Lieber
@Outsidervielen lieben Dank für deine Antwort! Ich denke, dass ich mit dem Begriff etwas inflationär umgegangen bin. Dies liegt wohl daran, dass meine kleine Antwort schnell geschrieben werden musste. Bitte bedenke, dass was ich schreibe rein meine Sichtweise ist und nicht die eines anderen Bruders. Definitionen wirst Du viele finden, vermutlich so viele wie es Brüder gibt. Aber woran liegt das? Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch besitzt auch eine anderes Umfeld, andere Erziehung, andere Bedürfnisse. Somit interpretiert auch jeder den Begriff entsprechend anders; da kein Dogma an sich existiert. Vergleiche es einmal mit einem Stopschild, du hast natürlich die Definition der StVO - aber sind wir mal ehrlich, hast Du diesen Wortlaut im Kopf, wenn Du an das Verkehrsschild kommst - Vermutlich nicht! Du hast deine Interpretation im Kopf, sozusagen nicht mehr die objektive, sondern die subjektive. Diese wird sich vermutlich ein wenig von der unterscheiden, so wie ich sie kenne. Komischerweise, werden wir beide anhalten...
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass jeder das findet, was er für sich benötigt - als Ergebnis kann die Humanität stehen. Jedoch wie ich oben schon geschrieben habe, möchte ich mit dem Begriff nicht mehr so inflationär umgehen. Somit möchte ich es anders formulieren - der Hauptantrieb eines Menschen ist der Egoismus. Alles was wir tuen ist diesem Trieb angeheftet (untergeordnet) - und sei es, dass wir etwas tuen, damit wir ein Dankeschön erhalten. Somit können wir an dieser Stelle sagen, dass wir lieber "nehmen" als geben, oder? Wie würde es denn aussehen, wenn wir selbstloser wären, wenn wir Freude nicht beim nehmen sondern beim geben empfinden würden. Nicht, was kann ich für mich tuen, sondern was kann ich für Dich tuen, ohne den Hintergedanken zu haben, dass ein Dankeschön folgt, oder eine Gegenleistung. Somit mehr Freude in uns herrscht, wenn wir geben, als wenn wir nehmen. Somit stellt sich die Frage wo ist der Ansporn, warum willst Du dich verändern? Was ist dein Antrieb und deine Motivation etwas erreichen zu wollen, was derzeit in unserer Gesellschaft nicht en vogue ist?
Du kennst ja Lessing und die Gespräche von Ernst und Falk, auch da wird die Frage was Freimaurerei ist nicht beantwortet. Es werden Themen angerissen und selbst Falk konnte diese Frage: " Was ist Freimaurerei" nicht beantworten, er konnte nur sagen, was sie nicht ist.
Ein anderer Ansatzpunkt ist doch sicherlich, meines Erachtens, das Fragen gestellt werden, wie zB: " Wo komme ich her?" - "Wer bin ich?" - "Wo gehe ich hin?" - wenn du meine persönliche Meinung dazu haben möchtest, finde ich solche Fragen einen guten Anfang. Besser wäre jedoch doch die Frage, "Wie komme ich dahin?"
Um die Kurve wieder zu bekommen - jeder findet in der Freimaurerei das, was er sucht in Abhängigkeit von dem was er bereit ist zu arbeiten (geben). Aus diesem Grund habe ich vermutlich bei nabucco auch etwas irritiert reagiert, ein Titel ein Grad, oder ein Logenbeitritt ist keine Garantie dafür, dass er sich weiterentwickelt.
Stell dir vor Du bist in einer Stadt und gehst in dieser herum - keiner zwingt dich einen Weg zu gehen, du gehst, du ruhst dich aus, wenn du es benötigst, Du gehst in ein Haus, wenn Du es möchtest. Du begegnest anderen Menschen, unterhältst dich oder nicht, du gehst mit ihnen ein Stück, die Wege trennen sich wieder. Jeder kann einen andere Weg gehen und am Ende kommen wir am selben Punkt an - es ist nur wichtig, dass Du gehst ;-))
Liebe Grüße und einen schönen Tag!