Impfungen - unnötig oder unbedingt notwendig?
27.12.2018 um 07:03Wofür braucht eigentlich einer, der nie krank ist, weil er so "gut lebt", einen Hausarzt?
Ja,natürlich.RogerHouston schrieb:Die ich natürlich anstecke, da immungeschwächte Menschen, wie z.B. Organtransplantierte irgendwo auf dem Busbahnhof rumstehen und sich von mir anhusten lassen?
Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.RogerHouston schrieb:Das sind nur meine persönliche Erfahrungen, ohne Allgemeingültigkeit. Aber es muss ja wohl gestattet sein, aus den eigenen Lebenserfahrungen bestimmte Verhaltensweisen abzuleiten, ohne als unmoralischer, asozialer Eso beschimpft zu werden.
Dein Glaube sagt dir, dass die Impfung schuld war.RogerHouston schrieb:Meine 85jährige Mutter hatte sich bis dato ebenfalls nie impfen lassen und hatte auch nie Grippe. Nun ist sie, da sie nicht mehr laufen kann in einem Altenheim mit Hausarztwechsel, der sie prompt ohne lange zu fragen im Rahmen der Heimdurchimpfung auch verarztet hat. Mit der Folge dass es ihr 3 Wochen lang echt schlecht ging. Ständig laufende Nase, Kopfschmerzen, Mattigkeit.
Du solltest schon unterscheiden zwischen dem einzelnen Arzt und der medizinischen Forschung.RogerHouston schrieb:Wie beschrieben, habe ich eine persönliche kritische Haltung zum Gesundheitswesen, begründet unter anderem durch Lebenserfahrung, die mir sagt, nicht immer alles zu glauben, auch wenn's der Onkel Doktor sagt!
Also ich kenne jemanden mit einer transplantierten Lunge, der ganz normal am Leben teilnimmt. Mit Arbeit, Ausgehen und sozialen Kontakten.RogerHouston schrieb:Die ich natürlich anstecke, da immungeschwächte Menschen, wie z.B. Organtransplantierte irgendwo auf dem Busbahnhof rumstehen und sich von mir anhusten lassen?
Ich habe auch nicht gesagt, daß Du Impfungen generell ablehnen würdest. Deinen Punkt verstehe ich daher schon ganz gut, allerdings kann er auch als exemplarisches Beispiel dafür stehen, daß man einem Einzelbericht à la "sieh mich an, ich lebe ja auch noch, trotz Impfverzicht" mehr Glauben schenken kann als der Sinnhaftigkeit von Impfungen und das ohne die Gefahren und evtl. Folgen dabei zu berücksichtigen wenn man es nicht tut.RogerHouston schrieb:Ich denke Du verstehst meinen Punkt nicht ganz.
Meine persönliche Erfahrung sagt mir, dass ich mich nicht gegen Furz und Feuerstein impfen lassen muss, um ein gesundes Leben zu führen.
Bei heftigen Krankheiten, denen ich mich eventuell aussetzen werde, würde ich eine Impfung in Erwägung ziehen.
Inwiefern steht nun also mein persönlicher Erfahrungsbericht dem des Robert Koch Instituts conträr gegenüber?
Siehe hierzu auch FFs Antwort bezüglich Tetanus. Und ja, besonders auch bei von Mensch zu Mensch übertragbaren Krankheiten macht es schon Sinn sich nicht nur zum eigenen, sondern auch zum Schutz besonders gefährderter Personen dagegen zu immunisieren.RogerHouston schrieb:Muss ich mich also gegen Tetanus impfen lassen, damit der Tetanus-Herdenschutz greift und sich kein Baby mit Tetanus ansteckt?
Auch hier wieder ein blödes Beispiel. Oder glaubst Du ernsthaft, man könne immungeschwächte Menschen ausschließlich nur an nichtöffentlichen Orten antreffen? Und natürlich trifft man solche auch des Öfteren in der Öffentlichkeit.RogerHouston schrieb:Die ich natürlich anstecke, da immungeschwächte Menschen, wie z.B. Organtransplantierte irgendwo auf dem Busbahnhof rumstehen und sich von mir anhusten lassen?
Du kannst ganz sicher davon ausgehen, daß die Gefahr von Krankheitsverbereitung bei vermehrtem Impfverzicht generell größer ist. Die Links dazu hast Du Dir auch sicher angeschaut? Aber es besteht natürlich ein Unterschied zwischen einer Grippeimpfung und häufig tödlich verlaufenen Infektionskrankheiten wie Tetanus oder auch die Pocken die für eine deutlich höhere Infektionsgefahr und Moralitätsrate sorgen können. Habe auch nie gesagt, daß man sich gegen alle Krankheiten impfen lassen soll die als Impfmaßnahme angeboten werden. Ich nutze schließlich auch nicht alle. Mir ging es in erster Linie um Dein exemplarisches Beispiel weiter oben, da dies ein gängiges Argument ist welches auch häufig von alles verweigernden Impfgegnern verwendet wird.RogerHouston schrieb:Genau da sollte man differenzieren.
Wie groß ist denn die Gruppe derer, die man durch "Impfverzicht" einer realen Gefahr aussetzt?
