Impfungen - unnötig oder unbedingt notwendig?

Groucho schrieb:Ich würde auf jeden Fall einen Unterschied machen zwischen dem Arzt (bzw. den Ärzten) und 'Der Medizin' (bzw. der Wissenschaft) was glauben und vertrauen betrifft.

Würde die medizinische Wissenschaft frei sein und nur aus unabhängigen Idealisten bestehen, die zweck-ungebunden forschen,
ohne am Geldhahn eines Wirtschaftsunternehmens zu hängen, wäre mein Vertrauen bestimmt größer.

Aber wie ich hier schon mal geschrieben hatte, wäge ich tatsächlich ab. Brechen hier morgen die Pocken aus, lasse ich mich impfen - bin ja nicht blöd.
Bei Grippeimpfungen sehe ich das anders.

RogerHouston schrieb:Würde die medizinische Wissenschaft frei sein und nur aus unabhängigen Idealisten bestehen, die zweck-ungebunden forschen,
ohne am Geldhahn eines Wirtschaftsunternehmens zu hängen, wäre mein Vertrauen bestimmt größer.

Aber wie ich hier schon mal geschrieben hatte, wäge ich tatsächlich ab. Brechen hier morgen die Pocken aus, lasse ich mich impfen - bin ja nicht blöd.

Das war jetzt aber auch nicht gerade superschlau.

Nemon schrieb:und ein Großteil der Impfgegner scheint aus "besseren Kreisen" zu kommen (die Grünen verkneife ich mir diesmal ;-)

Das mit der armseligen Ideolgie-Schublade hatten wir doch schon.

Die Grünen sind also Impfgegner ... aha.
Komisch, die sagen auf deren Seiten ganz was anderes:

https://www.gruene-bundestag.de/gesundheit/impfen-ist-richtig-und-wichtig-26-02-2015.html

Nemon schrieb:Ich tendiere mittlerweile immer mehr dazu, "dumm" auch bei ansonsten intelligenten, gebildeten Menschen zu verwenden, wenn sie durch entsprechende Handlungen oder Aussagen dies geradezu anbieten.

Mach' ich ganz ähnlich bei Leuten, die es partout nicht schaffen mal aus ihrer kleinen Blase zu entfliehen und nur Klischees nachbabbeln können. Ja, mit dem selbstständigen Denken is halt so'ne Sache.

Nemon schrieb:Das war jetzt aber auch nicht gerade superschlau.

Weil ... ?!

RogerHouston schrieb:Weil ... ?!

Weil die Pocken nicht ausbrechen können. Die Pocken sind dank Impfungen ausgerottet.

Wichtgestalt schrieb:Weil die Pocken nicht ausbrechen können. Die Pocken sind dank Impfungen ausgerottet.

Ja, super-schlau, danke!
Aber:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pocken

siehe: "Pockengefahr nach der Ausrottung"

Nemon schrieb:Die Frage des Vertrauens in die Ärzte kann selbstverständlich und leider nicht pauschal positiv beantwortet werden. Bei Orthopäden z. B. geht es über weite Strecken wirklich schlimm zu mit der Operiererei. Nun sind das zum großen Teil Unfallärzte, was irgendwo auch die Richtung etwas vorgibt. Das liegt aber mit an den Patienten. Wie ich in vielen Fällen beobachte, möchte man sich gerne operieren lassen. Ich weiß für mich persönlich aus Erfahrung, dass man mit dem richtigen Training fast alles beheben kann bzw. auch Prävention in erheblichem Umfang leisten kann. Ist nur viel, viel Wille und Einsatz erforderlich.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, bei mir ist auch garnicht so viel Wille und Einsatz erforderlich, aber ein bisschen muss schon getan werden.

Nemon schrieb:die Grünen verkneife ich mir diesmal ;-)

Danke :D

RogerHouston schrieb:Gerade in der Medizin ist die Forschung sehr ergebnisorientiert und zweckgebunden, und unerwünschte Seiteneffekte werden oft erst nach Jahren bekannt. Und das weiß ich eben aus meiner Erfahrung.

