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Der Fall Uwe Barschel

1.526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

26.11.2020 um 07:21
Veto!
- Zeuge sagt aus, dass Badezimmer Tür zu / angelehnt war. Wie soll der Schuh durch die Tür kommen? Wenn Tür offen gewesen wäre ist der Zeuge verbrannt und alle Aussagen von ihm mehr wie heikel. Und dann wird es ganz mysteriös...
- Handtuch liegt im Flur auf der etagere. Auch durch die Tür geschmissen? Wenn Tür offen gewesen wäre, wäre ich interessiert daran zu verstehen, wie er das bewerkstelligt haben soll, das Handtuch um das Türblatt herum auf die etagere bekommen zu haben.


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Der Fall Uwe Barschel

26.11.2020 um 10:10
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Veto!
Die Tür war zu bzw. angelehnt? Kein Problem. Man nehme:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Uwe Barschel, möglicherweise schon leicht benebelt, steigt wie oben geschildert mit dem linken Fuß in die Wanne. Von der Position der Badewanne passt es, dass UB zuerst mit dem linken Fuß einsteigen will.

Er bemerkt seinen Fehler und steigt wieder aus. Den rechten Schuh streift er daraufhin aus Gewohnheit mit dem linken ab und pfeffert ihn ärgerlich in den Flur.

Den linken, nassen, bekommt er mit der Methode nicht ausgezogen. Weil er selbst nach Öffnen der Schuhbänder mit den Händen auf dem nassen Schuh abrutscht nimmt er ein Handtuch um den Schuh los zu werden. Das Handtuch bekommt daraufhin Flecken von der Schuhcréme. Den linken Schuh belässt Barschel im Bad...
...er schließt die Türe oder lehnt sie an...
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:und er steigt jetzt in die Wanne
Etwas anderes könnte sich nur ergeben, wenn irgendjemand plausibl machen würde, dass Barschel dazu nicht mehr in der Lage gewesen wäre. Das kann man aber nur, wenn man das Mordszenario bereits voraussetzt. Dann waren nämlich alle Spuren durch Dritte verursacht. Dafür gibt es aber keine Spuren.


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Der Fall Uwe Barschel

26.11.2020 um 12:12
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:- Zeuge sagt aus, dass Badezimmer Tür zu / angelehnt war. Wie soll der Schuh durch die Tür kommen? Wenn Tür offen gewesen wäre ist der Zeuge verbrannt und alle Aussagen von ihm mehr wie heikel. Und dann wird es ganz mysteriös...
- Handtuch liegt im Flur auf der etagere. Auch durch die Tür geschmissen? Wenn Tür offen gewesen wäre, wäre ich interessiert daran zu verstehen, wie er das bewerkstelligt haben soll, das Handtuch um das Türblatt herum auf die etagere bekommen zu haben.
Veto!

Dann hat er eben beide Schuhe im Flur ausgezogen und ist anschließend zurück ins Bad gegangen.

Oder er pfeffert beide Schuhe vom Bad aus in den Flur und ...
Zitat von monstramonstra schrieb:schließt die Türe oder lehnt sie an.



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27.11.2020 um 19:52
Zitat von monstramonstra schrieb:Ach, ich vergaß: Der kluge Killer baut vor. Er hatte das DSMO so mit Wasser verdünnt, dass die Socken heil blieben und Barschel mit unbekannten russischen Kontaktgiften ins Jenseits befördert wurde. Der Killer hatte auch ein Krankenpflegerexamen: Er setzte Barschel danach Prof. Brandenbergers Magensonde (für die es freilich keine Spuren gibt) und flößte ihm dann mit einem Whiskeyfläschchen die im Magen gefundenen Medikamente ein.

