@intruderintruder schrieb:Ich sehe keinen großen Sinn darin, hier unbedingt den Begriff Intelligenz einführen zu müssen,
Sinnvoll ist vielleicht ja auch nicht der Begriff „Intelligenz“ und ganz sicher ist das, was dieser Begriff (in diesem Kontext) beschreiben soll ja auch absolut ein Teil der Natur. Der Begriff an sich gefällt mir auch nicht, da er bei mir, wie zu vor erwähnt, mit negativen Assoziationen verknüpft ist (negativ im Sinne des Verdachtes einer versteckten ID-Theorie, ist ja nicht so, dass ich Dummheit besser finde
;))
intruder schrieb:da dieser auf einfache, statistische Gesetzmäßigkeiten angewandt, zu leicht ausgehöhlt wird.
Kann ich absolut verstehen! Denn allzu leicht könnte der Eindruck entstehen, das z.B. die Aktivität eines Enzyms oder chemischem Lösungsverhalten etwa von Salzen etc. eine Absicht unterstellt wird und damit ein Anthropomorphismus betrieben wird! Das ist so eine Begriffsdefinition und das ringen darum wirklich dünnes Eis.
intruder schrieb: Evolution ist ein natürlicher Prozess innerhalb des Regelwerkes,
Absolut.
intruder schrieb: das von der Natur selber vorgegeben wird.
Oder nicht vorgegeben, es sind die Regeln und Gesetzmäßigkeiten, die den Rahmen abstecken, in dem Natur sich entwickeln kann! Ich bekomme immer Kopfschmerzen, wenn ich hier auf Allmy lese, dass der Mensch nach der Quantentheorie auch durch Wände gehen können müsste … oO was für ein Blödsinn.
intruder schrieb: Auch ohne einen intelligenten Beobachter würden die gleichen Regeln gelten,
Nächster Punkt, bei dem ich häufige unter Mentalkrämpfen leide. Da wird das gute alte Doppelspalt-Experiment dafür vergewaltigt, die Annahme zu stützen, das Bewusstsein des Beobachters würde die Wellennatur des Elektrons zum Kollabieren bringen und so das Interferenzmuster einer Wellen- funktion verhindern ^^ Glauben die Leute wirklich, dass die Physiker mit dem Auge am Spalt kleben und Elektronen zählen? Was für ein Schwachsinn. Einige sind ganz aufgebracht, wenn ich dann erkläre (oder es versuche), dass es der Versuchsaufbau selber ist, also die MESSUNG durch Detektoren. Da muss kein Physiker daneben stehe. Gehört (auch?) für mich zur menschlichen Hybris. Und auf die Frage, wann sie denn das letzte Mal ein Elektron zum Kollabieren gebracht oder bei einem anderen Quantenobjekt etwa den Spinn gedreht haben, wurde ich schon angeschaut, als sei ich nicht ganz dicht. Nach dem Motto, ich hätte wohl noch nicht verstanden, das alles auf einer Quantenebene miteinander verschränkt sei. Ja schön und gut, aber ist dass in irgendeiner Form praktisches Wissen? Wie gäbe man denn dem einen verschränkten Quantenobjekt einen anderen Spinn, so das sich meinetwegen am anderen Ende des Universums das verschränkte andere Quantenobjekt zeitgleich den Spinn ebenfalls ändert? Solcherlei Kurzschlüssen gegenüber bin ich äußerst skeptisch gegenüber. Zumal wir dann von einer Quantenwelt reden würden, als verstünden wir diese Welt und die darin alltäglichen Paradoxa in allen Belangen. ^^
intruder schrieb: ohne das jemand auf die Idee käme, natürliche Vorgänge Intelligent zu nennen.
Nun ja, das ist natürlich ein auch philosophischer Bereich. Denn selbst wenn es so ist, das die Mechanismen und Gesetze auch ohne Beobachter funktionieren (und ich gehe davon aus), ist es fast ein wenig so wie in dem ZEN-Koan mit dem Baum der umfällt und Niemand ist da, der es hört. Natürlich wird jeder davon ausgehen (hoffe ich doch), das die Schwankungen in der Luftdichte (welche wir als Geräusch wahrnehmen KÖNNTEN, wenn wir denn da WÄREN, was wir aber nicht SIND), auch ohne Ohr und Sinneswahrnehmung da sind.
intruder schrieb: Natur an sich ist logisch. Das was wir wiederum als logisch empfinden, hat uns die Natur vorgegeben.
Ja, und die Kultur in der wir aufgewachsen sind und leben. Kulturelle Wesen sind wir ja auch noch (und auch die Kulturen sind letztlich der Natur entsprungen ohne übernatürliche Vorgänge!)
intruder schrieb: Wir sind Teil dieser Logik und nicht die Erfinder.
Ganz klar, genauso, wie wir untrennbarer Teil der Natur sind und nicht die Erfinder des Lebensnetzes (bitte nicht an diesem Wort stören, ich mag es einfach gerne, geht auf F. Capra zurück). Wir sind quasi etwas wie ein fragender Teil der Natur, der allzu schnell meint, auf alles passende Antworten gefunden zu haben. Hätten wir diese gefunden, müssten wir nicht mehr fragen. Doch gerade die Wissenschaften haben uns doch immer wieder gezeigt, was wir alles noch nicht begriffen haben!
Also weiter fragen, suchen ist geil, finden ist langweilig
;)intruder schrieb: Man könnte auch sagen, wir erkennen in den natürlichen Vorgängen eine Intelligenz, weil wir selber Teil dieser Vorgänge sind.
Und auch unsere Intelligenz ist ein vollkommen natürliches Phänomen. Naja, einzelne Menschen mögen intelligent sein, als Masse oder Schwarm geben wir allerdings eher ein, sagen wir vorsichtig, bescheidenes Bild ab :P
intruder schrieb:Das Wort heißt Natur ;) Die Natur ist dieses Netzt und gibt die Regeln für die Interaktionen vor. Alles was wir beobachten können ist Teil der Natur.
So schaut´s aus. Da trifft der Name der NATURwissenschaft ja auch den Nagel auf den Kopf. Denn alle Forschung dreht sich ja mehr oder weniger um die Frage, WIE, verdammt nochmal, das alles hier funktioniert
:D@cougar666cougar666 schrieb:Verstehe ich. leider gibt es kein anderes Wort, sonst würde ich es sofort benutzen.
Man könnte ja versuchen, eine andere Begrifflichkeit zu entwickeln, denn die jeweiligen Verknüpfungen die an dem Begriff „Intelligenz“ hängen, lassen mir diesen Begriff doch als ungeeignet erscheinen. Dennoch meine ich zu mindestens zu ahnen, worauf du hinaus möchtest
;)Den von intruder vorgeschlagenen Begriff der Natur empfinde ich zwar als besser aber doch auch als zu weit und zu umfassend. Geht es doch darum, eine Sprache für eben solche Phänomene zu entwickeln, wie lebende Systeme diese Phänomena regulieren (Stichwort
Wikipedia: Autopoiesis)