karoman67 schrieb am 09.07.2019:Ach...
Wie BREIT waren die denn so?
In welchem Museum sind diese BREIT-Schlitten ausgestellt?
Im Ägyptischen Museum in Kairo, wer hätte das auch erwartet sowas dort zu finden.
(Quelle:
https://www.ch-forrer.ch/Archaeologie/Galerie/Museum_Kairo/Museum_Kairo.htm )
Er ist allerdings nicht der einzigste der gefunden wurde, von einem aus der 12. Dynastie gibt es sogar genaue Maßangaben.
Original anzeigen (0,2 MB)(Quelle:
Wikipedia: Datei:Traineau-sésostris3.jpg )
Man kommt auf etwa 15.200 cm2 Auflagefläche und bei einem typischen Pyramidenstein von rund 2,5t Gewicht liegt man bei etwas über 6 Kg pro cm2. Wobei nicht gesichert ist das der auch zum Steintransport gedacht war, immerhin war ein Schlitten im alten Ägypten ein normales Transportmedium.
karoman67 schrieb am 09.07.2019:Um 60 Tonnen mit einer oder mehreren Brechstangen zu verschieben, müsste das Gegenlager (Bohle, Balken) dann WIE befestigt sein?
Wie verhält sich die Brechstange selbst?
Besteht sie aus Holz, bricht sie ("Brech-Stange") und bei Material wie Bronze (oder evtl. schon Eisen) dürfte in diesem Zusammenhang der "Krummstab" erfunden worden sein.
Du stellst dich absichtlich doof, oder?
Das man die Hebelkräfte mit Balken und nicht mit Stöckchen macht sollte klar sein, als Gegenlager bieten sich einige Möglichkeiten an, je nach Untergrund wird zb. ein Loch geschlagen, man man hat sich damals diese Zeit genommen, oder nutzt einfach quergelegte Stämme als Unterlage um nicht einzusinken. Es geht dabei so oder so nur darum das Objekt loszubrechen und von der Haft- in Gleitreibung überzugehen. Was ein Reibungskoeffizient ist darfst du dir selber erarbeiten.
karoman67 schrieb am 09.07.2019:Zwischen zig Tonnen schwerem Transportgut auf der einen Seite und massig Muskelkraft auf der anderen Seite fehlt die kraftschließende Verbindung, welche diese Kräfte auch aufnehmen kann.
Das gilt für Brechstangen, Zugseile, Transportwege und Rampen.
Dir ist klar das du da absoluten Unsinn schreibst?
Nemon schrieb am 09.07.2019:Also in den oben gerade erst verlinkten Dokumenten ist von Rollbalken und anderen Verwendungszwecken von Rollen die Rede. Wohl nicht gerade für Streckenabschnitte mit feuchtem Sand. Habe es gestern nur vor dem Einschlafen überflogen und vielleicht schon mit hinein geträumt.
Müller-Römer... was auch immer man davon wieder halten mag.
Man darf wohl getrost davon ausgehen das die alten Ägypter sehr wohl wussten was sie wo am besten einzusetzen haben.
:)Müller-Römer ist gar nicht so verkehrt, er hat halt einen eher technischen Bezug zur Materie und steht damit oft allein da. Die meisten anderen Ägyptologen haben nicht die Vorbildung als Ingenieur und dann kommt öfter mal was dabei raus das nicht ganz realitätstreu ist. Das ist der Unterpunkt der mir in der Ägyptologie fehlt, nämlich technische Ägyptologie. Leute wie Müller-Römer, Dieter Arnold, Per Storemyr oder Denny Stocks sind da eher die Ausnahmen in dem Bereich. Wobei man wiohl nie abschließend klären wird wie die realen Bautechniken damals wirklich ausgesehen haben.
Lupo54 schrieb am 09.07.2019:Wenn denn nun Fachleute herausbekommen wie man solch ein Trum im dreistelligen Tonnenbereich bewegt und transportiert hat, so bitte ich um eine kurze Darstellung oder eine Quelle. Es ist nämlich noch mal eine ganz andere Hausnummer als der schon ausgiebig bespochene Transport der Pharao-Djehutihotep-Statur.