Diesen ganzen Quatsch hat OStA Wille nicht nur als gesicherte Ermittlungsergebnisse dargestellt, sondern auch als real mögliches Mordszenario.
Wille hat das so nicht dargestellt! Das waren Medien.
Untersuchungen haben gezeigt, dass gewisse Spuren (von der Beschriftung im inneren des Schuhes) am Vorleger nachgewiesen, nicht mit Wasser oder mechanisch ausgespült worden sein können. Versuche mit DMSO haben gezeigt, dass dieser oder ein solcher Stoff das jedoch exakt bewirken.
Alle Erklärungen zum Sinn der Verwendung von einem solchen Stoff kamen medial, nicht von der Staatsanwaltschaft, oder?
Wille erklärt nur, dass u.a. dies bedeute, dass ein dritter anwesend gewesen sein müsse.


1825D0B8-A40C-4560-A487-D40EB3F96943Original anzeigen (0,3 MB)


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27.11.2020 um 20:01
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27.11.2020 um 20:10
Zitat von monstramonstra schrieb am 10.11.2020:Generalstaatsanwalt (GStA) Prof. Ostendorf musste seinetwegen 1998 zurücktreten.
Nein, er musste nicht zurücktreten, er hat es freiwillig gemacht.
Anlass war sicherlich, dass die Ermittlungen von Ostendorfs Chef weiter aufrecht gehalten werden sollten. Aber auch da gilt das, was hier schon einmal angeführt wurde: es gibt Chefs und die entscheiden. Wem das nicht passt kann gehen. Und nur das ist hier passiert.


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Der Fall Uwe Barschel

27.11.2020 um 20:20
Warum wurde überhaupt von Lübeck aus wieder ermittelt? Findet sich auch im Abschlussbericht:

773DFB91-0A9D-4E95-BD9A-0C0D56B3CC1COriginal anzeigen (0,9 MB)


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27.11.2020 um 20:31
U.a. Vom BND gab es Informationen - die man jedoch bis heute nicht nachlesen kann, da immer noch als Verschlusssache eingestuft....

Also so abwegig und alleine stand die Staatsanwaltschaft Lübeck nicht, denn die Ermittlungen gingen erst los, nachdem der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof die Zuständigkeit beantragt hatte.


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 10:16
Zitat von monstramonstra schrieb am 10.11.2020:Zum Schluss wollte Wille ehem. iranische Staatspräsidenten zu ihren Waffengeschäften interviewen und BND-Agenten, die sich in Genf im Oktober 1987 aufgehalten haben, doch das funktionierte leider nicht. Auch hier sind seine "Erläuterungen" höchst interessant.
U.a. Diese Spur war beim Antrag an den Bundesgerichtshof bereits Bestandteil! Nur weil diese Spur also sehr schwierig zu bearbeiten ist, soll man sie in einem solchen Verfahren der deutschen Justiz nicht verfolgen? Ich bin froh, dass wir nicht in einem Bananenstaat leben, wo die Justiz nur das macht, was der Politik gerade genehm ist.

Hier ein entsprechender Auszug aus dem Abschlussbericht dazu:

84179B9E-340D-44DC-8CF9-A415978D724EOriginal anzeigen (0,4 MB)


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 12:48
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Nein, er musste nicht zurücktreten, er hat es freiwillig gemacht.
Da man nie zurückgetreten wird, ist ein Rücktritt immer freiwillg. Wenn jemand zurücktreten muss, dann tut er das entweder, um einer Entlassung zuvorzukommen oder um einen Gewissenskonflikt aufzulösen.