Nur gehe ich mal davon aus dass das nichts mit den Impfstoffen die im Einsatz sind zu tun hat oder?

RogerHouston schrieb:Würde die medizinische Wissenschaft frei sein und nur aus unabhängigen Idealisten bestehen, die zweck-ungebunden forschen,
ohne am Geldhahn eines Wirtschaftsunternehmens zu hängen, wäre mein Vertrauen bestimmt größer.

Auf eine Utopie zu hoffen, ist sinnlos. Statt so etwas zu machen, ist es besser, mit der Realität zu leben und das beste daraus zu machen.
Auch wenn durch Gurte schon Menschen verletzt und wahrscheinlich getötet wurden, schnalle ich mich an. Auch wenn es schon Chirurgen gab, die Patienten das falsche Bein amputiert haben, gehe ich trotzdem mit einer entsprechenden Verletzung ins Krankenhaus.

Warum? Weil eine "sehr gute Chance in der Realität" viel besser ist als eine "perfekte Chance" in einer Utopie.

Deine Bedenken sind dem Grunde nach zwar nicht falsch. Aber Deine Schlussfolgerung ist es.

Lobotomie, lange Zeit die Lösung für psychische Probleme.

Wie wir heutzutage wissen war dies absoluter Bullshit.

Darum nicht immer alles glauben nur weil es sogenannte Experten und Gelernte so sagen, auch deren Meinung kann sich in paar Jahren ins Gegenteil ändern, weil sie drauf gekommen sind etwas übersehen zu haben oder nicht gut genug beobachtet haben.

aXecell schrieb:Darum nicht immer alles glauben nur weil es sogenannte Experten und Gelernte so sagen

Meintest du "Gelehrte"?

Meine Erstbefürchtung dich betreffend scheinst du bestätigen zu wollen.
Du hast jedenfalls überhaupt keine Glaubwürdigkeit. Oder teile uns schnell deine Qualifikation mit. Sonst bist du nicht mehr als so ein "selbsternannter Gelernter".

@aXecell
Die Lobotomie wird heute auch noch in einer verfeinerten Form, der Leukotomie bei der gezielt epileptogene Zentren ausgeschaltet werden, angewandt. Es ist also nicht absoluter Bullshit, sondern findet in weiterentwickelter Form noch immer Nutzen.
Eine Ähnliche Herangehensweise wird auch bei Hirnschrittmachern verwendet, die überaktive Nervenbahnen stillegen.

Analyse, Reflektion und ggf. Weiterentwicklung / Abwandlung / Verwerfung sind ein stetiger Bestandteil der Wissenschaft.

Übrigens wurde die Lobotomie nie als Lösung für psychische Probleme gesehen, wie es hier fälschlicherweise von dir propagiert wird, sondern diente zur Schmerzausschaltung bei extrem schweren Fällen psychischer Erkrankungen. Also eine Symptombekämpfung als letzte Maßnahme. Aber es wurde niemals als Heilmittel bzw. Mittel zur Lösung des eigentlichen Problems gesehen.

aXecell schrieb:Darum nicht immer alles glauben nur weil es sogenannte Experten und Gelernte so sagen

Stimmt. Da sind die "Expertisen" blutiger Laien so viel besser.

Ich verrate Dir mal was: Ja, auch Experten irren sich. Aber in aller Regel sehr viel seltener als jemand, der seine Ahnung von Google oder YT bezieht. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Arzt eine qualifizierte Antwort zu einem medizinischen Thema zu bekommen, ist viel höher, als von einem Laien. Auch wenn ein Laie mal recht haben kann und der Arzt nicht.

Eine Expertise nicht zu vertrauen, weil auch eine solche falsch sein kann, ist wie lieber Auto ohne Bremsen zu fahren, weil die Bremsen auch ab und an versagen können.

