Thorsteen schrieb am 23.07.2018:Da mein Flieger nach Island am 13.08. geht, und ich vorher noch arbeiten muss, wird es schwer sich da zu treffen. Allerdings empfehle ich dir Stellarium (http://stellarium.org/de/), deinen Wohnort eingeben, F3 drücken und Crux (oder einen der anderen oben genannten eingeben) und dann mal den Zeitvorlauf beschleunigen. Deiner Aussage nach muss man die ja sehen (wenn du südlich vom Äquator wohnst dann wirst du die sogar sehen). Ich empfehle noch mit A die Atmosphäre abzustellen, C für Sternbildlinien, V für die Bezeichnungen und mit E das äquatoriale Gradnetz dazu zu schalten. Dann kannst du dir die ganze Sache ja nochmal überlegen.
Was willst du denn in Island? Etwas den zerstörten Riesenbaum am schwarzen Strand von Vik sehen? Wenn du gleich da bist, kannst du denn auch gleich einen Einheimischen fragen, ob es stimmt, dass vor Jahrhunderten die ersten Entdecker diesen Strandabschnitt einen isländischen Namen gaben, den man auf Deutsch mit "Baumstrand" übersetzen kann? Das würde ich gerne wissen, denn dort in Island gibt es keine Bäume und am Strand wohl erst recht keinen - dann könnte der Riesenbaum dieser besagte Baum am Strand gewesen sein!
Thorsteen schrieb:Jetzt zu sagen das sind alles nur dumme, ich denke das ist zu einfach in der Erklärung. 90-95% der angeblichen Flacherdler sind definitiv Trolle und die kann man vernachlässigen, aber beim verbleibenden Rest wird es spannend, einmal hat man da die wahren GläubigenTM und dann die welche mit den Schäfchen ihr Geld verdienen (Vorträge, Videos, Bücher etc.).
Wo würdest du mich einordnen?
tris schrieb am 20.07.2018:Aber dass Sie nicht einmal auf meinen Hinweis auf Aristoteles eingehen, sagt ja schon alles über Sie. Es braucht keine erhaltenen Darstellungen der Erde als Kugel, wenn seit Jahrtausenden in Schriften von der Kugelgestalt der Erde ausgegangen wird.
Falsch. Woran glaubte Aristoteles?
Die Sphäre der Erde ist nicht mit dem Erdglobus nach heutigem Verständnis gleichzusetzen, es ist vielmehr eine mehr oder weniger regelmäßige Kugel, die nur aus dem Element „Erde“ besteht.
Johannes de Sacrobosco folgte dagegen der von Aristoteles favorisierten Abfolge der Sphären. In seinem um 1220 entstandenen Werk de sphaera, das zu einem Standardlehrbuch des Spätmittelalters bis ins 17. Jahrhundert wurde, nannte er zuerst den Mond, darauf Merkur, Venus und dann erst die Sonne und die oberen Planeten.
Wikipedia: Kosmologie des MittelaltersBis sogar ins 17 Jh, na sieh mal einer an!
Woran glaubte Aristoteles? An das geozentrische Weltbild in Form von Sphären!
So in etwa:
http://www.pas.rochester.edu/~blackman/ast104/aristotle8.htmlUnd diese Sphären rotieren um die flache unbewegliche Erde!
Was war rund für Aristoteles? Les doch mal richtig! Das "System" Erde, mit den Sphären!
Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Laufe von Jahrtausenen mit den tatsächlichen Übersetzungen und Überlieferungen was durcheinnder geht. Siehe spherical etc.
Was trug denn Atlas auf dem Rücken?
ein Sphärenmodell, später einen Himmelsglobus und gaaanz viel später einen Erdglobus
Das Globus-Modell der Erdkugel wurde in der Antike Pythagoras, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte, oder dem mythischen König Atlas von Mauretanien zugeschrieben. Auch Platon ging von der Kugelgestalt aus. Sein Schüler Aristoteles gab in seiner Schrift Über den Himmel aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. folgende Gründe für die Kugelgestalt der Erde an:[5]
- Sämtliche schweren Körper streben zum Mittelpunkt des Alls. Da sie dies von allen Seiten her gleichmäßig tun und die Erde im Mittelpunkt des Alls steht, muss sie eine kugelrunde Gestalt annehmen.
- In südlichen Ländern erscheinen südliche Sternbilder höher über dem Horizont.
- Der Erdschatten bei einer Mondfinsternis ist stets rund.
Wikipedia: Flache ErdeJa, die Erde ist eine Kugel, aber nur mit mitsamt der Shären!
Homocentric Spheres What Eudoxus and Aristotle thought about planetary motion
The ancient Greeks used various Earth-centered models to describe the motions of the heavenly bodies (stars, Sun, Moon, and planets). One of these models is based on the idea that the heavenly bodies are attached to a bunch of nested spheres. The outermost sphere rotates at a steady rate. The next sphere is attached to the first one, forcing it to rotate along with it, but in addition it has its own rotation. The result is that this sphere undergoes a more complicated "double rotation." By nesting multiple spheres together in this way, it is possible to build up complicated motions that mimic the apparent motions of the heavenly bodies.
Sieht dann so aus.
