EdgarH schrieb:An jenem 27.Juli 1987, als der Anruf bei der DGfhS erfolgte, wurde UB aus dem Krankenhaus (mit TV Bericht) entlassen. Er ging am Stock und war nicht in der Lage selbst Auto zu fahren. Es gibt keine Aussage und Beweis, dass er am selben Tag noch durch seinen Fahrer von zuhause (dahin begab er sich nach der Entlassung) hat in die Kanzlei fahren lassen.
Was am 27.07.1987 exakt passiert ist wird sich heute nicht mehr nachvollziehen lassen. Dass Barschel sich hat in die Staatskanzlei hatfahren lassen kann nicht deshalb ausgeschlossen werden, weil es hierzu keine Belege mehr gibt. Vielleicht ist auch der 27.07. gar nicht das richtige Datum sondern ein Irrtum. Nicht auszuschließen.
EdgarH schrieb:2.) B. hatte kein Interesse, dass durch das plumpe und dummdreiste Auftreten P.s am Telefon ("Zyankali") eine Spur gelegt würde, die jeder Trottel würde zurückverfolgen können. Daran konnte nur P., der eben immer nur vorgab von B. angestiftet worden zu sein all diese Dinge zu tun ein Interesse haben.
Was soll es Pfeiffer denn konkret bringen? Gibt es hierzu eine Vermutung oder Theorie? Konnte Pfeiffer wissen, dass Barschel wenige Monate später wegen Pfeiffers Enthüllungen sterben wird und hier schon eine Spur Richtung Suizid legen? War gar Reiner Pfeiffer der Mörder oder in den Mord verwickelt? Ab welchem Satz dieses Absatzes wird es verschwörerisch?
Und nochmal: Herr Atropp hat laut Video Barschels Stimme erkannt! Ich habe jetzt schon wiederholt darauf hin gewiesen. Hast Du darauf eine Antwort? Warum werden solche Dinge, die der eigenen These widersprechen, einfach ausgeblendet und das Video nichtsdestotrotz zur Untermauerung der These geliefert, dass nicht Barschel sondern tatsächlich Pfeiffer anrief?
EdgarH schrieb:3. B. der wenig später in Genf starb hat - den Anhängern der Suizidthese folgend- ja versucht den Suizid zu vertuschen.
Das mag für einen Teil derjenigen, die von Selbstord ausgehen, zu treffen, aber nicht für alle.
Außerdem schließt das eine das andere nicht aus, im Gegenteil: Als Pfeiffer getarnt sich nach Zyankali zu erkundigen ist ebenso Vertuschung wie das Szenario in Genf eines sein könnte. Wir sprechen jeweils von Selbstmordvertuschung.
Ob das dann gut vertuscht war und er nicht als Pfeiffer hätte anrufen dürfen wenn er sich später tatsächlich umbringt steht doch auf einem anderen Blatt. Auch ein Barschel war eben nicht perfekt, wie der Skandal in seiner Gesamtheit zeigt.
EdgarH schrieb:Er tarnte ihn als Mord. Wie passt es da ins Bild, wenn man sich so plump und auffällig durch seinen Medienreferent vorher bei der DGfhS in Erinnerung bringt? Gar nicht. Man kann argumentieren, dass B. im Juli87 noch nicht wissen konnte was auf ihn zukommen würde. Aber genau das spricht dann ja gegen den Suizid. Wenn da noch alles "easy" war warum dann ein Anruf?
Man kann bereits im Juli 1987 einen Selbstmord im Hinterkopf gehabt haben, weil eben nicht "alles easy" ist, und im Oktober 1987 war die Situation dann eben noch schlimmer ("Waterkantgate"), sodass der Suizid tatsächlich erfolgte.
Bei einem schwer Tabelettenabhängigen, der zudem seinen Medienreferenten zu den ärgsten Dingen anstiftet, wird sicher nicht alles easy gewesen sein. 1987 war erstmals seit 1950 ein SPD-Sieg in Schleswig-Holstein möglich. Ein Machtmensch wie Barschel dürfte da in heller Aufruhr gewesen sein! Verwundert diese Konstellation, dass er - wie schon in den 1970ern - zu Tricks greifen wollte bzw. griff?
EdgarH schrieb:4. All das sagt nichts über Mord/ Selbstmord aus. Aber es sagt viel darüber aus, wie glaubwürdig der "Zeuge" P. zu sehen ist.
Also wieder der "böse" Pfeiffer und der "unschuldige" Barschel. Geht es hier noch um Selbstmord oder Mord, oder um die Reinwaschung Barschels, wie bei vielen, die Mord propagieren? Meine Frage ist ernst gemeint!
Mir scheint ich habe Günther Potschien und sein Buch auf den letzten Seiten noch nicht oft genug erwähnt und zitiert. Es ist Deinerseits jedenfalls noch kein einziges mal darauf ein gegangen worden.
