Syndrom schrieb:Wenn wir schauen, wielange es dauert/kompliziert ist z.B. eine langfristig tektonisch stabile Stelle fuer ein Atommuellendlager zu finden....
Auch wichtig: wie verhaelt sich unsere Plattentektonik bei -200°C an der Oberflaeche? Liesse sich ueberhaubt was bauen,das nicht durch Spannungsrisse globalen Ausmasses zerbroeselt?
Die 0815-Schuhlbuch Theorie ohne transformative Störungen etc.: der obere Erdmantel unter den Kontinenten ist kälter als unter der ozeanischen Lithosphäre. Durch die Gleitplattenkraft oder neudeutsch ridge push werden die Platten dort auseinander geschoben -Divergenz, kühlen sich ab und beginnen, wenn sie auf die erkaltete ozeanische Kruste treffen, diese zu falten und selbst wieder in den Erdmantel zu sinken. Dort verdichten sie sich unter steigendem Druck bei zunehmender Tiefe, werden dadurch schwerer, der Plattenzug nimmt zu und die Platte taucht weiter in den Erdmantel ein - Subduktion. Um die Reibung des Drifts auf dem oberen Mantel zu minimieren, und darauf zielt die Frage einer kalten Oberfläche ab, wird Wasser benötigt. Dabei ist es unerheblich, ob es gefroren, ohne Atmosphäre zb mit in die Tiefe gezogen wird und dort unter dem Druck/Hitze geschmolzen wird oder schon flüssig, mit Atmosphäre an der Oberfläche vorhanden ist. Europa ist da hinsichtlich einer vermeintlich aktiven Plattentektonik vergleichbar - nur halt mit Wasser als "Kontinenten". Meiner Meinung nach sollte die Oberfläche also weiterhin geologisch aktiv bleiben, auch wenn die Phasenübergange des Mantels vllt. 10 km tiefer stattfinden. Die nötigen Wasserresevoirs gibt es zudem reichlich im Erdmantel. Der Wasserkreislauf ist ja den letzten Erkenntnissen nach deutlich tiefgreifender als vom Berg in den Hahn.
kleinundgrün schrieb:Du schienst der Meinung zu sein, in so einem Fall wäre plötzlich alle Experten weg. Aber warum?
Wir gehen doch davon aus, dass dieser Fall plötzlich und ohne Vorwarnung eintritt oder nicht?
Sie wären sicher nicht weg aber wenn ich dich richtig verstehe, mit den genetischen Modifikationen an Pflanzen zb, planst du gedanklich schon eine Hightech-Arche bevor die Grundversorgung selbiger sichergestellt wurde.
kleinundgrün schrieb:Aber um ein Loch zu bohren un es fachgerecht abzudichten, sollte es doch sehr viele Leute geben, die da in Frage kommen.
^^ Nicht nur ein Loch abdichten.
Hast du dir mal die Anlage zur Sauerstoffaufbereitung in der ISS oder einem modernen Atomschutzbunker angesehen?
Das sind ja keine Stromgeneratoren, an denen man schlicht das Benzin nachfüllen, einen Riemen tauschen muss oder notfalls schnorcheln kann. Der Druck muss stimmen, die Schadstoffe filtern, Klimatisierung, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoffgewinning durch Elektrolyse von Wasser, für selbiges noch die Sensoren usw. Das ist Hightech und die Leitungen dafür nur ein kleiner Aspekt. Sowas spartanisch zu warten mag funktionieren (jedenfalls mit Anleitung) aber wenn es ernstere Probleme gäbe, bräuchte man jemanden der sowas zur Not selbst konstruieren kann. Eine Improvisation von Laien wäre da ein schlechter Rat.
kleinundgrün schrieb:Diese spezielle Katastrophe wird wohl eher dazu führen, dass die Leute erst mal da sind, wo es hell und warm ist. In den ersten stunden und Tagen dürfte da das eigene Zuhause bei den allermeisten der Ort der Wahl sein - oder nicht?
Klar. Bleiben sie zuhause und bewahren sie Ruhe oder so. Was soll man da auch großartig machen außer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Für jeden ist ohnehin kein Platz, selbst wenn man einen Plan B hätte.
kleinundgrün schrieb:Gerade in der heutigen Zeit doch die leichteste Übung. Es wird sicherlich noch zugängliche Datenbanken geben.
Für Behörden ja, selbstverständlich.
kleinundgrün schrieb:Keine Ahnung. Aber genau dafür gibt es ja Leute, die sich schon mit solch ähnlichen Dingen beschäftigt haben.
Richtig aber nicht mit dem globalen Abgang. Was soll man da auch planen? Wie Fedaykin schon schrieb ist da keinerlei Hoffnung in Sicht. Ein Raumschiff vllt. und nach Alpha Centauri fliegen aber hier ist doch langfristig der Ofen aus.