Bei Prof. Ostendorf lag letzteres vor. Er war loyal zum Minister, konnte dessen (rein politisch motivierte) Entscheidung aus rechtlichen Gründen aber nicht mittragen. Das lässt tief blicken, denn Ostendorf hätte auch die Schultern zucken können und sagen: Ministerwille, setze ich um. Hier ging es um einen juristischen Kern, nämlich unter welchen Umständen darf eine StA Mordermittlungen durchführen, wenn es keinen Anfangsverdacht dafür gibt und die Ermittlungen bis dahin auch ohne greifbare Ergebnisse geblieben waren (so die Auffassung von Ostendorf).
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Nur weil diese Spur also sehr schwierig zu bearbeiten ist, soll man sie in einem solchen Verfahren der deutschen Justiz nicht verfolgen? Ich bin froh, dass wir nicht in einem Bananenstaat leben, wo die Justiz nur das macht, was der Politik gerade genehm ist.
Diese Spur war nicht nur schwierig zu berbeiten - es war keine Spur. Es gab seit 1987, v.a. aber ab 1990 so viel Geraune über Barschels Tod, dass die Aussage einer Person, "da könnte was gewesen sein". Weitere Anhaltspunkte hätten erst eine Spur ergeben (die 180 Geständnisse im Mordfall Palme sind auch keine "Spuren", jedenfalls nicht ohne Weiteres). Der Fall wurde vom Rechtshilfeverfahren an die Schweiz zu Mordermittlungen erst in Lübeck, der zuständigen StA als am Wohnort des Opfers. Und hier auf Betreiben des OStA Wille.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:U.a. Vom BND gab es Informationen - die man jedoch bis heute nicht nachlesen kann, da immer noch als Verschlusssache eingestuft....
Natürlich hat der BND Unterlagen über Barschel. V.a. nach seinem Tod wird es in der Intelligence Community Hintergrundrauschen gegeben haben. Vermutlich sind da viele Gerüchte darunter und wenig gesicherte ND-Informationen. Die Akten haben die Ermittler in Lübeck und in Kiel auch gesehen. Sie wurden halt nicht veröffentlicht, was bei BND-Akten eigentlich immer so ist. Irgendetwas Substantielles scheinen sie nicht enthalten zu haben.

Übrigens hat die Familie Barschel bis heute verhindert, dass die Untersuchungen der Hamburger Obduktion (Jentsch & Püschel) veröffentlicht wird. Und als Prof. Jentsch mit 92 Jahren der Kragen geplatzt ist und der - sehr behutsam - in der "Zeit" gefordert hat, man möge Barschel "in Ruhe lassen", angezeigt. Sehr bedauerlich, weil das ist keine Verschlusssache.


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 12:58
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Untersuchungen haben gezeigt, dass gewisse Spuren (von der Beschriftung im inneren des Schuhes) am Vorleger nachgewiesen, nicht mit Wasser oder mechanisch ausgespült worden sein können. Versuche mit DMSO haben gezeigt, dass dieser oder ein solcher Stoff das jedoch exakt bewirken.
Alle Erklärungen zum Sinn der Verwendung von einem solchen Stoff kamen medial, nicht von der Staatsanwaltschaft, oder?
Nein, das stimmt nicht. Das kam von der StA.
Auf der Grundlage dieses Untersuchungsergebnisses ist es von der Staatsanwaltschaft Lübeck für möglich, wenn nicht gar für wahrscheinlich gehalten worden, daß das Lösungsmittel DMSO von einer unbekannten Person im Hotelzimmer des verstorbenen Ministerpräsidenten in einen von Dr. Dr. Barschel getragenen Schuh gegeben worden ist ... Dabei war von der Staatsanwaltschaft Lübeck als Möglichkeit in den Raum gestellt worden, daß zusätzlich zu dem oral eingenommenen/beigebrachten "Medikamentencocktail" ein (unbekanntes) Gift/Betäubungsmittel mit dem Lösungsmittel DMSO (dieses Lösungsmittel findet etwa auch bei Rheumamedikamenten Anwendung) perkutan durch die Fußsohle dem Körper von Dr. Dr. Barschel zugeführt worden sein könnte, nachdem der mit DMSO (und dem unbekannten Stoff) angefüllte Schuh Dr. Barschel wieder angezogen worden sei. Weil DMSO kein handelsübliches Lösungsmittel sei und in handelsüblichen Mitteln auch keine Verwendung finde, könne man die Verabreichung von DMSO in einen Schuh des Ministerpräsidenten als gewichtiges Indiz für eine Fremdbeteiligung am Tode von Dr. Barschel ansehen.

