@Lufton Entweder hast du meine Posts nicht gelesen oder du verstehst sie nicht.
Anders kann ich mir nicht erklären,weshalb du nichtmal darauf eingehst,außer in
vereinfachter Darstellung deiner Sichtweise.
Wie hier z.B.:
Lufton schrieb:Es ist ein Treffen der Regierungen.
Die Bilderbergtreffen sind eben genau das nicht. Jeder der dort anwesenden hat zwar eine Funktion in Politik und/oder Wirtschaft, ist bei den Treffen aber eben nicht um für Deutschland/die CDU/wen auch immer zu sprechen, sondern um seine Sachverstand zur "Verfügung zu stellen". Es ist eben eine Denkwerkstatt. Ein informeller Austausch. Mit Sicherheit werden die Teilnehmer anschließend in ihre Fraktionen/Unternehmen zurückkehren und dort für evtl. entwickelte Ideen werben. Zumindest verstehe ich genau so den von Genschman beschriebenen Einfluss.
Oder hier:
Lufton schrieb:Dir ist schon klar, dass du damit alle Teilnehmer, die bis vorhin noch soooo wichtig und soooo mächtig waren zu reinen Befehlsempfängern degradierst? Und von wem sollen die Befehle kommen? Und warum braucht es dann solche Treffen? Mit ständig wechselnden Teilnehmern? Die letztlich nur das Risiko erhöhen, dass mal einer querschießt.
Hättest du die weiterführenden Links beachtet,wärest du z.B. hierauf gestoßen:
Der Geldmachtkomplex: Eine Theorie der Power Structure Research
Nachdem bisher versucht wurde die Bilderberg Group empirisch zu fassen, stellt sich nun die Frage der Theoriebildung. Wie lassen sich Phänomene wie die Bilderberg Group erklären? Die Machtstrukturforschung (Power Structure Research) erforscht formelle und informelle soziale Netzwerke in denen sich viel Macht konzentriert. Die Bilderberg Group ist ein Paradebeispiel für ein solches informelles Netzwerk.
Der Geldmachtkomplex: Power Structure Research im 21. Jahrhundert
Der Geldmachtkomlpex ist ein sozialwissenschaftliches Konzept zur Erfassung von Machtstrukturen. Der Unterschied zwischen einem Geldmachtkomplex und einem Geldmachtapparat ist, dass ein Komplex ein offenes System impliziert, während ein Apparat zunächst Geschlossenheit impliziert. Zudem trägt der Begriff des Komplexes der ungeheuren Dynamik innerhalb dieses Systems Rechnung, so gibt es zahlreiche wirkende Kräfte, welche durchaus auch gegeneinander laufen und zu ausgeprägten Konflikten führen können.
Der Geldmachtkomplex lässt sich zunächst in vier Machtsphären diffenzieren. Im Kern stehen die Superreichen. Um sie herum ist ein Kreis von Konzern- und Finanzeliten, der CEO-Komplex (vgl. Krysmanski 2004: 58). Sie haben die Macht das Geld der Superreichen erhalten und vermehren zu können. Sie verfügen demnach über Verwertungsmacht. Erst im dritten Ring des Komplexes sind die politischen Eliten angesiedelt. Sie haben die Macht über Steuern auf einen Teil der Geldmacht zuzugreifen und damit gesellschaftlich-gestaltend aktiv zu werden. Die vierte Sphäre ist die Sphäre der Funktionalen und Wissenseliten. Die Medien, Universitäten, private Think Tanks, hohe Beamte oder Stiftungen sind nur einige Akteure, welche sich in dieser Sphäre tummeln. All diese Institutionen und Akteure verfügen auf Grund ihrer gesellschaftlichen Rolle über Wissensmacht.
Die Trennung des Komplexes in vier Sphären darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Übergänge fließend sind und es sich um das Innenleben eines Komplexes handelt, welcher vor allem gegenüber der sozialen Umwelt abzugrenzen ist. Gleichzeitig können einzelne Akteure gleich mehreren Ebenen zugeordnet werden. Ein Beispiel. Silvio Berlusconi war einerseits Ministerpräsident und verfügte demnach über Verteilungsmacht. Gleichzeitig verfügt er über mehrere Milliarden Dollar also Geldmacht. Da er zusätzlich als Gründer des Konzern Mediaset über Wissensmacht, sowie als selbständiger Unternehmer über Verwertungsmacht verfügt, ist Berlusconi ein Beispiel, wie eine Person zu allen vier Ringen des Geldmachtkomplexes zugeordnet werden kann. Die einzelnen Machtkategorien können demnach akkumuliert werden. Gleichzeitig können die einzelne Akteure zwischen den einzelnen Sphären wechseln. insbesondere Spitzenpolitiker gehen nach iherer politischen Laufbahn gerne in die Wirtschaft.
http://bilderberger-konferenzen.de.tl/Theoriebildung.htmLufton schrieb:Machtmenschen (wenn wir die Teilnehmer mal als solche nehmen wollen, was ich durchaus akzeptiere) sind im Allgemeinen Rampensäue, Selbstdarsteller, Egomanen und die wirklich erfolgreichen auch noch ziemlich intelligent. Und die sollen alle vor irgendwelchen obskuren Führern die Hacken zusammen knallen und Männchen machen?
Wie anders sollten sonst Machstrukturen funktionieren?
Allerdings würde ich dieses Zusammenspiel nicht ganz so primitiv darstellen,wie du es
hier vorführen möchtest.
Lufton schrieb:Und ganz sicher sind alle Teilnehmer dort Menschen (ich hoffe doch, die Reptiloiden-These können wir hier unbeachtet lassen, oder ;) ). Warum soll also die typisch menschliche Psychologie für die Teilnehmer plötzlich nicht mehr gelten?
