taren schrieb:Es gibt überhaupt keine Verschlechterung, sondern durchgehend eine Verbesserung, Klimaschutz ist so gesehen eine Win/Win Situation.
Ich bin nicht deiner Meinung.
Drei Beispiele:
1. E-Bikes und E-Autos
Seit Jahren spricht man sich in Deutschland für E-Bikes aus. So als Alternative zum Auto, um damit zur Arbeit zu fahren.
In meinem Umkreis sehe ich das aber kaum. Wenn jemand mit Rad zur Arbeit fährt, sind das sportliche Männer mit konventionellen Rädern.
Aber im Sommer war ich auch in den Alpen, in Österreich und Bayern, und dort sah ich sehr viele E-Bikes. Wir machten Hüttenwanderungen. Und selbst in entlegenen Ecken auf Bergen fuhren E-Bikes vorbei. Mit Mountainbike-Sport hat das nichts mehr zu tun, aber hier wurde offensichtlich ein neuer Trend geboren.
Gefühlt drei von vier Rädern in den Bergen waren E-Bikes.
Da ist einfach ein neuer zusätzlicher Markt entstanden. Aber mit Umwelt- und Klimaschutz hat das nichts zu tun. So ein E-Bike kostet ja wesentlich mehr Energie und Ressourcen als ein herkömmliches Rad.
E-Autos sind und bleiben ein Statussymbol. Kaum einer setzt da wirklich drauf. Ich habe ca. 100 Kollegen und Kolleginnen. Die meisten zwischen 30 und 40. Kein einziger fährt ein E-Auto.
Vor zig Jahren ging es mal los mit dem Thema "ökologisches Bauen". Der Marktanteil ist Jahrzehnte später kaum bei 5%.
E-Autos bedeuten für die Hersteller:
a) Dass sie die Emissionsverpflichtungen für die gesamte Angebots-Flotte einhalten können.
b) Dass schlicht und einfach ein neuer Markt entsteht.
Da es nur wenige große Hersteller auf der Erde gibt, ist auch ein Markt interessant, der vielleicht irgendwann 3-4% aller zugelassenen Autos ausmacht.
Also wird sich schlicht und einfach nichts grundsätzlich ändern. Aber die zusätzliche Produktion von Akkus und neuer Infrastruktur belastet die Umwelt zusätzlich.
Immerhin werden zusätzlich jetzt auch Rohstoffe für Akkus abgebaut, die man früher nicht so beachtete.
2. Windräder und erneuerbare Energie
Selbst der Spiegel schrieb, dass Windräder ein riesiger Lobby-Schwindel sind. Sehr teuer und ineffizient.
Häufig wird Strom produziert, der gar nicht verwendet wird.
Das Dilemma ist:
Entweder verschandelt man systematisch alle deutschen Landschaften.
Oder man baut off-shore, was total irre Kosten aufwirft.
Ich persönlich finde, dass die Zerstörung von ganzen Landschaften in keinem Verhältnis steht zum Nutzen.
Im Sommer war ich wie gesagt in Österreich/Vorarlberg. Dort produzieren sie "Ökostrom" für Bayern mit, indem sie Wasser von einem großen Stausee ablassen.
Wenn der Ökostrom in Bayern nicht ausreicht, ordert man ihn in Österreich.
https://www.vkw.at/ueber-vorarlberger-oekostrom-privat.htmDas abgelassene Wasser wird dann wieder hochgepumpt. Dafür benötigt man ebenfalls Strom.
Um ein Geschäft zu machen, nutzt man jetzt aber konventionellen günstigen Strom.
3. Öffentlicher Nahverkehr
Die Gründen fordern ja vehement den Ausbau des Schienen- und Busverkehrs.
Auch hier wird immer wieder der selbe Stuss verbreitet: Dass ÖPV grundsätzlich umweltfreundlich sei.
Wenn du aber flächendeckend auf öffentliche Verkehrsmittel setzt, hast du auch systematisch leere und halbleere Verkehrsmittel.
Nur das der Ressourcen und Energieverbrauch einer Bahn oder eines Busses exorbitant hoch ist.
Ein Beispiel für den besonders dämlichen Einsatz von "klimafreundlichen Bussen" konnte man letztes Jahr in Stuttgart beobachten.
Dort kaufte man sündhaft teure Busse ein, die am Ende leer blieben:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.x-bus-in-bad-cannstatt-nur-wenige-wollen-expressbus-fahren.d3a70c28-e27f-4b23-9e7c-c38eaea08d02.html