Es gibt Grafitos die zb. den Transport der Steine zeigen, aber es sind keine wirklichen Beweise dafür mehr vorhanden. Die Ursachen liegen einfach darin das altägyptische Bau/Transportwesen war mehr oder weniger Familiengeschäft, der Vater hat den Sohn ausgebildet und eventuell gab es noch Gilden/Zünfte die miteinander gearbeitet und sich ausgetauscht haben. So stirbt Wissen mit den Arbeitern sehr schnell aus. Schau dir nur mal Nietungen an Brücken an, heute kann die keiner mehr herstellen (es gibt noch ein paar ganz wenige die es können, so ist es nicht, eine Handvoll in ganz Europa). Technisch ist das meiste noch bekannt, aber wer zb. weiß noch das die glühenden Nieten geworfen wurden, und von einem Fänger an die Nietmannschaft übergeben wurden? Nun kann man aber nicht einfach auf dem Niet rumdengeln wie man will, man benötigt schon eine gewisse Methodik dahinter. Und beim Nieten von Bauwerken sprechen wir von einem Zeitraum der noch keine 100 Jahre zurück liegt.
Und wenn dich der Obelisk von Aswan schon fast überwältigt, dann lege ich nochmal eine Schippe drauf.
:DIm Steinbruch Zawiet Sultan hat man begonnen einen Block für eine Kolossalfigur freizulegen, man hat bis in 9m Tiefe die Gänge von 60cm Breite ausgeschlagen. Der Block hätte das Gewicht von ~4.000t gehabt, die herausgearbeitete Figur hätte ein Gewicht von ~1.300t gehabt und wäre damit die größe jemals gefertige Kolossalfigur in Ägypten gewesen. Zeitlich bewegen wir und in der Zeit um Amenophis III., also 18. Dynastie und etwa 1.350 BC. (Quelle: Klemm & Klemm, Steine und Steinbrüche im alten Ägypten, S. 94 ff. )
Wobei ich persönlich bezweifel das man den Brocken hätte wirklich bewegen können, da waren die Augen wohl größer als der Magen.
:DLupo54 schrieb am 09.07.2019:Haben sie so etwas tatsächlich noch mit einem Schlitten bewegen können? Es grenzt ans Phantastische, aber da ihnen wohl keine Asterix-Zaubertränke zur Verfügung standen, muss es so gewesen sein.
Es gibt genügend Abbildungen die genau DAS zeigen, auch Schlitten im normalen Alltag. Die Ägypter haben vieles festgehalten, das schlachten von Kühen oder ernten von Getreide etc., was man aber nicht findet sind Abbildungen von Kränen oder geheimnisvollen Zaubermaschinen.
perttivalkonen schrieb am 09.07.2019:Sofern ein solcher Schlitten nicht durch Dünen, Schlamm oder frisch gepflügte Äcker gezogen wird, sollte ein Einsinken eigentlich kein Problem darstellen.
Man hat in Ägypten ja viel Steinwüsten, der Sand ist relativ fest und mit kleinen Steinen durchsetzt. Wenn man da eine Aufräummannschaft vorweg schickt um grobe Trümmer zu entfernen, dann dürfte der Unterboden gar nicht so schlecht sein wie einige hier vermuten. Ein gewisses verdichten und einsinken wird man immer haben, das wird sich einfach nie ganz verhindern lassen.
Spöckenkieke schrieb am 09.07.2019:Etwa 50x50 und dann musste noch die Körpermaße berücksichtigen. Nen übergewichtigen 2m Wohlstandseuropäer kriegste da nicht rein. Aber nen 60kg Ägypter schon.
Man hat ja in Tell el-Daba Ausgrabungen durchgeführt und einen Friedhof aus Zeiten Ramses II. freiigelegt, dort hatten die Frauen eine Körpergröße von 1,37-1,45 und die Männer waren ca. 10cm größer. Allerdings nimmt man an das es Mangelernährung in der Zeit gab, auch wenn in einigen Papyri steht wie toll doch die Leute versorgt waren, ich tippe auf Propaganda.
