Teil 4Nach dem sumerischen Ursprungsmythos war das Reich Dilmun das Land ihrer Vorväter, wo all die Städte bereits existierten, die nach der Flut an anderen Stellen wieder neu gebaut wurden, so wie Eridu, Bad-tibira, Ur und Uruk. Nachdem das Land, der «Garten Eden», verloren war, wandelte sich dieser Ort zum «Himmelreich» – das Paradies, in das jene eingehen werden, die zeitlebens vorbildlich gelebt haben. Dort wohnte nach der sumerischen Mythologie Zisudura (Utnapishtim), der Held der Sintflutlegende, wo er nun das so heiß begehrte ewige Leben gefunden hatte. In diesem Epos über Enki und Ninhursag war Dilmun auch das Land, in dem die Schöpfung einst stattfand. Ebenfalls hatte dort Ninlil, die Göttin der Luft, ihre Wohnstatt. Auch im Gilgamesch-Epos spielt Dilmun eine Rolle; von einigen wird Dilmun für den «wahren Garten Eden»[
12] gehalten – seltsamerweise auch von Indern der dravidischen Sprache, für die es aber nur das vorübergehende vorgeschichtliche Exil des wahren Paradieses auf Erden darstellte – und das ist Andhra Pradesh.
Und in dem Epos
Enmerkar und der Herr von Aratta werden die Hauptereignisse, die zur Errichtung der Zikkurate von Uruk und Eridu führten, in eine Zeit versetzt, die «einmal war, noch bevor Dilmun entstanden war», also am Anfang aller Zeiten.
Nach Meinung einiger Prähistoriker war Dilmun genau jene Region, wo vor rund 15.000 Jahren und somit noch 2000 Jahre früher als bisher angenommen der Übergang von der Jäger- und Sammlerkultur zur Landwirtschaft stattfand. Man stellt sich Dilmun vor als einen Landstrich, der vor der Flut die westlichen zwei Drittel des heutigen Persischen Golfs bedeckte und noch einmal genauso viel Land westlich davon.
Der Persische Golf hat eine durchschnittliche Tiefe von 35 Metern, wobei der Meeresboden von West nach Ost zu zwei Dritteln langsam abfällt, so dass das westliche Drittel sehr seicht ist. Etwa ein Drittel von der iranischen Seite aus befindet sich der Canyon des Urstoms. Hier verläuft auch die tiefste Stelle des Golfs in Längsrichtung (von Nord nach Süd, eigentlich von Nordnordwest nach Südsüdost) mit rund 100 Metern Wassertiefe, ehe der Boden dann zum iranischen Ufer hin relativ steil ansteigt. Bedenkt man, dass seit Ende der letzten Eiszeit der Meeresspiegel um 110–130 Meter stieg, so weiß man, dass der Persische Golf zu jener Zeit noch nicht existierte; selbst der Golf von Oman war vor der Straße von Hormuz erst mal das Flussdelta und dann, zum Meer hin, ein sich öffnender Flaschenhals; die beiden Küsten (Oman im Süden und Iran im Norden) standen wesentlich dichter beieinander als heute, und entsprechend auch die beiden hypothetischen Hafenstädte. Dass der Persische Golf vor 17.000 Jahren noch nicht existierte, hat das Forschungsschiff Meteor auf einer Indik-Expedition im Winter 1964/1965 mit Unterwassermessungen nachgewiesen. [
13] Also dürfte es gegen Ende der Jüngeren Dryas nicht viel anders gewesen sein.