Potschiens Angaben wurden von Außenstehenden bestätigt. Dann haben wir Pfeiffer und den Meineid Barschels und die erzwungenen Falschaussagen seiner Mitarbeiter.
Sorry, das ergibt ein Bild, und da verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wieso Du weiterhin davon ausgeht, dass Pfeiffer Barschel rein geritten hat und Barschel sich 1987 nichts hat zu schulden kommen lassen. Das ist unglaubwürdig soweit wir es beurteilen können. Viel wahrscheinlicher ist, dass an Pfeiffers Anschuldigungen mehr dran ist als er nachweisen konnte.
EdgarH schrieb:Da der böse B., hier der gedungene Bösewicht P., der gerade noch im letzten Moment die Seiten von gut zu böse wechselte. Ein Ammenmärchen.
Dann beleg doch mal, dass die Behauptungen Barschels keine Ammenmärchen sind. Sein Meineid und die Nötigung von Mitarbeitern zu Falschaussagen haben jedenfalls belegt, dass er soooo unböse nicht ist .... Oder war das gar nichts?
EdgarH schrieb:5.Warum schreibe ich das? Weil es zu einfach ist, aus den bis heute eben nicht eindeutig B. zuordenbaren "Barscheleien" ein Selbstmordmotiv zu basteln.
Sie wären selbst dann ein Selbstmordmotiv, wenn Pfeiffer tatsächlich alles erfunden hätte, wovon aber nicht auszugehen ist. Barschel war vernichtet, ob zu recht oder unrecht, durch sich selbst oder durch Pfeiffer, ist da letztlich zweitrangig.
EdgarH schrieb:Selbst wenn B. den Herrn A. bei der DGfhS erreicht hat, dann hat er da mit seiner Zyankali- Frage ja offensichtlich keine weiteren Infos bzgl. Suizidverfahren erhalten. Wo und wann aber denn dann?
Dass er keine Infos erhalten hat konnte er ja vorher nicht wissen. Deswegen hat er ja angerufen, weil er nicht wusste wie er bei einem Selbstmord vorgehen sollte.
Er hat dann offensichtlich eine andere Gelegenheit genutzt an diese Informationen zu kommen, es gibt wie wir im Viedeo gehört haben mindestens fünf oder sechs solcher Gesellschaftn. Wo und wann müssen wir hier nicht belegen können, das wird sich nicht mehr recherchieren lassen, aber offensichtlich ist er an diese Informationen gelangt.
Insgesamt zeigt der Vorgang, dass Barschel schon vor Waterkantgate suizidgefährdet war. Das wirft auf Genf ein noch stärkeres Selbstmordlicht. Auf der anderen Seiten ist es nicht verwunderlich, Barschel war seit 1980 tablettenabhängig, sicher nicht weil es im so gut ging und er "alles easy" empfand. Dazu musste er 1987 mit einer Wahlniederlage rechnen, ein Umstand, der einen schwer tablettenabhängigen psychisch zusätzlich stark belastet haben dürfte.
Pfeiffer wiederum konnte im Juli 1987 nicht wissen, dass Barschel sich im Oktober darauf umbringen wird. Wie konnte er da mit so einem Anruf eine Spur Richtung Barschel legen? Warum hat er, wenn er Barschel schaden wollte, 1987 nicht gesagt, dass er sich im Auftrag Barschels nach Zyankali erkundigt hat? Er hat das nie gesagt, auch nicht nach Barschels Tot.
Es war Barschel der als Pfeiffer anrief. Warum er sich nicht als "Amtmann Meier" sondern als Pfeiffer ausgab muss letztlich offen bleiben, wir wissen nicht welche perfiden, verschrobenen, intriganten Gedankengänge er dabei im Hinterkopf hatte. Womöglich war es eine Methode, Pfeiffer im Fall des Falles hin hängen zu können. Augenscheinlich hat sie funktioniert.
Denn er habe erkannt, "dass es Barschel durchaus zuzutrauen war, jemanden auflaufen zu lassen, um so seine Haut zu retten".
Quelle:
https://www.spiegel.de/geschichte/cdu-politiker-uwe-barschel-schmutzige-tricks-schon-in-den-70ern-a-1221846.htmlEdgarH schrieb:Und wenn einer seinen Suizid plant, wieso würde er genau dann so plump einen Anruf bei einer Gesellschaft starten, die ihm dabei helfen könnte, wo man wissen muss, dass genau dieses Verhalten niemals dazu führen würde, dass man die Tips bekäme, die man gerne hätte. Das ergibt für mich wenig bis keine Sinn.
Nochmal: Zyankali war früher kein exotisches Selbstmordmittel. Barschel konnte nicht wissen, dass er damit an dieser Stelle nicht weiter kommt.
Ansonsten müssen wir uns davon lösen, was für unsereins, was für Dich persönlich Sinn ergibt und was nicht. Barschel hat nicht in Deinem Sinne getickt, oder wie Potschien schreibt:
"Charakterbild bisher zu wenig durchleuchtet"
Quelle: S. o.