Niemand behauptet hier,die Teilnehmer wären keine Menschen,Du bist der Erste,der
Reptiloiden anführt.(Warum nur?
:D)
Außerdem gibt es nicht die "typisch menschliche Psychologie".
Was soll das sein?
Unterschiede beginnen allein schon bei den Geschlechtern.
Auch da versuchst du ein Bild zu erzeugen,welches es in der Psychologie so nicht gibt.
Oder willst du in Richtung Panikreaktionen oder allgemeines Verhalten in Streßsituationen
verweisen?Oder das viele sich mit Chips vollstopfen oder ähnlichen Quatsch?
Verschiedene Gruppen können ein "typisch menschliches Verhalten" zeigen,
was aber nur für eben diese Gruppe als typisches Verhalten zu interpretieren ist.
Dabei hängt das Verhalten von einigen Grundfaktoren ab,wie z.B. sozialer Status,
Bildung usw.Kann man Personen mit diesen Merkmalen in einer Gruppe zusammenfassen,
werden sie je nach Aufgabenstellung zumindest ähnliche Reaktionen zeigen.
Aber eben nur in dieser Gruppe.
Da sie über gleiche oder ähnliche Denkmuster verfügen,wird diese Gruppe auch sehr gut
zusammen arbeiten können,da die Zielsetzung von vornherein nicht angezweifelt wird,sondern
gegenteilig sogar jedes einzelne Gruppenmitglied mit Elan an der Erreichung des/der
Gruppenziele arbeiten wird.Wie wäre sonst erfolgreiche Teamarbeit in Großprojekten möglich?
Einzelne Teammitglieder werden im Allgemeinen sehr bedacht ausgewählt,da man weiß,
was nicht teamfähige Mitarbeiter dem Projekt einbringen,nämlich Chaos.
Lufton schrieb:Dann wären das entweder doch alles Idioten oder keine Menschen... vielleicht trifft das eine oder andere auf den Einen oder Anderen zu. Aber in der Gesamtheit? Auf alle? Sorry, niemals!
Die Schlußfolgerung ist ziemlich naiv,vlt. verstehst DU komplexere Zusammenhänge einfach nicht.
Lufton schrieb:So weit ich weiß, sind alle diese Beschlüsse im Bundestag gefällt worden. Womit wir wieder an dem Punkt sind: haben wir eine funktionierende Demokratie? Du darfst dich natürlich gerne hinstellen und sagen, nur eine Basisdemokratie ist eine gute Demokratie. Da könnte man drüber diskutieren. Nur mit den Bilderbergern hat das nichts zu tun!
Deiner Behauptung und Schlußfolgerung stelle ich einmal dies gegenüber:
a&k: Wenn Macht im Verborgenen und ohne jede demokratische Legitimation ausgeübt wird, muss es informelle Entscheidungsprozesse geben. Wo und wie finden die statt?
HJK: Man kann sich das so vorstellen: Wenn ein Superreicher überhaupt über Politik nachdenken und nicht einfach seine Macher machen lassen will, so kauft er sich eben ein paar Philosophen, Wissenschaftler, Institute und lässt nachdenken. Und nicht alle Superreichen sind ja so sympathisch wie Jan Philipp Reemtsma, Rang 143 der Liste der reichsten Deutschen des Manager-Magazins (Oktober 2009) mit einem Vermögen von rund 650 Millionen, der sich ein eigenes ‚Hamburger Institut für Sozialforschung' hält, das die intellektuelle Landschaft stärker beeinflusst als man ahnt. Auch Klaus Tschira (Rang 19, 5,4 Milliarden Euro) ragt mit seiner beachtlichen Wissenschafts-Stiftung aus diesen Kreisen hervor. Insgesamt aber liegt die Bundesrepublik weit zurück im Zirkel der großen Stiftungen und Think Tanks, in denen sich unsere superreichen Laiendenker weltweit anregen und beraten lassen. Auch russische Oligarchen und in zunehmendem Maße chinesische Milliardäre gehen dort zur Schule. Man denke zum Beispiel an den seit Jahrzehnten betriebenen Nachhilfeunterricht seitens des New Yorker Council on Foreign Relations. Die Erforschung dieses unübersichtlichen Feldes von Denkschulen und intellektuellen Überwachungseinrichtungen ist noch viel zu unterentwickelt. [10]
Eines jedenfalls ist klar. Neben den vielen Anpassungs- und Erkenntnisbemühungen an der Spitze unserer Pyramide scheint das alte finanzpolitische Establishment das Ruder für den Augenblick fest in der Hand zu haben. Seine Autorität, schreibt der konservative Leitartikler David Brooks in der New York Times, basiere auf keinem irgendwie gearteten System der checks and balances, sondern auf der Weisheit und der öffentlichen Verantwortung derjenigen, die schon immer das Sagen hatten. Und auch wenn nunmehr zwecks Überwindung der Krise eine Wirtschaftspolitik in Gang komme, die auf grüne Technologien, Gesundheitsreform, Infrastrukturausbau, Bildungsreform und Forschung setzt, so sei das dennoch keine Ära, in welcher die Washingtoner Regierung die wirklich Mächtigen zugunsten des Volks in die Schranken weist. „Nein, dies ist eine Ära des aus Erfahrung klug gewordenen Establishments, in welcher die Regierungsaktivitäten nach wie vor dazu dienen, einen stabilen – und oft oligarchischen – Rahmen für das kapitalistische Projekt bereitzustellen." [11]
http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/g-m/krysmanski-a&k-mai2011.htm (Archiv-Version vom 22.04.2012)