Diese - vorläufige - Bewertung der Staatsanwaltschaft Lübeck ist von dem Gutachter des Landeskriminalamtes weitgehend - wenn auch nicht als Gewißheit - mitgetragen worden.
Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8653070.html

Und auch OStA a.D. Wille äußert sich überzeugt:
Neben dem genannten Analyseergebnis bezüglich des Inhalts des Whiskyfläschchens, dem Ausriss des zweiten Hemdknopfes von oben, der nicht von Barschel hätte vollzogen werden können, ist ein drittes Indiz jedenfalls so stark, dass Suizid nach Überzeugung der Ermittlungsgruppe und meiner Person ausgeschlossen werden kann: Der Einsatz eines chemischen Mittels namens Dimethylsulfoxid (DMSO). Auch die Wirkung dieser Chemikalie bei der Übertragung der braunen Farbe aus dem Schuh von Uwe Barschel auf den Vorleger der Badewanne war Gegenstand ausführlicher Analysen, die auf dieses Mittel eindeutig hindeuteten (oder ein anderes unbekanntes ähnlich wirkendes Mittel). Es ist eine Chemikalie, die in der Tiermedizin vielfach benutzt wird, um Medikamente ohne Einsatz einer Spritze durch das Fell von Tieren – speziell Reitpferden – wirksam in den Blutkreislauf zu bringen. Der Einsatz dieses Mittels hat nur indirekt nachgewiesen werden können, da es flüchtig ist und – falls andere Stoffe mit ihm transportiert wurden – auch diese nicht mehr nachweisbar waren. Entweder ist dieses Mittel versehentlich verschüttet worden und hat diese Effekte auf dem Badezimmervorleger (und dem Handtuch im Badezimmer) verursacht oder es wurde gezielt eingesetzt. Für das Zweite gibt es keinen Beweis. Diese letzte Schlussfolgerung haben wir ehrlicher Weise als Ermittlungsergebnis nicht festhalten können. Ich selbst halte es für durchaus wahrscheinlich. Die Tatsache, dass DMSO überhaupt zugegen war, spricht indessen eindeutig für Mord, da die Existenz eines solchen Mittels bei Suizid nicht vorstellbar erscheint.
Quelle: https://rechtsanwalt-h-wille.de/Aktuelles


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28.11.2020 um 17:36
Zitat von monstramonstra schrieb:ein
Dann sind wir uns darin einig.
Zitat von monstramonstra schrieb:Diese Spur war nicht nur schwierig zu berbeiten - es war keine Spur.
Wenn es keine Spur gewesen wäre, hätte der Bundesgerichtshof dies ausgeschlossen. Wie begründest Du Deine Meinung?
Oben zitierst du die Medien wiederum 1:1 als Aussage der Staatsanwaltschaft (was m.E. Wiederum nicht so stimmt, wenn doch akzeptiere ich gerne, dann hätte ich jedoch gerne die Originalquelle mit dieser Schlussfolgerung der Staatsanwaltschaft) und hier lässt Du international anerkannte Medien und weitere Hinweise des BND nicht als Spur zu? Irgendwie verstehe ich dann deine Logik nicht.
Hinterher kann man immer schlauer sein - aber zum damaligen Zeitpunkt vor der Ermittlung war es ein Ansatz, da nicht weiter ermittelt wurde ist es somit auch heute noch eine Spur, da der gute Herr aus dem Iran nie widerlegt wurde!
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Akten haben die Ermittler in Lübeck und in Kiel auch gesehen. Sie wurden halt nicht veröffentlicht, was bei BND-Akten eigentlich immer so ist. Irgendetwas Substantielles scheinen sie nicht enthalten zu haben.
Auch das ist so nicht richtig. Die Ermittler haben eben genau nicht alle entsprechenden Akten gesehen!!! Das wurde politisch mit einer ernüchternden Taktik der Staatsanwaltschaft gegenüber eben verhindert - und zwar u.a. von Herrn Gauck, dem Leiter der Stasi-Unterlagen Behörde, der sich hier gegen einen Durchsuchungsbeschluss eines deutschen Gerichtes durchsetzte (!!!) und danach auch in seiner Glaubwürdigkeit schwer angeschlagen war...
Kann man in einem Buch nachlesen, dessen Titel endet mit „…die Grenzen des Rechtsstaates“.
Und BND Akten werden nicht unendlich lange unter Verschluss gehalten - hier halt schon....