Man mag trefflich darüber spekulieren, wann genau die Katastrophe geschah und was sie wohl ausgelöst haben mag. Da beim Übergang von einer Eiszeit zur Warmzeit die Natur erst mit Verzögerung reagiert und Gletscher ob ihrer schieren Masse auch einige Zeit brauchen, um abzutauen und große Gletscherseen (wie z.B. die Ostsee, das Schwarze und das Kaspische Meer oder die Großen Seen in Nordamerika und Lake Hudson) zu bilden, kann man getrost davon ausgehen, dass es wohl an die 500 Jahre brauchte, ehe die Gletscherseen groß genug waren, um reif zu sein für ein Katastrophenszenario dieses Ausmaßes. Auslöser war vielleicht eine Staffel besonders heißer Sommer, in deren Folge irgendwo am Rand eines oder mehrerer großer Gletscherseen eine Barriere aus Geröll, Erde und Resteis brach und den angestauten Wassermassen den Weg zum Meer freigab, begleitet noch vom Abbrechen einzelner Teile des noch nicht restlos geschmolzenen Laurentidischen Eisschilds. Ein heißer Kandidat für so ein Dammbruch-Ereignis ist die Seenplatte in Nordamerika. Während der Eiszeit waren dies mehr oder weniger Mulden, in denen sich Gletscherwasser sammelte. Mit Abschmelzen der Gletscher und entsprechend anschwellenden Zuflüssen vergrößerten sich auch diese Gletscherseen und schoben Eis- und Geröllmassen aus den ausgewaschenen Mulden vor sich her und vergrößerten gleichzeitig diese Mulden, so dass sie mehr Wasser aufnehmen konnten. Die erste Katastrophe war der Dammbruch des damaligen Agassiz-Sees in Kanada. Dieser See hatte gigantische Ausmaße. Lake Agassiz[
14] war größer als alle heutigen nord-amerikanischen Seen zusammen – mit einer Fläche von 440.000 km² war er fast so groß wie Spanien und bezeichnenderweise genauso groß wie der heutige Irak, und nebenbei doppelt so groß wie der heutige Golf – und vor allem um einiges tiefer. Das Wasser floss die meiste Zeit über in den glazialen Fluss Warren, dem Vorläufer des heutigen Minnesota-Flusses, der wiederum in den Mississippi mündet, teilweise aber auch nach Nordosten in die heutige Hudson Bay, bisweilen auch nach Westen durch die Yukon Territories und Alaska in den Pazifik. [
15]. Die Katastrophe geschah, als einer dieser «Korken», die den Zufluss zum Lake Hudson verstopfte, aufbrach und die Fluten sich mit unglaublicher Gewalt in den Hudson-See ergossen, diesen ebenfalls zum Überlaufen brachten und dort einen Dammbruch verursachten, wodurch sich die ganzen Wassermassen in den Atlantik ergossen. Die schieren Mengen dieses plötzlichen Einbruchs von Süßwasser in den Atlantik hatten ausgereicht, um den Spiegel des Weltmeers spontan um fast einen Meter ansteigen zu lassen.
Die Katastrophe hat nur einen Schönheitsfehler: Sie ereignete sich vor 13.000 Jahren und damit im Endstadium des Allerød-Interstadials, der letzten Warmzeit innerhalb der letzten Eiszeit und 1500–2000 Jahre zu früh für unser Katastrophenszenario am Golf. Bei Wikipedia heißt es dazu: «Als Ursache der raschen Abkühlung wird heute eine Störung oder Unterbrechung des thermohalinen Kreislaufs im Nordatlantik («Golfstrom») durch rasch abschmelzende Gletscher in der vorangegangenen Wärmeperiode angenommen. Möglicherweise war das ‹Hudson Bay-Ereignis› der auslösende Faktor: Hinter dem Eisriegel im Bereich der Hudson Bay hatte sich sehr viel Schmelzwasser angesammelt. Nach Süden hin konnte es nicht abfließen, da hier das Land ansteigt. Als die Eisbarriere brach, ergossen sich auf einen Schlag ungeheure Süßwassermengen in den Nordatlantik und stoppten den thermohalinen Zyklus. [
16] Erst die neuerliche Abkühlung stoppte die Süßwasserzufuhr durch das schmelzende Eis und der Kreislauf kam wieder in Gang.» [
17]
Sollte dies die Ursache für die kataklystische Überschwemmung «Westmesopotamiens» gewesen sein, müssen wir den Beginn des Neolithikums in unserer Golfregion entweder weitere 1500–2000 Jahre zurückdatieren – oder aber die amerikanischen Angaben zur Flutkatastrophe auf dem nordamerikanischen Kontinent müssen um dasselbe Zeitmaß zurückdatiert werden.
