@DieRoteZora Verschwörungen hin, oder her. Es kommt immer darauf an, was ein Volk mit sich machen läßt. Obwohl in diesem Forum überwiegend Einigkeit herrscht, was das deutsche Steuerrecht angeht (zu kompliziert, bietet richtig Reichen zu viele Schlupflöcher), so gibt es doch Stimmen, die den Anschein erwecken wollen, es wäre alles in Ordnung.
@zaeldEigentlich müßte Dir klar sein, dass die "Ist-Steuer" an eine Umsatz-Höchstgrenze gebunden ist. Je nach Branche, ist diese kaum einzuhalten.
Weißt Du was einem anständigen Schweizerkind anno dazumal eingetrichtert wurde? Demokratie wird nicht durch Protestler, Kritiker und Demonstranten zerstört, sondern durch jene, die alles und jedes, was der Obrigkeit einfällt, absegnen. Mein Vater sagte einmal, er hätte, bis auf ein einziges Mal, immer mit "Nein" gestimmt. Würde man die Volksentscheidungen, die Vorlagen der Regierung und die Gesetzesreferenden, genauer analysieren, würden sie alle die Rechte des Volkes beschneiden. Bis heute habe ich ein lustiges Bild vor Augen: Irgend eine Bauerndemonstration in Bern, auf dem Bundesplatz, in den fünfziger Jahren. Ein Beamter schaut aus der Türe und schon fliegt ihm eine matschige Tomate auf den Kopf. Nee, ich war's trotzdem nicht, die das Ei auf Kohl geschmissen hat.
Ich habe den Eindruck, dass gerade hier in Berlin viele Menschen mit geballter Faust in der Tasche herum laufen. Es wäre sicherlich besser, wenn die Menschen ihre Unzufriedenheit äußern würden, bevor es zur Eskalation kommt. Ansonsten könnte sich die Geschichte wiederholen, und das wäre meiner Meinung nach katastrophal.
Mit zum Thema gehört auch der Berliner Bankenskandal, weil unendlich viele Steuergelder verschwendet wurden.
Oder die Art und Weise, wie landeseigene Grundstücke verscherbelt wurden. Soll ich Euch mal erzählen, wie sich Insider beim Huthmachergrundstück in den 90er-Jahren eine goldene Nase verdienten? Ich fasse es mal kurz: Das landeseigene Huthmacher-Grundstück mitten in der City wurde vom Senat an ein Konsortium vertickert. Mit dem Kaufpreis kann ich mich irren, er lag ungefährt bei 230 Mio Mark. Um Mitglied im Konsortium zu werden, war für die erworbenen Anteile ein Eigenkapital von 2 % erforderlich, der Rest wurde durch die Landesbank finanziert. Das ging so: Man zeichnete zum Beispiel für einen Anteil von 20 Mio Mark und musste dafür lediglich DM 400.000,00 bereit stellen. Das Konsortium investierte keinen Pfennig in die Baussubstanz, sondern lediglich in die Umwandlung des Gebäudekomplexes in Wohn- und Geschäftseigentum. Nach einem Jahr schon waren 40 % des Gebäudes an Kleineigentümer vertickert, zu einer Verkaufssumme von 560 Mio DM. Das Konsortium erzielte somit binnen eines Jahres eine Rendite von ungefähr 325 Mio Mark. Die Umwandlung in Eigentumsanteile und das damit verbundene, seitens der zuständigen Behörden sehr zügig bearbeitete Genehmigungsverfahren, kostete ungefähr 5 Mio DM.
Nun leben wir in einer Demokratie. Die legendäre Geldvermehrung zu Gunsten einer bestimmten Clique (die Namen sind teilweise durch andere Finanzskandale bekannt), sprach sich herum, und so gab es im Parlament einen Untersuchungsausschuss. Man fand auch einen Knackpunkt: Ein reicher Schnapshändler hatte zum Zeitpunkt des Kaufes kein Geld hinterlegt, sondern von einer 100 %igen Bankfinanzierung profitiert. Der Schnapshändler konnte sich aber aus der Affäre ziehen, indem er sich von einem anderen Investor bestätigen ließ, dass dieser ihm ein Jahr zuvor dafür einen Kredit gegeben hätte. So verlief der Untersuchungsausschuss im Sande. Man konnte keinen weiteren Betrug nachweisen. Leute, wenn das keine Geschäfte sind! Mit geschriebenen DM 400.000,00 erzielte der Mann binnen eines Jahres allein durch diese Beteiligung, nach Abzug der Schuldsumme, ein Realvermögen über 35 Mio, und das binnen eines Jahres. (Damit läßt es sich gut im Ausland leben.) Wie hoch die im Endeffekt erzielte Gewinnsumme, nach Verkauf aller Eigentumsanteile, später war, weiß ich nicht. Indirekt, nur indirekt, ging dieser Deal auf Kosten der Berliner Bevölkerung.
Zum Thema Verschwörung: Initiatoren und Profiteure dieser Berliner Machenschaften waren überwiegend Mitglieder einer studentischen Sängergemeinschaft und deren Günstlinge. Also, wenn man schon nach VT sucht, muss man ziemlich weit unten damit beginnen.