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 17:48
Zitat von monstramonstra schrieb:Zwar wurde diese Chemikalie nicht am Schuh gefunden, aber in geringen Spuren im Körper (wo DSMO infolge von Leichenzersetzungsprozessen immer entsteht).

Und nun kam jemand besonders Schlaues auf die Idee, das DSMO sei in die Schuhe gefüllt worden, um Barschel Kontaktgifte zu verabreichen, die zum Tode geführt hätten.
Die Behauptung von Dir stimmt wiederum nicht. Es wurde seitens der Ermittler eindeutig der Medikamenten Cocktail als Todesursache nachgewiesen. Das DMSO wurde nie als Ursache des Todes o.ä. seitens der Ermittler ins Spiel gebracht! Das war wiederum eine Pressemeldung, die auf der Kenntnis eines Gutachtens beruht und leider mit einer völlig unseriösen Schlussfolgerung der Presse (Todesursache) ins Lächerliche gezogen wird.
Und der Hintergrund dieser Anekdote ist noch besser: die Presse hat das entsprechende Gutachten zeitgleich mit den Vorgesetzten des leitenden Staatsanwaltes bekommen und die Pressemeldung rausgegeben bevor der leitende Staatsanwalt das Gutachten lesen konnte!!! Dann kann man fragen warum er dies nicht umgehend widerlegt hat: ganz einfach, sein Chef hat ihm einen offiziellen Maulkorb verpasst...
Ein Schelm, wer böse dabei denkt....
...ach, wiederum in dem ominösen Buch nachzulesen...


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 17:54
Zitat von monstramonstra schrieb:Entweder ist dieses Mittel versehentlich verschüttet worden und hat diese Effekte auf dem Badezimmervorleger (und dem Handtuch im Badezimmer) verursacht oder es wurde gezielt eingesetzt. Für das Zweite gibt es keinen Beweis. Diese letzte Schlussfolgerung haben wir ehrlicher Weise als Ermittlungsergebnis nicht festhalten können. Ich selbst halte es für durchaus wahrscheinlich. Die Tatsache, dass DMSO überhaupt zugegen war, spricht indessen eindeutig für Mord, da die Existenz eines solchen Mittels bei Suizid nicht vorstellbar erscheint.
Na also, Wille schreibt doch hier schwarz auf weiß, dass man es nicht nachweisen kann! Du unterstellst jedoch den Ermittlungen, dass diese völlig aus der Luft gegriffen seien. Das wesentliche ist doch der letzte Satz, den ich bereits oben versuchte als sehr wichtig darzustellen, hat leider wohl so im Text nicht geklappt, daher hier nochmals rausgezogen:
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Tatsache, dass DMSO überhaupt zugegen war, spricht indessen eindeutig für Mord, da die Existenz eines solchen Mittels bei Suizid nicht vorstellbar erscheint.



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28.11.2020 um 18:02
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:ist es somit auch heute noch eine Spur, da der gute Herr aus dem Iran nie widerlegt wurde!
1. Gerüchte sind keine Spuren. Im Übrigen wurde Bani Sadr sogar in Paris vernommen. Man lese selbst ab S. 173 ff. im Abschlussbericht der StA Lübeck. Nichts ist rausgekommen außer substanzloser Behauptungen.

2. Der BGH hat nur über die Zuständigkeit der StA entschieden - nicht über Spuren.

3. Nicht alles, was in Büchern steht, muss auch zutreffen.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:„…die Grenzen des Rechtsstaates“.
Und vor allem sind solche Dinge selten in voller Kenntnis der Sach- und Rechtslage behauptet.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Die Ermittler haben eben genau nicht alle entsprechenden Akten gesehen!!!
Warum sind dann ganze Seiten im Ermittlungsbericht von OStA Wille geschwärzt?