Es gab noch weitere riesige dieser Gletscherseen in Nordamerika, deren Dammbrüche gut waren für Katastrophen biblischen und vor allem globalen Ausmaßes. So wie z.B. der Ausbruch des Lake Bonneville. Es handelte sich um einen Gletschersee, der einen großen Teil des nordamerikanischen «Großen Beckens» im Westen der USA überdeckte, den größten Teil von Utah, aber auch Teile von Idaho und Nevada. Kurz vor dem Ausbruch überdeckte er eine vergleichsweise kleine Fläche von etwas über 50.000 km², hatte aber immerhin eine Tiefe von mehr als 300 Metern. Der Große Salzsee in Utah und andere Seen in der Umgebung sind die letzten Reste dieses eiszeitlichen Gletschersees. Vor 14.500 Jahren durchbrach das angestaute Wasser die Barriere des Red Rock Passes. Innerhalb kürzester Zeit sank der Wasserspiegel um 105 Meter. Allein in den ersten Wochen ergossen sich 3000 Kubikkilometer Süßwasser ins offene Meer.
Ein weiterer nordamerikanischer Katastrophenkandidat ist der Lake Ojibway, der allerdings in der wärmsten Phase des Holozäns überfloss und brach, ebenso wie danach noch mal Lake Agassiz. Dieses Szenario wird uns in Teil 2 des Katastrophenspektakels näher beschäftigen.
Ein Umstand ist es, der mir zu denken gibt und ein Verdacht ist, der zu einer Hypothese heranreifen könnte: Der Beginn der letzten Zwischeneiszeiten scheint immer mit vorausgegangenen Dammbrüchen und kataklystischen Flutwellen zu korrelieren. Der Lake Bonneville ergoss seine Wassermassen um 14500 BP ins offene Meer – kurz darauf begann die Ältere Dryas. Bezogen auf eine so weit zurückliegende Zeit können 400 Jahre Differenz zwischen der Flut und dem Beginn des Stadials auf Messfehler zurückgeführt werden bzw. auf Probleme beim Kalibrieren. Etwa um oder kurz nach 12900 BP gab es die katastrophale Agassiz-Flut samt «Hudson Bay-Ereignis»– kurz darauf, um 12850 BP, entstand spontan, d.h. innerhalb weniger Monate, die immerhin 1300 Jahre andauernde Eiszeit der Jüngeren Dryas. [
18]
Die in den Atlantik geströmten Süßwassermengen aus Lake Agassiz und der Hudson Bay waren derart gigantisch, dass sie im Nu, nämlich innerhalb weniger Monate, den Meeresspiegel weltweit einen Meter anhoben, vor allem aber, dass sie ganz offenbar ausreichten, um das ozeanische Förderband des Atlantiks abrupt zum Stillstand zu bringen: Das leichtere Süßwasser konnte bei Grönland nicht mehr abtauchen, wie es das Förderband der Meeresströmungen erfordert, und damit kam die Meeresströmung spontan zum Stillstand und damit auch der Golfstrom. In kürzester Zeit sanken die Temperaturen – und zwar die Jahrestemperaturen – in den höheren breiten Europas, besonders in Skandinavien, um bis zu zehn Grad Celsius und lösten die Eiszeit aus. [
19]
Möglicherweise ist für die erste Flutkatastrophe auch die Explosion eines 5 Kilometer großen Asteroiden in der Erdatmosphäre verantwortlich, die unter anderem mit zum Untergang der nord-amerikanischen Clovis-Kultur beigetragen und zum Massensterben der eiszeitlichen Megafauna geführt hat, und dessen Trümmer anschließend auf das nordamerikanische Festland und in den Atlantik gestürzt sein dürften. Wenn dies der Fall war, haben die Einschläge mit Sicherheit eine Reihe von Killer-Tsunamis ausgelöst, von denen einer Mesopotamien heimgesucht haben dürfte. Oder eine zeitlich dicht beieinander liegende «Kombination» beider Katastrophen, von denen jede mindestens einen Tsunami durch die Straße von Hormuz über das Zweistromland gebracht hat. Da das meiste extraterrestrische Material der abgestürzten Klumpen sich im Bereich der nordamerikanischen Großen Seen befindet, drängt sich der Verdacht auf, dass der Absturz eines dieser Brocken den Dammbruch beim Lake Agassiz verursacht haben könnte, indem er einen Teil des Laurentidischen Eisschilds abgesprengt hat, der wiederum in den Agassiz-See gestürzt ist und dort einen Tsunami ausgelöst hat, der wiederum zum Dammbruch geführt hat – nur für den Fall, dass der Brocken nicht direkt auf den Damm gestürzt ist. Reine Spekulationen – aber möglich ist in diesem Fall alles, denn das Massenaussterben der Megafauna ist nicht spekulativ, sondern erwiesen, und von Clovis dürften zumindest jene getötet worden sein, die im heutigen Kanada lebten. Dass diese Spekulation eines Impakts in Lake Agassiz oder Hudson oder in beide mit anschließenden Dammbrüchen nicht von der Hand zu weisen ist, ergibt sich aus dem Fazit des New Scientist Artikels («Marks of a Comet»), wonach in den Böden der Großen Seen vier große Einschlagkrater entdeckt wurden, die tiefer reichen als das Death Valley, und dass am Boden der Hudson Bay eine 400 km lange Anomalie entdeckt wurde, wahrscheinlich eine Schneise im Meeresboden, die einer dieser Brocken geschlagen hatte, wahrscheinlich Teil eines Kraterrands («part of a crater rim»).[
20]
In Wikipedia heißt es zu diesem Impakt-Ereignis:
«Auf einer Tagung der American Geophysical Union wurden Ende Mai 2007 von insgesamt 25 Forschern mehrere Studien vorgestellt, die das plötzliche Verschwinden der Clovis-Kultur nach nur 200 Jahren und das zeitgleiche Verschwinden der Megafauna Nordamerikas mit der Explosion eines Asteroiden über dieser Region in Verbindung bringen, der bis zu 5 km Durchmesser gehabt haben könnte. Auf einen solchen Impakt deuten u. a. bestimmte schwarze, Ruß enthaltende Sedimentschichten hin, die rund 13.000 Jahre alt sind und als Anzeichen für große Brände gedeutet wurden. Der Atomphysiker Richard Firestone vom Lawrence Berkeley National Laboratory berichtete im Mai 2007, dass man an acht Ausgrabungsplätzen der Clovis-Kultur schmale, Kohlenstoffreiche Erdschichten nachgewiesen habe, deren Alter auf 12.900 Jahre datierbar war. Ferner sei dort gleich alter Gesteinsschutt nachweisbar gewesen, den man auch an vielen anderen Stellen in Nordamerika und sogar in Belgien entdeckt habe; in diesem Gesteinsschutt seien u.a. Nanodiamanten sowie andere Mineralien enthalten gewesen, die man bisher nur aus Meteoriten kennt. – In der Fachzeitschrift Nature waren winzige Kohlenstoff-Kügelchen abgebildet, wie sie beim raschen Abkühlen von geschmolzenem Gestein entstehen können, das in die Luft geschleudert wurde. Jim Kennett von der UCal, Santa Barbara, beschrieb die Folgen des Impakts der Zeitschrift New Scientist zufolge so:
‹Der gesamte Kontinent stand in Flammen.› Luanne Becker hatte in den Gesteinsschichten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, wie sie bei großen Waldbränden entstehen. An gleicher Stelle wurde Richard Firestone mit der Einschätzung zitiert, dass die Zusammensetzung der bisher analysierten Mineralien am ehesten für die Explosion eines Meteoriten geringer Dichte spräche.
