Auftriebskraftwerk

@Poipoi: Sehr interessant. Die pseudophysikalische Erklärung ist einer der klassischen Denkfehler im Perpetuum-Mobile-Bereich (vielleicht schreibe ich nachher noch was dazu).

Sehr bemerkenswert finde ich allerdings folgendes -- was möglicherweise reiner Zufall ist, dann aber eine verblüffende Koinzidenz darstellt: Kaum wird hier ernsthaft diskutiert, dass die Auftriebsbehälter möglicherweise nicht völlig hohl sind, sondern vielleicht ein "interessantes" Innenleben haben, tauchen (ca. 2 Stunden später) News auf, die genau dafür eine Rosch- und GAIA-konforme "Erklärung" liefern. Obwohl ich selbst immer wieder davor warne, Zusammenhänge zu sehen, wo keine sind, wirkt das auf den ersten Blick doch erstaunlich.

Es gibt auch ein ganz grundsätzliches Problem bei der genannten "Erklärung": Selbst wenn sie zutreffen würde (was nicht der Fall ist), würde der Auftrieb trotzdem noch nicht mal annähernd ausreichen, um die angegebene Ausgangsleistung zu erzielen.

floppy1963 schrieb:ich glaube ihr mach gerade einen Denkfehler. Sollte der Generator wirklich 306W leisten und das traue ich dem Teil zu , dann heißt das das 306w für die Kompressoren zur verfügung stehen.

Nein, bei 2m Säulenhöhe müssen nun einmal ca 20l/s Luft eingesprudelt werden um diese Leistung in die Säule zu bringen. Bei der geringen Höhe wird die Luft kaum komprimiert, also ist es in etwa das selbe wie bei einem Wasserkraftwerk, und da müssen für 300W

P=g*h*dm/dt=9,81m/s²*2m*15,3kg/s=300,2W

15,3kg Wasser pro Sekunde die 2m hinabstürzen.

@gerhard86: Da sich meine Ergänzung bzgl. der Sekunde erledigt hat, bleibt nur noch ein Lob für den Vergleich. ;)

@uatu
Jup, und dann ist das eben nur die Eingangsleistung. Die ganzen Strömungs- und Generatorverluste (wobei 2. nicht das Problem sind) kommen noch dazu.

gerhard86 schrieb:15,3kg Wasser pro Sekunde die 2m hinabstürzen.

Tja, und die 4 Kompressoren zusammen schaffen keine 1,5 Liter die Sekunde.
Die bei GAIA können vermutlich nur ruhig schlafen, weil sie nicht rechnen können :)

@Poipoi: Der geheimnisvolle "Jemand", mit dem Stefan Hartmann telefoniert hat, ist offensichtlich der wohlbekannte ralbrecht. Er hat bereits gestern morgen eine sinnlos zusammengewürfelte Sammlung von Links z.T. zu Strömungseffekten bei overunity.de gepostet (Archiv-Version vom 10.09.2017) und bei der anschliessenden Diskussion mit plus(s) gezeigt, dass er nichts davon versteht. Spätestens danach kann man aber m.E. keine seiner Aussagen mehr ernst nehmen (z.B. auch nicht zu den 0,6 bar Ausgangsdruck an den Kompressoren). Entweder ist er ein GAIA-Maulwurf mit Desinformations-Agenda, oder einfach nur jemand, der sich mit seinen persönlichen Ansichten wichtig machen will.

Möglicherweise hat er irgendetwas in den Auftriebskörpern gesehen (was nicht erstaunlich wäre), aber ohne Bestätigung durch eine brauchbare weitere Quelle betrachte ich die Aussagen zu den "zusätzlichen Auftriebskörpern" als substanzlos. Bei den angeblichen Strömungseffekten in den Auftriebsbehältern muss man -- neben der sehr geringen Bewegungsgeschwindigkeit der Behälter -- auch beachten, dass die Auslassöffnungen der Behälter auf der absteigenden Seite genau gegen die Bewegungsrichtung zeigen. Da strömt nicht viel. Die einzige Rolle, die Strömung bei der ganzen Geschichte wirklich spielt, ist banaler Strömungswiderstand.

wenn die Rosch / Gaia Leute wirklich so einen tollen Effekt mit Hilfe von Auftriebskörpern und Verwirbelungen erzeugen können , (was ja dann heißt das die Auftriebskraft auf der einen Seite größer ist als die Gewichtskraft auf der anderen Seite), wozu braucht man dann noch Kompressoren. Das Teil würde ja dann auch so laufen. Also kompletter Schwachsinn!!! oder doch ne Revolution ? hahaha

Michael

Habe mir eben die neusten Erklärungsversuche durchgelesen im Overunityforum, kann es wirklich so einfach sein die Leute zu täuschen indem man ihnen erzählt da wären Auftriebskörper drin die nur auf der Auftriebsseite funktionieren??? Bin erschüttert über soviel Leichtgläubigkeit .
Ich dachte die Leute hätten wenigstens das einfache Hebelgesetz begriffen das in diesem Fall ohne die Luft im Auftriebskörper auf beiden Seiten genau die gleichen Gewichtskräfte wirken.
Wäre wirklich sowas verbaut im inneren würde es imho die Auftriebskraft die durch die Luft wirkt noch hemmen, statt die funktion zu unterstützen.