:D Die waren also definitiv kleiner als heute und daher hatten die wohl weit weniger Probleme mit den 60cm breiten Gängen. Aber bis auf die Skeptiker sind wir uns da wohl alle einig, was einige vergessen ist "Kinderarbeit". Steinmetze waren meist Familienbetriebe die ihre Kinder im selben Gewerbe ausbildeteten, somit sind die Kinder schnell mit auf Baustellen gewesen und haben dort mitgearbeitet. Brauchen wir bei uns nur ins Mittelalter und das Gildensystem zurück schauen, wir hatten da etwas ganz ähnliches.
Spöckenkieke schrieb am 10.07.2019:Aus Holz? Du hast doch gerade was zur Haltbarkeit von Jolz gesagt. Wie stellst du dir das weiter vor? Ein Kran, und dann? Verschwindet der dann ohne weiter Spuren? Und wäre sowas nicht von den Ägyptern erwähnt worden?
Vor allem war Holz eher Mangelware. Man hat ja nicht umsonst die Zedern aus dem Libanon importiert. Sollten also Schlitten zerstört wurden sein, dann wird man die Holzreste weiter verarbeitet haben.
continuum schrieb am 10.07.2019:Komisch ist ja auch, das alle Hilfselemente irgendwie verschwunden sind.
Nein, das ist nicht komisch, maximal für dich.
continuum schrieb am 10.07.2019:Oder die Strassen wieder abgebaut wurden? lol
Die Rampen auch wieder abgebaut.
Du hast eine komplett kindliche Vorstellung von der damaligen Zeit. Damals gab es sowas wie unsere heutigen Straßen nicht (lassen wir Tempelplätze und gepflasterte Vorplätze von Grabanlagen mal außen vor), die ersten wirklichen Straßen haben die Römer gebaut, aber da sind wir mindestens 1.000-1.500 Jahre zu früh dran. Man wird bestimmte Wege immer wieder begangen haben, das waren dann "Straßen". Es gibt zb. an den Katarakten einige Spuren die genau das bezeugen, dort haben sich Schlitten im Lauf der Zeit eingearbeitet. Wir kennen das in Deutschland mit den mittelalterlichen "Hohlwegen". Und es wurden nicht alle Rampen abgebaut! Man hat einige Rampen bzw. ihre Reste davon gefunden.
continuum schrieb am 10.07.2019:Dazu haben die keine Physik verstanden, ich bin mir einfach nicht sicher ob diese alten Ägypter wirklich nicht mehr gewusst haben, als von unseren Wissenschaftlern ausgegangen wird. Denn diese bauten und Steine zu erstellen, baucht Architektonisches Wissen, wie das dann gebraucht und aufgestellt wird oder werden sollte.
Die alten Ägypter wussten einiges, aber nichts was irgendwie aus ihnen eine Superzivilisation macht.
continuum schrieb am 10.07.2019:Denke eher du unterschätzt diese alt-Ägypter masslos.
Du aberkennst ihnen grundlegende Physikalische und architektonisches, sowie Geometrisches und Fachspezifisches Wissen.
Dann lies mal hier zur Mathematik nach, das ganze ist ziemlich einfach und nur für den Einstieg gedacht, aber dafür gibt es ja den Quellennachweis wo man sich dann weiter hangeln kann.
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/1169/1/Mueller_Roemer_Mathematikunterricht_im_Alten_Aegypten_2011.pdfdawn62 schrieb am 10.07.2019:Kommt denn niemanden in den Sinn, daß die Ägypter schon VOR den Pyramiden gigantische Steinblöcke bewegt haben ? In den ganzen Tempelanlagen. Ich denke, hier wurde zu oft behauptet, daß die ja "schnurstraks" aus der Steinzeit kamen. Wir unterschätzen die gewaltig.
