AvB schrieb:Skyway gibt ja mittlerweile an, keine Aktien zu vertreiben sondern Darlehen anzunehmen, dem ein unbedingtes Versprechen der Rückzahlung vorausgeht.
Ist das tatsächlich so? Meines Wissens nach ist der
"Vertrag über einen gesicherten Kredit" (pdf) (Archiv-Version vom 09.07.2017) auf der Skyway Capital Website das in diesem Zusammenhang massgebliche Dokument.
Der folgende Abschnitt ist m.E. der zentrale Punkt des Dokuments:
2.1 The Investor and the Company have agreed as follows:
(a) The Investor shall transfer an amount of Investment to the Company through the Agent pursuant to the terms of this Contract.
(b) The Company shall use the Investment for the purpose of Project development.
(c) The Company shall pay the Profit to the Investor when due Date of payment.
(Seite 11)
Die Begriffe "Date of payment", "Investment" und "Profit" werden im Vorspann genauer definiert:
"Date of payment" means the payout period of Company’s Profit to the Investor. The payout period is due as of the date of profit receipt by the Company, but not later than 3 (three) years from the date of concluding this Contract.
(Seite 5)
"Investment" means monetary funds, transferred by the Investor to the Company through the Agent for purposes of Project funding.
(Seite 7)
"Profit" means revenue payable to the Investor at a time as of the date of profit receipt by the Company, but not later than within 3 (three) years from the date of concluding this Contract. The amount of revenue shall be determined by financial results of the Company as of the date of profit distribution, and it cannot exceed the amount of Investment, with a 4% increase.
(Seite 7/8)
Kurzgefasst: Von einer Rückzahlung ist dort nirgends die Rede. Für einen Kredit / ein Darlehen wäre im Englischen auch der Begriff "loan" oder "credit", und nicht "investment" üblich. Nach diesem Dokument steht dem Investor ausschliesslich ein
Anteil am Gewinn des Unternehmens zu, der spätestens drei Jahre nach Vertragsabschluss zu ermitteln ist. Das heisst, falls das Unternehmen bis dahin keinen Gewinn macht -- was wohl weitgehend sicher ist -- steht dem Investor genau
nichts zu (das heisst insbesondere: auch keine Rückzahlung der Investitionssumme selbst). Ausserdem ist die Gewinnbeteiligung auf die Investitionssumme + 4% (insgesamt, nicht jährlich) beschränkt. Selbst im völlig unrealistischen Bestfall mit entsprechend hohen Gewinnen des Unternehmens nach drei Jahren würde die Investition also nur mit ca. 1,3% jährlich verzinst (1,013³ ≈ 1,04).
Alternativ kann der Investor seine Investition in Aktien umwandeln, allerdings
nur vor dem "Date of payment" (der eintritt, wenn das Unternehmen entweder einen Gewinn ausweist, oder spätestens drei Jahre nach Vertragsabschluss, s.o.):
8. The Investor has the right to claim the transfer of Secured shares only prior to the Date of payment; in case of missing this period, the Investor’s right to claim shall terminate.
(Seite 34)
Nachdem das Unternehmen also entweder einen Gewinn (egal wie gering!) ausgewiesen hat, oder spätestens nach dem Ablauf von drei Jahren nach Vertragsabschluss ist der Zug einer Umwandlung der "Investition" in Aktien abgefahren. Da der Investor in beiden Fällen praktisch sicher nichts von seinem Geld wiedersehen wird, macht das allerdings auch keinen grossen Unterschied.