Lauterbach zum Koalavertrag aus gesundheitspolitischer Sicht
http://www.karllauterbach.de/8-herzlich-willkommen.html (Archiv-Version vom 18.01.2015)Das Angebot nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe (AGnES und Co.) wird flächendeckend ermöglicht und damit nicht mehr nur auf Regionen mit Unterversorgung beschränkt.
AGnES, Arztentlastende Gemeinde-nahe E-Health-gestützte Systemische Intervention, betrifft soweit mir bekannt ist ausschließlich med Fachkräfte, nicht aber Pseudokram. Keine Ahnung ob sich das für den Patienten positiv auswirkt, jedenfalls klingt das erstmal nicht nach Erweiterung des Voodoo-Kults.
Insbesondere Sektorenübergreifende Versorgungsformen können die medizinischen Bedarfe der Patientinnen und Patienten deutlich besser und effizienter aufgreifen. Deswegen werden wir 300 Mio. Euro in einen Innovationsfonds für sektorenübergreifende Versorgungsformen sowie deren Erforschung investieren.
Klingt auch nicht nach Voodoo, könnte aber ein Türöffner sein, denn an den Hochschulen sind sie ja bereits vertreten, da könnte es schon die ein oder andere Kooperation geben.
In den folgenden Jahren wird der paritätische Beitragssatz nötigenfalls erhöht. Die Kassen erhalten wieder die Möglichkeit zu Erhebung kassenindividueller Beiträge, um ihre Defizite oder Überschüsse auszugleichen. Dies stärkt den Wettbewerb zwischen den Kassen und macht sie wieder stärker für die Versicherten unterscheidbar.
Das würde ich als positiv interpretieren. Günstiger wird es eh nicht, egal ob man Einheitsbeiträge oder individuelle hat. So müssen sich die Kassen dem Wettbewerb stellen, sinnlose Zusatzangebote wird man sich weitgehend verkneifen und maximal nur noch als Marketinginstrument ins Angebot aufnehmen.
Zusammen mit dem Koalavertrag (in dem jede Spur von Alternativ"künsten" fehlt), der "Kleinen Anfrage" der SPD vom Juni diesen Jahres (die bei Walach und Fritzsche hoffnungsfrohen Beißreflex auslöste) und vergangenen Erstattungsverbotversuchen durch Union und SPD wage ich mal eine Prognose und behaupte, dass Merkels "lasst uns über Homöopathie reden" keine Pro-Homöo-Fahnenschwingerei war.