MahatmaGlück schrieb:In einer Passage verweist Kaysing, ein Skeptiker, auf die Tatsache, dass die NASA erst Mitte/Ende der 50er Jahre gegründet wurde, um dann wenige Jahre später - und 10-12 Jahre sind in dieser Technik ein Wimpernschlag - ein fehlerfreies Mondprogramm durchzuziehen, in dem alles, wirklich ALLES auf anhieb klappte. Und das in einer Technik, die in den Kinderschuhen stand. Wie technisch anspruchsvoll sie war, davon konnte das Sputnik-Programm ein Lied singen.
Die USA schnippten nach der Kennedy-Anweisung mit dem Finger und flogen reihenweise zum Mond. Bemannt. Auf Knopfdruck. Wers glaubt wird selig ;)
Die NASA wurde 1958 gegründet, um die Anstrengungen der bemannten Raumfahrt auf EINEN Punkt zu bündeln. Vorher hat die US Air Force, die US Army und die US Navy parallel gearbeitet und so sind viele Entwicklungen mehrfach gemacht worden, mit unnötigem Aufwand.
Und Du unterschlägst gerade zusätzlich das Mercury- und das Gemini-Programm.
Wikipedia: Mercury-Programm(4 bemannte Flüge im Erdorbit)
Wikipedia: Gemini-Programm(10 bemannte Flüge im Erdorbit)
Gemini7 war 13 Tage im All und ganz so reibungslos verliefen die Programme auch nicht. Bei Gemini 8 gab es Probleme bei der Steuerung, bei Gemini 9 wollte man die Kopplung von zwei Raumflugkörpern testen - aber jemand hat da zu starkes Klebeband verwendet...
Original anzeigen (0,5 MB)Und gerade Gemini war als Wegbereiter wichtig für Apollo, denn hier wurden die Grundlagen erarbeitet:
- lange Zeit im All
- Weltraumspaziergang
- Rendezvous und Kopplung von Raumfahrzeugen und deren Trennung
- Bahnänderungen
- Zusammenarbeit und Komminikation zwischen Astronauten und der Bodenstation
Und Gemini 8 hätte in einer Katastrophe enden können:
Wikipedia: Gemini 8...
Nach etwa sechs Stunden Flug hatte das Raumschiff den Satelliten eingeholt, kurz darauf und nach einer Inspektion dockte Gemini 8 an. Dies war die erste Kopplung zweier Raumfahrzeuge in der Erdumlaufbahn.
Die Triebwerke der Agena konnten dabei sowohl von der Bodenstation als auch vom Gemini-Raumschiff aus fernbedient werden, und es war geplant, die mechanische Belastung des Gespanns zu testen. Nach einer Änderung der Lage konnte jedoch die Gemini-Agena-Kombination nicht mehr stabilisiert werden, sie begann immer schneller zu rotieren. Zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Funkkontakt zu einer Bodenstation, und die Astronauten waren zunächst auf sich gestellt.[2] Sie vermuteten das Problem bei der Agena und lösten sich vom Satelliten, nachdem sie dessen Kontrolle wieder an die Bodenstation übergeben hatten. Ohne die Masse der Agena wurden die Bewegungen jedoch nur noch stärker und erreichten fast die Belastbarkeitsgrenze von Raumschiff und Astronauten – bei einer immer schneller werdenden Rotation war eine Bewusstlosigkeit der Besatzung nicht ausgeschlossen.
Bei einer Rotationsgeschwindigkeit von einer Umdrehung pro Sekunde versuchten Armstrong und Scott das Raumschiff wieder zu stabilisieren, was jedoch erst gelang, nachdem sie statt des Orbitallageregelungssystems das Wiedereintrittlageregelungssystem verwendeten. Kurz darauf konnte das Problem identifiziert werden: Bedingt durch einen Kurzschluss hatte sich eine Düse des Orbitallageregelungssystems verklemmt und fortwährend gefeuert.[3]
Durch diese Manöver hatte Gemini 8 nun so viel Treibstoff verbraucht, dass an eine Fortsetzung der Mission nicht zu denken war. Bei der nächsten Gelegenheit wurde die Rückkehr zur Erde eingeleitet. Da es über dem Atlantischen Ozean bereits Nacht war, ging die Landekapsel im Pazifik nieder. Dieser Raumflug hatte nur knapp elf Stunden gedauert.
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Einerseits war dies die erste gelungene Kopplung zweier Raumfahrzeuge (das erste Mal, dass die Amerikaner gegenüber der Sowjetunion einen Vorsprung hatten), andererseits auch der erste Weltraumflug, der wegen einer Notsituation abgebrochen werden musste.
Das Problem mit der verklemmten Steuerdüse trat während eines ungünstigen Zeitpunkts auf, als zufälligerweise viele wichtige Personen nicht erreichbar waren. Einige NASA-Führungskräfte waren bei einem Bankett, während die Experten des Raumschiff-Herstellers McDonnell sich gerade auf dem Flug von Cape Kennedy nach Houston befanden, um von der dortigen Leitstelle Lyndon B. Johnson Space Center den Flug weiter zu verfolgen. Für weitere Weltraumflüge wurde gewährleistet, dass wichtige Personen nicht alle gleichzeitig unterwegs waren und dass McDonnell-Mitarbeiter während des Fluges jederzeit in der Leitstelle in Houston zur Verfügung standen.
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Es ist immer wieder interessant, dass bei der Mondlandungsleugnung jedes Mal der „Urschleim“, nämlich Mercury und Gemini, vergessen wird...