@roscorosco schrieb:Das erklärte Hauptziel von 911 war es die Amis in einen Konflikt in Afghanistan zu ziehen und nicht die maximale Zerstörung, wenn du das mit Effekt meinst.
Sonst hätte man Ziele ausgewählt die eine bedeutend höhere Zahl an Opfern gebracht hätte und nicht z.B. das Pentagon. Hier ging es um Symbolik und ein strahlendes Symbol wäre es ebenso gewesen wen die Amerikaner tatsächlich ihre eigenen Landsleute abgeschossen hätten.
Mit der geglückten Entführung hatte Al Qaida das Primärziel erreicht, denn das war für sie eine Win Win Situation.
Über die Luftabwehr musste man sich also keine Gedanken machen und damit brauchte man auch keine Geheimdienstinfos.
Na, ob es darum ging, die USA unbedingt in einen Krieg mit Afghanistan zu ziehen, das möchte ich mal bezweifeln, ich denke, es ging eher um den Rundumschlag gegen den "großen Satan". Aber lassen wir das...
Wichtiger finde ich die Frage, ob man sich um die Luftabwehr Gedanken gemacht, und wenn ja, was man unternommen hat. Vielleicht denke ich ja in allzu militärischen Bahnen - aber wenn ich so ein Unternehmen starte, dann stelle ich sicher, dass meine (Missions)Ziele erreicht werden. Ob ich auch ohne diese einen Erfolg verbuchen kann steht da erst mal nicht zur Debatte - oft ist eine Mission im Gesamtkontext als gescheitert zu betrachten, obwohl sie eigentlich ein Erfolg war.
Ich bin ja bei dir, dass es sich um keinen Insidejob gehandelt hat, es hat mich von Anfang an nur die Hilflosigkeit der Abwehr gestört. Du musst mich nicht überzeugen, wie schwierig es ist, so ein Pünktchen im Luftraum zu finden - ich weiß das aus erster Hand und detaillierter als jeder hier.
Ich will mal versuchen darzulegen, welches Detail mich bei der ganzen Abwehrgeschichte wundert.
Ich muss da etwas ausholen: Ein modernes Luftüberwachungsradar arbeitet in zwei Modi, Primär und Sekundärradar, das ist bekannt. Das Sekundärradar stellt die Antworten des Transponders dar, bedarf also kaum einer Störungsbeseitigung und nur einer geringen Leistung. Das Primärradar stellt die Luftlage dar, so wie sie sich dem Radar bietet, also die tatsächlichen Echos, ob von echten Zielen oder nicht. Und hier kommt eine Technik zum tragen, die Angriffsflugzeuge gern verwenden: Kenne ich nämlich den Standort, Typ und Leistungsfähigkeit eines Radars, kann ich vom Schirm desselben einfach verschwinden. Das Radar filtert eben das Bild, um es möglichst störungsfrei zu halten, also verhalte ich mich ebenfalls wie eine Störung. Dazu muss meine Geschwindigkeit relativ zum Radar möglichst gering sein, also fliege ich annähernd im Winkel von 90° an ihm vorbei. Das funktioniert nur mit geringer Winkelgeschwindigkeit zum Radar, also relativ großer Entfernung und/oder geringer Eigengeschwindigkeit. Die Leistungsdaten sind dabei entscheidend.
Tja, und früher gab es im Web eine Karte, wo der Flugweg der Maschinen in Relation zu den Luftüberwachungsradaren zu sehen war - und der Kurs der Maschinen verlief teilweise in etwa so, wie man ihn wählen würde um die gerade beschriebene Technik anzuwenden (verbunden mit dem Abschalten des Transponders).
Das kann einfach Zufall sein, aber weckte (bei mir) den Verdacht, dass die Entführer vielleicht doch mehr Informationen zur Verfügung hatten, als der USAF lieb war.
Nochmal für unsere jungen Heißsporne hier: Nein, ich denke NICHT, dass es sich um einen Insidejob gehandelt hat...
;)paco