Das hat sich dann wohl erledigt. Mit viel Fantasie kann man sich tatsächlich vorstellen, dass Styropor Elemente auf dem Weg nach unten in einer Art Strudel oder Walze gefangen sind und quasi auftriebslos nach unten fahren. Um das zu realisieren bräuchte man aber auch wieder Energie oder zumindest sehr speziell geformte Behälter. Wenn überhaupt. Mit einer Primitiv-Konstruktion wie dieser jedenfalls nicht zu machen.

eigentlich ist das 5m Teil wirklich sehr verkaufsfördend konzipiert.
Es werden 5 KW Nettoleistung versprochen , also ein realistischer Verbrauchswert für eine Kleinfamilie oder einem Einfahmilienhaus. 2KW wären zu wenig , hätte keiner Interesse , 10KW wären unnötig viel KW. Dazu 5m Bauhöhe , bei 2 m würde man das ganze Spiel zu schnell durchschauen ( zumindestens die meisten) und 10m wäre mit zu vielen Problemen verbunden , Platzbedarf, Bauvorschriften und Genehmigungen , außerdem wer möchte schon nen 10m Turm im Garten haben. Also im Ganzen ein cleveres Konzept, bis eben auf die "Kleinigkeit" das es nicht funktioniert, aber sonst nicht schlecht hihihi. Man kann eben nicht alles haben!!!

Michael

Tja, bald werden einige hundert Leute einen senkrechten Swimmingpool im Garten stehen haben. Nachdem dann die nutzlosen Tonnen entfernt wurden.

kann man aber auch als Aquarium nutzen, für " Blindfische".

Michael

so und hier der von mir versprochene Test mit 5m Wassersäule und einem Liter Luft.
Ergebnis
die Luft wird um 50% kompriemiert, also befinden sich nur noch 500ml kompriemierte Luft in der 1 Liter Flasche ( ich hoffe man kann das auf dem Video erkennen)
https://www.youtube.com/watch?v=g0FGMb9pIGA
Bitte keine Diskusion über den "professionellen Versuchsaufbau" wir bewegen uns hier auf Rosch Niveau ! hahaha
Das heißt also das Rosch um einen Auftrieb von 3lLiter Luft zu haben 6 Liter einblasen muß.
Oder das wie im Fall des 2m Aukw ,sich im unteren Behälter nur etwar 1L Luft befindet.
( alles seeeehr optimistisch gerechnet)

Michael

Zwei interessante Punkte aus dem aktuellen GAIA-Newsletter:

Wir haben die Vorführungen heute etwas geändert, um noch mehr Transparenz zu bieten:

- Zuerst klemmen wir die Batterie ab und versuchen das Funktionsmuster zu starten – Nichts geht.
- Dann schließen wir die Starterbatterie an und das Funktionsmodell setzt sich in Bewegung.
- Schließlich trennen wir die Batterie aus dem Kreislauf wieder heraus und das Modell läuft weiter.

(GAIA-Newsletter vom 19.09.2014)

Das klingt deutlich danach, als wenn die Vorführ-Anlage nicht den ganzen Tag kontinuierlich läuft, sondern dass es wie letzte Woche einzelne Vorführungen gibt. Falls noch jemand die Messe besucht, wäre es sehr wichtig, das Personal auf den Nachbarständen zu fragen, wie oft und wie lange die Vorführ-Anlage tatsächlich läuft. Möglicherweise passt doch die gesamte benötigte Energie in den Getriebekasten. ;)

Zusätzlich wollen wir auch die Anmeldung nochmals transparent darstellen, da es hier offensichtlich zu verschiedenen Auffassungen gekommen ist. Eventuell haben wir das bisher etwas unglücklich formuliert. WIr haben diese Information auch auf der Projektseite verändert:

[...]

Sollte sich bei der Besichtigung des 5kW Serienmusters (so wie es später ausgeliefert wird) herausstellen, das das Kraftwerk nicht Deinen Vorstellungen entspricht, kannst Du zu diesem Zeitpunkt vom Kauf zurücktreten und erhälst die volle Anzahlung zurück.