Anhand der von Nord nach Süd abnehmenden Höhe der Gesteinsschuttschichten vermuten die Forscher, dass das Zentrum der Explosion nördlich von Michigan, d.h. über der kanadischen Provinz Ontario und der Hudson Bay gelegen haben könnte. Das Gebiet des heutigen Kanada war damals am Ende der letzten Eiszeit noch von einer mehrere hundert Meter hohen Eisschicht bedeckt; dies könnte die Erklärung dafür sein, dass aus der fraglichen Zeit kein großer Einschlagkrater bekannt ist: Das Eis könnte die niedergegangener Trümmer zunächst ‹abgefedert› und später, beim endgültigen Abschmelzen der Gletscher, über größere Flächen verteilt haben.» [
20]
Also sank «Atlantis» nicht mit Beginn der Warmzeit des Holozäns ca. 500 Jahre nach Beginn der Warmzeit als Folge des Abschmelzens der Gletscher, sondern am Ende des warmen Allerød-Interstadials vor rund 12.850 Jahren.
Diese Erklärung klingt plausibel und erklärt auch einige bisher nicht gelöste Fragen, insbesondere wie und warum Eiszeiten entstehen und vor allem, warum das dermaßen abrupt geht, dass eine Katastrophe dahinter stecken muss. Bislang gilt, bezogen auf die Flutung des Persischen Golfs, diese «Sintflut» sei eine Folge des allmählichen Anstiegs des Meeresspiegels nach Ende der letzten Eiszeit zu Beginn des Holozäns vor etwa 11.550 Jahren entstanden, vielleicht auch erst um 9000 BC, um die Vorlaufzeit der Gletscherschmelze zu berücksichtigen. Nun sieht es so aus, als müssten wir alles um rund 1300 Jahre zurückdatieren, nicht nur den «Untergang von Atlantis», sondern auch dessen Blütezeit und den «offiziellen» Beginn des Neolithikums in Mesopotamien. Die Sache bleibt bis zu einer deutlichen Stellungnahme der Klimatologen und der Paläogeologen in der Schwebe. Die neuere, hier skizzierte Version, erklärt aber nicht nur den Beginn der Jüngeren Dryas, sondern auch die kataklystische Form einer ersten, noch relativ kleinen Flutung des Persischen Golfs, wohl eher eines Baby-Golfs, sie erklärt die Natur der jüngeren Dryas (Ausfall des Golfstroms für 1300 Jahre), und sie erklärt, dass das Holozän nicht erst um vor 11.550 Jahren begann, sondern bereits über 3000 Jahre früher, zu einer Zeit, die man – gemessen an der großen Zeitdistanz bis heute (immerhin fast 15.000 Jahre) erstaunlich präzise bestimmen kann, nämlich vor 14.670 Jahren mit der Warmzeit, dem Bølling Interstadial, als der Golfstrom wieder ansprang nach dieser letzten extrem kalten Phase der Weichsel-Eiszeit, der so genannten Ältesten Dryas vor 18.000 Jahren, die fast 3500 Jahre andauerte.
Demnach begann das wirkliche Holozän, und damit der Beginn des Ackerbaus und die Blüte «Großmesopotamiens», bereits vor rund 14.500 Jahren, und die beiden letzten Kaltzeiten, Ältere und Jüngere Dryas, waren nur Stadiale innerhalb der Warmzeit des frühen Holozäns.
Wie auch immer – einigermaßen sicher ist, dass sowohl der abrupte Stillstand des Golfstroms wie auch die zeitnahe kataklystische Überflutung unmittelbare Folge ein und desselben Ereignisses sind, nämlich des spontanen Süßwassereintrags des ehemaligen riesigen Lake Agassiz und Lake Hudson am anderen Ende der Welt in Nordamerika. Innerhalb kürzester Zeit stieg der Meeresspiegel weltweit um einen Meter an, überflutete viele Küstenregionen, die Front- oder Stirnwelle von fünf bis acht Metern Höhe und mehreren Kilometern Länge ließ instabile Küstenformationen teilweise einstürzen, was regional zu durchaus verheerenden Flutkatastrophen geführt haben dürfte.
