EdgarH schrieb:wo habe ich geschrieben, dass die Zufälle/ glücklichen Umstände LHOs Täterschaft grundsätzlich infrage stellen?
Kontext, Kollege, Kontext. Warum sonst solltest Du es Argument für Zweifel heran ziehen?
EdgarH schrieb:die Alleintäterschaft LHOs ist nur haltbar, wenn man sie so sieht, wie ich sie beschreibe: kurzfristiger Entschluss, saumäßiges Glück.
Warum "nur"? Weißt Du denn, wie lange er seine Tat geplant hätte? Seit wann er wusste, dass sich eine günstige Gelegenheit bot?
Im Übrigen gilt das Gleiche auch für eine konspirative Gruppe. Auch die hätten sich erst kurzfristig entschließen und Glück haben können.
Von daher ist das einfach kein Argument für oder gegen einen alleinigen Täter bzw für oder gegen Oswald als Täter.
Es ist einfach kein besonders gutes Argument. Ich würde sogar sagen, es ist ein Argument aus der Klasse Logikfehler, hier dem sogenanntem Rückschaufehler. Eine Tat wird rückblickend so betrachtet, als wäre alles im Vorhinein so arrangiert worden und hätte daher gar nicht anders ausgehen können.
Aber Oswald hätte auch Pech haben
- und daneben schießen können
- oder an dem Tag krank geworden sein
- oder zeitlich zu spät gekommen sein
- oder ein Anderer wäre ihm an an einer anderen Biegung zuvor gekommen
- oder JFK wäre besser abgesichert gewesen
- oder die Sicherheitskräfte hätten die umstehenden Häuser vorher gründlicher kontrolliert
- oder gar an dem Tag abgeschlossen,
- usw.
Wer weiß, vielleicht gab es Verschwörer, denen nur kein Anschlag gelang. Oder andere Einzeltäter, die nicht zum Zuge kamen.
All das kann man nicht wissen, denn es nicht passiert.
Oswald hatte eben Glück und freie Bahn. Andrerseits wurde er ja erwischt, hatte also doch nicht so viel Glück.
Aber dieses Glück ist eben kein Argument dafür, dass nur dadurch die These des Einzeltäters haltbar würde.
EdgarH schrieb:Er steht dann im Widerspruch dazu, dass jemand planvoll Monate vorher ein Gewehr auf falschen Namen kaufte, weil er es genau für dieses Attentat einsetzen wollte, um mal ein Beispiel zu nennen.
Warum sollte Glück im Widerspruch zu einem Plan stehen?
Und wer sagt uns denn, dass Oswald das Gewehr nur zu diesem Zweck kaufte? Dass er überhaupt damals schon irgendeinen Anschlag geplant hätte? Und falls, dass JFK damals bereits sein auserkorenes Ziel gewesen wäre?
Dass er das Gewehr auf falschem Namen kaufte, ist ziemlich sicher ein Zeichen dafür, dass er nichts Gutes damit plante, aber was genau, lässt sich damit nicht belegen.
EdgarH schrieb:Das ist doch ein Gedanke, den man zulassen darf und muss, das ist doch zwingend, wenn man das Wesen dieses Attentats verstehen möchte
Nein, der Gedanke ist nicht zwingend notwendig. Die Idee mit diesem speziellen Attentat könnte ihm erst viel später gekommen sein.
Es muss ihm nicht primär um den Präsidenten gegangen sein. Der kam einfach nur wie gerufen.
EdgarH schrieb:Ich sage nur: nicht für dieses Attentat, von dem er nicht wissen konnte, dass er überhaupt dazu in die Lage versetzt würde es auszuführen.
Eben. Nur erschließt sich mir gerade nicht, was das für eine Rolle spielen soll. Er hatte eben ein Gewehr, und als sich eine Gelegenheit bot, nutzte er sie.
EdgarH schrieb:Das, wenn man LHO als Alleintäter in Betracht zieht, hier sehr viel Glück und Zufall im Spiel war, ist mir persönlich neu gewesen. Das habe ich für mich hier erfahren und ist eine neue Erkenntnis. Deswegen habe ich es ausgeführt.
Ok, nur, wie gesagt, hätte auch eine Gruppe von Verschwörern Glück gebrauchen können.
Oder Oswald hätte Pech haben können.
Mir ist immer noch nicht klar, zu welchem Zweck genau Du dies als Argument eigentlich wofür anführen willst.
Oswald hatte Glück? OK, hatte er. Fertig.
JFK hingegen hatte Pech.