@kuno7Aber Misstrauen gegenüber notorischen Lügnern und Betrügern darf ich noch haben, oder?
Was ist so fürchterlich falsch an dem Verdacht, dass die Dinge meistens nicht so sind, wie sie scheinen oder an der Befürchtung, ausgetrickst und hintergangen zu werden?
Wohin sind die ganzen anderen Vokabeln verschwunden für die Intrigen, Hintergehen, Betrügereien, Lügen, Täuschungen, Kooperationen, Pläne, Coups, Kabale, Inszenierungen, Beinflussung und Manipulation?
Anscheinend haben wir eins vergessen:
"Weisser Mann sprechen mit gespaltener Zunge!"Statt dessen wird bis zum Erbrechen dieses fürchterlich abgelatschte Klischee der Verschwörung bedient und weils so schön passt und klingt das Ganze noch in einem ilegitimen theoretischen Rahmen Luftschlössern gleichgesetzt und selbst die schönsten Luftschlösser zertreten wie Sandburgen.
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, dieser Hang zur Impertinenz ginge sogar vom selben Klientel aus.
Allein die Phrase "VTler" ist eine Bankrotterklärung jeglichen differenzierten Denkens. Und wenn man denkt: noch dämlicher geht's nimmer, kommt einer mit "Troofer" daher und verhöhnt diejenigen, die noch aufmucken. Es scheint, so hält sich der Pöbel selbst im Zaum.
Ich glaube, die Frage, die der TE stellt, kann man garnicht tief genug bei der Wurzel packen. Denn zumindest mir erscheint es hier auf allmy viel zu oft so, als würde hochtrabende Leichtfertigkeit um sich greifen wie ein Feuer, wenn selbstgerechte Geister dem Begutachten von Tatsachen ein Ende bereiten, wenn sie sie mit dem ihnen und dem Konsenz am nähesten Liegendem abhandeln.
Die Leute holen sich in ihren Gedanken kaum noch gegenseitig ab, während sie sich vermehrt und genervt gegenseitig ausbremsen.
Der Vergleich mit dem Straßenverkehrschaos liegt nahe, wenn Drängen zum Grundprinzip und alle Umsicht zum Tunnelblick wird.
Top-Thema und Musterbeispiel für dieses mehr als affige Verhalten ist und bleiben die WTC-Anschläge. Bei der leisesten Kritik an Pharmalobby und Schulmedizin, der Äusserung der Gefühls, sich bei deren Alternativen besser aufgehoben zu fühlen, werden die Vorzeige-Denker genauso hyperaktiv wie beim Anti-Amerikanismus oder beim hinterfragenden Blick in die Geschichte.
Versteht mich nicht falsch: Ich bin froh über die Richtungen dieser einhaltgebenden Impulse, aber ein bisschen gewinne ich bei so manchen den Eindruck von alarmierender Engstirnigkeit und des Belehrens um des Belehrens willen.
Es sind offensichtlich in vielen Diskussionen sowohl die konservativen Meinungen als auch die alternativen oft affektiert, unhinterfragt und ungebremst, was hin und wieder eine nahezu fanatisch überzeugte Geschlossenheit suggeriert.
Die Frage, ob und wie sich die Gegenseite organisiert, liegt auf der Hand.
Jeder der hier, und sei's nur Spaßeshalber, einen Thread aufgemacht hat und zum Kreuzzug gegen das Establishment geblasen hat oder zu groteskesten Hinterfragungen, der wird diese Muster im Verhalten der Opposition bemerkt haben. Und vielleicht vermutet haben, dass die Argumentatoren unter einer Decke stecken.
Diese Decke sieht aber im Allgemeinen nur auf den ersten Blick wie eine Verschwörung aus und entpuppt sich meist als Identifikation oder gestört-kommunikatives und fast schon professionelles Aneinaner-Vorbei-Reden.