Wie setzt sich diese Gruppe zusammen? Über welche Krankheiten reden wir da?
Ist es Deiner Meinung nach dasselbe, ob ich mich gegen Tetanus, Grippe oder Pocken nicht impfen lasse?
Und was, wenn deine dann ungeimpften Kinder ein anderes Kind anstecken, welches aus verschiedenen Gründen (noch) nich geimpft werden konnte und dass dann vielleicht nach einigen Jahren als Spätfolge an einer Enzephalitis erkrankt?RogerHouston schrieb:Ja klar, wenn's meine Kinder sind bin auch ich dafür verantwortlich zu entscheiden was sinnvoll ist und was nicht.
Wie bei allem, was die betrifft und ich zu entscheiden habe.
Tatsächlich habe auch ich so Jemanden in der Familie, dessen Immunsystem stark runtergefahren is, weil eine Rheumatische Erkrankung vorliegt und der fährt mit dem Zug zur Arbeit und nich mit dem Krankenwagen.RogerHouston schrieb:Die ich natürlich anstecke, da immungeschwächte Menschen, wie z.B. Organtransplantierte irgendwo auf dem Busbahnhof rumstehen und sich von mir anhusten lassen?
Es macht aber eben stark den Eindruck, als hättest du die Konsequenzen deiner Handlungen, welche aus deinen persönlichen Erfahrungen resultieren, nich in Gänze erfasst. Von daher sehe ich es sogar als Pflicht der Mitdiskutanten an, dich dahingehend aufzuklären.RogerHouston schrieb:Das sind nur meine persönliche Erfahrungen, ohne Allgemeingültigkeit. Aber es muss ja wohl gestattet sein, aus den eigenen Lebenserfahrungen bestimmte Verhaltensweisen abzuleiten, ohne als unmoralischer, asozialer Eso beschimpft zu werden.
Gar nichts würde er sagen.kuno7 schrieb:Was würdest du den Eltern sagen, die über Jahre miterleben mussten, wie ihr Kind langsam als Teenager qualvoll in den Tod siecht?
Meine persönliche Erfahrung sagt mir, dass ich mich nicht gegen Furz und Feuerstein impfen lassen muss, um ein gesundes Leben zu führen.Inwiefern sagt er Dir das? Was genau hast Du denn erlebt? In wie vielen Seuchengebieten warst Du ungeschützt unterwegs, ohne Dich anzustecken?
Meine 85jährige Mutter hatte sich bis dato ebenfalls nie impfen lassen und hatte auch nie Grippe. Nun ist sie, da sie nicht mehr laufen kann in einem Altenheim mit Hausarztwechsel, der sie prompt ohne lange zu fragen im Rahmen der Heimdurchimpfung auch verarztet hat. Mit der Folge dass es ihr 3 Wochen lang echt schlecht ging. Ständig laufende Nase, Kopfschmerzen, Mattigkeit.Du verwechselst Kausaltät mit Korrelation und unterschlägst eine Bedingung sowie mögliche weitere Ursachen, die die Krankheit ausgelöst haben könnten.
Meine 85jährige Mutter hatte sich bis dato ebenfalls nie impfen lassen und hatte auch nie Grippe.Das muss sie auch nicht. Ich hatte auch noch nie eine, und habe etliche Jahrzehnte auf dem Buckel. Das liegt aber daran, dass ich noch keiner begegnet bin.
Nun ist sie, da sie nicht mehr laufen kann in einem AltenheimEben, nicht wahr? Wie lebte sie denn vorher? Alleine? Und jetzt auf einmal unter vielen Menschen, die alle Bakterien und Viren schleudern? Eine Gefahrenquelle, der sie davor ja nicht ausgesetzt war.
Heimdurchimpfung [...] Mit der Folge dass es ihr 3 Wochen lang echt schlecht ging. Ständig laufende Nase, Kopfschmerzen, Mattigkeit.Und da Du Immunologe bist, hast Du sofort eine Kultur angelegt und nachgewiesen, dass der Auslöser nur die Impfstoffe waren?
Gerade 2018 ist ein unrümliches Jubiläum, 1918 hat die Spanische Grippe wahrscheinlich mehr Todesopfer gefordert als 4 Jahre Krieg. Das tückische war unter anderem, dass auch in den mit Nahrungsmitteln gut versorgten USA überdurchschnittlich viele junge Menschen verstarben, in Europa war die Bevölkerung ohnehin durch kriegsbedingte Mangelernährung geschwächtoff-peak schrieb:Daraus zu folgern, sie hätte noch nie Grippe gehabt, weil sie nicht geimpft wurde, ist Unsinn. Sie hatte sie einfach nur nie, weil sie sich eben bisher nie angesteckt hat. Und vermutlich jetzt auch nicht.
Soweit ich weiß, rätselt man noch heute darüber, warum die spanische Grippe besonders unter den gut ernährten, eigentlich gesunden jüngeren Menschen so hohe Opferzahlen forderte und die eigentlichen Risikogruppen verhältnismäßig schonte. Soviel zu den "immer Gesunden, die nie Probleme hatten".MajorQuimby schrieb:Das tückische war unter anderem, dass auch in den mit Nahrungsmitteln gut versorgten USA überdurchschnittlich viele junge Menschen verstarben.
