WgahnaglFhtagn schrieb am 09.10.2021:Stimmt, das Thema Gardinenstangen kann man abhaken. Hier wird nur mehr mit "Möglichkeiten" argumentiert, um nicht zugeben zu müssen dass Oswald gelogen haben muss
Ja wackliger die Belege, desto sicherer ist, dass Oswald log? Du gehst davon aus, dass Ruth bemerkt haben müsste, wenn nach dem Attentat Gardinenstangen gefehlt hätten. Nun hast du erfahren, dass sie vor dem Attentat nicht darauf achtete wie viele Gardinenstangen in der Garage waren und folglich auch nicht sagen konnte, ob nach dem Attentat Gardinenstangen fehlten, ob die Anzahl noch vollständig war. Natürlich weicht sie solchen genauen Nachfragen aus, weil das die "Fakten" unsicher machen würde. Ruth hat fast 60 Jahre lang die offizielle Version mitgeholfen zu verbreiten.
WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:Ebenso wie das "berühmt-berüchtige" Katzenbach-Memo, das Du auschnittsweise zitierst: daraus lässt sich nur lesen, dass keine öffentliche Hysterie erzeugt werden soll. Hallo, die McCarthy-Ära war noch nicht so lange vorbei, und die Menschheit ist kurz davor knapp an einem Atomkrieg vorbeigeschlittert. Antikommunistische Hysterie wäre zu diesem Zeitpunkt das Allerkontraproduktivste gewesen. Dieser tiefergehende Blick fehlt aber vielen, die sich mit diesem Fall beschäftigen, insofern ist das kein Vorwurf.
Der tiefergehende Blick zeigt auch, dass man auch keine Hysterie bezüglich Verschwörungen der Rechten wollte.
Speculation about Oswald’s motivation ought to be cut off, and we should have some basis for rebutting thought that this was a Communist conspiracy or (as the Iron Curtain press is saying) a right–wing conspiracy to blame it on the Communists.
Das Szenario eines Coups bzw. außer Kontrolle geratenen Militärs/Geheimdienstes war in den Köpfen der Menschen damals genauso präsent wie kommunistische Verschwörungsszenarien, wie man an Filmen wie
Dr. Strangelove und
Seven Days in May erkennen kann.
Auch in der Presse wurde dieses Szenario erwähnt.
Original anzeigen (0,3 MB)On 12-6-63 Ex-CIA chief and newly-appointed Warren Commissioner Allen Dulles used his pen. He wrote a letter to CIA counter-intelligence chief James Angleton. He reported "Please see enclosed letter from (REDACTED). Over the phone he told me that he had some information, rather vague, about some plot of air force officers to "impeach" President Kennedy, including an Air force officer who had been attache in Czechoslovakia. I told him that such information should be brought to the attention of the FBI. He promised to do it but whether he will or not, I do not know. I can only judge by telephone conversation in that he talked quite sanely but very vaguely." (Note: I found this letter among Dulles' personal correspondence on the Princeton University website.)
http://www.patspeer.com/chapter1b%3Aclearingthingsup
Ein weiterer Beleg für die "Coup"-Stimmung im Pentagon. Daniel Ellsberg beschrieb die Stimmung im Pentagon nach der Beilegung der Kubakrise:
there was virtually a coup atmosphere in Pentagon circles... a mood of hated and rage. The atmosphere was poisonous, poisonous...
https://books.google.de/books?id=fNZLDgAAQBAJ&pg=PA104&lpg=PA104&dq=daniel ellsberg coup atmosphere&source=bl&ots=3D74iQq7-D&sig=gLdszhVSyrPc46XyxTFMkOqQSwA&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiBpN29tbraAhXDWywKHYtqAsoQ6AEIYjAI#v=onepage&q=daniel ellsberg coup atmosphere&f=false
Natürlich kann man, und da wird es komplex und vielschichtig, genau jene antikommunistische Hysterie ausnutzen, um mögliche Spuren zur Rechten/Anti-Castro-Kubanern/Militärs/Geheimdienstlern zu übertünchen.
LBJ hatte von Hoover erfahren, dass ein Oswald mit dem KGB verbindender Anruf nicht von Oswald getätigt wurde, sondern von einer person, Person, die sich als Oswald ausgab- und benutzte LBJ später das Schreckgespenst internationaler Verbindungen, um die späteren Mitglieder der Warren-Kommission an Bord zu holen.
Aus deiner Perspektive:
Heißt das, dass sich FBI, DPD et al noch nicht sicher waren, dass es Oswald war, ihn aber der Öffentlichkeit als Täter präsentieren wollten? War der Ermittlungsstand noch nicht so weit? Was wäre denn gewesen, wenn später Hinweise auf Mittäter/Drahtzieher gefunden worden wären? Hätte sie das denn veröffentlicht und riskiert eine Hysterie zu entfachten?
Der tiefergehende Blick bei neuen Dokumenten zeigt auch, dass dem Katzenbach-Memo andere vorausgingen. Eins stammt sogar vom Tag des Attentats selbst (die letzten beiden Scans):
http://www.prayer-man.com/nicholas-katzenbach-was-working-hard-on-crucifying-lee-oswald/ (Archiv-Version vom 21.10.2021)WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:Das Verhaftungsprotokoll Oswalds ist ein gutes Beispiel. Er war zweier Morde dringend tatverdächtig und ist deswegen verhaftet worden. Daraus eine Polizeiverschwörung herauszulesen geht nur dann, wenn man eine solche bereits voraussetzt.
Eine Gardinenstangenlüge herauszulesen geht nur dann, wenn man Oswalds Täterschaft voraussetzt.