The Sun and Moon
The Sun rotates around the north-south axis once per day (like the stars), but in addition it gradually drifts from west to east, taking one year to go all the way around. The homocentric sphere model can account for that by using two spheres:
The outer (red) sphere rotates once per sidereal day. The inner (blue) sphere is attached to the red sphere, so it "inherits" that sphere's daily motion. But in addition the blue sphere turns slowly in the opposite direction, about a tilted axis.
The planets
The apparent motion of the planets is more complicated than the Sun and Moon: the planets drift across the sky with respect to the Sun at varying speeds, and even turn around and undergo retrograde motion at quasi-regular intervals.
Suppose that a particular planet, say Mars, is located on the inner sphere at the location of the dot. If you observed this planet from the Earth (located at the center of the spheres), you would see it wobble back and forth. (The dot on the outer sphere doesn't correspond to any actual object; it's just there as a reference point.)
In fact, though, that's not what the planets do! They mostly drift around one way, namely from West to East, but occasionally turn around and go backwards. We can make that happen by nesting this pair of spheres inside a third sphere, which slowly carries the other two around:
Quelle:
https://facultystaff.richmond.edu/~ebunn/homocentric/----------
tris schrieb am 20.07.2018:Der erste bekannte Globus wurde vor Bekanntwerden der Entedckung Amerikas gefertigt. Und davor kann es Erdgloben gegeben haben, da damals schon die Kugelgestalt der Erde 2.000 Jahre lang Lehrmeinung war.
Wieder falsch.
Noch bis ins Mittelalter und weit darüber hinaus, wird die Erde als Sphärenmodell dargestellt:
http://www.wikiwand.com/de/Geschichte_der_GeologieOriginal anzeigen (0,1 MB)Die Himmelssphären nach Sacrobosco, aus Peter Apian, Cosmographia, 1539
https://anthrowiki.at/Datei:Ptolemaicsystem-small.pngKosmologie aus einem Exemplar der Schedelschen Weltchronik (1493?), fol. 5v
https://anthrowiki.at/Datei:Schedelsche_Weltchronik_-_Kosmologie.jpgOriginal anzeigen (0,3 MB)Sphärische Erde (Hildegard von Bingen: 'Werk Gottes', Codex Latinus 1942, 12. Jahrhundert)
Wikipedia: Kosmologie des Mittelalters#/media/File:Hildegard von Bingen- 'Werk Gottes', 12. Jh..jpgOriginal anzeigen (0,2 MB)Die Erschaffung der Welt. Auf den Außenflügeln seines Triptychons Der Garten der Lüste (entstanden um 1500) stellte der niederländische Maler Hieronymus Bosch die Erde als Scheibe dar, die in einer transparenten Sphäre schwebt.[1]
Die alten Griechen kannten den Nachthimmel, die Sternbilder, konnten den Lauf der Planeten vorhersagen. Thales von Milet soll eine Sonnenfinsternis vorausgesagt haben! Dafür braucht es keine Kugelerde, die durch das Weltall saust.
Später kamen, dann nur noch Kepler und Kopernikus dazu und brachten die elliptischen Kreisbahnen ins Spiel, Galilei fand raus, dass nicht alles über/um die Erde kreist, sondern auch Monde um z.B. Jupiter, aber alles in allem blieb alles wie gehabt.
off-peak schrieb am 23.07.2018:Erklär doch mal, welch Sinn diese Deine "Gehirnwäsche", die bereits seit ca 200 - 300 vor Christus begann, eigentlich machen soll?
Erklär bitte auch, warum Schiffe Jahrhunderte lang mit Plänen / Globussen einer runden Erde um die Welt segeln konnten? Ohne irgendwo am Rand runter zu fallen oder gegen (Eis)Berge zu knallen?
Wie konnten Astronomen Himmelsgloben für Ihre Berechnungen nutzen? Der Erdglobus diente als Navigationsinstrument, als Herrschaftssymbol v.a. später mit der Jagd auf den Kolonien (die Welt in Händen halten), als Status- und Machtsymbol, als Dekoartikel, später auch als Sammelobjekt oder Spielzeug.
Wegen ihres historischen, kulturellen, ästhetischen, materiellen und wissenschaftlichen Wertes wurden und werden Globen von Liebhabern gesammelt. Historische Globen zeugen von vergangenem Weltverständnis und spiegeln den Stand des kartographischen Wissens ihrer Zeit wider und sind somit Geschichtsdokumente, sie sind geografische Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte, sie vermitteln das geografische Weltbild ihres jeweiligen Zeitalters. Auf den Erdgloben lässt sich die Geschichte der geografischen Entdeckungen nachvollziehen. Globensammlungen finden sich in Museen, Bibliotheken (Kartenabteilungen), Archiven, aber auch bei Privatsammlern. Ihnen geht es beim Sammeln von Globen vor allem um die Entwicklung der Kartografie.
https://wikivividly.com/lang-de/wiki/GlobusMit dem Aufstieg der Niederlande zur See- und Handelsnation stieg gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Nachfrage nach Globen stark an. Reiche Kaufleute und Kapitänsfamilien hatten den Wunsch, die Routen der Seefahrer nachzuverfolgen. Amsterdam wurde Ende des 16. Jahrhunderts zum Herstellungszentrum für immer bessere geografische Karten, Globen und Navigationsinstrumente.
Wikipedia: GlobusMehr war das nicht.
Die Gehirnwäsche setzte erst im 19 Jahrhundert ein, als man den Schülern so einen Globus im Unterricht vor die Nase hilt und ihnen sagte, so sehe die Erde aus.