Ich habe die Ereignisse anhand von Kirchenbuchaufzeichnungen einer ländlichen Gemeinde in Westdeutschland überprüft. Die Todesfälle beginnen Mitte Oktober und nach acht Wochen ist die Seuche vorbei. 89 Tote. Hier sind auch und gerade viele Kinder und auch einige alte Leute gestorben. Die Zahlen mögen verzerrt sein, weil sehr viele Männer zwischen 18 und 40 nicht zu Hause waren. Noch war Krieg.bgeoweh schrieb:Soweit ich weiß, rätselt man noch heute darüber, warum die spanische Grippe besonders unter den gut ernährten, eigentlich gesunden jüngeren Menschen so hohe Opferzahlen forderte und die eigentlichen Risikogruppen verhältnismäßig schonte.
Krass, darf ich fragen, wie alt du denn bist, ungefähr (wenn das keine zu persönliche Frage ist)?off-peak schrieb:"Meine persönliche Erfahrung" kennt noch zwei Fälle von Kinderlähmung bei Mitschülern (einer mit einem gelähmten Arm, der andere mit einem wesentlich kürzerem Bein - und das waren die, die überlebten).
Hm, ist denn nicht das oft das alleinige Kriterium, wenn Menschen gegen Impfungen sind? Dazu braucht es auch nicht unbedingt das persönliche Erlebnis, es reicht, wenn man mal "irgendwo" "irgend etwas" darüber gelesen hat (egal, ob das jetzt eine wahre Begebenheit war, oder nicht) - und man ist ein überzeugter Impfgegner.off-peak schrieb:"Meine persönliche Erfahrung" kennt allerdings keinen einzigen Impfschaden - und ich wette, Du auch keinen einzigen.
off-peak schrieb:Soderle, wessen "persönliche Erfahrung ist nun mehr wert?
bgeoweh schrieb:Soweit ich weiß, rätselt man noch heute darüber, warum die spanische Grippe besonders unter den gut ernährten, eigentlich gesunden jüngeren Menschen so hohe Opferzahlen forderte und die eigentlichen Risikogruppen verhältnismäßig schonte. Soviel zu den "immer Gesunden, die nie Probleme hatten".
Kann man durchaus, siehe letztes Jahr, als die Impfung die Typen, die dann in der Bevölkerung verbreitet wurden, durch das SErum nicht abgedeckt waren.MajorQuimby schrieb:Sollte man ernsthaft über Grippeimpfung parlieren?
Word.RogerHouston schrieb:Das sind nur meine persönliche Erfahrungen, ohne Allgemeingültigkeit. Aber es muss ja wohl gestattet sein, aus den eigenen Lebenserfahrungen bestimmte Verhaltensweisen abzuleiten, ohne als unmoralischer, asozialer Eso beschimpft zu werden.
Und hat "die Medizin" je behauptet, es gebe keines?teardrop. schrieb:Also, dass eine Impfung sinnvoll ist, keine Frage, allerdings muss sich die Medizin schon die Frage gefallen lassen, ob nicht in Restrisiko bleibt. Und glaubwürdig ist man nur dann, wenn man das bejaht.
Hier geht es ums Impfen, und nicht um Heiler etc.geisterfrei schrieb:Und hat "die Medizin" je behauptet, es gebe keines?
Das tun allerdings sehr häufig die "alternativen" Heiler und die Verfechter sogenannter "natürlicher" Mittel.
teardrop. schrieb:Also, dass eine Impfung sinnvoll ist, keine Frage, allerdings muss sich die Medizin schon die Frage gefallen lassen, ob nicht in Restrisiko bleibt. Und glaubwürdig ist man nur dann, wenn man das bejaht.
Hier wird mit Vernunft argumentiert, Impfungen zu verteufeln ("teufel") hat wohl eher was mit Glauben zu tun.teardrop. schrieb:Gut, bei Tetanus eher nicht so zu erwarten, aber gerade bei Viren, die rasch mutieren liegt es ja in deren Natur.
Verstehe nicht, was jetzt daran so schlimm sein soll.
Die Alternative ist gar nicht impfen - bei einer potentiell letalen Krankheit ist das in meinen Augen keine Option.
Krass, darf ich fragen, wie alt du denn bist, ungefähr (wenn das keine zu persönliche Frage ist)?Das war so 1963 - 67, in der VS. Erst in der 4. Kl VS wurde die (damals noch Schluck)Impfung angeboten. Keiner, außen den bereits Geschädigten, hat sie ausgelassen. Es ist auch keiner erkrankt, es gab keine Impfschäden, und das, obwohl die Schluckimpfung risikoreicher als die Spritze ist.
ist denn nicht das oft das alleinige Kriterium, wenn Menschen gegen Impfungen sind?
Ich z. B. kenne jemanden, der einen Schaden aufgrund einer Impfung davongetragen hat, persönlichWelche Impfung war das? Welcher Art ist der Schaden?