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Der Fall Uwe Barschel

1.527 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 11:12
n
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich vermute: Barschel hat für 06.00 h längst mit seinem Tod gerechnet. Evtl. wollte er nicht vom Bruder gefunden werden sondern lieber noch vom Hotelpersonal. Also 06.00 h.
sehr gut denkbar. aber dann hätte 08:00 Uhr auch gereicht, er wurde ja erst gegen 9:00 uhr erwartet. ich gabe zu: das ist jetzt haarspalterrei, aber es bleibt für irgendwie mich nicht stringent.
Zitat von monstramonstra schrieb:Man kann viele Fragen unbeantwortet lassen und hat trotzdem kein "Rätsel":
vielleicht eine ergänzung: ja, wäre es eine oder zwei solcher ungereimtheiten: geschenkt. aber hier ist ja mit erheblichem aufwand ermittelt worden und dennoch blieben eben viele fragen im unklaren.

@monstra
@Cpt.Germanica
welches motiv könnte OStA W. denn eurer ansicht nach haben, den fall so einseitig, wie ihr das seht, zu bewerten? W. kannte B. übrigens persönlich aus früheren tagen. wer W.s einlassungen zu B. als person & politisch kennt wird zumindest erkennen, dass er nicht allzuviel sympathie für die person B. und seine politischen positionen hatte. das kann es also nicht sein.


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 11:26
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:dennoch blieben eben viele fragen im unklaren
Das ist eigentlich bei jedem historischen Sachverhalt so. Und auch bei jedem Suizid. Ich hatte da schon mal aus eigenem Erleben berichtet. Die Frage ist eher: Warum bekommen diese Fragen eine Bedeutung? Und welchen Wert messe ich ihrer Unaufklärbarkeit zu?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:welches motiv könnte OStA W. denn eurer ansicht nach haben, den fall so einseitig, wie ihr das seht, zu bewerten?
Habe ich auch schon mal darüber sinniert. Das Folgende ist reine Spekulation:

Möglichkeit 1: Enttäuschte Liebe eines Sozis. Hatte OStA Wille immer mehr für einen Rot-Grün-Mann gehalten, nicht für einen CDU-Mann. Vielleicht war er enttäuscht, dass die SPD nicht "sauber" geblieben war und Engholm gelogen hatte. Engholms Rücktritt war 1993, Wille startete die Ermittlungen 1994. Vielleicht war er auch enttäuscht, dass es nach der Amtsleitung in Lübeck nicht weiter aufwärts ging.

Möglichkeit 2: OStA Wille ist Querulant. Als er gemerkt hat, dass außer der Familie keiner für Mord ist, wollte er provozieren. Je stärker der Druck aus der Landesregierung auf ihn wurde, umso mehr fraß er sich in die Mordtheorie hinein. Bis er auch selbst daran glaubte. Während seiner Amtszeit gab es auch einen Brand in einem Asylbewerberheim in Lübeck. 11 Menschen starben. Wille meinte, ein Bewohner habe den Brand gelegt. Der wurde aber freigesprochen. Spuren nach Rechts wurden nicht verfolgt.

Möglichkeit 3: OStA Wille ist Narzisst. Als er merkte, dass er mit dem Fall etwas an der Hand hatte, was ihm immerwährende Aufmerksamkeit sichern würde, wenn er nur fortlaufend die Mordthese vertreten würde, nutzte er das eiskalt aus. Der Fall hat sein Berufsleben und sein Bild über 16 Jahre geprägt. In jeder Doku wird er befragt, er hat Bücher geschrieben, hat Publikum.

Möglichkeit 4: Eine Mischung aus den Möglichkeiten 1 bis 3.


