masterego schrieb:wenn du in die zukunft springst, dann gibt es dich da nicht doppelt. wenn du aber in die vergangenheit reist, dann schon (im rahmen der zeit in der du eben schon auf der welt warst). das ist ein gewaltiger unterschied. verstehst du das nicht??
Der Unterschied ist mir durchaus bewußt, Beides sind weitere Paradoxa des Zeitreisens. Aber darüber reden wir ja nicht.
Der Knackpunkt ist aber gar nicht, meine Materie durch meine Zeitreise entweder doppelt in der Vergangenheit vorkommt oder in der Zukunft einmal, zwischen heut und dann aber verschwunden ist. Sondern die Vorstellung der Zeitebenen als quasi "nebeneinander" existierenden Realitäten.
Wenn heute ein Reisender aus der Zukunft ankommt und seine Vorfahren auslöscht, dann ist der "Ort", aus dem er kommt, eine Realität, die existiert haben muß, weil von dort ja einer herkam. Seine Aktion aber verhindert seine eigene Geburt. Von meiner Gegenwart aus weiß ich, die Realität, aus der er kam, wird es nie geben. Hat es aber gegeben bis zu dem Mord. Die theoretische Akzeptanz der Möglichkeit dieser Art und Auswirkung von Zeitreise setzt also voraus, daß wenigstens bis zum Zeitpunkt eines folgenreichen gegenwärtigen Ereignisses es eine Zukunft gegeben hat, die ohne dieses Ereignis sich entwickelt hat, und die höchst real war bis zu diesem Eintreffen.
Dann ist die Zukunft, in der ich Nachkommen habe, höchst real bis zu dem Ereignis, welches verhindert, daß ich Nachkommen zeuge, wenn ich stattdessen in die Zukunft reise. Nur weil ich durch die Zukunftsreise nie Kinder haben werde, heißt das nicht, daß es diese Zukunft - und zwar höchst real - nicht gegeben haben kann. Weil sonst der Großvatermörder ebenfalls nie existiert hätte (und das Paradoxon vollständig wäre, weil nun ja alle überleben).
Die einzige Frage ist, existiert die Zukunft mit meinen Nachkommen noch, wenn ich in der Zukunft angekommen bin? Das hängt davon ab, ob die Möglichkeit zur Rückreise besteht. Ist sie ausgeschlossen, dann wohl eher nicht (wobei ich gerne wüßte, wie sich das begründen läßt; mit einem "weil diese Zukunft ja nie passiert ist, geht schon beim Großvatermörder nicht). Wenn aber eine Rückreise möglich ist, es sich aber erst in der Zukunft ergibt, daß ich von dort nicht mehr zurückreisen möchte oder kann, dann ist mal sicher, daß ich da ungezeugte Nachkommen treffen könnte.
Ist ja nicht so, als hätte ich das noch nicht erklärt, wo der eigentliche Knackpunkt liegt, eben die "Realität" der Zukunft "schon jetzt" als Grundannahme bei der Zeitreise-Vorstellung. Vielleicht versuchst Du ja mal, darauf einzugehen. Das Ignorieren ist nämlich gar nicht so sehr mein Part, weißt Du? Man könnt natürlich auch ohne solche Ausfälle auskommen, dann brauchts auch keiner Echos. Ist womöglich aber ein rein hypothetischer Vorschlag zum Umgang, denn ich bin nicht gewillt, die ganze Chose nochmals zu erklären. Wenns jetzt nicht mit dem Verstehen meines Ansatzes klappt, dann lassen wir es besser.