärung von Elektromagnetischen Phänomenen) als äußerst zuverlässlich.
Und sie ist konsistent, wenn man sie so lässt wie sie ist. Klar wenn ich eine Einheit P dazudefiniere kommt Müll raus. Aber das ist ja dann auch nicht mehr die Relativitätstheorie, sondern eine Abwandlung, die im Gegensatz zu Einsteins Orginal eher unpraktisch für die Praxis ist, weil sie unlösbare Formeln aufstellt ^^