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 12:57
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:der austausch mit @monstra und @Cpt.Germanica fand ich sehr gut, konstruktiv und auch erhellend! wollte ich nur nochmal ganz bewusst lobend erwähnen.
Das Kompliment @EdgarH möchte ich gerne zurück geben, zumal es trotz zeitweiser Befindlichkeiten wertschätzend weiter ging.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:aber dann hätte 08:00 Uhr auch gereicht, er wurde ja erst gegen 9:00 uhr erwartet. ich gabe zu: das ist jetzt haarspalterrei, aber es bleibt für irgendwie mich nicht stringent.
Ja, 06.00 h scheint letztlich unnötig früh, oder gab es einen Anschlussflug, den Uwe Barschel offiziell erreichen musste und den er später nicht mehr erreicht hätte? Nur mal so eine Idee ins Blaue. ;)
Zitat von monstramonstra schrieb:Möglichkeit 1: Enttäuschte Liebe eines Sozis. Hatte OStA Wille immer mehr für einen Rot-Grün-Mann gehalten, nicht für einen CDU-Mann. Vielleicht war er enttäuscht, dass die SPD nicht "sauber" geblieben war und Engholm gelogen hatte. Engholms Rücktritt war 1993, Wille startete die Ermittlungen 1994. Vielleicht war er auch enttäuscht, dass es nach der Amtsleitung in Lübeck nicht weiter aufwärts ging.
Die Schubladenaffäre mag so manchen SPD-Sympathisanten abgeschreckt haben. Vielleicht erwog Heinrich Wille danach eine mögliche Intrige gegen Uwe Barschel anstatt der offiziell angenommenen "Barscheleien"? Ist dazu etwas bekannt?


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 14:38
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ist dazu etwas bekannt?
Nein. Wille hielt Lesungen für die Lübecker SPD. Über den Lübecker Brandanschlag von 1996 hat er nämlich 2017 auch ein Buch geschrieben. Mit "Brandanschlag" in Anführungszeichen.

Während er ja immer wieder die Nachlässigkeiten der Schweizer Polizei in Feld führt, ist er beim Versagen seiner eigenen Behörden wesentlich generöser:
Wissen Sie, wenn Parlamentarier nichts anderes zu tun haben, hier einen
Parlamentarischen Untersuchungsausschuss machen wollen, hab ich das nicht zu
kommentieren. Ich wüsste nicht, was sie untersuchen wollen. Sie können, wenn sie
mögen, noch einmal – sag ich – die Ermittlungsarbeit von damals bewerten, beurteilen,
und werden zu dem Ergebnis kommen, dass Fehler nicht gemacht worden sind.
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/zehn-tote-asylbewerber-keine-spur-von-den-tatern.media.0e7d62cc59ec88a8743c9c2eb28ff6ed.pdf

Übrigens: Die ganze Geschichte über die 10 Toten in der Hafenstraße, über falsche Geständnisse und falsch übersetzte Geständnisse, über Gerichtsurteile, die Geständnisse verbieten und einem mit sich selbst völlig zufriedenen OStA a.D. ist äußerst lesenswert.


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10.11.2020 um 15:01
Zu Lübeck 1996 und Willes Buch noch zwei Zitate, man verzeihe mir, aus einem ebenfalls sehr lesenswerten Artikel aus dem "Neuen Deutschland":

So sagt ein Demonstrant:
»Der Fall ist durch das skandalöse Vorgehen des leitenden Staatsanwalt vertuscht worden. Das haben wir schon 1996 rassistische Ermittlungen genannt.« Gegen die Lesung des ehemaligen Ermittlers Wille protestiere er, weil es ihn wütend mache, dass dieser »noch heute vergeblich versuche, sich von den Vorwürfen reinzuwaschen«.
und
Heinrich Wille ist in den Angriff übergegangen. Er inszeniert sich als Opfer einer Medienkampagne, die objektive Fakten nicht zur Kenntnis nehmen will. Und nicht an die Unschuld von den damals jugendlichen Rechten glauben will. Es ist das eine, die Kritik an den eigenen Ermittlungen abzuwehren. In dem recht holprig geschriebenen Buch - es fehlt eine erkennbare Struktur der Darlegung - erwehrt sich Wille den erhobenen Vorwürfen und schildert seine Sicht der Dinge. »Tränen dürfen nicht den Verstand vernebeln«, schreibt er. Versäumnisse räumt er nicht ein.
Quelle: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1056131.offene-wunden-nach-dem-luebecker-brandanschlag.html

Wille wehrt sich hier gegen "Verschwörungstheorien" und gegen Medien und Politiker, die den Fall verzerrt und instrumentalisiert hätten.


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10.11.2020 um 16:30
Ich glaube nicht, dass die Medien hier eine große Verschwörung geplant haben um den armen Oberstaatsanwalt in Misskredit zu bringen. Was sollten die Medien auch davon haben?