(GAIA-Newsletter vom 19.09.2014)

Da Rosch offensichtlich eine scheinbar funktionierende 2-m-Anlage und eine scheinbar funktionierende 8-m-Anlage hinbekommen hat, werden sie sehr wahrscheinlich auch eine scheinbar funktionierende 5-m-Anlage hinbekommen. Dieser neue Passus wird den Verlauf des Dramas also wahrscheinlich nicht nennenswert beeinflussen.

uatu schrieb:Dieser neue Passus wird den Verlauf des Dramas also wahrscheinlich nicht nennenswert beeinflussen.

Doch, wird es, denke ich.
Der gutgläubige Käufer wiegt sich nun in Sicherheit, weil er im Glauben ist sein Geld zurückzubekommen. Fragt sich nur ob es die Rosch dann noch gibt und wenn, ob sie zahlungsfähig ist.

@uatu

uatu schrieb:Sollte sich bei der Besichtigung des 5kW Serienmusters (so wie es später ausgeliefert wird) herausstellen, das das Kraftwerk nicht Deinen Vorstellungen entspricht, kannst Du zu diesem Zeitpunkt vom Kauf zurücktreten und erhälst die volle Anzahlung zurück.

Steht irgendwo, wann und wo diese Besichtigung stattfindet? Muss der Käufer kurzfristig nach Belgrad oder in die Mongolei reisen?
Ob Rosch zahlen kann, spielt für den einzelnen Käufer keine Rolle. Er hat einen Vertrag mit dem Verein GAIA, bei dem er selber Mitglied ist. Die meisten sind aber nur ausserordentliche (fördernde) Mitglieder ohne Stiimmrecht, gemäss Statuten. Und wenn einer klagt, verliert er wahrscheinlich als erstes die Mitgliedschaft.

Gegen Rosch müsste der Verein vorgehen. Nur ist nicht öffentlich bekannt, wie diese Vereinbarung aussieht. Was kann da überhaupt eingeklagt werden?

Was auch noch interessant wäre , ist zu erfahren mit wem Gaia die Verträge abgeschlossen hat.
Mit der Rosch Holding , Rosch Deutschland , Rosch Sebien oder Rosch Afrika ?
Sollte es doch zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen, könnte es rechtlich sehr kompliziert werden , wenn der Gerichtsstand des Vertragspartners z.B. Serbien ist.

Michael

@floppy1963:

floppy1963 schrieb:Was auch noch interessant wäre , ist zu erfahren mit wem Gaia die Verträge abgeschlossen hat.

Diese Frage interessiert mich auch seit einiger Zeit, und ich habe möglicherweise einen entsprechenden Anhaltspunkt gefunden. Es gibt von GAIA eine http://www.gaia-energy.org/wp-content/uploads/Auftriebskraftwerk-infofolder_v2.pdf zum Auftriebskraftwerk. Der Inhalt ist im wesentlichen nicht sonderlich interessant, da es sich nur um eine Zusammenfassung der Informationen handelt, die bereits von der Webseite bekannt sind. Interessant ist jedoch ein Detail: Auf der Rückseite ist (im Sinne einer Art Impressum) zum einen GAIA, und zum anderen die ROSCH Innovations GmbH in der Schweiz angegeben. Obwohl das kein Beweis ist, legt es die Vermutung nahe, dass diese GmbH der spezifische Partner von GAIA ist. Diese GmbH hat übrigens (wie auch die beiden AGs) ihren Sitz dem Anschein nach im Privathaus von Josef G..

Im Grunde braucht man ja nur ausrechnen, wieviele Kilowattstunden an Strom man für den Kaufpreis von 12`000.- Euro bekäme. Bei einem Strompreis von 20 Cent wären das ganze 60000 Kilowattstunden.
Bei einer Leistung von ca 50 Watt, wie jetzt behauptet wird, (wir haben noch keine exakten Messungen gesehen, es heisst nur dass zwei 30 Watt Lampen leuchten) könnten diese für 1 Kilowattstunde 20 Std. brennen. Somit müsste dieses Auftriebskraftwerk bei jetziger angenommenen Leistung, erst einmal 60000 mal 20 also 1´200´000 Stunden rennen bevor auch nur ein einziger Cent eingespart wäre. Das wären defakto 136 Jahre Tag und Nacht Dauerlauf. Selbst wenn sie das weiter rauf bringen sollten, sagen wir auf 300 Watt Dauerleistung, müsste es immer noch über 22 Jahre lang im Dauerlauf rennen bevor auch nur ein Watt Gratisenergie erzeugt werden könnte.
Also wird hier durch Gaia nichts anderes gemacht als das Zeitalter der Freien Energie auf 22 Jahre in die Zukunft verschoben.
Was meint ihr, was in den nächsten 20 Jahren alles noch passieren wird?
Leute die sowas kaufen, die helfen nur mit, dass ein paar Reiche noch reicher werden, das ist schon alles.