@bo bo schrieb:Die Mig-29 und die Su-27 waren ohne Frage hervorragend konstruierte Flugzeuge, allerdings haben die herausragende Manövrierfähigkeiten eher was mit der Aerodynamik zu tun, meiner Meinung nach.
Die Triebwerke wurden viele andere sowjetische Entwicklungen eher einfach, aber dafür robust konstruiert und waren daher nicht so anfällig, wie es vergleichbare westliche Muster waren.
Natürlich benötigt man eine ausgefeilte Aerodynamik, um solche Manövriereigenschaften zu erhalten. Man braucht aber auch die entsprechende Schubkraft, um solche Manöver fliegen zu können. Die allermeisten Figuren werden mit hoher G-Belastung und großem Anstellwinkel, also auch hohem Widerstand geflogen - ist die Leistungsfähigkeit des Triebwerks zu gering, bremst die Maschine zu stark ab und hat für die folgenden keine Energie mehr. Nun sind Strahltriebwerke sehr empfindliche Sensibelchen, stimmt irgendein Parameter bezüglich Anströmgeschwindigkeit, Anströmwinkel, Drehzahl, Stellung des Eingansteils, Schubdüsenstellung etc. nicht, stellen sie mit einem Knall beleidigt die Arbeit ein!
:) Die Leistung der sowjetischen Konstrukteure besteht nun darin, die erlaubten und auch erfliegbaren Werte dieser Parameter durch eine ausgefeilte Steuerung und Regelung auf bis dato undenkbare Grenzwerte verschoben zu haben. Konkret heißt das z.B.: Wäre es möglich, mit einer MiG-21 oder einer F-4 das Cobramanöver zu fliegen (rein steuerungstechnisch und aerodynamisch), bekämen diese Maschinen sofort einen Flame-out und würden wie ein Ziegelstein herabfallen! Bei der Su-27 laufen die Triebwerke weiter, sie erlauben sogar einen Wechsel von Leerlauf auf höchste Nachbrennerstufe während des Manövers - damit ermöglichen sie dem Piloten, die Maschine aus diesem extremen Stall wieder herauszuführen.
paco