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 19:54
Auch hierzu gibt es eine nette Zusammenfassung vom NDR, von dem zumindest ich glaube, dass er nicht ganz auf einem Auge blind ist:
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/18-Januar-1996-Brandanschlag-auf-Luebecker-Asylbewerberheim,luebeckbrand101.html

Zu den Wikipedia Informationen hat natürlich auch Hr. Wille eine Meinung, siehe dazu im Link ganz unten:
https://rechtsanwalt-h-wille.de/Aktuelles

Was wirft man nun Hr. Wille wirklich vor?
Denn das muss man dann der Polizei und dem ganzen Rechtssystem auch vorwerfen.

Meine Meinung: gehört hier nicht her, lasst uns hier lieber bei UB bleiben.


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 20:13
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Was wirft man nun Hr. Wille wirklich vor?
Denn das muss man dann der Polizei und dem ganzen Rechtssystem auch vorwerfen.
Befangenheit. Unsachlichkeit.

Herr OStA Wille arbeitet und argumentiert nicht wie ein Jurist, der sich streng an die Fakten hält. Sondern wie ein Verschwörungsgläubiger, der nur das sieht, was vermeintlich seiner Wahrheit dienlich ist. Er erforscht nicht die Wirklichkeit, sondern passt sie seinen Vorstellungen davon an.

Und das muss man - zum Glück - weder der Polizei noch gar dem Rechtssystem vorwerfen. Hätte Herr Wille in gleicher Art Urteile verfasst, hätte ihn jedes mal der BGH zerlegt. Und nur, weil es keinen Verdächtigen und keinen Verteidiger gab, konnte Wille ohne richterliche Kontrolle sein Rad drehen. Seine Vorgesetzten gaben auf oder beugten sich der politischen Entscheidung, ihn nicht zu maßregeln. So ging das 16 Jahre.

Wir würden aber nicht über ihn reden müssen (oder die Lübecker Brandnacht 1996), wenn er nicht so einen gewaltigen Einfluss auf das öffentliche Bild über den Tod Barschels gehabt hätte.


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10.11.2020 um 20:54
Oh, das sehe ich jedoch ganz anders! Hast Du den Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft gelesen? Das ist genau seine Arbeit als Staatsanwalt. Da liest man wirklich keine Befangenheit und keine Unsachlichkeit raus. Und das wäre zu bewerten, wenn man über seine eigentliche Arbeit urteilen möchte.

In der Presse mag es sich anders darstellen, aber was da auch immer wieder für absolut nicht recherchierte und unrichtige Dinge publiziert werden - da würde mir vermutlich auch mal die Hutschnur durchgehen. Vielleicht ist er da einfach zu „straight“ und lässt den „Besserwisser“ raushängen? Und genau da sind die so in ihrer Eitelkeit verletzlichen Journalisten doch genau abhängig von: ein Prügelknabe, der sich rein rechtlich gar nicht so richtig wehren kann. Da reiben sich einige die Hände!

Und dann kommen wir genau zu dem Punkt des zweiten Teils seines Buchtitels „…und die Grenzen des Rechtsstaats“.
Der Einfluss der Politik und der Medien auf die unabhängige Justiz, die sich genau bei diesem Fall als gar nicht so unabhängig dargestellt hat.
Beispielhaft bekommt er die Weisung keinerlei Aussagen vor der Presse mehr zu machen oder Hinweise von ihm zur juristischen Situation an seinen Chef etc. werden nicht beachtet mit dem Ergebnis, dass die Ermittlungen nicht mehr wirklich weiter geführt werden können. Und wer wird dann von der Presse mit den Tomaten bedacht? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.


