@monstra Melde den Beitrag wenn Du Dich diffamiert fühlst.
Zu Deinem Erklärungsbeitrag noch:
monstra schrieb:Warum hat Mollath so viele Sympathien erhalten?
monstra schrieb:- Wegen einer "Landesjustiz, die mit dem albernen Anspruch der Unfehlbarkeit umherstolzierte und die Korrektur offenkundiger Fehler jahrelang mit all der Macht verweigerte, die einer großen Bürokratie zu Gebote steht".
So sehr ich Hr. Dr. Müller schätze, so sehr vermisse ich bei diesem Statement eine differenziertere Auseinandersetzungen mit dem Verlauf der Ereignisse.
monstra schrieb:- Wegen des erschreckenden Blicks in ein mögliches Zusammenspiel von Strafjustiz und Psychiatrie, das Kontrolle ausschaltet, statt sie zu gewährleisten.
Ich habe das meiner Meinung nach immens wichtige Wort "mögliches" mal hervorgehoben. Denn nur wegen eines MÖGLICHEN Zusammenspiels wurde hier einseitig und früh Partei ergriffen, statt offen beide Seiten gleichermaßen zu hinterfragen.
monstra schrieb:In seiner medialen Präsenz ist Mollath ein einfacher, ein kleiner Mann, kein Akademiker, unverstellt, authentisch, ehrlich. Mollath war der David, der gegen diesen Goliath kämpfte - aber nicht gegen Windmühlen. Mit untauglichen Mitteln zwar, und kein Held, aber unbeugsam und ungebrochen..
Diese über diese Schiene gewonnenen Sympathien hegen meinst Menschen, die selbst mit diesem Goliath negative Erfahrungen gemacht haben und nun allzu bereit sind. Und genau die waren auch im Fall Mollath Multiplikatoren genauso wie einige Medien, die gerne einen Skandal thematisiert haben, der bei genauerer Betrachtung Fehler auf beiden Seiten ans Licht gebracht und damit deutlich kleiner ausgefallen wäre als bei dieser Form der Berichterstattung.
monstra schrieb:Er unterwarf sich nicht der psychiatrischen Behandlung, sondern er opponierte gegen die seiner Ansicht nach ungerechtfertigte Vernichtung seiner Existenz.
Erstens ist es nicht immer klug, gegen Hilfsangebote zu sein, wenn man sich selbst als psychisch krank beschreibt. Und zweitens ist wohl eher das Scheitern am Leben ein Problem gewesen als eine vorhanden Existenz, die "ungerechtfertigt vernichtet" wurde. Mollath hatte eben kein beständiges Auskommen, er war auf andere angewiesen. Dieser Punkt ist wichtig, denn auch bei den aktuell abgelehnten Schadensersatzzahlungen kommt deutlich durch, wie sehr sich seine Wahrnehmung einer Existenz und seiner beruflichen Lebensfähigkeit von der Realität unterscheidet. Vieles wäre vermutlich völlig anders ausgegangen hätte er eben wirklich jenen Ingenieursjob dauerhaft gemacht, den er jetzt als Berechnungsgrundlage für die vergangenen Jahre ansetzt.
monstra schrieb:Und die Zwangsunterbringung war auch nicht zu rechtfertigen - und rechtswidrig.
Stimmt das? Ich dachte die Dauer der Unterbringung war nicht zu rechtfertigen. Dass das damals genau diese Bahnen nahm war nicht Gegenstand der 2014er Verhandlung. Richtig?
monstra schrieb:Viele Menschen fühlen sich Bürokratien und Justiz hilflos ausgeliefert.
Aber warum denn bitte? Das verstehe ich nicht. Was muss passieren, um dieses Gefühl zu bekommen?
monstra schrieb:Und bei vielen "Querulanten" (der Name passt nicht wirklich) gibt es einen "wahren Kern"
Was war das bei Mollath? Wo hat er belegterweise wahre Anschuldigungen gesprochen?
monstra schrieb:eine große Ungerechtigkeit im Leben (Arbeitslosigkeit, Scheidung, Familienstreit usw.), die die Persönlichkeit zum Kippen brachte.
Das mag sein. Ist aber kein Grund, gewalttätig zu werden und Straftaten zu begehen (diese Reifenstechereien standen ja damals zur Debatte) oder wörtlich Papst und Pontius zu belästigen mit den eigenen Problemen.
monstra schrieb:Das ist wie eine enttäuschte Liebe. Seitdem arbeiten sie sich an allen möglichen Institutionen ab, das ist quasi ihre Lebensaufgabe. Die Zwanghaftigkeit kann paranoide Züge annehmen, aber es fehlt jede Wahnhaftigkeit.
Wo genau machst Du denn hier einen Unterschied? Wenn sich Jemand in einer so ego-zentrische Welt verliert, dass er meint, seine persönlichen Unzulänglichkeiten im Leben seien von globaler Bedeutung, wenn jedes Problem staatstragend wird, jede Verletzung tödlich, man selbst zum Märtyrer... das ist doch eine wahnhafte Wahrnehmung, oder? Hier wäre ein Statement eines Profis wie
@traces interessant.