4. Auch ein Staatserwalt erhält vom BND nicht alles, was er sehen möchte, sondern nur das, was im Rahmen der Strafverfolgung relevant ist. Gleiches gilt auch für Stasi-Akten. Dass StA und BND/BStU da andere Auffassungen haben/hatten, ist nicht selten und weder ein Skandal noch rechtfertigt es den Vorwurf der Vertuschung.
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Das war wiederum eine Pressemeldung, die auf der Kenntnis eines Gutachtens beruht und leider mit einer völlig unseriösen Schlussfolgerung der Presse (Todesursache) ins Lächerliche gezogen wird.
Eine derartige Darstellung kenne ich nicht. Ich bezog mich auf OStA Wille selbst:
Zitat von monstramonstra schrieb:Neben dem genannten Analyseergebnis bezüglich des Inhalts des Whiskyfläschchens, dem Ausriss des zweiten Hemdknopfes von oben, der nicht von Barschel hätte vollzogen werden können, ist ein drittes Indiz jedenfalls so stark, dass Suizid nach Überzeugung der Ermittlungsgruppe und meiner Person ausgeschlossen werden kann: Der Einsatz eines chemischen Mittels namens Dimethylsulfoxid (DMSO). Auch die Wirkung dieser Chemikalie bei der Übertragung der braunen Farbe aus dem Schuh von Uwe Barschel auf den Vorleger der Badewanne war Gegenstand ausführlicher Analysen, die auf dieses Mittel eindeutig hindeuteten (oder ein anderes unbekanntes ähnlich wirkendes Mittel). Es ist eine Chemikalie, die in der Tiermedizin vielfach benutzt wird, um Medikamente ohne Einsatz einer Spritze durch das Fell von Tieren – speziell Reitpferden – wirksam in den Blutkreislauf zu bringen. Der Einsatz dieses Mittels hat nur indirekt nachgewiesen werden können, da es flüchtig ist und – falls andere Stoffe mit ihm transportiert wurden – auch diese nicht mehr nachweisbar waren. Entweder ist dieses Mittel versehentlich verschüttet worden und hat diese Effekte auf dem Badezimmervorleger (und dem Handtuch im Badezimmer) verursacht oder es wurde gezielt eingesetzt. Für das Zweite gibt es keinen Beweis. Diese letzte Schlussfolgerung haben wir ehrlicher Weise als Ermittlungsergebnis nicht festhalten können. Ich selbst halte es für durchaus wahrscheinlich. Die Tatsache, dass DMSO überhaupt zugegen war, spricht indessen eindeutig für Mord, da die Existenz eines solchen Mittels bei Suizid nicht vorstellbar erscheint.

Quelle: https://rechtsanwalt-h-wille.de/Aktuelles
Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:die Presse hat das entsprechende Gutachten zeitgleich mit den Vorgesetzten des leitenden Staatsanwaltes bekommen und die Pressemeldung rausgegeben bevor der leitende Staatsanwalt das Gutachten lesen konnte!!! Dann kann man fragen warum er dies nicht umgehend widerlegt hat: ganz einfach, sein Chef hat ihm einen offiziellen Maulkorb verpasst...
Ein Schelm, wer böse dabei denkt....
...ach, wiederum in dem ominösen Buch nachzulesen...
Sorry, nur noch Quatsch. Suche Dir bessere Quellen. Wenn Du den Spiegel-Artikel gelesen hättest, auf den ich verlinkt habe

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8653070.html

dann wäre Dir klar geworden, dass die GStA ein Gedankenprotokoll eines Gesprächs zwischen dem GStA und OStA Wille angefertigt hat. In diesem Gespräch hat OStA von der DSMO-Spur erzählt. Und das fand seinen Weg zum Spiegel.
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Tatsache, dass DMSO überhaupt zugegen war, spricht indessen eindeutig für Mord, da die Existenz eines solchen Mittels bei Suizid nicht vorstellbar erscheint.
Der Satz ist nicht von mir. Außerdem ist er falsch. DSMO war nie am Tatort zugegen sondern es ist einzig und allein die These eines Ledersachverständigen 10 Jahre später, dass es vorhanden gewesen sein könnte (!). Zu welchem Zweck kann ein Ledersachverständiger natürlich nicht beurteilen.