Nein, du machst dir nur ein falsches Bild vom ganzen. Die ägyptische Geschichte beginnt ja schon 4.500 BC wenn nicht sogar noch eher, das die Ägypter vor den Pyramiden schon Mastabas gebaut haben, das man bei denen auch eine Entwicklung sieht, DAS ignorieren die ganzen Schwurbler nur einfach. Die sind nicht am Morgen aufegstanden und haben sich gesagt: Los wir bauen mal ebend eine Pyramide!
Nemon schrieb am 10.07.2019:Die nächstgrößere Möglichkeit, bei der man noch bis in die Tiefe die Wände inspizieren kann, ist dann zwangsläufig eine, in die man so eben noch hineinsteigen kann. Ganz gleich, ob sie aus dem Loch selbst heraus gemeißelt wurde oder mit einem Stab von oben bzw. beides. Was ist jetzt Besonderes dabei?
Die Löcher sind sogar ehe rein MUSS, weil solche Kolossalbauten scheitern dann schnell mal an Verwerfungen oder Einschlüssen im Gestein, mit den Löchern hat man eine gute Materialkontrolle.
Nemon schrieb am 10.07.2019:Da war es doch früher vergleichsweise einfach, praktische Fähigeiten zu erwerben, auszubauen und weiterzugeben. Wer Hebel anwenden kann, hat ja schon die halbe Miete. Man sieht andererseits ja auch genug Try & error im Altertum. Das wissen die Wundergläubigen dann immer nicht.
Sie wollen es nicht wissen, weil dann kann man plötzlich keine UFOs, Atlantis, Goldenen Schnitt etc. aus dem Hut zaubern.
Trimalchio schrieb:Ich denke genau hier steckt der Schlüssel. Nur weil ein ägyptischer Priester 24 Dynastien, die z.T. nachweislich parallel nebeneinanderher regiert haben, hintereinandergestellt und zu einer gigantischen Vergangenheit aufgebläht hat
So schlecht wie du sie machst ist die Übersicht nun wirklich nicht, da hat sich viel getan mit größer werdendem Wissen.
Trimalchio schrieb:Ich habe btw auch keine Idee zu den Löchern. Da sie einander gegenüber liegen (exakt?) würde ich auch eine technische Bezugnahme erwarten, vielleicht als Fundamente für eine Pi-förmige Krankonstruktion oder etwas in der Art. Vielleicht auch nur für Stabilisatoren, die ein seitliches Wegkippen verhindern sollten.
Materialkontrolle, der Obelisk ist ihnen ja nicht ohne Grund später gesprungen. Weiterhin sind Löcher eine gute Möglichkeit einen Fixpunkt für die Vermessung zu haben. Und ich vermute mal man wird die später auch zum freimeißeln der Unterfläche des Obelisken genutzt haben.
Nemon schrieb:Ein neues Buch von 2018, CHEOPS, In der Mitte der Pyramide, Detaillierte Gebäudeanalyse und Theoriezum Bau der Cheops-Pyramide, des Architekten Bernhard Kerres.
Hättest du nicht eine Warnung aussprechen können! BOAH!
Der ist ja heftig drauf, Kammersystembauweise. Als Architekt müsste er aber wissen das ihm dann so ein großer Haufen einfach durch sein eigenes Gewicht zusammen rutscht. Aber dann bringe ich auch mal jemanden.
:) Man kann über einiges in seinem Buch garantiert diskutieren, einiges sehe ich persönlich als schwierig umsetzbar an, aber er hat sich zumindest einen Kopf gemacht und einiges praktisch erprobt.
Eckart Unterberger, Die Tricks der Pyramidenbauer
https://docplayer.org/45938270-Die-tricks-der-pyramidenbauer.htmlTip: Download geht nicht, aber unter Share kann man es sich als PDF konvertieren lassen. Ist dann auch ein PDF und liest sich besser.
:)Alek-Sandr schrieb:Erich Von Däniken Geheimnisvolles Ägypten.
Es ist extrem unhöflich einfach nur ein Video hinzuklatschen und dann den Text der Beschreibung des Videos.