rockandroll schrieb:matierie ist alles was sich im periodensystem der elemente wiederfindet
information ist alles, was die beziehungen der phänomenalen erscheinungen untereinander beschreibt
*räusper* *hust*
:DIm Periodensystem sind lediglich die chemischen Elemente aufgelistet. Aber warst ja "nah" dran...
"Die Fermionen des Standardmodells und nichtelementare Teilchen, die aus ihnen aufgebaut sind, sind per Konvention die Teilchen, die als „Materie“ bezeichnet werden."Fermionen und alles was aus ihnen besteht, zählt man mehr oder weniger zu "Materie". Zu den Fermionen gehören etwa Leptonen ("leichte Teilchen"), wie bspw. das Elektron, und Quarks. 2 Down- und 1 Up-Quark bilden zusammen bspw. ein Neutron, 1 Down- und 2 Up-Quarks bilden ein Proton. Mit Neutronen, Protonen und Elektronen hat man dann sämtliche Grundbausteine für die chemischen Elemente, wie sie im Periodensystem aufgeführt sind. Und mit den chemischen Elementen hat man dann natürlich die Zutaten für sämtliche höheren chemischen Verbindungen, Stoffe und Gemische, aus denen unsere Welt besteht, die wir so gern als "materielle Welt" bezeichnen.
Zur "Materie" zählt man typischerweise auch die sog. Bosonen, welche die bekannten Grundkräfte vermitteln und ebenfalls im obigen Schema enthalten sind. Etwa das Photon, welches u.a. als Austauschteilchen für die elektromagnetische Wechselwirkung fungiert.
Mitunter findet man auch die Definition von "Materie" als etwas, das irgendwie Masse besitzt, wobei dann einige andere Dinge per Definition nicht mehr Teil der "materiellen Welt" sind:
"Materie (von lat. materia = Stoff) ist eine Sammelbezeichnung für alle Beobachtungsgegenstände der Naturwissenschaften, die Masse besitzen. [...] Elektromagnetische Wellen wie zum Beispiel Licht werden nicht zur Materie gezählt."Wikipedia: Materie (Physik)Die Grenzen des Standardmodells der Teilchenphysik findet man hier kurz dargelegt:
Wikipedia: Standardmodell#Physik jenseits des StandardmodellsOb die Antworten auf die dort genannten Fragen endgültig und abschließend sein werden oder doch nur wieder weitere Fragen nach sich ziehen, muss man abwarten. Schaut man sich die Geschichte der Teilchenphysik in den letzten 100 Jahren an, lässt sich jedoch stark daran zweifeln, dass wir schon sämtliche Formen der Materie kennen. Bereits mit dem Aufstellen des Periodensystems der Elemente (Mitte 19. Jhd.) und der Entdeckung des Atoms (Mitte bis Ende des 19. Jhd.) schien ja die "materielle Welt" nahezu vollständig erfasst und verstanden zu sein. Wie unvollständig das Verständnis damals aber noch war, zeigt eine stark verkürzte Liste der nachfolgend entdeckten Teilchen und sonstiger Erkenntnisse: Struktur des Atoms, Radioaktivität, Antimaterie, Quarks, Neutrinos, schwache und starke Kraft, Higgs-Boson, Quantentheorie...
Eine tolle Darstellung und Übersicht findet man auch hier:
http://www.particleadventure.org/german/other/history/index.html (Archiv-Version vom 29.05.2013)Gegenwärtig kommen noch Hinweise auf "dunkle Materie" und Theorien über "Strings" hinzu, aber hier befinden wir uns dann mittendrin in der Wissenschaft bzw. in der obigen Liste, von der wir gegenwärtig weder wissen noch erahnen können, wie lang sie am Ende sein wird. Insofern ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass es sogar noch die eine oder andere Form von "Materie" gibt, die wir nicht nur noch nicht kennen, sondern für die wir gegenwärtig noch nicht einmal die Spur eines Hinweises haben.
Sehr beliebt in Esoterikerkreisen ist deshalb u.a. auch das Konzept des Feinstofflichen:
"Der Begriff Feinstofflichkeit bezeichnet die Vorstellung einer Form von Materie, welche feiner und beweglicher sei als die grobstoffliche Materie, welche die sichtbaren Körper bilde. Der postulierte Feinstoff steht damit zwischen Materie und Immateriellem und dient in einigen philosophischen Ansätzen zur Erklärung einer Interaktion zwischen beiden Elementen bzw. zur Erklärung immaterieller Phänomene überhaupt."Wikipedia: FeinstofflichkeitÜblicherweise nehmen Fans dieses Konzeptes bspw. an, dass die Seele, der Geist oder das Bewusstsein irgendwie aus einer feinstofflichen Substanz bestehen, die sich bis dato mit unseren Messinstrumenten lediglich noch nicht erfassen lässt.
Man kann also wunderbar den Standpunkt vertreten, dass Geist oder Bewusstsein unabhängig vom Gehirn existieren kann, und dabei gleichzeitig Materialist sein! :D(mir persönlich hätte es aber einen zu bitteren Beigeschmack von Vitalismus und Phlogistontheorie...
:D )