Auch das ist OStA Wille ungenau, schließt vom Einen auf das, was er gerne hätte.

So können wir nicht weiter diskutieren. Ich kann nicht dauernd alles richtig stellen, was Du behauptetest.


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 18:28
Zitat von monstramonstra schrieb:So können wir nicht weiter diskutieren. Ich kann nicht dauernd alles richtig stellen, was Du behauptetest.
Prima. Sehe ich absolut genauso.

Ich habe versucht alles mit genauen Quellen zu belegen, das scheint hier jedoch nicht gebräuchlich zu sein, da -wenn überhaupt- immer wieder auf Sekundärquellen zurückverwiesen wird, die eben genau auf falschen oder verfälschenden Meldungen beruhen.
Ich werde deine Äußerungen jetzt nicht mehr kommentieren oder versuchen klar zu stellen - was mich ehrlich gesagt frustriert, da gerade auch deine letzte Nachricht hier schon wieder unakzeptabel ist und fernab der belegbaren Tatsachen.

Sei‘s drum - ich wünsche allen noch ein interessantes nachdenken über den Fall!


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28.11.2020 um 22:45
Zitat von monstramonstra schrieb:So können wir nicht weiter diskutieren. Ich kann nicht dauernd alles richtig stellen, was Du behauptetest.
Sorry, @monstra aber Du bist es, der die Fakten verdreht, Strohmänner aufbaut, Wille ad hominem angreift usw. usf.

Versuchen wir es mal so:

Barschels Schuh ist mit einer Substanz in Berührung gekommen, die die Farbe des Oberleders angegriffen hat, die die Verklebungen im Inneren angegriffen hat und - dies dürfte das Wichtigste sein, @Masijanima hat es ja schon geschrieben, und Du @monstra weißt es auch - die den sehr stabilen Schutzlack über der metallic-farbenen Aufdruck auf dem Fußbett nebst dem Aufdruck selbst gelöst hat.

Sind wir uns bis hierhin einig?

Diese Substanz war nicht Wasser, nicht Alkohol, nicht Waschbenzin und auch nicht Aceton. Nichts davon hätte den Lack angegriffen.

Sind wir uns immer noch ein einig?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Barschel selbst jemals im Besitz einer solchen Substanz war, noch wurde eine solche Substanz - oder ein Transportbehältnis für eine solche Substanz - in seinem Zimmer gefunden.

Anzunehmen, Barschel hätte sich eine solche Substanz besorgt und über seinen Schuh geschüttet, um einen Selbstmord nach Mord aussehen zu lassen, ist geradezu albern.

Ebenso ist es nicht eben plausibel, dass Barschel sich in irgendeinem Dämmerzustand etwas aus versehehen über den Schuh geschüttet hat, von dem nicht anzunehmen ist, das er es überhaupt hatte, dann aber wiederum wach genug war, es mit einem Handtuch abzuwischen und das Transportmittel unauffindbar verschwinden zu lassen, das Handtuch aber nicht.

Immer noch einverstanden?

Und also folgt daraus, dass eine weitere Person in dieser Nacht in seinem Zimmer war, die die fragliche Substanz mitgebracht hat und das, was von ihr ggf. noch übrig war, auch wieder mitgenommen hat.

Und das für sich allein genommen reicht bereits völlig aus, um begründete Zweifel an der Selbstmordhypothese aufkommen zu lassen.

So wird da ein Schuh draus, auch ohne die Buchstabenkombination DSMO.


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Der Fall Uwe Barschel

28.11.2020 um 22:57
Ich würde mal sagen die Substanz war ..... Fußschweiß.