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Der Fall Uwe Barschel

10.11.2020 um 22:28
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Hast Du den Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft gelesen? Das ist genau seine Arbeit als Staatsanwalt. Da liest man wirklich keine Befangenheit und keine Unsachlichkeit raus.
Der Abschlussbericht ist ja geradezu die inhaltliche Widerlegung dessen, was Wille in der Öffentlichkeit behauptet. Seine ermittelten Tatsachen widersprechen jedem Mordmotiv. Deutlicher wird das bei den "Erläuterungen" im Anhang. Aber noch deutlicher in seinen öffentlichen Äußerungen, die ich hier schon zahlreich zitiert habe.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:ein Prügelknabe
Nein, doch gar nicht. Wille ist der Kronzeuge. Ein OStA, der brav ermittelt hat und für Mord plädiert. Besser geht es gar nicht.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:…und die Grenzen des Rechtsstaats“
Ich habe das Buch nicht gelesen und werde das auch nicht. OStA Wille hatte objektiv betrachtet eine enorme Freiheit. Generalstaatsanwalt (GStA) Prof. Ostendorf musste seinetwegen 1998 zurücktreten. Er hielt Willes Ermittlungen für rechtswidrig, da es keine zureichenden Anhaltspunkte für Mord gab. Wille behauptete dagegen, das Legalitätsprinzip zwinge ihn dazu, zu ermitteln. Das halte ich für unhaltbar. Der Justizminster verfügte jedoch, man solle Wille machen lassen, damit sich keine Verschwörungstheorien bildeten.

Der Nachfolger GStA Rex ließ Wille noch 10 Jahre lang weiter machen. Ohne Ergebnis. Wille klapperte jede Verschwörungstheorie ab und war sich nicht zu doof, jeder Story hinterherzujagen. Zum Schluss wollte Wille ehem. iranische Staatspräsidenten zu ihren Waffengeschäften interviewen und BND-Agenten, die sich in Genf im Oktober 1987 aufgehalten haben, doch das funktionierte leider nicht. Auch hier sind seine "Erläuterungen" höchst interessant.

Bis heute ist sein Ergebnis: Es war Mord, doch man findet den Täter nicht.

Mein Ergebnis als kundiger Beobachter: Staatsanwälte sind keine unabhängigen Richter. Richter werden durch eine nächsthöhere Instanz kontrolliert. Staatsanwälte werden durch die Generalstaatsanwaltschaft kontrolliert. Gibt es unterschiedliche Meinungen, wie ein Sachverhalt beurteilt werden muss, entscheidet die höhere Stelle. So wie der BGH über untergerichtliche Urteile.

Hier gab es keine zureichenden Anhaltspunkte für einen Anfangsverdacht. Es gab nur Gerüchte, Spekulationen, Geschichten vom Hörensagen, Zeugen, die unerreichbar waren und einige Spuren im Hotelzimmer, die mit einem Suizidgeschehen viel schlüssiger beantwortet werden konnten, als mit eigenwilligen oder lebensfremden Interpretationen.


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Der Fall Uwe Barschel

25.11.2020 um 14:48
@EdgarH:

Die Schuhe und die Handtücher, weist Du spontan wie das war?

Ein Schuh zugebunden im Flur, einer nass im Bad, dazu ein feuchtes Handtuch mit der Farbe des Schuhs, richtig? Und es gab noch ein zweites Habdtuch, oder?


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Der Fall Uwe Barschel

25.11.2020 um 18:06
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...aus dem Originalbericht der Staatsanwaltschaft Lübeck


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25.11.2020 um 18:16
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die Schuhe und die Handtücher, weist Du spontan wie das war?

Ein Schuh zugebunden im Flur, einer nass im Bad, dazu ein feuchtes Handtuch mit der Farbe des Schuhs, richtig? Und es gab noch ein zweites Habdtuch, oder?
Ja, so war es, es gab zwei Handtücher, also eines um den Arm gewickelt am Leichnam, eines in der Etagere mit Farbspuren. OStA W. bezeichnete diese als DSO Spuren, @monstra hatte dies mal sehr glaubhaft infrage gestellt. Ggf. sind es auch Spuren des Schuhs oder Schuhcreme?


Unabhängig davon: Ich glaube Barschel wurde von LHO ermordet. ;-)


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25.11.2020 um 18:16
@Cpt.Germanica
@Masijanima
... sorry übersehen, der Originalbericht wie von @Masijanima geppostet beschreibt es natürlich treffend.


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25.11.2020 um 18:17
@Cpt.Germanica
machen wir wieder hier weiter? JFK ist echt ermüdend.