Anmerkungen[
12] Howard-Carter 1987
[
13]
http://www.semp.us/publications/biot_reader.php?BiotID=422http://epic.awi.de/Publications/DHI1978a.pdf S. 13 ff.
[
14]
Wikipedia: Lake Agassizhttp://www.webpages.ttu.edu/dleverin/quaternary_envs/quaternary_environments.html#agassizhttp://library.ndsu.edu/exhibits/text/lakeagassiz/ (Archiv-Version vom 23.05.2009)http://cgrg.geog.uvic.ca/abstracts/PerkinsOnceDuring.html (Archiv-Version vom 16.07.2012)http://www.eeescience.utoledo.edu/Faculty/Fisher/Fisher-%20Chronology%20of%20glacial%20Lake%20Agassiz%20meltwater%20routed%20to%20the%20Gulf%20of%20Mexico.pdf (Archiv-Version vom 20.07.2011)[
15]
http://www.eeescience.utoledo.edu/Faculty/Fisher/Fisher%20-%20River%20Warren%20boulders,%20Minnesota,%20USA%20-%20catastrophic%20paleoflow%20indicators%20in%20the%20southern%20spillway%20of%20glacial%20Lake%20Agassiz.pdf[
16]
Wikipedia: Jüngeres Dryas#Ursachenhttp://www.ace.mmu.ac.uk/Resources/gcc/5-3-2-1.htmlhttp://oregonstate.edu/dept/ncs/newsarch/2007/Apr07/currents.html http://www.nature.com/nature/journal/v435/n7042/abs/nature03617.htmlhttp://www.nature.com/ngeo/journal/v1/n4/abs/ngeo128.html http://www.nature.com/news/2010/100331/full/464657a.htmlhttp://www.sciencemag.org/cgi/content/summary/312/5777/1146Wikipedia: Shutdown of thermohaline circulationhttp://www.agu.org/pubs/crossref/2009/2009PA001778.shtml (Archiv-Version vom 09.11.2012)[
17]
http://www.nature.com/nature/journal/v339/n6225/pdf/339532a0.pdf [
18]
http://www.nature.com/nature/journal/v362/n6420/pdf/362527a0.pdfhttp://www.nature.com/nature/journal/v391/n6663/full/391141a0.html[
19] «Die Jüngere Dryaszeit begann mit einer raschen Abkühlung innerhalb eines Jahrzehnts, die in den höheren Breiten der nördlichen Erdhalbkugel zu neuerlichen Vergletscherungen führten. Kernbohrungen im grönländischen Eis (GRIP) und Isotopenuntersuchungen von Argon und Stickstoff haben gezeigt, dass die Temperaturen dort in der Jüngeren Dryas um ca. 15 K tiefer waren als heute. Für England wurden Durchschnittstemperaturen von ca. -5°C festgestellt.» (Wikipedia)
http://www.nature.com/nature/journal/v391/n6663/full/391141a0.html[
20]
http://space.newscientist.com/article/dn11909-did-a-comet-wipe-out-prehistoric-americans.htmlhttp://www.geo.arizona.edu/~reiners/blackmat.pdf (Archiv-Version vom 24.09.2015)http://www.pnas.org/content/104/41/16016.fullhttp://www.nytimes.com/2009/01/02/health/02iht-02impact.19057707.html?_r=1http://www.pnas.org/content/105/33/11651.fullhttp://allendale-expedition.net/publications/comet.pdf (Archiv-Version vom 28.12.2014)http://www.newswise.com/articles/view/530208/http://www.uc.edu/News/NR.aspx?ID=8625http://www.spacedaily.com/reports/New_Clovis_Age_Comet_Impact_Theory_999.html