Steuern - Mittel zum Zweck oder Habgier?

@DieRoteZora
Wie sagte Hildegard Hamm-Brücher? "Alle Macht geht vom Volke aus, und dahin kehrt sie nie mehr zurück".

Würde ich ab sofort keine Steuern mehr bezahlen, würde ich gepfändet. E10 zu ignorieren, ist dagegen einfach.

@akbas
Wenn es aber Alle verweigern würden, wäre das aber was Anderes. Think Big.

Aber es geht auch nicht darum, Steuern zu verurteilen sondern sie gerechter zu verteilen.

@DieRoteZora
Ich war längere Zeit Mitglied im Bund der Steuerzahler. Zumindest ist der Verein aktiv, wenn's um die Verschwendung der Steuergelder geht. Aber nehmen wir z. B. die aktuelle Lage in Irland: Irische Banken benötigen weitere Milliarden. Was wird mit Portugal? Deutschland als Zahlmeister? Wer will gegen die EU etwas unternehmen?

@akbas
Ja, schwierige Fragen. Dieses Jahr sind Landtagswahlen. 2013 ist ja Bundetagwsahl. Da dürfen wir dann ja mitbestimmen. ;)

Ich würde die Gelder auch anders verteilen. (Fast) Jeder Privathaushalt würde auch erst mal seine Schulden abbezahlen bevor er sich weiter verschuldet.

Aber ein Patentrezept habe ich auch nicht.

Mich würden mal Ideen zum Thema Steuerumgestaltung interessieren. Gibt es so was schon? Also im gro0en Stil?

@DieRoteZora
Hans A. Pestalozzi sel. hat fantastische Modelle entwickelt. Nachzulesen in "Nach uns die Zukunft", oder "Auf die Bäume, ihr Affen". Seine Denkmodelle sind bis heute nicht widerlegt. Ich weiß, dass z. B. an der Wirtschaftshochschule St. Gallen bis heute darüber nachgedacht und theoretische Konzepte entwickelt werden.

Auch die Diskussion um das Grundeinkommen läßt vermuten, dass DM Chef Werner sich von Pestalozzi zumindest inspirieren ließ.

@akbas
Das werde ich mir mal angucken. Danke.

@akbas

Eine Gesellschaft, die ihren »Erfolg« einzig und allein daran mißt, wieviel Ware in einem Jahr hergestellt und wieviele Dienstleistungen erbracht wurden, ohne nach dem Sinn zu fragen, muß von einem negativen Lebensprinzip ausgehen. Zufrieden sein, glücklich sein, gesund sein sind in einer solchen Gesellschaft wertlos: Positive Zustände erhöhen das Bruttosozialprodukt nicht. Unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft können in ihrer heutigen Konzeption nur überleben, wenn wir unglücklich, unzufrieden, krank, unfähig sind. Wenn Wirtschaft darin besteht, negative Zustände zu beseitigen, und wenn die gleiche Wirtschaft behauptet, ständig weiter wachsen zu müssen, dann kann sie nur ein Interesse haben: die negativen Zustände zu verstärken. Und dies tut sie mit Erfolg. Gleichzeitig gibt sie uns aber vor, die Menschen glücklich zu machen. »Es geht euch ja so gut wie noch nie!« Damit hat sie uns bei der Angst: »Paßt auf! Wenn ihr euch nicht so verhaltet. wie wir es sagen, verliert ihr euren Wohlstand - das, was euer Glück ausmacht!«

Da hat er aber mal das Problem erkannt. (Quelle: http://www.sterneck.net/politik/pestalozzi-rebellion/index.php)

Und ja, das hat was mit dem Topic zu tun:

Die Frage ist nicht, wofür man Steuern bezahlt, sondern wer und wieviel.

@DieRoteZora
Gute Frage, Du wilde Frau! Wer bezahlt und wie viel? Interessant ist, dass die Berliner Einkommensmillionäre kaum Steuern entrichten. Die wissen sich zu helfen...

So, wie das im Moment läuft, wird vor allem die Mittelschicht gebeutelt.

Die Frage ist doch, bei wem (arm oder reich) und wie progressiv (je mehr Einkommen, desto mehr Steuern) z.B. steuern angewendet werden. Grundsätzlich Steuern zu zahlen, so dass der Staat in der Lage ist, für gemeinnützige Arbeiten, Unterhalt und Entwicklung von z.B. Schulen, Abfallentsorgung, Wasseraufbereitung aufzukommen, finde ich schon richtig.

