Der Fall Gustl Mollath
26.08.2014 um 21:53Das ist leider gerade in DIESEM (und vergleichbaren) Fällen leider anfangs viel zu kurz gekommen!
sigbert schrieb:Das ist nach meinem Empfinden gelinde gesagt ungewöhnlich, daß ein Rechtsanwalt dermaßen deutlich Stellung bezieht gegenüber seinem Mandanten in aller Öffentlichkeit.und umgekehrt...
jaska schrieb: Puh, dann noch (Mord-) Drohungen und Sonstiges gegen Viele, die Mollath nicht so sehen wie sie -Auch wenn ich es schon mal eingestellt hatte
Wie kann man sich erklären, dass von Mollath ausgehend sich in einigen Medien und in den Internet-Foren eine verzerrte Wahrnehmung des Falles breitmacht? Dazu ein Erklärungsversuch aus psychologischer Sicht.http://geraldmackenthun.de/mollath/kommentar-auch-aus-psychologischer-sicht/
jaska schrieb:@allEcht? Martin Heidingsfelder, Deutschlands bekanntester Plagiatjäger ist ein Mollath Unterstützer?
Haben die Unterstützer echt vor nem Jahr Dr. Leipziger ein Plagiat vorgeworfen? In Vorbereitung auf den Prozess? Puh, dann noch (Mord-) Drohungen und Sonstiges gegen Viele, die Mollath nicht so sehen wie sie - wahrscheinlich schüchtert das sogar Leute ein, die sonst Interessantes zu erzählen hätten.
In einem Interview mit dem Nordbayerischen Kurier sagte Leipziger: "Hier muss ich unterstreichen, dass kein ernstzunehmender forensische Psychiater, dem zur Erstattung des Gutachten alle gerichtlichen Unterlagen vorlagen, inhaltlich das von mir erstellte Gutachten in Zweifel gezogen hat."Auf perfide Art und Weise hat er da recht.
Mollath sei bewusstseinsklar, allseits orientiert und psychomotorisch auffällig ruhig, lasse "kritische Zwischenfragen problemlos zu". Er sei in der Lage, Thesen kritisch zu hinterfragen und einzuräumen, dass er sich in seinen Überzeugungen "etwas verrannt" haben könnte. Mit Gewissheit bleibe er aber bei seiner Darstellung der Schwarzgeldkonten seiner Ehefrau in der Schweiz, "die er als Ausgangspunkt sämtlicher folgender Ereignisse" sehe.Gutachter Kröber spricht zwar nicht mit Mollath, erstellt trotzdem ein Gutachten: von Berlin aus, nach Aktenlage. Er zitiert die Erlanger Ärztin und Leipziger, die Mollath nie untersucht haben. Beschrieben wird, wie Mollath bei der Aufnahme in Bayreuth "ungepflegt gewirkt" habe. Wie er gefordert habe, sich mit Kernseife waschen zu dürfen. Wohlgemerkt: Das war so während zweier Wochen im Februar 2005. Kröbers Gutachten entsteht im Juni 2008.
Man könne feststellen, dass die Schilderungen Mollaths "nicht bizarr, völlig unrealistisch" oder "kulturfremd" seien. Die Kriterien für Wahnideen seien mit Sicherheit nicht erfüllt, schreibt Gutachter Simmerl. Auch ansonsten habe sich bei der Untersuchung kein Hinweis für eine psychotische Erkrankung ergeben - eher Hinweise für querulatorische Züge und eine "rechthaberische Grundhaltung". Mollath sei "als geschäftsfähig anzusehen".
Auch für den Kollegen Simmerl findet Körber keine gnädigen Worte. Dessen Gutachten stützte sich im Wesentlichen "auf die einmalige Exploration". Simmerl habe es "offenbar durchaus für naheliegend halten" wollen, dass Mollaths Frau in "Geldverschiebegeschichten mit der Schweiz verwickelt war, dass die Beschuldigungen von Herrn Mollath mithin wahr sind." Kröber, der Professor aus Berlin, urteilt süffisant über den Psychiater aus Niederbayern: "Bei Kenntnis der Sachlage vermag dieses Gutachten Dr. Simmerl durchaus Verwunderung zu erwecken." Die wahnhafte Störung Mollaths sieht Kröber bestätigt.Quellen: http://www.sueddeutsche.de/bayern/psychiater-im-fall-mollath-gutachten-aus-der-ferne-1.1557448-4
atlasman schrieb:Wie wir mittlerweile wissen war Mollaths Frau tatsächlich in Geldverschiebegeschichten mit der Schweiz verwickelt.Ja, das wurde allerdings erst 2011 bekannt, wie Du sicher weißt. Insofern konnten die Gutachter, die zuvor am Zug waren, das gar nicht wissen.
atlasman schrieb:Gutachter Kröber spricht zwar nicht mit Mollath, erstellt trotzdem ein Gutachten: von Berlin aus, nach Aktenlage.Bitte berichtige mich: ein Gutachten in einem solchen Fall berücksichtigt normalerweise mehrere Quellen: persönliche Gespräche, Patientenakten, Strafakten, Briefe, Informationen des medizinischen Personals, persönliche Beobachtungen, sonstige Dokumentationen.
atlasman schrieb:Wie wir mittlerweile wissen war Mollaths Frau tatsächlich in Geldverschiebegeschichten mit der Schweiz verwickelt.Das wurde aber doch auch nie bestritten, sondern dass es sich dabei um Schwarzgeld handelte. Und dafür gibt es bis zum heutigen Tag keinen Beleg.
jaska schrieb:Mollath hat den Gutachtern (und sich selbst) die Möglichkeit genommen, ihm persönlich zu begegnen und seine Harmlosigkeit unter Beweis zu stellen.Diese Darstellung ist falsch. Mollath war durchaus bereit mit Kröber zu sprechen, hat aber 2 Bedingungen gestellt. Zum einen wollte er Einsicht in seine Krankenakte, zum anderen wollte er den Besuch angekündigt haben. Beides hat im die Klinikleitung verweigert, zumindest aus Sicht von Mollath.
atlasman schrieb:Es geht hier auch gar nicht darum ob Mollath wahnkrank ist oder nicht, das kann ich auch nicht entscheiden.Ich auch nicht und deshalb bin ich froh, dass wir Nedopil und sein Gutachten haben.