simson schrieb:die Sintflut im Zweistromland könnte gut stattgefunden habe
Öhm, nicht wirklich jetzt, oder? Ich mein, es gibt auch außerhalb des Zweistromlandes Flüsse, auch mehrere leidlich dicht beieinander. Und dann gibts noch Meeresküsten. Kann da überall mal zu Überschwemmungen, Fluten usw. kommen. Wieso könnte wegen sowas nicht auch anderswo ne Sintflut gut stattgefunden haben? Das allein macht doch gar nichts plausibel. Viele Menschen ertrinken sogar in der Wüste (Wadi nach nem Regenfall). Mehr als die generelle und sehr allgemeine Erfahrung, daß Wasser in Maßen lebensspendend, in Massen lebensbedrohend sein kann, kann ich hinter all den weltweiten Sintflutstories nun echt nicht entdecken. Wird schwerlich ein einzelnes Flutereignis diese Erzählungen verursacht haben. All diese Sintfluterzählungen berichten denn auch nicht, daß da eine Stadt oder ein Land mal von betroffen gewesen wäre, sondern das Bemerkenswerte ist, daß die Sintflutstories die ganze Welt und die ganze Menschheit betreffen. Das ist etwas, das keine Kultur wirklich erfahren konnte, also scheint das ein "erfundenes Element" zu sein - und das kommt in allen so vor. Wie es scheint, ist also das "ist erfunden" das wesentliche, allen gemeinsame Merkmal dieser Sintflutstories. Wieso also erwartet man da nen historischen Ursprung?
simson schrieb:Auszug aus Wiki
Ziusudra, nach der sumerischen Königsliste der letzte König von Schurupag vor der Flut, landete nach der Flut gemäß der sumerischen Sintflut-Erzählung in Dilmun.[2]
Auszug aus Wiki
„Original: 9 ud-ba zi-ud-su3-ra2 lugal-am3 10 mu niĝ2-gilim-ma numun nam-lu2-ulu3 uru3 ak 11 kur-bal kur dilmun-na ki dutu e3-še3 mu-un-til3-eš...Übersetzung: 9 In jenen Tagen, als Ziudsura, der König, 10 den Samen der Menschheit und der Tiere bewahrte, 11 ließen sie (An und Enlil) ihn leben in einem „überseeischen Land“, im Land Dilmun, an dem Ort, wo der Gott Utu aufsteigt.“
Wikipedia: ZiusudraDas bedeutet vielmehr, daß Ziusudra da nicht direkt nach der Flut gelandet ist, sondern daß er anschließend von den Göttern mit dem Leben in Dilmun belohnt wurde. Dazu muß man wissen, es gibt nicht nur das reale Dilmun, sondern auch noch das Land Dilmun, welches der Aufenthalt der Götter ist, wo kein Sterblicher hingelangen kann und darf. Vergleichbar damit sucht Gilgamesch den Sintfluthelden Utnapischtim auf, der ebenfalls von den Göttern zur Belohnung am Rand des Wohnortes der Götter leben darf, "an der Ströme Mündung" (man vergleiche, auch im Garten zu Eden in der Bibel fließt ein Strom, der sich in vier zerteilt, und diese strömen dann hinaus in die Welt).
Jenes Dilmun, auf dem Menschen leben und Könige herrschen, und jenes Dilmun, in dem die Götter leben, wo die Schöpfung geschah, und wo schließlich Ziusudra auf ewig leben darf, diese beiden Dilmuns sind zum einen deutlich voneinander verschieden - das eine ein historischer Ort mit Menschen, das andere ein rein mythischer Ort nur für Götter und Vergöttlichte - zum anderen gibt es keine wirkliche Unterscheidung in den Texten, die klar machen würde, daß es sich um zwei verschiedene Orte handeln müsse. Obwohl dies doch eigentlich klar ist, daß nicht stinknormale Menschen in einem stinknormalen Königreich dort leben können, wo nur die Götter wohnen.
Wikipedia: Dilmun#MythologyAuch nach dem Atrahasis-Epos landete der Sintflut-Held nach der Flut auf einem Berg. Leider ist das Epos nur in Fragmenten erhalten, und der Name des Berges fehlt. Man hatte angenommen, es müsse der Berg Nisir sein wie im Gilgamesch-Epos, geht jetzt aber eher vom Berg Nimusch aus. Beide werden mit dem Pir Omar Gudrun nördlich von Mesopotamien im irakischen Gebiet Kurdistans identifiziert. Das biblische "Gebirge Ararat" als Landungsort liegt noch nördlicher.
Und das ist ein großes Problem für jegliche Sintflut-Historisierung. Eine Flußüberschwemmung spült keine Arche ins Quellgebiet der Flüsse und dort dann auf einen hohen Berg.
Wikipedia: Mount NisirWikipedia: Nimuš