Das Umverteilungsmodell kann jedoch durchaus in Frage gestellt werden. Und dass sich länger je mehr die Leute fragen, warum sie indirekt mit Ihren (Steuer-)Geldern für Banken- und Staatenrettungen aufkommen sollten, kann ich durchaus verstehen.

@akbas
@nemesys

Das Geld Aller gerecht genommen für das Wohl Aller. Und wenn wir schuldenfrei sind - was durchaus möglich wäre innerhalb recht kurzer Zeit. Dann kann auch mal Geld für "nicht ganz so wichtige" Projekte benutzt werden.

Zora: Dafür musst du aber zuerst die Zins/Zinseszins-Problematik und die Geldschöpfung reformieren... vorher wird sich an der "Steuerfront" nicht viel tun... Sie doch wie es zur Zeit ist...
Viele Länder (nicht nur westliche) geben einen grossen Teil ihrer Steuereinnahmen gleich wieder für Zins und Zinseszins der Staatschuld aus.. Da bleibt halt kein Raum nach unten und abgeschröpft wird wie üblich bei den schwachen...

@nemesys
Wären sie ein Privathaushalt, würde die Bank ihnen wohl bei einem solchen Verhalten schnell "heimleuchten".

Ja, es braucht eine Reform - aber nicht so eine wahlkampftaktierte wie bisher üblich.

hier komm ich nicht drum rum ein schönes zitat aus der hostorie chinas zu übermitteln:

"Zum Wohl Aller unter dem Himmel, ist das Wohle eines Einzelnen unbedeutend!"

Mittlerweile wird ja überall eine Steuer drauf erhoben.

Bestes Beispiel in D - MwSt - die ja fast schon alljährlich erhöht wird...

erm... wozu MwSt?

Wohl das Beste Beispiel, was die freie Marktwirtschaft zu bieten hat, nur wer zahlt das? Der Endäufer selbst - Die Unternehmen verdienen nichts dran. Die Verkäufer verdienen nichts dran - es fliesst alles in den Staat

Warum nicht mehr Duty Free Shops? :D

@Helba
Ich glaube nicht, daß der Name einer Steuer etwas über den Sinn der Steuer aussagt.

Die Ökosteuer wird zum Beispiel mittlerweile für die Renten mitbenutzt.
Ich glaube, die Name einer Steuer ist unwichtig.

Eine sauber, schön ausgebaute, sozial verträgliche Gesellschaft kostet halt auch was, das darf man halt auch nicht vergessen.

Zora: Das Geldsystem, welches wird zugrunde liegend haben ist bereits über 500 Jahre alt und in den Grundzügen nie reformiert worden. Da die Nutzniesser (v.a. die grossen Banken und Investoren) kaum daran interesse haben, irgendwas zu ändern (wer sägt denn schon gerne an seinem eigenen Stuhl?) muss die "Revolution" von den Menschen her kommen. Der einzige Weg der m.E. dorthin führt, ist, dass die Leute beginnen unser Geldsystem zu begreifen (80-90% kapieren es noch nicht) und ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass die Banken ein total gegenläufiges Interesse gegenüber dem normalen Bürger haben...

@nemesys

nemesys schrieb:muss die "Revolution" von den Menschen her kommen

Meine Rede

@nemesys
Du hast Recht mit den Banken. Für meinen Vater waren die Banken die schlimmsten Volksschädlinge, vor denen er uns immer warnte.

Wie war das mit dem System Raiffeisen?

Das System "Raiffeisen" kenne ich nur aus der Schweiz, ich nehme an in Deutschland läuft es ähnlich? Persönlich glaube ich sagen zu können, dass jede Bank Dreck am Stecken hat, aber wenn ich da ne Rangliste erstellen müsste, käme die Raiffeisen doch eher weiter hinten ;-)..

Die lasche Umgangweise mit Steuern gibt habgierigen die Chance die Steuern zu kassieren....

@nemesys
Was das System "Raiffeisen" angeht, so ist man gut beraten, es in Deutschland, auch wenn man's aus der Schweiz kennt, nicht zu erwähnen, weil man sofort in den Verdacht gerät, ein Nazi zu sein.