@perttivalkonen Streitwagen machen mehr her, klar. Aber sie bedeuten auch einen weitaus größeren Aufwand gegenüber reinen Reitertruppen. Die Hunnen sind später der Inbegriff dafür geworden, dass man auf dem Pferderücken einen ganzen Kontinent in Angst und Schrecken versetzen kann.
Nun würd ich darauf tippen:
Ägyptisches Kernland = Niltal & keine ausgeprägte equestrische Kultur und wahrscheinlich auch Vegetation / Topografie. Ganz im Gegensatz zu den Hunnen, die aus den endlosen grünen Weiten kamen (und mit ihrer Mobilität insgesamt zum exakten Gegenentwurf der monumentalen, stationären Ägypter wurden) und wohl an einem Tag mehr km zurücklegten als manch ein Ägypter in seinem ganzen Leben. Von Pferden versteh ich nichts, weiß daher auch nicht, wie die Araber-Pferde zu Ruhm kommen konnten ..
Streitwagen boten die Möglichkeit, Kleingruppen gefährlich in die Schlacht zu bringen (mehr Kämpfer pro Pferd), ggf. auch ein Areal gut und effizient zu überwachen.
Aber sonst? Okay, Mit längeren Bögen hätten auch die Hunnen vom Pferd aus schwer hantieren können. Aber das Reichweiten-Thema konnten die ja mit Tempo kompensieren.
Das Streitwagen-Konzept kam überhaupt in (Mittel-)Europa nie so recht an, oder? Auch schwer vorstellbar, wenn man sich die Gelände von Hastings, Visby oder Azincourt ansieht, beispielsweise. Ich habe doch den Eindruck, dass die Topografie und Bodenverhältnisse, das gesamte Anforderungsprofil für Streitwagen, sehr spezifisch ist. Wäre aber interessant, falls jemand dazu etwas weiß.
Was mir nachträglich einfiel: Pferd = Luxus-Gut = kein Thema für Massen, sondern für Elite ..Editzeit Ende
;)...Wir sind weg von den Pyramiden...aber das OT lässt sich ja herleiten, wie Pertti schon geltend macht: Man kann sich nicht ewig um seine legendären Steinhaufen scharen. Man muss auch mal mobil und flexibel sein, sich diversifizieren, wenn man sich weiterentwickeln und nicht auf ewig von den Gezeiten des Nils anhängig sein möchte ... oder einfach als Herrscher sich profilieren und zu Ruhm kommen will.