;)Es geht darum, dass im Verhaftungsprotokoll bereits Tatsachenbehauptungen stehen und nicht von einem dringenden Tatverdacht die Rede ist. Was für fakten standen denn fest, die ihn schon zum Zeitpunkt der verhaftung "dringend tatverdächtig machten"?
WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:Ein anderer Teil Deiner Bilder und Links soll Tatsachen ungültig machen
Deine Tatsachen fußen doch auf besagten Zeugen!
WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:"Officer Fritz" hat den Zeugen (Frazier) bei der ersten Einvernahme bedrängt. Schön. Macht das seine Zeugenaussage vor der Warren Comission ungeschehen (wo sicher kein "Officer Fritz" hinter ihm gestanden hat)? Nein.
Fritz hat Frazier gedrängt, ein Geständnis zu unterschreiben. Was sagt das über das Dallas Police Department aus?
Mr. CALLAWAY. We first went into the room. There was Jim Leavelle, the detective, Sam Guinyard, and then this busdriver and myself......and Jim told us, "When I show you these guys, be sure, take your time, see if you can make a positive identification.........We want to be sure, we want to try to wrap him up real tight on killing this officer. We think he is the same one that shot the President. But if we can wrap him up tight on killing this officer, we have got him."
( 3 H 355 )
Leavelle was telling them that the suspect in Tippit's killing was in the lineup they were about to see.
Beitrag von bredulino (Seite 1.310)WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:Dass seine Zeugenaussage nicht präzise genug war, weil ein auseinandergenommenes Gewehr dieses Modells eine Spur größer ist (womöglich hat Oswald die Tüte tatsächlich bewegt, man stelle sich vor).
Es ist die Aussage deines Zeugen, nicht vergessen. Er kann nicht bestätigen, dass sich in der Papiertüte das auseinandergenommene Gewehr befand.
Du kannst doch keinen Zeugen als Beleg dafür, dass Oswald in der Papiertüte das Gewehr transportierte, anführen, wenn der Zeuge das
bestreitet. Die Aussage war präzise, aber eben aus deiner Sicht falsch.
Das wäre so, als ob du einen Zeugen bringen würdest, der Oswald im TSBD beim Abdrücken gesehen haben soll, dieser jedoch den Schützen anders als Oswald beschreibt und darauf besteht, dass der Schütze nicht Oswald war, und du ihn weiter als Zeugen dafür, dass Oswald der Schütze war, präsentierst. Einen Zeugen, der sich jedoch nicht präzise erinnert.
WgahnaglFhtagn schrieb am 10.10.2021:Vorarbeiter Truly war sicher eine extrem sinistre Figur (allein schon der Name...), so willfährig wie er mit dem FBI zusammengearbeitet hat . Macht das die Tatsache ungeschehen, dass Oswald gefehlt hat? Nein.
Oswald hat, wie nicht wenige andere Angestellte, gefehlt. Das macht ihn zur sinistren Figur. Und was für ein Zufall, dass Truly ausgerechnet Oswald unter mehreren Angestellten einfach so einfiel. Es ist auch interessant, dass Truly der Urheber der Begegnung mit Oswald beim Getränkeautomaten ca. 90 Sekunden nach den Schüssen war. Der Polizist Baker, der mit Truly die Treppen hochrannte, bestätigte Truly in seiner ersten Aussage nicht. Dabei hatte Baker Oswald zum Zeitpunkt, als er seine erste Aussage verfasste, schon zu gesicht bekommen.
Erst in späteren Aussagen glich sich Bakers Aussage an die Trulys an.
Original anzeigen (0,3 MB)Police Officer Marrion Baker's First Affidavit, 11.22.1963
As I entered the door I saw several people standing around. I asked these people where the stairs were. A man stepped forward and stated he was the building manager and that he would show me where the stairs were. I followed the man to the rear of the building and he said, "Let's take the elevator." The elevator was hung several floors up so we used the stairs instead. As we reached the third or fourth floor I saw a man walking away from the stairway. I called to that man and he turned around and came back toward me. The manager said, "I know that man, he works here." I then turned the man loose and went up to the top floor. The man I saw was a white man approximately 30 years old, 5' 9", 165 pounds, dark hair and wearing a light brown jacket.
https://reopenkennedycase.forumotion.net/t1285-chronology-of-marrion-baker-statements#17579Wie willst du da weiter behaupten, dass keine Verschwörung im DPD gab? Oder war es "nur" Korruption? Wie soll der Wissensstand bei oder unmittelbar nach der Verhaftung Oswalds gewesen sein?
Es gibt Zeugenaussagen, die Oswald kurz vor und nach den Schüssen im Erdgeschoss des TSBD verorteten.
Original anzeigen (0,2 MB)The superintendent would recall later that he and a policeman met Oswald as they charged into the building after the shots were fired
Original anzeigen (0,5 MB)J. Edgar Hoover, in a telephone conversation with LBJ, states:
“at the entrance of the building he was stopped by police officers, well he is alright, he works here, you needn’t hold him. They let him go.”
In Gary Savage’s book, First Day Evidence, Baker states:
“Shortly after I entered the building I confronted Oswald. The man who said he was the building superintendent said that Oswald was all right, that he was an employee there. We left Oswald there, and the supervisor showed me the way upstairs.”
https://www.kennedysandking.com/john-f-kennedy-articles/anatomy-of-the-second-floor-lunchroom-encounter-excerptsGroucho schrieb am 10.10.2021:Doch, das sollte man durchaus zum Vorwurf machen, schließlich sind diejenigen, die sich auf das Katzenbach-Memo berufen, doch sonst auch bestens über die damalige politische Lage informiert.
Aber von McCarthy oder der Kuba Krise will man dann nichts gehört haben?
Dann hast du das Katzenbach-Memo nicht richtig gelesen, siehe oben.