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25.11.2020 um 19:03
@EdgarH
Wir machen überall da weiter wo es etwas zu klären gibt! ;)


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25.11.2020 um 22:23
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ggf. sind es auch Spuren des Schuhs oder Schuhcreme?
Die Farbflecken? Die kamen von den Schuhen. GStA Rex deutet an, Barschel könnte - im Zustand einsetzender Benebelung - beim Einstieg in die gefüllte Badewanne seinen beschuhten Fuß ins Wasser getaucht haben. Eine andere These ist, die Schuhe hätten sich nur mit einem Lösungsmittel, mit DSMO entfärben lassen. Zwar wurde diese Chemikalie nicht am Schuh gefunden, aber in geringen Spuren im Körper (wo DSMO infolge von Leichenzersetzungsprozessen immer entsteht).

Und nun kam jemand besonders Schlaues auf die Idee, das DSMO sei in die Schuhe gefüllt worden, um Barschel Kontaktgifte zu verabreichen, die zum Tode geführt hätten. Warum sich diese Gifte dann im Magen wieder finden, blieb aber genauso ungeklärt, wie die Frage, warum sich die Socken Barschels nicht zersetzt hatten, obwohl DSMO sie ab einer bestimmten Konzentration zerstört hätte.

Ach, ich vergaß: Der kluge Killer baut vor. Er hatte das DSMO so mit Wasser verdünnt, dass die Socken heil blieben und Barschel mit unbekannten russischen Kontaktgiften ins Jenseits befördert wurde. Der Killer hatte auch ein Krankenpflegerexamen: Er setzte Barschel danach Prof. Brandenbergers Magensonde (für die es freilich keine Spuren gibt) und flößte ihm dann mit einem Whiskeyfläschchen die im Magen gefundenen Medikamente ein.

Diesen ganzen Quatsch hat OStA Wille nicht nur als gesicherte Ermittlungsergebnisse dargestellt, sondern auch als real mögliches Mordszenario. Ein Szenario, das ungefähr so wahrscheinlich und wirklichkeitsnah ist, wie der Besuch der Außerirdischen in der Area 51. Ich weiß nicht, ob 100 Jahre Kriminalistik auf allen Erdteilen überhaupt irgendwann einmal eine Tötung in dieser Form erlebt haben. Aber die ganze Kette aus Scheinindizien, inkompetenten Spekulationen und pseudowissenschaftlichen Thesen ist einfach nur peinlich. Umso peinlicher für die deutsche Öffentlichkeit, dass immer mehr daran glauben.


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Der Fall Uwe Barschel

25.11.2020 um 22:37
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Farbflecken? Die kamen von den Schuhen. GStA Rex deutet an, Barschel könnte - im Zustand einsetzender Benebelung - beim Einstieg in die gefüllte Badewanne seinen beschuhten Fuß ins Wasser getaucht haben.
Ich stelle mir das so vor:

Uwe Barschel, möglicherweise schon leicht benebelt, steigt wie oben geschildert mit dem linken Fuß in die Wanne. Von der Position der Badewanne passt es, dass UB zuerst mit dem linken Fuß einsteigen will.

Er bemerkt seinen Fehler und steigt wieder aus. Den rechten Schuh streift er daraufhin aus Gewohnheit mit dem linken ab und pfeffert ihn ärgerlich in den Flur.

Den linken, nassen, bekommt er mit der Methode nicht ausgezogen. Weil er selbst nach Öffnen der Schuhbänder mit den Händen auf dem nassen Schuh abrutscht nimmt er ein Handtuch um den Schuh los zu werden. Das Handtuch bekommt daraufhin Flecken von der Schuhcréme. Den linken Schuh belässt Barschel im Bad und steigt jetzt in die Wanne.

Was meint Ihr?


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Der Fall Uwe Barschel

25.11.2020 um 22:42
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Was meint Ihr?
Schlüssiges Szenario, das sich gut so ereignet haben kann. Sehr wahrscheinlich auch hat.

V.a. das Ausziehen des einen Schuhs mit dem anderen Schuh, dass mache ich auch, wenn ich es eilig habe. Teure Schuhe mit gutem Leder, solche trug er sicher, die sitzen fest. Dazu das Handtuch.

Passt.


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Der Fall Uwe Barschel

25.11.2020 um 22:52
Zitat von monstramonstra schrieb:V.a. das Ausziehen des einen Schuhs mit dem anderen Schuh, dass mache ich auch, wenn ich es eilig habe.
Und ich eigentlich immer, aus Bequemlichkeit.


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