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29.11.2020 um 16:57
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Barschels Schuh ist mit einer Substanz in Berührung gekommen, die die Farbe des Oberleders angegriffen hat, die die Verklebungen im Inneren angegriffen hat und - dies dürfte das Wichtigste sein, @Masijanima hat es ja schon geschrieben, und Du @monstra weißt es auch - die den sehr stabilen Schutzlack über der metallic-farbenen Aufdruck auf dem Fußbett nebst dem Aufdruck selbst gelöst hat.

Sind wir uns bis hierhin einig?
Nein.

Und wir brauchen dann auch gar nicht weiter machen, weil alle Deine Schlüsse auf dieser - falschen - Annahme aufbauen.

Als die Schuhe untersucht wurden, waren sie bereits 8 Jahre in der Asservatenkammer gelegen. Mittels eines kleinen Lederstreifens wurde dann von einem Sachverständigen eine Untersuchung durchgeführt. Der Streifen wurde in verschiedene Substanzen getaucht. Dabei löste nur ein Lösungsmittel Farbe vom Leder ab. Das ist erst einmal alles. Das Mittel heißt DMSO, es wird z.B. als Lösungsmittel für Farben verwendet.

Alles andere sind Schlüsse, die Du, und auch OStA Wille (eher umgekehrt?) aus diesem Ergebnis gezogen habt. Aber nicht gezogen werden können. Denn dagegen spricht:

1. Am Tatort wurden keine Spuren von DMSO gefunden. Es war nicht am Tatort. Das ist nur ein - gewagter - Schluss.

2. Die Socken Barschels waren unbeschädigt. Hätten aber auch mit DMSO in Kontakt gekommen und entfärbt oder gar aufgelöst sein müssen.

3. Die Schuhe hatten zwar Farbflecken auf dem Handtuch verursacht, aber die Farbe der Schuhe war nicht ausgeblichen.

4. Die beschriebenen Veränderungen betreffen 8 Jahre alte Asservate. Ob die Schuhe bereits im Oktober 1987 so beschädigt waren, ist zu bezweifeln. Hier kann Lagerung usw. zu Auflösungserscheinungen des Leims geführt haben, Leder wird spröde, Schuhcreme verdunstet usw.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich würde mal sagen die Substanz war ..... Fußschweiß.

Richtig.


5. Die Beschädigungen können durch unterschiedliche Substanzen hervorgerufen werden. Von Wasser bis Fußschweiß.

6. Ein weiterer Ledersachverständiger hat die Farbflecken als durch Wasser und den Abrieb an der Fußinnensohle von Fußschweiß verursacht eingeordnet. Wer einmal in seine eigenen Lederschuhe blickt, wird häufig unregelmäßige Abnutzungen in der Sohle feststellen.

7. Was wäre mit DSMO am Tatort verknüpft? Warum hat eine dritte Person, die angeblich im Zimmer gewesen sein könnte, damit gewollt?

8. Mit DMSO lässt sich der Mageninhalt Barschels genauso wenig erklären, wie die Ergebnisse der zwei Obduktionen, die keinen Anhaltspunkt gefunden haben, dass die Medikamente zwangsweise beigebracht wurden.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und das für sich allein genommen reicht bereits völlig aus, um begründete Zweifel an der Selbstmordhypothese aufkommen zu lassen.
Man sollte immer kritisch sein. Jeder These gegenüber. Auch der Mordthese. Die DSMO-Geschichte war im Übrigen auch die, wo GStA Ostendorf der Kragen geplatzt ist. Strohmann hin oder ad hominem her, das wurde Voodoo betrieben. Wenn dann noch fröhlich von Möglichkeiten auf zwingende Abläufe geschlossen wird, dann verlässt der OStA den Bereich seriöser Sachverhaltsaufklärung.


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Der Fall Uwe Barschel

29.11.2020 um 16:59
PS:
Quelle für alle Behauptungen (S. 43 ff.): https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/STA/Info_material/Infos_PDF/Barschel/dokumentation_barschel.pdf?__blob=publicationFile&v=1 (Archiv-Version vom 24.09.2021)


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