@_lazuli_lazuli schrieb:Ich werde das Gefühl nicht los, du argumentierst so, weil es die englisch Großloge es vorgibt.
Da hast du nicht ganz unrecht. Ich bin, wie man meinem Nick entnehmen kann, und ich es hier ja auch schon verschiedentlich geschrieben habe, mit der Freimaurerei groß geworden. Und dieser (vermeintliche) Ausschluss der Frauen, dieser Anachronismus der so gar nicht weder zu den Idealen noch in die Zeit zu passen scheint, war einer der Gründe, weshalb ich meinen Weg erst so spät in die Freimaurerei gefunden habe.
Fakt ist, dass den Frauen die Regularität vorenthalten wird. Fakt ist aber auch, dass ich nach dem Willen einer weit größeren Organisation mit Sitz in Rom in der Hölle landen werde. (Aus verschiedenen Gründen, die ich jetzt hier gar nicht diskutieren möchte.) Worauf ich hinaus will: Nur weil irgendwer, irgendwas definiert hat, ändert es doch nichts an den Fakten. Jeder Mensch der sich für die Ideale der Freimaurerei einsetzt ist mir persönlich willkommen. Genauso wie ich andere Menschen nicht abwerte, nur weil irgendein Typ definiert hat, dass diese in schwerer Sünde leben.
Ich habe lange überlegt, ob ich mich nicht selber auch der gemischten Freimaurerei anschließe. Warum ich es nicht getan habe? Aus zwei ganz einfachen Gründen: a) es gibt keine in meiner Nähe und b) weil ich den Freiraum, den mir das unter Männern sein gibt, lieben und schätzen gelernt habe. Bin ich deshalb ein Chauvinist? Sicher nicht. Uns ist allen klar, dass wir uns diesem faszinierenden Hobby (das es ja, neben der Lebenseinstellung an sich, ist) nur deshalb mit einer gewissen Intensität widmen können, weil unsere Frauen uns den Rücken frei halten. (So wie sie sich bestimmte Dinge eben nur erlauben können, weil wir dann den Haushalt übernehmen, ganz so, wie es in einer gleichberechtigten Beziehung sein soll.)
Und auch wenn es dir unvorstellbar erscheint: ich kann ohne Probleme in der Gesellschaft für die Gleichberechtigung der Frau eintreten (und tue es auch!) und mich mit jedem anlegen, der meint Frauen seien die schlechteren Menschen oder ihnen stünde irgendein wie auch immer geartetes Privileg zu, nur weil sie in kleines Stückchen Fleisch mehr haben. Und doch gestehe ich meiner Frau zu, ihren Frauentag zu haben (sprich, um es mit ihren Worten zu sagen, mit ihren Mädels auf die Rolle zu gehen), genau so wie ich halt auch mal meinen Freiraum haben möchte. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Frage der Regularität wird (zumindest an dieser Stelle) schlicht und einfach überbewertet.