Die Bilderberg-Gruppe und ihre Ziele
09.06.2015 um 13:37@Recet
Ich zitiere nochmal aus dem bereits verlinkten Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45088/1.html
Ich zitiere nochmal aus dem bereits verlinkten Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45088/1.html
def schrieb:> Von einer Privatisierung von Politik ist die Rede.
Björn Wendt: Ja, eine Art von Privatisierung und Re-Oligarchisierung der Politik ist zu beobachten, bei der Formate wie Bilderberg verdeutlichen, dass Superreiche und Manager, über ganz unterschiedliche, in der Regel relativ intransparente, Kanäle Zugang zur Spitzenpolitik und den Wissenseliten suchen und finden.
> Sie wollten auch wissen, wie sich die Bilderberg-Gruppe in ihrer Selbstwahrnehmung definiert. Können Sie uns dazu etwas sagen?
Björn Wendt: Auch hier gibt es wieder eine gewisse Varianz. Einerseits wird stets der informelle und private Charakter der Konferenz als offenes und informelles Diskussionsforum betont. Die Konferenzen seien nicht geheim, sie seien privat und würden vor allem das gegenseitige Verständnis zwischen den Eliten Europas und Amerikas fördern. Anderseits verweisen nicht wenige Äußerungen darauf, dass die Bilderberg-Konferenzen die Funktion haben, aufsteigende politische Führungskräfte zu rekrutieren und sie mit "ihresgleichen" bekanntzumachen.
Dieses Klassenbewusstsein und die Betonung der Konferenzen für die Steigerung des eigenen Machtpotenzials werden wiederholt in den Selbstbildern der Mitglieder der Bilderberg-Gruppe sichtbar, also jenem relativ kleinen Kreis, der die Bilderberg-Konferenzen organisiert und finanziert. Die Mitglieder dieser Gruppe wollen nicht nur unverbindlich diskutieren. Sie wollen die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen ordnen, wie es jeder Politiker letztlich ebenfalls will. Bilderberg erscheint ihnen also nicht nur als eine Möglichkeit der Steigerung des eigenen Machtpotenzials, sondern ebenfalls als eine Arena in der direkt und auf höchster Ebene in den gesellschaftspolitischen Diskurs der herrschenden Eliten des transatlantischen Raumes hinein gewirkt werden kann.
Dieser Gestaltungswille von oben wird als quasi-natürlich und legitime Gesetzmäßigkeit gesetzt: Es werde Verantwortung übernommen, so funktioniere die Welt nun einmal und das sei auch gut so. Letztlich ist dies die Grundannahme der klassischen Elitetheorie, die davon ausgeht, dass es zwei Klassen in jeder Gesellschaft gibt, die Minderheit der Herrschenden (Elite) und die Mehrheit der Beherrschten (Masse). Einige Mitglieder der Bilderberg-Gruppe sehen sich und die ausgewählten Konferenzteilnehmer als einen Teil dieser elitären Minderheit.