Ich finds einfach herrlich, wie Impfgegner immer fordern, es müsse jeder Impfstoff bis ins äusserste untersucht werden, auch mit bisher unbekannten oder unmöglichen Methoden. Und das alles hochtransparent, dass es sogar ein ungebildeter Laie versteht und ohne die Wissenschaftler der Pharmaunternehmen.

Selber jedoch stellen sie völlig unbewiesene und sogar unlogische Behauptungen auf, verleugnen jedes gebrachte Zahlenmaterial, erfinden neue Naturgesetze, wiederholen permanent und in voller Täuschungsabsicht längst widerlegte Pseudostudien. Ja manche schrecken nicht mal vor groben Fälschungen zurück, weil sie von der Impfgegnerlobby fürstlich entlohnt werden. Das sorgt für hunderttausende Tote jährlich, aber das macht ja nix angesichts der zahllosen Kinderheime voller Impfgeschädigten!

Beispiele: Japan
Philippinen

@geisterfrei
Wundert mich, dass lange keiner mehr angebracht hat, dass Hummeln laut Wissenschaftlern ja gar nicht fliegen könnten.

@Fennek
Bring sie nicht auf blöde Ideen!

@geisterfrei
Ich find das immer super. Dann kann man ihnen immer schön vorhalten, wie unreflektiert sie einfach alles nachplappern :D

Aber das ist ja immer so das gängige "Argument" wenn sie sagen wollen "ja die irren ja andauernd und man sollte denen nicht alles glauben".

aXecell schrieb:Aber bitte nicht blindlinks alle Impfungen hochpreisen und als muss ansehen, man sollte schon noch differenzieren.

aXecell schrieb:Darum nicht immer alles glauben nur weil es sogenannte Experten und Gelernte so sagen

Wer, bitte, preist alle Impfungen hoch?
Wer, bitte, glaubt immer alles?
Und wer ist bitte ein Experte?

Diese Rhetorik hat mich vom 1. Beitrag an gegen aXecell aufgebracht (unter anderem, natürlich). Sie ist so typisch für den Stammtisch (und Social Media) mit ihren Pauschalisierungen. Man argumentiert gegen etwas an, das so niemals geäußert wurde und kann sich gegenseitig auf die Schultern klopfen, ohne sich mit Einzelheiten befassen zu müssen. Dabei wird überhaupt nicht in der Sache argumentiert.

Bei jedem eingebrachten Faktum hat sich aXecell hier bisher innerhalb von Sekunden blamiert.

aXecell schrieb:Jedesmal dass gleiche in den Foren.

Einfach herrlich unsere Gesellschaft.

Ja, das ist dann wohl "unsere heutige Gesellschaft schuld", dass jedermann sich berufen fühlt, öffentlich über Dinge zu sprechen, von denen er nichts versteht? Danke, Internet ;-)

Nemon schrieb:aXecell schrieb:
Jedesmal dass gleiche in den Foren.

Frei nach dem Motto: "Ein Geisterfahrer? Hunderte!"



Aber ja, wir sind hier schließlich nicht in einer Facebookgruppe in der man beleidigt und rausgeschmissen wird, wenn man eine kritische Aussage macht.

Nemon schrieb:Ja, das ist dann wohl "unsere heutige Gesellschaft schuld", dass jedermann sich berufen fühlt, öffentlich über Dinge zu sprechen, von denen er nichts versteht? Danke, Internet ;-)

Jep, das is sozusagen das Ende der Aufklärung. Jeder hat eine Meinung und verteidigt diese bis aufs Messer.
Fakten und Gegenargumente werden bestenfalls ignoriert.

Schöne neue Welt.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Jeder hat eine Meinung und verteidigt diese bis aufs Messer.

Dieter Nuhr hat die Problematik schon vor langer Zeit erkannt, und verbal wunderschön ausformuliert...

Nuhr, "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal: ...

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